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Wochenblatt für Pulsnitz und Umgegend : 12.02.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840935987-190702120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840935987-19070212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840935987-19070212
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Pulsnitz und Umgegend
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-02
- Tag 1907-02-12
-
Monat
1907-02
-
Jahr
1907
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Nr. 19. Wochenblatt für Pulsnitz und Umgegend. — Dienstag, den 12. Februar 1907. Leite 2. OsrtUckes und Säcksisckss. Pulsnitz. Ma seinen Aufführungen am letzten Sonntag im Saale des Schützenhauses hat der Turnverein „Turner- bund " wieder einmal bewiesen, welch frischer Geist und welche ArbeitSfreudigkeit in seinen Reihen herrscht. Die Uebungen am Hochreck, nach dem flott gespielten Turnermarsch, von der Vor turner-Riege geboten, waren wahre Glanzleistungen. Wohl jedem Verein, der solche Heranbilder der turnenden Jugend sein eigen nennen kann! Reicher Beifall war der wohlverdiente Lohn. „Vom hohen Olymp herab" schwebten darauf weiße Engel»« gestalten hernieder, „himmlische Freuden ins irdische Dasein" zu bringen. Einen wundervollen Anblick gewährten diese im Gleichtritt unter Glockentönen durcheinanderwogenden Gestalten, von der Damen-Riege gestellt. Der Gesang des Lieder: „Frei heit, die ich meine" zeigte, daß den Turnerinnen auch das Singen bei ihrer Turnarbeit ein gar lieber Mithelfer ist. Auch die Damen-Riege darf mit Stolz auf diesen Abend zurückblicken. Hatten die Vorturner und Turnerinnen ihr Können gezeigt, mochten die Schüler nicht zurückstehen und mit ihrem schwierigen Flammenkeulen-Schwingen bewiesen sie, daß auch der Nach« wuchs bestrebt ist, stet« das Beste zu geben. DaS Durcheinander fließen der strahlenden Punkte, das Kreisen und Herumwirbeln im dunklen Saale schaffte ein wunderbares Bild, das viel leicht noch mehr zur Geltung gekommen wäre, wenn die Flammen etwas intensiver gewesen wären. In dem inzwischen geräumten Saale marschierten dann 16 Turner zu einem gelunge nen Eisenstab-Reigen mit Stellungswechsel auf, der an Reiz gewann, als dann noch 16 Turner mir Lanzen hinzukam n, worauf beide Gruppen sich zu gemeinsamen Fecht- und Abwehr- Übungen vereinigten. Die stets wechselnden Stellungen schufen ein buntbewegtes Bild, das noch mehr belebt wurde als noch eine Anzahl Turnerinnen mit Fahnen die Gruppen bunt belebten. Daran schloß sich ein von allen Teilnehmern an diesem Saal- Reigen gestellter Gruppenbild von großartiger Wirkung; ein von Herrn Turnrat Rietschel ausgebrachtes, 3faches „Güt Heil" auf unser schönes Vaterland wurde freudig ausgenommen. Alle diese, in allen Teilen wohlgelungenen, großartigen Darbietungen zeig ten, mit welcher ArbeitSfreudigkeit und Hingebung Herr Turn- wart Heß um das Gedeihen der Vereins bemüht ist und wenn ei noch einer Beweise« bedurft hätte, daß er jederzeit der rechte Mann am rechten Orte war und ist, so hätte dieser Abend jeden zu dieser Ueberzeugung bringen müssen. Ballfreuden hielten dann die wackere Turnerschar noch lange zusammen. Möge der frisch-fröhliche Geist und das gute Einvernehmen im Verein auch fernerhin bestehen, möge aber auch dieser Abend dazu beigetragen haben, daß Eltern und Lehrherrn ih e Schutzbefohlenen dem Turnverein zuführen, diesem neutralen Boden zur „körperstärken den Arbeit im Gewand der Freude." Pulsnitz, 12. Februar. Von der hiesigen Polizei wurde gestern der 23 jähüge, aus Limbach in Sachsen gebürtige, wieder holt vorbestrafte Handarbeiter Karl Walter Franke, welcher vom Amtsgericht Altenburg steckbrieflich gesucht wird, festgenommen. Pulsnitz Zu dem heute hier stattgefundenen Viehmarkte waren 42 Rinder und 153 Schweine aufgetrieben. In den Stallungen befanden sich 167 Rinder zum Verkauf. — Fastnacht ist heut! ES nahen die Tage der Buße, und er gilt nun, seine Sünden durch Gebet gut zu machen und der sündigen Fastnachtsfreude wieder ledig zu werden. Fast 7 Wochen dauert die FastnachtSzeit. Gar manchen Spruch hat unser Volk auf die Fastenzeit geprägt. So heißt eS: „Lange- Fasten spart kein Brot" und „Wer lange gefastet hat, dem sind rohe Bohnen süß " Die Erlaubnis, während der Fasten Fische zu genießen, erklärt sich der VolkSmund mit Folgendem: .In der Sintflut ist alles verdorben, nur nicht die Fische, darum dienen sie zum Fasten." Auch gar manche Wetterregel nimmt auf die Fastenzeit Bezug. „Trockne Fasten — gute- Jahr" und „Fasten ohne Regen verkünden ein Jahr mit viel Segen." Der heutige Dienstag verlangt ganz besondere Beachtung. So muß nach dem Volksglauben heut Hirse genoffen werden. Andrerseits darf man heute weder spinnen, noch auf das Feld gehen und die Hausfrauen dürfen nicht zum Brunnen. Aber tanzen und Bier trinken darf man heule noch nach Herzenslust und Träume in der Fastnacht gehen sicher in Erfüllung. Also aufgepaßt! — Aschermittwoch. Ein Tag der Buße ist der Aschermittwochstag. Ein Tag der Einkehr der Menschen in sich selbst. Klar soll sich der Bereuende über sein Tun und sein Wollen sein, er soll sich auf 24 Stunden über sich selbst hinaus stellen, soll von dieser höheren Warte Umschau halten auf das Vergangene, Gegenwärtige und Kommende. Er soll den Schnee der Unduldsamkeit und das Ei» der Hartnäckigkeit in seinem Innern schmelzen lassen und sein Herz nicht verschließen vor der Gnadensonne des Frühlings, der nun ihm und aller Kreatur wieder ersprießen soll Vierzig Tage noch und die Zeit wird erfüllet sein, daß die Osterkätzchen an den Zweigen hängen, daß ein lichter Flaum smaragdgrün die Erde deckt. Schon harren die braunen Schollen der Saat, schon beginnen die Schneewäffer zu Tal zu rieseln und bald werden sie rauschen und den Jubel- choral vom ewigen Frühling singen; wenn der Föhn über die Berge stürmt und die letzten grauen Winterwolken vom blauen Frühlingshimmel peitscht DaS ist das alljährliche Wunder, das sich Heuer wieder erfüllen wird. Und wir werden es schau«u und staunen und doch nicht begreifen, denn solche Wunder wirkt nur die Liebe, die nach Nacht den Tag, nach Regen Sonnen schein und nach Winter Frühling folgen läßt. Und diese große, ewige Liebe höret nimmer auf. Aschermittwoch ; ein Tag an der Grenze zwischen Winter und erstem Frühling Noch ist die Macht der finstern Herrschers nicht gebrochen, noch hat daS Licht nicht seinen endgiltigen Sieg über die Dunkelheit errungen. Aber immer länger werden dir Tage, immer leuchtender, kräftiger wird der Sonnenschein. Ein Wendepunkt deS Jahres ist mit dem Aschermittwochstage gekommen. Möge der AschermittwochS- tag auch ein Wendepunkt im Leben eines jeden einzelnen Menschen sein und werden. Nv. — DaS Tage 8 licht ist schon seit einigen Wochen in der Zunahme begriffen. Erst in der ersten Hälfte des Februar können wir eine merkliche Zunahme der Tageslänge verspüren, und nunmehr beginnen auch die Sonnenstrahlen wieder eine Wirkung auf das Leben in der Natur auSzuüben. Sie werden wärmer und durchdringender und künden an, daß die Herrschaft deS Winters in der Abnahme begriffen ist, Mag er auch noch hin und wieder kalte Tage, ja selbst Schnee und Eis bringen, allzu lange halten diese doch nicht mehr Stand und sie entfliehen bald vor der wärmer strahlenden Sonne, die dem Frühling den Tag bereitet, auf dem er bald in seiner Pracht einherziehen wird. — Der Turnkreis Sachsen der deutschen Turner schaft konnte im Jahre 1906 auf ein 30jährigeS Bestehen zurück- blicken. Wie sich da» sächsische Turnwesen aus bescheidenen An fängen zu seiner gegenwärtigen Blüte entwickelt hat, mögen kurz folgende statistischen Zahlen beweisen. Es betrug die Zahl der Vereine 1876: 278, 1886: 621, 1896: 852, 1906: 1130. Die Vereine zählten über 14 Jahre alte Angehörige 1876: 35 111, 1886: 59 836, 1896: 101 381, 1906: 129 126. Als turnende Mitglieder und Zöglinge gehörten den Ve einen an 1876: 16 648, 1886: 36 670, 1896: 58 812, 1906; 73 878. Die Zahl der Turnbesucher stieg von 1 522 268 im Jahre 1886 auf 3 205 523 laut amtlicher Erhebung vom Jahr 1906. Das Turnen der Frauenabteilungen ist dabei nicht in Betracht gezogen. — Die schwere Artillerie m o d e r n e r Linien schi f f e wird in allen Staaten nach Zahl und Kaliber immer mehr vervollkommnet. Einige der wichtigsten Grundsätze über die Aufstellung der schweren Geschütze werden im Februarheft der „Flotte" erläutert. Die Lsbensgeschichte Joachim Nettelbecks beschreibt Gust. Heinrich S hneideck. Eine interessante Zusammen stellung der in Deutschland vorhandenen Kohlenschätze bringt Bergreferendar Pilz. Ein sehr wichtiger AuSbildungSzweig in der Kaiserlichen Marins ist das Tauchen. Die Ausbildung und die verschiedenen Vorrichtungen der Taucher beschreibt A. Schwarz. Daß wir im fernen Japan ein deutsches Marinelazarett haben, wird vielen Lesern der „Flotte" neu sein Neues aus unserer Marine und aus fremden Marinen, eine Zeittafel der Erfindungen, die Unterhaltungsbeilage und eine Reihe von Illustrationen wer den jedem Leser Neues und Interessantes bringen. — Einige recht beherzigenswerte Winke, so schreibt der „Oschatzer Gemeinnützige" von dort, gab in der Versammlung nationaler Wähler am Dienstag Abend Herr Amtsrichter Poll- mar. Er führte aus, daß nach dem eben siegreich erfochtenen Wahlkampfe es künftig eine der ersten Aufgaben der Konserva tiven sein müßte, dahin zu wirken, daß die konservativen An schauungen mehr Gemeingut des Volkes würden. Es muffe mehr und mehr ein Ausgleich der Stände, eine Annäherung der Volks schichten und ein gegenseitiges Unpassen der verschiedenen BerusS- klaffen angestrebt werden. — Auch wir sind der Ansicht, daß die im Volke leider oft bestehende irrige Meinung, als bestehe die konservative Partei in der Hauptsache nur aus Adligen und Rittergutsbesitzern, ganz entschieden bekämpft werden muß. Je mehr sich gerade die konservativen Anschauungen in das Volk einleben, desto günstiger werden die vaterlandSfreundlichen Erfolge sich gestalten. Auch der einfache Bürger, sei er Geschäftsmann, Handwerker, Beamter oder einfacher Landmann, muß zu den patriotischen Aufgaben herangezogen werden und muß fühlen, daß er ein brauchbares Glied in der Kette der Menschheit sein kann. Wir sind der festen Ansicht, daß, wenn die konservative Partei die Befolgung dieser Taktik nicht hier und da aus dem Auge gelaffen, vielmehr mit allen Kräften gefördert hätte, die Partei fortschreitend sich stets auf der Höhe der Zeit müßte be funden haben und der deutsche Mittelstand mehr mit ihm Hand in Hand gegangen sein würde; die Zahl der sogenannten Ueber- läufer zur Sozialdemokratie dürfte dann eine wesentlich geringere gewesen sein. Nm so wünschenswerter ist eS aber, daß die von Herrn Amtsrichter Pollmar dargelegten Wünsche beherzigt werden. Je mehr Fühlung die konservative Partei mit dem mittleren und kleinen guten Bürgerstande nimmt, desto größer werden nicht nur die Erfolge der eigenen Partei, sondern mit diesen auch dis der Nation und der Vaterlandes sich gestalten. — Der über alle Erwartungen günstige Ausfall der Reichs- tagSwahlen in Sachsen ist nicht nur ein Erfolg der großen na tionalen Wahlparole und der Besserung der allgemeinen wirt schaftlichen Verhältnisse, sondern er ist auch nicht zum wenigsten auf die Könige Georg und Friedrich August zurückzuführen. Der erstgenannte Fürst war eS nämlich, welcher noch zur Zeit der Regierung Königs Albert infolge feiner genauen Kenntnisse der sächsischen Verhältnisse zuerst die Gefahr wahrnahm, der Sachsen unter der Watzdorffschen Finanzpolitik entgegenging. Er erhob als Vorsitzender der Budgetkommission der ersten Kammer ener gisch seine Mahnung zur größten Sparsamkeit. Daraushin setzte gerade noch zur rechten Zeit ein neuer, wenn auch nicht ange nehmer Kurs der sächsischen Finanzpolitik ein. Wäre diese vom damaligen Prinzen Georg ausgegangene Tat nicht erfolgt, so würde unser Land heute sicher unter einer noch schwereren Steuer last seufzen, unsere Finanzverhältnisse würden höchst zerrüttete sein, und eS bestände nicht die jetzt erfreulicher Weise vorhandene Aus sicht auf Beseitigung des 25 prozentigen SteuerzufchlageS. Und König Georg setzte klugerweise seine Politik der Sparens, die leider im Volke seinerzeit nicht die genügende Würdigung fand, mit scharfem Auge fort. Er durste leider den Erfolg seiner Negierung nicht erleben, wohl aber ward ihm als letzer der vielen ihm beschiedenen Erdenschmerzen 1903 da» niederschmetternde Ergebnis der ReichStagSwahl in Sachsen zuteil. Diese Tat hat der edle Monarch seinen Sachsen zwar verziehen, aber vergessen und verschmerzen konnte er sie nicht mehr. Schuf König Georg die Grundlage zur finanziellen Gesundung seiner Sachsenlandes, so setzte König Friedrich August mit Erfolg diese Politik fort und begab sich bald nach seiner Thronbesteigung mitten hinein unter sein Volk und stärkte persönlich mit vielen schönen Taten und Worten mit Unermüdlichkeit das einst wankend gewordene Vertrauen zur Monarchie. Der größte bisherige Erfolg dieser Politik ist der Ausfall der Wahlen in Sachsen, der für daS ganze Deutsche Reich von ungeheurer Wichtigkeit werden wird. — Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung der König!. AmtShauptmannschast Kamenz vom 28. Januar 1907 ist für den die Orte Ohorn, Obersteina und Niedersteina um fassenden XlV. Wahlbezirk eine Ecgänzungswahl eine» Abgeord neten zur Bezirk-Versammlung erforderlich. Die Wahl soll an- ordnungsgemäß den 22. Februar 1907 in Ohorn stattfinden. Als Wahlkommiffar ist von der König!. Amtshauptmannschaft der Gemeindevorstand Birnstein in Ohorn ernannt worden. Die Gemeinderorstände von Ohorn, Oberstem« und Niedersteina, so wie die von den betreffenden Gemeinderäten gewählten Wahl männer sind am 22. d. M., nachmittags 3 Uhr, zur Vornahme der Wahl im Obergasthofe zu Ohorn geladen. Ohorn, 12. Februar. In der vergangnen Nacht um 2 Uhr wurde bei hiesigen Einwohnern von einer besser gekleideten Frauensperson dringend Einlaß begehrt, der ihr auch gewährt wurde. Die Fremde gab an, von Kamenz aus auf einem Schlitten mit nach Pulsnitz genommen worden zu sein und auf dem Wege nach Ohorn seien ihr von einem jungen Menschen zwei Geld täschchen mit 46 Mk. Inhalt gestohlen worden. 'Nachdem- der Verirrten Essen verabreicht war, brachte man sie nach Pulsnitz zurück, wo die Polizei die Obdachlose ausnahm. Wie hier nun festgestellt wurde, hatte man eS mit einem mehrfach vorbestraften, leichtlebigen Dämchen zu tun. — Nach dem Gesetz über die Umgestaltung des LandeS- kulturrats ist in der XI. Abteilung des II Wahlbezirks, der auS den Orten Radeberg, Liegau, Wachau, SeiferSdorf, Kleinwolms dorf, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Langebrück, Augustus bad und Friedrichstal besteht, zum Ausschüsse für den Gartenbau bei dem Landeskulturrate ein Mitglied zu wählen. Die Wahl handlung ist auf Mittwoch, den 20. Februar, vormittags 9 bis nachmittags 3 Uhr in Zimmer 8 des Hotels Kaiserhos festgesetzt und zum Wahlvorsteher Herr Gärtnereibesitzer Eduard Göhlich in Radeberg ernannt. Bretnig. Am Montag Mittag kam ein 7jähriger Schulknabe dadurch zu Schaden, daß er in der Nähe der Nieder schule von einem Schleppschlitten, an den er -sich angehangen hatte, überfahren wurde. Dem Vernehmen nach soll er nach Dresden überführt werden. Bautzen. Ein Verband der Arbeitgeber des Töpfer- gewerbes in der Kreishauptmannschaft Bautzen ist in Löbau ge gründet worden und zwar von einer Versammlung, die am 3 d. M im Hotel „Wettiner Hof" tagte und bei der fast alle Töpfer- und Ofensetzermeister des Bezirks vertreten waren. Sämtliche Anwesende t aten dem Verbände bei. Man wählte sogleich den Vorstand und wurde Kohl-Bautzen 1. Vorsitzender, Raßkeld-Zittau 2. Vorsitzender, Wilhelm-Bautzen 1. Schriftführer, Weber-Zittau 2. Schriftführer. Ferner wurden Senst-Löbau, Thiel-Neugersdorf und Goebel-Großschönav zu Beisitzern gewählt. Dresden. Ein Aufsehen erregender Konkurs. Nach einer Bekanntmachung de» hiesigen Amtsgericht» ist über den Nachlaß des Anfangs dieses Jahres verstorbenen Privatiers Franz Hoffmann, vormal« Besitzer einer Fabrik photographischer Trocken platten und Vorsitzender deS Verbandes sächsischer Industrieller, das Konkursverfahren eröffnet worden. — Fürst Bülow über die Wahlen in Sachsen. Sofort nach Bekanntwerden dec Wahl de» nationalen Kandidaten in DreSden-Altstadt, deS Herrn Landgerichtsdirektors Or. Heinze, hatte der Chefredakteur des „Dresdner Anzeiger«", Professor vr. Lier, dem Reichskanzler Fürsten Bülow im Namen der Redaktion des „Dresdner Anzeiger«" da« Resultat telegraphisch mitgeteilt und unter anderem ausgesprochen, daß in Dresden der Weckruf des Kanzlers an die nationalen Wähler ein freudige» Echo gefunden habe. Darauf ist am Donnerstag folgende» Telegramm zurück gelangt: „Herzlichen Dank für Ihre Mit teilungen über den schönen Er olg der nationalen Parteien in DreSden-Altstadt. Ganz D-utschland muß dem sächsischen Volke für seins in ernster Stunde neu bewährte Treue dankbar sein. Reichskanzler Fürst Bülow." — Eine Internationale Ausstellung für das Bäckergewerbe und die einschlägigen Gewe-be- und Industriezweige wird in der Zeit vom 11. Mai bis 30. Juni 1907 in Budapest veranstaltet werden. Es sollen da unter anderem die Brot- und Gebäcks erzeugungen aller Länder und Völker der Erde, die zur Her stellung dieser Nahrungsmittel erforderlichen Rohstoffe und Halb zeuge, die Bäckereimaschinen und Geschäftseinrichtungen, die Beförderungsmittel, Verpackungen, Bekleidung für Bäcker rc. ausgestellt werden Die allgemeinen Bestimmungen für die Aus stellung liegen in der Geschäftsstelle der Gewerbe-Kammer Dres den, Ostra-Allee 27, I., aus und können von denjenigen Ge werbetreibenden, die durch diese Körperschaft vertreten werden, während der Geschäftsstunden (Werktag« von 8 bis 1 und 3 bis 6 Uhr, Sonnabends von 8 bis 3 Uhr) unentgeltlich einge sehen werden. — Die Route für die Herkomerfahrt 1907 ist jetzt definitiv in der gemeinsamen Sitzung de« Kaiserlichen Automobil klub» und deS Bayrischen Automobilklubs mit den Arbeitsaus schüssen der Konkurrenzfahrt festgelegt worden. Die Fahrstrecke hat eine Aenderung dahin erfahren, daß sie sich, statt von Dres den über Chemnitz, Leipzig, Jena, Weimar. Erfurt nach Eisenach, von Dresden über Chemnitz, Leipzig, Weißenfels, Naumburg, Kösen, Eckartsberga, Weimar, Erfurt nach Eisenach zieht. — Die „Weltemühle" in Briesnitz, da» bekannte Ver« gnügungS-Etabliffement, kam zur gerichtlichen V rsteigerung. ES wurde unter Uebernahme von 62 000 Mk. Hypotheken der Kom mandit - Gesellschaft Meißner L Co. in Kemnitz für 9200 Mk- zugeschlagen. Von der 107 000 Mk. betragenden Hypotheken belastung fielen 40000 Mk. aus. Leipzig. Die Leipziger Handelskammer beschloß, an den Nat der Stadt Leipzig die Anfrage zu richten, ob er bereit sei, im Interesse der Leipziger Industrie die Zinsgarantie für den zu erbauenden Elster-Saale-Kanal zu übernehmen. Das Kapital von 15 Millionen Mark soll von Privaten aufgebracht werden. Die Betriebs- und Unterhaltungskosten von 225 000 Mark bei 1 Million Tonnen-Frequenz würden leicht durch die SchiffahrtS- abgabe gedeckt werden. Die Verzinsung beträgt 525 000 Mark. polMscde Umsckau Deutsches Reich. Die „Nordd. Allg. Ztg." veröffentlicht di« Dankantwort des Reichskanzler« auf die Glückwünsche, welche ihm da« Direktorium de« ZentralverbandS deutscher Industrieller in einem Schreiben zum Wahlsieg« der bürgerlichen Parteien über die Sozialdemokratie ausgesprochen hatte. Der Kanzler be zeichnet in seiner Antwort diesen Sieg al« eine scharfe Verur teilung der parlamentarischen Taktik, durch welche am 13. De zember 1906 die damaligen Minderheitsparteien im Reichstage unterlegen seien. — Die ehemalige Stift?oberin Elise von Häußler in Mün chen war bekanntlich vom dortigen Schwurgericht wegen ver meintlichen Giftmorde« an ihrem Dienlmädchen Minna Wagner verurteilt worden. Von dieser Straf« hatte die bedauernswerte Dame bereit« 2'/, Jahre verbüßt, ehe sie im Wiederaufnahme verfahren für unschuldig erklärt und sreigesproche» wurde. Jetzt Hai nun da» bayerische Justizministerium dir Elis« von Häußler eine Entschädigung in Höhe von 4450 Mark Kapital nebst einer monatlichen lrbenSlänglichen Rente von 114 Mark zugebilligt. Berlin, 11. Februar. Die große Heerschau, die der Bund der Landwirte alljährlich zu der nämlichen Zeit im ZirkuS Busch zu veranstalten pflegt, hat heute stattgrfunden. D r ZirkuS bst da« gewohnt« Bild, das er an solchen Tagen immer gezeigt. Von der Arena bi« h nauf zu den Galerien erfüllte den weite« Raum mal in -iner Z Genera den Ve: Grasen bedingt deutsch« 2. jedn irage« daß 3. 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