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Nr. 296. Pulsnitzer Tageblatt. — Donnerstag, ten 20. Dezember Z-28 rette 2 von jährlich 3 Mark pro Kopf sollen zu Nutzen der Vereinsmitglieder Verwendung finden und wird sich die nächste Jahresversammlung damit beschäftigen. Der Verein gehörte 49 Jahre dem Bunde an. — Auch der Milttärverein Bcrnbruch hat seinen Austritt am vergangenen Donnerstag endgültig beschlossen. — iS Land von Viehseuchen.) Der amtliche Be richt des Landesgesundheitsamtes über den Stand von Viehseuchen in Sachsen am l5. Dezember d. Js. verzeichnet für den Be zirk der Amtshauptmannschaft Kamenz: Schweineseuche und Schweinepest in I Gemeinde und 1 Gehöft; ansteckende Blut armut der Einhufer in 1 Gemeinde und 1 Gehöft; Bienen seuchen (Faulbrut) in 2 Gemeinden und 2 Gehöften. Friedersdorf. (Weihnachts - Aufführung.) Seit einer Reihe von Jahren tritt regelmäßig am 1. Weih nachtsfeiertag der hiesige Männergesangverein mit einer Auf führung an die Oesfentlichkeit. Diesmal bringt er wieder eine Operette: „Verliebte Leute" oder „Wenn sich Gott Amor rächt." Text und Musik sind von Georg Mielke, Verfasser der im Vorjahre wiederholt und mit großem Er folg aufgeführten Operette „Winzerliesel". Für die Auf führung ist die Bühnendekoration zum großen Teil neu her gerichtet worden. Da die Operette sehr viele heitere Mo mente in sich birgt und somit ein unterhaltsamer Abend zu erwarten ist, dürfte ein Besuch lohnend sein. Im übrigen sei auf das Inserat in der nächsten Sonnabendnummer ver wiesen. — (Schiedsspruch der Lausitzer Textil industrie.) Der Schlichtungsiusschuß Kottbus fällte heute einen Schiedsspruch, wonach die bisherigen Löhne bis 30. September 1929 weiter in Kraft bleiben sollen. Für jugend liche Arbeiter (Arbeiter unter 14 bis 18 Jahren) soll ab I. Januar 1929 eine Erhöhung von 5-10°/, eintreten. Die Parteien haben sich bis zum 5. Januar 1929 zu erklären. Dresden. (Hauptversammlung des Säch sischen Landbundes.) Die Sächsische Landwirtschaft liche Woche, die vom 21.—25. Januar in Dresden statt findet, wird mit der Hauptversammlung des Sächsischen Landbundes im Zirkus Sarrasani am 25. Januar ihren Abschluß finden. In dieser Versammlung wird außer den sächsischen Landbundführern der Führer des Pommerschen Landbundes von Rohr-Demmin über den Kampf der deut schen Landwirtschaft um ihre Existenz sprechen. Dresden. (Erleichterter Eintritt in die Fürsten- und Land es sch ule) Das Ministerium hat genehmigt, daß vom Beginn des nächsten Schuljahres ab an der Fürsten- und Landesschule zu Meißen versuchsweise eine Vorllasse (Quarta) eingerichtet wird. Da der Eintritt in die Untertertia der Fürsten- und Landesschule zu Meißen Kennt nisse im Lateinischen wie bei jedem Gymnasium mit grund ständigem Latein voraussetzt, soll durch diese Maßnahme Schülern, die diese Kenntnisse nicht haben, der Eintritt in diese Fürsten- und Landesschule erleichtert werden. Aus künfte über die Eintrittsbedingungen sind durch die Direktion der Fürsten- und Landesschule zu Meißen zu erfahren. — Anfrage zum Hochschulekonflikt) Aus Anlaß des Schreibens, das der Volksbildungsminister an die sächsischen Hochschulen wegen des Verhältnisses zur Deutschen Studen tenschaft gerichtet hatte, rst im Landtage eine Änfrgae der Deutschnationalen Fraktion eingegangen, in der um Auskunft gebeten wird, mit welcher Weisung das Schreiben an die Rektoren ergangen und in welcher Form diese es der Studentenschaft zur Kenntnis gebracht haben. Welche Fol gerungen ziehe das Volksbildungsministerium aus der Tat sache, daß die Leipziger Studentenschaft bei der Urabstimmung am 14. d. M. sich mit großer Mehrheit dagegen entschied. Dresden. (Der „Verächter des Todes" im Zir kus Sarrasani!) Am 1. W-ihnachtsfeiertag wird sich der schönste Zirkusbau Europas für ganz kurze Zeit wieder öffnen. Direktor Sar- rasant hat für diese kurze Festspielzeit das „Programm der Sensation" verpflichtet, das in der Zusammenstellung, wie es in den kommenden Tagen geboten werden soll, wohl noch nie gezeigt wurde. Das Tages gespräch von ganz Dresden und seiner Umgebung wird natürlich der Kanonenkönig Leinert bilden, d-m man nicht mit Unrecht den Titel „Verächter des Todes" beigelegt hat. In der Tat, es gehört schon eine ganz gewaltige Dosis Mut dazu, um sich einer großen Kanone ungefähr 20 m hoch und etwa 30 m weit schießen zu lassen. Schon mehrmals stand der berühmte, tollkühne Artist dem Grabe sehr nahe, da pch nicht immer alles programmäßig absptelte. Die größten Städte ° s europäischen Kontinents sahen diesen mutigen Mann und sanden nur Worte der höchsten Anerkennung und Bewunderung. Kanonenkönig Lernert wird in jeder Nachmittags, und Abendvorstellung das g-sährlich- Expenment au-sühren. Zwei weitere Sensationen verdienen ebenfalls An Beachtung: Das rechnend- und das musikalische Pferd. Kein Dressurakt berm rechnenden Pferd — denn ohne jede fremde Hilfe ist das Tier m der Lage, Rechenaufgaben, die vom Publikum gestellt werden, zu .ösen. Da« musikalische Pferd begleitet Walzer- und Opern. Melodien in lemer Art. Das weitere gediegen- Zirkus- und Varielö- Programm bringt u. a. neuzeitliche Dressuren, Tafts berühmtes Jllu- fionstheater usw. An allen drei Feiertagen find-n zwei Vorstellungen statt, nachmittag« 3 Uhr, abends 7,30 Uhr, außerdem Mittwochs, Sonnabends und Sonntags Nachmittagsvorstellungen um 3 Uhr. Zu diesen Vorstellungen zahlen Kinder auf allen Plätzen von 2 Mk auf- wärts halbe Preis«. Ab 28 12. täglich 7,30 Uhr: Gala Borstelluna. Vorverkauf: ZiikuSkaffe, Tel. 56948/48, Re-Ka, Dresden A., Tel. 25431° Leisnig. (Ermittel ter Fallensieller.) Die Gendarmerie ermittelte, daß ein hiesiger Einwohner in seinem Garten etwa zehn Tellereisen aufgestellt und eine Anzahl Hasenfchlingen gelegt hatte. Der Fallensteller gab zu, auf diese Weise feit Jahren Fasanen, Rebhühner, wilde Kaninchen und Katzen gefangen und für sich ver wertet zu haben. Nach dem Jagdgesetz dürfen auch im eigenen eingefriedigten Grundstücke Wild und Raubzeug nicht gefangen und behalten werden, sondern das Wild muß an die Jagdpächter abgeliefert werden. Meerane. (Meeraner Schützenfest.) Das Meeraner Schützenfest, daß zu einem der volkstümlichsten Feste des Sachsenlandes gehört und alle zwei Jahre statt- sindet, wird im nächsten Jahre vom 23. bis 30. Juni ab gehalten. Sebnitz. (Die älteste Einwohnerin.) Die älteste Einwohnerin von Sebnitz, Frau Auguste Maaz, konnte ihren 96. Geburtstag feiern. Oschatz. (Selbstmord auf den Schienen.) Gestern nachmittag ließ sich auf dem Bahnhof Seerhausen die 18 Jahre alte Charlotte Mende aus Stauchitz angesichts des Publikums von einem Zuge überfahren. Ihr Körper wurde in zwei Teile zerschnitten, sodaß der Tod auf der Stelle eintrat. Der Grund zum Selbstmord soll Schwer mut sein. Hoyerswerda. (Vom Zuge ersaßt und ge tötet.) Gestern morgen fuhr in Hosena der Kraftwagen eines Berliner Fleischermeisters Breuer gegen die geschlossene Bahnschranke und wurde vom herrannahenden Zuge erfaßt und zertrümmert, wobei Breuer tödliche Verletzungen davon trug. Die beiden anderen Insassen wurden gleichfalls mehr oder weniger schwer verletzt. Der Schwerverletzte wurde dem Krankenhaus Lauchhammer zugeführt. Tagungen in Sachsen Sächsische Einzelhandelsgemeinschaft. Lre Sächsische Einzelhandelsgemeinschaft hielt in Dresden unter dem Vorsitz des geschäfisführenden Vorsitzenden des S. E. G., Landiagsabgeordneien Prof. Dr. Kastner, eine Geschäfts führerkonferenz ab. Dr. Kastner berichtete eingehend über die Verhandlungen im Sächsischen Landtag, den 6-Uhr-Ladenschluß der Geschäfte betreffend, sowie über die Ausnahmcsonntage Assessor Dr. Steckhan wies in einem kritischen Bericht über die Sozialversicherung auf die hohe und in den letzten Jahren sehr rasch zunehmende Thesausierung bei den Versicherungs trägern, insbesondere bei der Angestclltenversichcrung, hin. Ein weiteres Referat Dr. Steckhans behandelt die Reform des Schlichtungswesens. Dr. Kastner besprach kurz die Frage des Mittagsschlusses in den Einzelhandelsgeschäften und hielt dar auf ein eingehendes Referat über den neuen Gesetzentwurf, die Handels- und Gewerbckammerwahlen betreffend. Die Ge- scb ttskonferenz vertrat einstimmig den Standpunkt, daß bei der bevorstehenden Neufassung des Handelskammergesetzes an dem Grundsatz festzuhallen sei, daß die im Handelsregister ein getragenen Firmen nach wie vor bei der Handelskammer zu verbleiben haben und nicht der Gewerbekammcr zuzuteilen seien. Zwei schwere Explosionsunfälle. Infolge Verwechslung des Antriebsstoffes flog im Betriebe der Leipziger Pelzveredelungsanstalt in L.-Lin- denau der zum Antrieb der Werkmaschinen dienende Dieselmotor in die Luft. Personen wurden glücklicher weise nicht verletzt, dagegen ist der angerichtete Sach schaden beträchtlich. — Ein zweites Explosionsunglück er eignete sich in Leipzig auf dem Grundstück Weißenfelser Straße 40. Dort versuchte ein 10jähriges Mädchen bei Abwesenheit der Eltern mit Petroleum Feuer zu machen, wobei die Petroleumflasche Feuer fing und explodierte. Tas Kind erlitt schwere Verbrennungen am ganzen Körper. Ein AutomodU vom Zuge ersaßt. In Penig fuhr der Kraftwagenführer Petzold, der bei Siemens-Schuckert angestellt ist, mit seinem Kraft wagen, in dem sich eine Dame befand, in der Nähe des Schlachthofes gegen eine Bahnschranke. In demselben Augenblick nahte ein Personenzug, der das Auto erfaßte und es etwa 100 Meter weit schleifte. Die Dame wurde aus dem Wagen geschleudert, kam unter die Lokomotive und wurde tödlich verletzt. Der Chauffeur wurde eben falls aus dem Wagen geschleudert und erlitt schwere innere Verletzung^. Ju den Gerüchten über die VrüÄtritts- absichten des Reichsgerichtspräsidenten Berlin, 20. Dezember. Zu den von demokr r Seite verbreiteten Gerüchten über den bevorstehenden Rück tritt des Reichsgerichtspräsidenten Dr.. Simons wegen des Konfliktes mit der Reichsregieruna, nimmt ein Teil der Berliner Presse Stellung. Allgemein kommt znm Ausdruck, daß der Rücktritt Dr. Simons, der sich als Jurist im Jn- und Ausland eines hervorragenden Rufes erfreut, einen Verlust für Deutschland bedeuten würde. Die „D. A. Z." ist der Auffassung, daß diese Entwicklung des Konfliktes hätte vermieden werden müssen. Die Reichsregierung Hobe in der ganzen Angelegenheit eine recht unglückliche Hand gehbat. Es scheine fast, als ob die beteiligten Herron das Bedürfnis gehabt hätten, rasch noch einen Ersatz für die ausgebliebene Weihnachtskrise zu beschaffen. Wenn jetzt Dr. Simons wirklich als Opfer seines Eintretens für die Unan tastbarkeit der verfassungsrechtlichen Stellung des Staatsge richtshofes fallen sollte, so würde dieser Ausgang der Affäre eine moralische Niederlage für die Reichsregierung bedeuten. Die „Börsenzeilung" schreibt: Die Neberspitzung der juristischen Meinungsverschiedenheit zwischen der Reichsregie rung und dem höchsten Richter in Deutschland wäre sicher zu vermeiden gewesen. Es scheine, daß das Kabinett hier nicht ganz von der Schuld freizusprechen sei. Die „Vossische Zeitung" meint, wenn sich die Gerüchte vom Rücktritt Dr. Simons bestätigen sollten, wäre damit eine Lösung des Konfliktes erzielt, der auf andere Weise kaum zu bereinigen gewesen wäre. Die „Germania" bedauert es, wenn Dr. Simons wegen dieses Konfliktes aus seinem hohen Amte ausscheidcn würde und hofft, daß dieser folgenschwere Schritt durch eineBereinigung des Konfliktes noch vermieden werde. Der „Vorwärts" sagt: Eine Komplizierung des Reichs bahnkonfliktes durch ein Rücktrittsgesuch des Reichsgerichts präsidenten wäre in jeder Hinsicht zu bedauern. Parlamentarischer Abend des Land treistages in Berlin Gelegentlich der Tagung der Vorstände des Deutschen und preußischen Landkreistages veranstaltete der Landkreistag in den Festräumen des Hotels Esplanade einen parlamen tarischen Abend. Die Vertreter der Reichs- und Staats behörden, der Presse, der Parlamente und der kommunalen Spitzenverbände waren zahlreich erschienen. Die große Zahl der Besucher legte Zeugnis ab für das Interesse, das die Arbeit des Landkreistagcs in der Öffentlichkeit auf dem Gcbicte der Kommunalpolitik erregt. Man sah u. a. den preußischen Minister des Innern Grzesinski, den Land wrrtschoflsminister Dr. Steiger, den preußischen Minister für Volkswohlfahrt Dr. Hirtsiefer, den württemberaiscben Staats präsidenten Dr. Bolz,fast fämtliche Staatssekretäre der Reichs- und Staatsministerien. Von der sächsischen Gesand- schast in Bei lin war Gr Heimer Legalionsrat Dr. Poetzsch- Heffter anwesend. Unter dm zahlreich erschienenen Parla mentariern bemerkte man Ministerpräsidenten a. D Dr. Steger wald, die Vizepräsidenten des Reichstags Graef und Thomas Esser, Reichslagsabgeordneten Herold, den Vizepräsidenten des preußischen Landtages Dr. von Kries, Domkapitular Leicht, Dr. von Winterfeld, Justiziar Falck. ZZ^L^ I. Z/s^sn^. 7 gesucht zum Besuch von Privalkundschait. Leicht verkäuflicher, überall begehrter Artikel XSute Existenz, nachweislich hoher Ver- dienst, welcher sofort beginnt. Vorkennlnisse und Kapital nicht er forderlich. U. V. 0., SarDn L«. 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