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reke. ogerie. lufföl, td Po- ct wir- !. 1,20. Die Braunschweiger Regierung bestreitet amtlich, daß schon eine entscheidende Stellungnahme für den Vorschlag zur Wahl des Regenten erfolgt sei. Dernburg dementiert die Nachricht, als sei seine Stelle als Kolonialdirektor nur als Durchgangsposten für ein anderes Reichsamt gedacht. Die Berliner Stadtverordneten haben die Einführung einer Wertzuwachssteuer für bebaute Grundstücke beschlossen. Gin sranzösischer General hat in Nancy den Revanche- Krieg gegen Deutschland gefordert. Die österreichische Regierung konzentrierte Gendarmen- Abteilungen an der rumänischen Grenze, um ein Ueberfluten der Bauernbewegung zu verhüten. In Bulgarien herrscht Entrüstung gegen die franzö sische Regierung, welche mit der Zulassung der bulgarischen Anleihe einen Zwang zu einer Kanonen- Bestellung bei Creuzot verbinden will. wahrend einer Wohltätigkeitsvorstellung im Saal des Hotels St. Petersburg in Odessa brach plötzlich Feuer aus. Neun Kinder verbrannten, zehn wur den schwer verletzt. «i! M als gs- u. mnten ver- J6b. lkt. >ack. OO Pf. Menschheit, um ihn sich als ihr Opfer zu erringen. Die Verführung lauert auf allen Ecken in den verschiedensten Gestalten, und da heißt es denn stark sein und sich empor zu ranken in einem festen Glauben zu seinem Gott und in einer treuen Liebe zu Elternhaus, Heimat und Vater land. Gerade in der Liebe und Treue zu dem letzteren liegt eine so große Aufgabe der Heranwachsenden Jugend, und was vor kurzem in nationaler Begeisterung zur Reichstagswahl ihre Väter aufgebaut haben, das soll sie nicht nur sorterhalten, sondern auch weiter zu herrlicher Entfaltung bringen! Also, ihr lieben Kinder, wie ihr seht, seid ihr zu Herrlichem berufen, geht mit Gott an das Welk und in das Leben, strauchelt hier nicht und nehmt als mächtigste Waffe das treue Gedenken an das Elternhaus mit in die Ferne! „Gott schütze unsere Kin der", das ist an dem lieblichen Palmsonntage nicht nur der Wunsch aller Elternherzen, sondern auch derjenige der ganzen Menschheit, die heute gleichfalls freudig teil nimmt an der Vermehrung der christlichen Gemeinschaft. „Gott schütze unsre Kinder", mit dieser frohen Zuversicht wollen wir deshalb Hand in Hand mit ihnen der Zukunft ent gegengehen, zu ihren eigenen Nutzen und Frommen! Karl Emmrich. frei, so hoffnungsvoll, so jugendfroh und so glaubens freudig, und dann ziehen sie in langen Reihen, von den brausenden Klängen der Orgel begrüßt, in das Haus des Herrn, um hier den Treueschwur auf den heiligen drei einigen Gott abzulegen, und dadurch in den großen Bund der Christenheit ausgenommen zu werden. Mächtig klin gen die Lobgesänge der andachtsvollen Kirchgemeinde durch die hohen, alten Hallen des Gotteshauses und dann beginnt der Priester mit seinen mahnenden Worten an die jungen Kindesseelen, die in dem Ausdruck gipfeln, „bleibt treu und gut im Glauben an Gott dem Herrn und werdet so ein nützliches Mitglied der menschlichen Gesellschaft!" Dann folgt auf das freudige laute „Ja" der Kinder, daß sie allezeit dem Bund der Christenheit treu bleiben wollen, der Segensspruch des Priesters, der jedem einzelnen durch Handauflegen auf das Haupt einen frommen Wahlspruch für das ganze Leben mitgibt. Wie viele Augen der anwesenden Kirchgemeinde sind bei die sem ernsten Akt tränenumflort zu schauen, ist doch dort das liebe Kind, welches den Segen zum Christentum er hält, ihr Bestes auf der Welt, ein geliebter Sohn oder eine geliebte Tochter, und treue Wünsche für die Zukunft ihres Lieblings steigen aus den sorgenden Elternherzen zum Himmel auf. Der letzte Dank- und Preisgesang ist verklungen und unter Orgelklängen ziehen die jungen Christen nun wieder hinaus aus dem Gotteshause und dort angekommen zerstreuen sie sich nach allen Himmels richtungen für immer, denn jedes muß nun seinen eigenen Weg gehen, hinaus in die große Gotteswelt und in dem großen Ernst des Lebens. Im trauten Eltern hause angekommen, legi nochmals Vater und Mutter die Hand segnend auf das geliebte Kind mit den besten Wün schen für dasselbe, die nur aus einem Elternherzen kom men können. Ernste Mahnungen für den künftigen Lebensweg folgen dieser segnenden Handlung; o nehmt sie auf, ihr lieben Konfirmanden, in dem tiefsten Innern eurer jungen, lebensfrohen Brust, und wenn ihr dann draußen in dem wilden Kampf des Lebens steht, dann denkt an die ernsten Mahnungen, die euch treue Elternliebe mit auf den Weg gab, und ihr besitzt ein Kleinod damit, das euch vor aller Unbill bewahren wird. Noch habt ihr ja keine Ahnung, wie es draußen in den Stürmen des Lebens zugeht. Arm in Arm mit dem jungen Lenz zieht ihr in eurer Jugend lust vertrauend mit hinaus, alles herrlich sprießend und blühend schauend. Aber keine Rose ist ohne Dornen und so wird es auch auf eurer künftigen Pilgerfahrt sein, denn gerade heute warten draußen auf der Lebensstraße allerhand böse Feinde, auf den jungen Nachwuchs der OerMckss und Säcksifcdes. Pulsnitz. Wir verfehlen nicht, nochmal« auf die morgen Sonntag im SchützenhauS»Saale stattfinvende, von der Privat, Theatergesellschast„Lohengrin" veranstaltete Wo h l t ä t i g k e i iS- Aufführung aufmerksam zu machen. Schon de« guten Zwecke« wegen — der Reingewinn kommt dem Gustav,Adolf,Verein zu gute — ist ein recht zahlreicher Besuch zu wünschen. — Der Frühling hat sich pünktlich einge stellt, fast überall, wie in der Pulsnitzer Pflege, mit Schnee, Regen und Sturm, hier und dort auch unter Blitz, Donner und Hagel. Schneeschmelze und Hochwasser beunruhigen aber weite Kreise, ja, der Umfang der Ueberschwemmungen an den Strömen und Flüssen ist bereit«, reichlich groß. Im Gegensatz zu der Wassersnot, namentlich in Mittel-, West» und Süddeutschland, wird aus Portugal über lang anhaltende Trockenheit berichtet. Sie bedroht die Landwirtschaft de« ganzen Landes schwer. Pracht volles FrühlingSwetter herrscht am norditalienischen Gardasee mit seinen Zypressen- und Zitronenhainen an den Ufern. Zur Mittags zeit find bi« zu 30 Grad Sonnenwärme zu verzeichnen In Baven-Baden hat sich der erste Maikäfer blicken lassen. Schnee- glöckchen, die den Frühling rinläuten und Krolu« find zu sehen. Al« Nachwehen der FrühlingSfiürme bestehen besonder« in Bayern Telephonstörungen. Au« Oberbayern wird über Anzeichen einer bedeutenden Feldmäuseplage berichtet. Für Igel und Mäuse bussard deckt sich so dar Tischlein mit schönen Festbraten. Hott IckittLe unlepe ttm-er! (Nachdruck verboten.) Der erste Lenzeshauch zieht durch den Wald, Feld Flur und sucht mit seinem linden Wehen dort wie der junges Leben zu erwecken, wo bis jetzt die Mutter Erde noch im Bann des rauhen Winters lag. Mit die- fim Einzuge von dem Frühling beginnt auch die Men- schenbrust sich wieder lenzesfreudiger zu bewegen und Aleichsam als wenn es so sein sollte, da ja Jugend und immer zusammen gehört, rüsten sich heute viele Zausende von jungen Christen, um in des Lebens Früh- uugszeit, die goldene Jugendzeit einzutreten. Und dann ^ginnen in der Morgenfrühe die Glocken zu läuten, sie ^sien mit ehernem Munde weit über die Heimat und ihre -oerge und Täler hinaus, „herbei ihr jungen Christen, iu dem alten Gotteshaus, zur Ablegung des Gelöbnisses swiger Treue für Gott und Menschheit!" Freudig folgen dem Rufe und geschmückt von treusorgender Eltern- yand strömen sie dem alten Kirchlein zu, das Herz so mtder lKt -par- nder- niiert. rt un- 28 Grätig der riken Wochenblatt ^eiegrsmm-Messe lio. 18. -s- Aocßenblatl pustM. für Pulsnitz und Nmgrgrnd Amts-Blatt -es ttönigl. ttmtsgeplckts und -es Sta-tpatkes »u pulsntt» Druck und Verlag von L. L. Förster's Erben (Inh.: H. tv. Mohr.) Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 265. Verantwortlicher Redakteur (Otto Dorn in Pulsnitz. Sonnabend, den 23. Mär; 1907 59. Jahrgang Palmsonntag Karl Emmrich. Sorten, Zand oNsln M. an lung Ein Hauch von Glauben und von Liebe Weht mächtig durch die Gotteswelt; Heiß regen sich des Herzens Triebe, Viel Kinderaugcn sind erhellt Von Glück und seligem Frohlocken, Und Mädchen, Knaben zieh'n in Reih'n Beim Klange von den Kircheuglocken Ins alte Gotteshaus hinein. — „So nützt Dir all das Sehnen, Hoffen Fast nichts, Du armes Menschenkind! Doch steht Dir für die Welt noch offen, Wie immer auch die Zeit verrinnt. Ein Kleinod, — laß es Dir nicht rauben, Wenn Dich umtobt selbst Haß und Spott, Das ist ein fester, starker Glauben Zu unserm treuen, lieben Gott!" — nserein i mit nß der n hab er werden Beiblätter: Jllustr. Sonntagsblatt und Humor. Wochenblatt. Abonnement: Monatlich 45 Pf., vierteljährlich, 1.25 bei freier Zustellung ins Haus, durch die Post bezogen.« 1.26. Erscheint: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend. Jugend und Lenz gehör'n zusammen! — Deshalb in jeder Kinderbrust Ain heut'gen Tag das hell' Entflammen Von Lebensfreude, Lebenslust. Im Blütenglanz schau'n ihre Blicke Vor sich der Zukunft Wechselbahn. „Doch seht Euch vor, — nach kurzem Glücke Kann sehr oft auch die Täuschung nah'n!" Inserate für denselben Tag sind bis vor mittags 10 Uhr auszugeben. Die fünf mal gespaltene Zeile oder deren Raum 12 Pf. Lokalpreis 10 Pf. Reklame 25 z Bei Wiederholungen Rabatt. Alle Annoncen-Expeditionen neh men Inserate entgegen. „Der Glaube mag auf allen Wegen Begleiten Dich im Weltgebraus, In das Lu mit der Eltern Segen Nun fortziehst aus dem Vaterhaus! — Folgst Du mit ernstem, heil'gem Streben Dort stets des Glaubens lichtem Stern, Dann wandelst Du Dein ganzes Leben, Palmsonntagskind, im Schutz des Herrn!" Amtsblatt für den Bezirk des Aönigl. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz Al. S., Böhmisch-Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalds Ohorn, Obersteina, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Friedsrsdorf-Thiemendorf, Mittelbach, Großnamidorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf. Palmsonntag ist's! — Des Priesters Segen Nimmt sie auf nach der Kindeszeit Hier nun mit frommem Handauflegen Im großen Bund der Christenheit! — Und während die gläubige Menge Im Gotteshause sich verband Durch laut preisende Lobgesänge, Zog draußen der Frühling ins Land! — Nachdruck verboten. „Frisch glühen Eure jungen Herzen, Ihr meint, nun blüht die Wonnezeit, Doch kommt nach kurzen Lenzesscherzen Sehr schnell auch Sorge, Kummer, Leid. — Es knickt der Reif die schönste Rose, Zur Erde fällt sie wie im Traum, Es bricht des Wetters wild' Getose Im Wald so manchen starken Baum!"