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Nr. 295. Pulsnitzer Tageblatt. — Mittwoch, den 19. Dezember 1928. Seite 2. — (Jeder muß die Zeitung lesen!) In Lan deshut entschuldigte vor dem Amtsgericht ein Hande.sver- treter sein Fehlen bei einer Feuerlöschübung damit, daß er die Anzeige, die in der Zeitung erschienen war, nicht gelesen habe. Der Richter ließ jedoch diese Entschuldigung nicht gelten, sondern erklärte, daß heutzutage jeder die Zeitung lesen müsse, und verurteilte den Angeklagten zu neun RM Geldstrafe. - (Allabendlich erstrahlen die Schaufen ster im Glanz ihrer Lichter.) Aber niemals strahlen die Schaufenster soviel Fülle und Glanz aus wie in der Adventszeit. Der stille Beobachter kann ganze Lebens- geschichtcn sich abspielen sehen in den Mienen und Bewe gungen derer, die sehnsüchtig in die vorweihnachtlichen Schau fenster blicken, die ja jetzt alle im Zeichen der Weihnachts ausstellungen stehen. Und dann die Augen der Kinder, wenn Weihnachten näher rückt. Wer die Kunst des Schen kens recht versteht, den machen diese Schaufenster nicht un dankbar, sondern zum frohen kindlichen Weihnachtsmenschen, denn irgend etwas Köstliches, das diese Fenster enthalten, wird ja doch gekauft. Darum mag weiter der Lichtschein fluten durch die lichtersüllten Straßen, die Läden mögen weiter wetteifern in weihnachtlichen Ausstellungen. Für den weihnachtlichen Menschen soll es immer eine Freude sein, sich die Schaufenster im Dezember anzusehen. Dresden. (Landtagsanfrage wegen der Konsumvereine.) Der nationalsozialistische Abg. Titt mann hat im Landtag eine Anfrage eingebracht, in der er Auskunft von der Regierung verlangt, was sie getan habe, um die volksschädigende kapitalistische Vertrustungs-Entwick lung der Konsumvereine anfzuhalten, ferner, was sie zum Schutze der ernstlich bedrohten deutschen Geschäftswelt und damit dem gesamten Volksinteresse zu tun gedenke, womit sie die Steuererleichterung gegenüber den Konsumvereinen be gründe und ob sie Vorsorge getroffen habe, daß dem unlau teren Wettbewerb der Warenhäuser, der durch Vorspiegelung falscher Tatsachen getrieben werd?, entgegengetreten werden könne. — Weiter ist im Landtag eine sozialdemokra ische Anfrage eingegangen, die sich mit der Bestätigung des Leh rers Vogel in Niederlungwitz zum Schulleiter befaßt. Endlich beschäftigt sich eine sozialdemokratische Anfrage mit den Kirchschullehen. Es wird darin behauptet, es drohe ange sichts der der Kirche günstigen Einstellung der Gerichte und des Ressortministeriums die Gefahr vermögensrechtlicher Schädigung der Schulgemeinden zu Gunsten der Religions gesellschaften in Ansehung des Kirchschullehns-Vermögens. Die Regierung wird gefragt, welche Maßnahmen sie ergreifen will, um eine Benachteiligung der Schulgemeinden abzuwenden. Leipzig. (Auf der bevorstehenden Leip ziger Frühjahrsmesse) wird wiederum die italienische Regierung eine große offizielle Kollektivausstellung veran stalten. Die italienische Gruppe wird etwa 200 Aussteller umfassen. »> > » Mussolini auch Äolonialminister Rom. Wie die Pressestelle des Ministerpräsidiums mitteilt, hat der König den Rücktritt des Kolonialministcrs genommen hatten, zurückerobert. Der Befehlshaber der paraguayischen Streitträfte berichtet über die Kämpfe, daß bei der Wiedereroberung der Forts viele botivlanr- sche Soldaten und eine große Anzahl einge- kleideter Indianer getötet wurden. Ein bolivianisches Flugzeug warf wiederholt Bomben auf gegnerische Truppen. Aus Paraguay wird gemeldet, Laß sich die Mitglieder der amtlichen französischen Luftkommission freiwillig für den Kriegsdienst in der paraguayischen Armee gemeldet haben. * Sollte die letzte Meldung aus Paraguay zutreffen, so ergäbe sich die geradezu groteske Lage, daß sich französische Offiziere — um solche handelt es sich zweifellos — zur selben Zeit dort zum Kriegsdienst melden, in der ihr Außen minister mit dem Eingreifen des Völkerbundes „droht". Federzoni genehmigt und den Ministerpräsidenten Mussolini mit der Leitung dieses Ministeriums betraut. — Die Tat sache, daß Mussolini nun ein weiteres Ministerium über nommen hat, nachdem er außer dem Ministerpräsidium bereits das Marine-,Kriegs-, Korporations-, Innen-, Außenministerium und das Ministerium für Luftfahrt leitet, läßt darauf schließen, daß er allmählich auf den Zustand hinaus will, daß es nur noch einen verantwortlichen Ministerpräsidenten und sonst nur Unterstaatssekreläre gibt, was der Bismarck'schen Ver fassung entsprechen würde, in der neben dem Reichskanzler nur Staatssekretäre im Amte waren. Oie berüchtigten internationMen Hochstapler geständig. Es handelt sich um zwei R u m änen. Paris. Die beiden internationalen Hoch stapler, die seit drei Jahren als Scheck-, Kredit brief - und Wechselfälfcher die europäische Bankwelt beunruhigten und vor einigen Tagen in Paris verhaftet werden konnten, find als die 27jährigen rumänischen Staatsangehörigen Lupescu und Fromescu entlarvt worden. Sie stammen aus sehr guter Familie. Die beiden Hochstapler konnten es sich dank ihrer hervor ragenden Sprachkenntnisse leisten, fortgesetzt in anderer Ver kleidung aufzutreten. Sie gaben sich als Deutsche, als Schweizer, Italiener, Russen und schließlich auch als Fran zosen aus. Bor etwa einem Jahre präsentierte einer von ihnen unter dem Namen Du Pont de la Tour in einer Bank des Haag einen Kreditbrief in Höhe von 1,2 Mil lionen Francs, den er in Genua, auf 75 000 Francs lautend, gekauft und dann gefälscht hatte. Auf Grund dieser Hoch stapelei gelang es der Pariser Kriminalpolizei, die beiden Verbrecher zu identifizieren. Im November d. I. erschienen mehrere deutsche Bankiers bei der französischen Geheimpolizei und erstatteten Strafanzeige gegen einen gewissen Marcell Dorin, der in Frankfurt und in Karlsruhe wieder mit Hilfe eines gefälschten Kreditbriefes bedeutende Summen ab gehoben hatte. Eine eingehende Prüfung der vorgelegten Dokumente ergab, daß es sich auch in diesem Falle um einen Streich der gesuchten Hochstapler handelte. Sämtliche Grenzposten wurden alarmiert, die Eisenbahn züge und Bahnhöfe strengstens überwacht. Ein alücklicker Wovon man spricht. Alle Jahre wieder. — Wir wollen Krieg. — Die Familien angelegenheit eines Weltvolkes. — Fliegertod. „Alle Jahre wieder . . ." Ja, nun ist es wiederum be- >enklich nahe gerückt — das liebe alte Weihnachtsfest. Der Glanz und der Jubel, der strahlende Lichterbaum, Choräle und Festklänge: wie bald, und alles ist wiederum verklungen und hinabgetaucht ins Meer der Erinnerung. Eigentlich wissen wir doch alle bereits im voraus, wie's sein wird, und doch, und doch ... es kribbelt in uns allen wie in jungen Kinderherzen: jede Minute bis zum Feste ist freudige Spannung, köstliche Erwartung, selige Ahnung. Warum nur, o 'Menschenherz, klingt eine so seltsame, so heimlich schöne, himmlisch-süße Melodie in dir zu dieser weihevollen Zeit? Tja, und wenn sich die ganze Welt auf den Kopf stellt und berstet vor Modeweisheit und Modefortschritt, — das menschliche Herz ist das konservativste Ding aller Dinge, und der größte Wechsel ist nichts als der Ausfluß ewiger Be ständigkeit. Unzählige Male haben wir das schölle Fest an uns herantreten sehen: wechselvoll wie das Flackern der Kerzen, und doch sich immer gleichbleibend wie das Frohlocken der Herzen. Irgendwo ist etwas in der Welt und Weltgeschichte nicht kn Ordnung. Plötzlich ertönt aus weiter Ferne eine Melodie zu uns herüber, die dem europäischen Ohr ungewöhnlich klingt, so etwa wie ein Tonstück aus Großmutters Zeit dem Kapellmeister einer Jazzkapelle. Irgendwo in der Welt gibt es Länder, die größer sind als so mancher europäische Staat, Berge, die höher sind als so mancher europäische Berg, Flüsse, die breiter und wasserreicher sind als so mancher- europäische Fluß. Und in diesen Ländern, zwischen diesen Bergen und Flüssen leben Völker, die ihre eigenen Ansichten hoben über die politischen Weisheiten und diplomatischen Zunftregeln, die zur Zeit im kleinen, alten Europa in Mode sind. Es hat sich also begeben, daß zwei dieser Völker — Bolivienund Paraguay sind ihre Heimatländer — klipp und klar er klärt haben: „Wir wollen Kriegl" Vergeblich spitzt man im alten, kleinen Europa die Ohren, ob man sich nicht verhört habe — immer wieder tönt es herüber: „Wir wollen Krieg". Will Europa nicht schwerhörig werden, so wird es also seinen diplomatischen Musikunterricht ein wenig verändern müssen. England ist ein Weltteich, und wenn sich wichtige Dinge in ihm ereignen, so hält die Welt den Atem an. Man sagt gewöhnlich, in England bedeute der König nichts, der Staats mann alles. Dem ist aber doch wohl nicht so. Kein Volk empfindet es so stark wie das in der Ehrfurcht vor seiner Ge schichte erzogene englische, daß viele Menschen Staatsmänner und nur einer König sein kann; und diesen einen ver knüpft ein inniges persönliches Band mit jedem Engländer, in welchem Erdteile dieser auch sein Geld scheffelte. England Erscheint einem manchmal wie «in Familien staat, der die ganze Welt als sein Herrschaftsgebiet und so recht als seine häusliche Angelegenheit bettachtet. Die Rekordfahrt des an das Krankenlager seines königlichen Vaters eilenden eng lischen Thronfolgers hat den Familiencharakter dieses Weltstaates der ganzen Welt eindringlich vor Augen geführt. Aus dem Herzen Afrikas brach der Thronfolger auf, um in knapp neun Tagen die Heimreise nach London über eine Strecke von 6500 Meilen zu vollenden, und während Extrazüge und Extradampfer mit rasender Ge schwindigkeit Meile um Meile zurücklegten, hatte jeder Mann und jede Frau in diesem Familien-Weltstaate nur den inner sten Wunsch: möge es nicht zu spät sein! Aber auch in allen anderen Staaten verfolgte man jede Etappe dieser rasenden Schnellfahrt, und durch die Welt, die noch voll von politischen Wirrnissen, von Haß- und Reidgefühlen ist, rauschte der Flügelschlag eines versöhnenden menschlichen Gedankens: möge es nicht zu spät sein. Anteilnahme der Menschheit an Königsschicksalen — hier wurde sie zum ergreifenden Er eignis, nicht weil der Prinz von Wales zu Seiner Majestät dem König von England und Herrscher von Indien kam, sondern weil ein Sohn an das Kranken-, ja vielleicht Sterbe lager seines Vaters eilte und weil ein stolzes Herrschervolk des Vaters Hoffnung und des Sohnes Sehnsucht zu seiner eigenen Angelegenheit macht. * Unzählige Male dem Fliegertode vor dem Feinds ent ronnen und nun mitten im Frieden ihm doch zum Opfer ge fallen! Unwetter und Schneegestöber mußten das grau same Geschick herbeiführen, das einst dem tapferen Lusthelden Gustav Dörr der über- und doch ohnmächtige Feind ver geblich zugedacht hatte. Vom Unteroffizier zum Oberleutnant und ?our-1e-merite-FliegerI Wie viele gibt es noch unter uns, die sich beim allgegenwärtigen Drängen nach der Futter krippe, bei der allseitigen Sucht, „Karriere" zu machen, das Verständnis dafür bewahrt haben, daß darin eine Lebens vollendung lag, wie man sie sich nicht schöner denken konnte? Gustav Dörr hatte über 30 Luftsiege im Kriege erfochten, hatte nachher im Frieden jedem Zufall und Wetter getrotzt und insgesamt eine halbe Million Kilometer am Steuer eines Flugzeuges zurückgelegt; nun barg man seine verkohlte Leich« unter Flugzeugtrümmern. Wenn in einem Verein ein Mit glied stirbt und man ihm den Nachruf hält, erheben sich die Anwesenden von ihren Sitzen. Müßte nicht das ganze deutsche Volk stehend und entblößten Hauptes das Gedächtnis Gustav Dörrs ehren? Unser Blick dringt durch den Qualm und Rauch des bei Letzlingen abgestürzten Flugzeuges hin durch und gewahrt den Geisterzug der toten Kameraden Dörrs, denen im Kriege das grausame Geschick wurde, das ihn erst im tiefsten Frieden ereilte. Während wir entblößten Hauptes am Grabe Dörrs stehen, wird die Erinnerung an eine große Zeit, an die größte Zeit Deutschlands wach. Wie beschämend schnellebig ist doch die Jetztzeit, daß ihr die Erinnerung hieran nur noch aus Anlaß solcher tragischen Unglücksfälle kommt. Sa. Dir deutsch-polnischen Handelsvertragsverhandiungen abermals vertagt. Warschau. Nach eintägigem Aufenthalt des Führers der deutschen Handelsdelegation, Ministers a. D. Hermes, in Warschau, wurden die weiteren deutsch-polnischen Handels- vertragsverhandlungen bis nach Neujahr vertagt. Längere Unterredungen fanden mit dem Vertreter der polnischen Re gierung und dem Führer der polnischen Delegation, Minister Twardowski, statt, wobei lediglich ei« Meinungsaustausch über die Fortsetzung der Verhandlungen erfolgte. In der Zwischenzeit wollen die beiden Regierungen Gelegenheit nehmen, das Material zu prüfen und zu weiteren Verhand lungen Stellung zu nehmen. Zufall führte dann zur Verhaftung Lupescüs und Fromescüs, die in mehreren Pariser Spielklubs als reiche französische In dustrielle auftraten und von verschiedenen Mitspielern wie- dererknnnt wurden. Inzwischen haben sie auch ein um fassendes Geständnis abgelegt. Aus aller Welt Ei« zweiter Fabrikbrand in Berlin Am Dienstag abend wurde die Berliner Feuerwehr erneut zu einem größeren Fabrikbrand nach der Straße Alt- Stralau 54/55 am Rummelsburger See gerufen. Dort war in einer Jutespinnerei Feuer ausgebrochen. An der Brand stelle waren drei Löschzüge und ein Feuerlöschboot tätig. Es wurde mit einem O und drei 8-Rohren Wasser gegeben. Furchtbare Explosionskatastrophe in Berlin. Entsetzliche Panik unter Arbeitern und A n g e st e l l t e n. Berli«. Ein Explosionsunglück von ver heerender Wirkung ereignete sich Dienstag vormittag im Hause Schönleinsttaße 5 im Süden Berlins. Aus zur Stunde noch nicht geklärter Ursache entstand in der im Hinterhause des Grundstücke im ersten Stock gelegenen Radiofabrik von vr. Bäcker eine riesige Stich flamme, der eine laute Detonation folgte. Die Flamme durchschlug gleichzeitig die Decken der drei oberen Stockwerke und hüllte das Aeußrre des ganzen Gebäudes in ein Meer von Flammen und Rauch. In den oberen Stockwerken befinden sich außer der Radiofabrik noch eine Tischlerei und eine Pianofortesabrik. Unter den 40 Arbeitern und Angestellten aller dieser Firmen entstand eine entsetzliche Panik. In wilder Hast suchte alles das Freie zu gewinnen. Während die Leute in den oberen Stockwerken größtenteils über das Dach auf die Dächer der Nebenhäuser gelangten, sprangen Lie Arbeiter im ersten und zweiten Stock zum Teil direkt aus dem Fenster auf den Hof, zum Teil beim Eintreffen der Feuerwehr in Sprungtücher. Ein weiterer Teil der Ge fährdeten wurde mit der mechanischen Leiter in Sicherheit gebracht. Nicht weniger als 35 Verletzte, darunter 5 Schwerverletzte, mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Nachdem die Nettungsarbeiten mit Sprungtuch und mechanischer Leiter beendet waren, begann die Feuerwehr sofort mit einem um fassenden Angriff des von oben bis unten in Flammen stehenden Gebäudes. Die Flammen hatten inzwischen auch Eingang in das Erdgeschoß gefunden, in dessen Räume sich die Fahrradfabrik Schwarzwald-Werke Lanz befinden. Der enge Hof war vollkommen in dichten Qualm ge hüllt. Riesige Flammen aus allen Fenstern be drohten in bedenklicher Weise auch das angrenzende Miets haus. Erst gegen Mittag begann der Brand schwächer zu werden. Seit fünf Jahren kein solcher Brand. Wie Oberbranddirsktor Gempp mitteilte, ist ein Brand in einem derartigen Ausmaß und in einer derartigen Gefährlichkeit in Berlin seit 5 Jahren nicht mehr vorge kommen. Daß nicht Menschenleben zu beklagen sind, ist nur auf die Geistesgegenwärtigkeit der Leute zurückzuführen, die sofort irgendeinen Weg suchten, um das Haus zu verlassen. „Für mich," so betonte Gempp, „ist es gewiß, daß in dem Hause irgendwelche Explosivstoffe gelagert haben, nur dadurch ist es möglich, wie es tatsächlich ge schehen ist, daß in Sekunden das. Haus in Flam men gestanden hat. Vizepräsident Weiß, der auch ein Fach mann auf diesem Gebiet ist, ist gleichfalls dieser Ansicht. Nach Niederkämpfung des Feuers wird sofort eine derartige Unter suchung ausgenommen und gegebenenfalls gegen den Unter nehmer Strafanzeige erstattet werden." Nur unter ungeheurer Mühe war es möglich, den an grenzenden Block vor dem Feuer zu bewahren. Auch die Seite des Mietshauses, das an das Fabrikgebäude angrenzt, wurde sofort geräumt. Tiefer Winter im Schwarzwald Eis und Schnee fordern ihre Opfer. Auch in S U d d eu t s thl a n d, vor allem in Baden, herrscht seit dem Sonntag tiefer, tiefer Winter. Der Schwarzwald ist ganz und gar in Schnee gehüllt. Die Schneehöhe schwankt zwischen60und110Zenti- meter. Die Postautolinien mußten bis auf weiteres still gelegt werden. Kaum daß der erste Schnee gefallen und der Beginn der Wintersportsaison verzeichnet werden konnte, kommen bereits die ersten Meldungen über Unfälle in Eis und Schnee. Bei einer Skitour auf der Schneealpe sind ein Tourist und eine Touristin aus Wien wenige Schritte vor dem Schutzhaus von einem furchtbaren Schneesturm überrascht worden und erfroren. Im Raxtal verunglückte gleichfalls eine Wiener Skiläuferin, die aber glücklicherweise geborgen werden konnte. Ebenfalls auf der Schneealpe ist ein Tourist aus Wiener-Neustadt vom Wege abgekommen und bisher nicht zurückgekehrt. Eine Rettungsexpeditton, die den Verschollenen suchen sollte, kam zurück, ohne ihn gefunden zu haben.