Volltext Seite (XML)
57—66). 59. Jahrgang Sonnabend, den 30. Wär; 1907 e. Pastor Schulze. merich. Die diesjährigen kl es. für die gesam- Geschwmdigkeit von 40 Meilen in der Stunde eine Weiche und entgleiste. 26 Personen wurden getötet und 100 Personen verletzt, viele von diesen tödlich. Die meisten Getöten sind Italiener. ter und jrung Vorbei ist des kalten Winters Macht Und über Berg, Tal und Hügel Von neuem die Frühlingssonne lacht; Es senkt sich auf Engelsflügel Vom Himmel nieder zur Gotteswelt, Von starkem, lichtem Glauben erhellt, Frei von des Alltages Sorgen Ein herrlicher Ostermorgen! — Osr StaSLrat. vr. Michael, Bürgermeister. or Resch. Schulze. „Drum frisch auf, Du krankes Menschenherz, Laß Dich nicht länger bedrücken Von Kummer, Trübsal, Leiden und Schmerz, Nimm teil am Lenzesbeglücken! Er schmücket grün selbst des Aermsten Grab, . Begrüß' auch Du es als beste Hab', Kehr' zurück zu seinen Freuden Bei der Osterglocken Läuten." s, irridor, Die Glocken künden mit Jubelton Laut schallend in allen Landen: „Christ D erstanden — der Gottessohn — Euch aus schweren Todesbanden!" — Und mahnend klingt es von Aufersteh'n Durch der Osterlüfte leises Weh'n, Von einem schönen Erwachen Und neuem Leben Entfachen. — Nachdruck verboten. „Dein müdes Auge schau wieder hell, Es färb' sich die bleiche Wange, O, zaudere nicht — und folge schnell In Deinem Innern dem Drange. — Christ ist für Dich zu göttlichem Sein Auch mit erstanden nach Todespein, Vergiß den Kummer, die Schmerzen An Deines Heilandes Herzen!" — Ostergsvanksn. Ostern, das Fest der Auferstehung Jesu Christi, durch die dem Christen die Gewißheit gegeben ist, daß auch er durch den Tod nur zu neuem, glückseligen Leben im Jenseits berufen wird, fällt in die schönste Jahreszeit, in den Frühling, der mit seiner Kraft die Mutter Erde neu belebt. Wenn der Winter die Erde mit dem schneeigen Leichentuch bedeckt und alles Leben in der Natur erstarren läßt, wenn selbst die Flüsse mit einer festen, dicken Eis kruste bedeckt sind, die dem Wasserlauf scheinbar ein dauerndes Halt gebieten, und wenn uns Menschen der eisigkalte Hauch des Wintersturmes um die Ohren weht, dann will es uns wohl manchmal scheinen, als gäbe es aus dieser Winterherrschaft, aus dieser Todesstarre der Natur kein Erwachen mehr. Aber dann werden die Tage SranzösisÄren SprackenunterrickL an Qer Stadtsckuls zu Pulsnitz vstrskfenS. Obwohl einem vielseitig ausgesprochenem Wunsche entsprechend bei der hiesigen Stadtschule von Ostern 1901 ab französischer Sprachunterricht eingeführt und das Schulgeld hierfür, wenigstens gegenüber denjenigen anderen Gemeinden, sehr gering sestgesetzt worden ist — monatlich 75 Pfg. für wöchentlich 4 Unterrichtsstunden — hat doch nur eine schwache Beteiligung an diesem Unterricht stattgefunden, dieselbe ist sogar mehr und mehr zurückgegangen, sodaß angenommen werden muß, es liegt für das Fortbestehen dieses Unterrichtes im Rahmen der Stadtschule weder ein Bedürfnis noch das nölige Interesse vor. Der städtische Schulausschuß hat daher in Aussicht genom men, den französischen Sprachunterricht wieder eingehen zu lassen, es sei denn, daß das Interesse für diesen Unterricht sich wesentlich steigert. Bevor daher der Schulausschuß entgültig darüber Entschließung faßt, ob der französische Sprachunterricht mit Ostern 1907 als ein Teil des öffentlichen Schulunterrichtes fallen gelassen werden soll, wird hierdurch zu weiteren Anmeldungen zur Beteiligung am französischen Unterricht nochmals Gelegenheit gegeben und zwar sind solche Anmeldungen schriftlich bis -f. April L. bei Herrn Schuldirektor Brück einzureichen. Pulsnitz, am 27. März 1907. länger, die Schneeglöckchen läuten den nahenden Frühling ein, der warme Tauwind braust über Eis und Schnee dahin, und die liebe Sonne, die bisher nur allzuoft ihr Gesicht verschleierte, steigt höher und höher; ihre warmen, belebenden Strahlen fallen auf die Erde nieder und er ringen über den Winter den Sieg; die Erde schmückt sich mit Kräutern und Blumen und prangt in üppigem, saf tigen Grün zur Ehre und zum Preise des Frühlings. Ja, der Tod in der Natur ist überwunden, die Erde ist zu neuem Leben erwacht. Auch bei uns Menschen muß das alte vergehen, und in neuem Leben müssen wir uns verjüngen. Noch vor wenigen Monaten mußten wir uns sagen, daß ein großer Teil unseres geliebten Volkes für das Vaterland gestorben sei, daß das Jagen nach Gewinn, nach Ansehen, Ehre und Reichtum vielen mehr gelte, als das Streben nach den wahren, hohen Gütern dieses Lebens; ja, daß man ches Leben untergehe in Selbstsucht, Eigenliebe und Genußsucht, und daß ein Nachdruck auf die eingeräumten Rechte gelegt werde, ohne aber die gebotenen Pflichten ! anzuerkennen. Bange fragten wir uns darum wohl: KrüljjaörslwnLroüv^ im Bezirke des Meldeamts Kamenz finden wie folgt statt: Donnerstag, den 11. April, vorm. '/«IO, ^11 Uhr und mittags ^1 Uhr in Pulsnitz, Schützenhaus. Freitag, den 12. April, vorm '/ilO und >/^12 Uhr in SrOtzrüKrsvorf, Mittelgasthof. Zur Frühjahrstontrollversammlung haben sich sämtliche Dispositionsurlauber, Reservisten, Landwehrleute 1. Aufgebots und Ersatz-Reservisten, sowie die zur Dispo sition der Ersatzbehörden entlassenen Mannschaften und die noch im Militärverhältnis stehenden halb- und zeitig Ganzinvaliden zu gestellen. Lie Einberufung zu den Kontrollversammlungen erfolgt durch öffentliche Aufforderung. Dies geschieht, indem in jeder Ortschaft seitens des Gemeindevorstandes in ortsüblicher Weise bekannt gemacht wird, zu welcher Kontrollversammlung die betreffenden Mannschaften zu erscheinen haben. Die Militärpapiere sind mitzubringen. Nichterscheinen wird mit Arrest bestraft. Es wird besonders darauf aufmerksam gemacht, daß Unteroffiziere und Mannschaften des Beurlaubtenstandes, welche wegen Jelddienstunfähigkeit oder häuslicher und gewerblicher Verhältnisse hinter die Reserve, Landwehr 1. und 2. Aufgebots zurückgestellt sind, und zwar solange sie der Reserve angehören an den Frühjahrs- und Herbst kontrollversammlungen und solange sie der Landwehr 1. Aufgebots angehören, an den Frühjahrskontrollversammlungen, wie die übrigen Mannschaften ihrer Jahresklasfe teilzunehmen haben. Das Wichtigste vom Hage. Die Gesuche mehrerer der im Zusammenhang mit dem polnischen Schulstreik von preußischen Gymnasien verwiesenen Schüler um Aufnahme in bayrischen Gymnasien sind abschlägig beschieden worden. In Amerika droht ein großer Eisenbahner-Ausstand. Udjda ist nach einer Pariser Meldung gestern Vor mittag 10 Uhr von den französischen Truppen ohne Widerstand besetzt worden. Nach Meldung aus Rom wird Tittoni im Laufe des heutigen Tages von Santa Severa nach Rapallo reisen. Gestern Nachmittag erfolgte in Potsdam die Beerdi gung des verstorbenen Professors von Bergmann. Vorauf ging eine Trauerfeier, der der Kronprinz als Vertreter des Kaisers beiwohnte. Der Südpacificzug von New Orleans nach San Fran zisko überfuhr bei Colton (Kalifornien) bei einer Hstenn. (M Ist es auch noch kahl in Feld und Flur, Fühlt von des Lenzes Beginnen Der Mensch schon überall eine Spur. — Viel schneller die Bächlein rinnen, Der Vogel trägt schon wieder zum Nest, Und 's knospende Weidenkätzchen läßt Mit Sicherheit darauf schließen, Daß es bald ringsum wird sprießen. „Willkommen drum, Auferstehungstag, Vom heil'gen Geiste umwoben, Durch Dich sei der Spötter Haß und Schmach In alle Winde zerstoben. Läßt Du bei des Lenzes erstem Blüh'n Im alten Glauben die Brust erglüh'n, Dann ist der Menschheit beschieden Ein köstlicher Ostersrieden!" — Karl Emmrich. Wochenblatt Kelegpamm-Messe: Peensstpectiei' c im Nord- Aoclienblall sinkM. Uo. 18. und Umgegend für Pulsnitz Verantwortlicher Redakteur Gtto Vorn in Pulsnitz. Druck und Verlag von E. L. Förster'» Erben (Inh.: ). w. Mohr.) Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 265. Resch. nck! ttl Beiblätter: Jllustr. Sonntagsblatt und Humor. Wochenblatt. Abonnement: Monatlich 45 Pf., vierteljährlich, 1.25 bei freier Zustellung ins Haus, durch die Post bezogen.ck 1.2«. Erscheint: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend. Inserate für denselben Tag sind bis vor mittags 10 Uhr aufzugeben. Die fünf mal gespaltene Zeile oder deren Raum 12 Pf. Lokalpreis 10 Pf. Reklame 25 <Z. Bei Wiederholungen Rabatt. Alle Annoncen-Expeditionen neh men Inserate entgegen. Amtsblatt für den Besirk des Uönigl. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Böhmisch-Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Ljauswalde Ohorn, Obersteina, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Friedersdorf-Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Rlein-Dürmannsdorf. Amts-Blatt des ttonigl. ümksqerickks und des 81adli»atlies »u pulsiM» >V8KV. All». srn dei rrlm'W.