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Nr. 288. um zu helfen und zu trösten, bis auch sie für ihre Gutmütig keit von der bösen Hexe vertrieben werden. Wie nun zwei lustige Handwerksgesellen vereint mit Zwergen und Drachen ' nach vielen Abenteuern diese verwunschene Stadt und schließ lich auch die Glücksfee vom Fluche erlösen, sodaß die Glücks uhr in der Weihnachtsnacht zum erstenmal wieder schlagen und Weihnachtsglück in die arme Menschheit einziehen kann, das alles schildert in feiner volkstümlicher Weise das Mär chenstück der beiden Freitaler Lehrer Roth und Ulbricht, das am Sonntag, den 9. Dezember, der Turnverein Puls nitz. M. S. in Menzels Gasthof als Weihnachtsgabe bot. Gegen 60 Kinder und Erwachsene hatte er zu diesem Spiel vereint unter der musikalischen Leitung des Herrn Lehrer Frister. Eine ganz gewaltige Arbeit hatte man sich damit vorgenommen, um Mittel für die gesunde Turnbewegung zu erlangen, und überaus reicher Besuch hat die Mühe gelohnt. Das Stück verlangt nach einer Wiederholung, so mühevoll ist es, so schön ist es aber auch! Man weiß nicht, was man mehr hervorheben soll: den sinnigen Text, die schöne Szenerie, die packende Musik, die reizenden Chorlieder, das treffende humorvolle Spiel der einzelnen Darsteller, die vom jüngsten bis zum ältesten sich einer guten Aussprache be fleißigten, die exakten Reigen der Waldgeister und Sterne im bunten Farbenspiel, die feinen Gewänder, die neugierigen Enten, die böse Hexe oder den kleinen unverzagten Hinkel- . bein — kurz, wer dieses Stück noch nicht sah, der eile ja Mittwoch 7 Uhr abends zu Menzels, um sich und seine Kinder an bunter Märchenwelt zu erfreuen! 8. Lichtenberg. (Bürgermeisterwohl.) In der letzten Gemeindeverordnetensitzung war als wichtigster Punkt der Tagesordnung die Wahl des Bürgermeisters. Die Wahl ergab, daß Herr E. Siegemund (Mittelpartei) mit 8 gegen 7 Stimmen als Bürgermeister für die nächsten 6 Jahre ge wählt war. Lichtenberg. (Kaninchen-Auszeichnungen.) Auf der Bezirksausstellung in Kamenz erhielten hiesige Züchter folgende Preise: Oswin Mißbach auf Holländer einen Sieger preis, vier Ehrenpreise, drei erste, sechs zweite und zwei dritte Preise, ferner die I. Gesamtleistung vom Holländerklub für die Ober- und Niederlausitz, auf Japaner einen Ehren preis, einen zweiten und einen dritten Preis; Willy Mißbach auf Holländer drei Ehrenpreise und sieben erste Preise und die II. Gesamtleistung vom Holländerklub für die Ober- und Niederlausitz, auf Lux einen Ehrenpreis und einen dritten Preis; Kurt Hempel auf Holländer zwei Ehrenpreise und einen zweiten Preis; Max Birnstein auf Englische Schecken drei Ehrenpreise, einen zweiten und drei dritte Preise, auf Chin, einen ersten und zwei dritte Preise, auf Hermelin einen zweiten und einen dritten Preis; Richard Gärtner auf Chin, emen Ehrenpreis, zwei erste, zwei zweite und drei dritte Preise; Erwin Thieme aus Schwarzloh einen Ehren preis und einen ersten Preis, auf Chin, einen zweiten und einen dritten Preis; Max Brückner aus Lux einen zweiten, auf Chin, einen dritten Preis; Max Gäbler auf Deutsche Widder einen Ehrenpreis und zwei dritte Preise; Arthur Thalheim auf Schwarzloh einen Ehrenpreis und drei dritte Preise; Martin Klotzsche auf Chin, einen dritten Preis; Willy Fischer auf Riesen-Silber drei dritte Preise; Paul Freudenberg aus Engl. Schecken zwei dritte Preise. Erich Bonack, Leppersdorf, auf Belgische Riesen einen dritten Preis; Curt Prescher, Leppersdorf, auf Japaner einen Ehrenpreis, einen ersten und einen dritten Preis; Max Thieme, Leppers dorf, auf Japaner einen dritten Preis. Arthur Großmann, Kleindittmannsdorf, auf Riesen-Silber einen dritten Preis; Paul Seifert, Kleindittmannsdorf, auf Riesen-Silber einen Ehrenpreis; Arthur Seifert, Kleindittmannsdorf auf Russen einen ersten Preis — Möge zieses ein Ansporn für viele andere Züchter sein. Weitzbach. (Gut Zucht.) Auf der 26. Deutschen Nationalen Geflügel-Ausstellung in Kiel errang der Ge flügelzüchter Paul Wehner von hier aus seiner 23jährigen Spezialzucht „schwarze Krüpper" auf vier ausgestellte Tiere viermal und zwei Ehrenpreise. Möge selbigem noch weiterer Erfolg beschicken sein. Bautze». (Die Freidenker auf dem Kir chenfriedhof.) Sozialistische Blätter berichten über ein Vorkommnis bei der Beerdigung eines Dissidenten auf dem kirchlichen Friedhof in Bautzen: Dort habe ein Sozialdemo krat, da der für die Genehmigung zuständige Superintendent verreist gewesen sei, sich entschlossen, ohne besonvere Geneh migung der Kirche am Grabe zu sprechen. Als er seine Rede begann, habe ihn der Friedhofsinspcktor zur Vorzeige seiner Legitimation aufgefordert. Die Angehörigen seien über diese „widerwärtige Szene" in eine ungeheure Erregung geraten, einer von ihnen habe den Friedhofsinspektor vom Grabe weg gezogen. Schließlich sei sogar ein vom Friedhofsinspektor herbeigeholter Polizeibeamter erschienen um den Tatbestand und die Personalien der Beteiligten festzüstellen. Hierzu ist festzustellen, daß dem Freidenker beim Betreten des Friedhofes nochmals in aller Ruhe von dem Friedhofsinspektor erklärt worden war, daß die nachgesuchte Genehmigung der Kirche nicht erteilt worden sei. Als der Freidenker trotzdem am Grabe den Versuch machte, zu reden, fragte ihn der Fried hofsinspektor nach der schriftlichen Genehmigung. Die Folge war, daß er von einem anderen Freidenker" rücklings vom Grabe heruntergeiissen und geschlagen wurde Dieser Angriff auf den Friedhofsinspektor wurde von der Kanzlei aus be obachtet, und lediglich aus diesem Grunde erschien ein Poli- zeibeamter, um den Tatbestand festzustellen, was nicht am Grabe geschah, sondern in der Friedhofskanzler. Seitschen. (Einbruch in den Bahngepäck raum.) Bei einem in der Nacht zum 7. ds. Mts. in der Zeit zwischen 12 und 2 Uhr in den Gepäckraum des Bahn hofes in Seitschen verübten Einbruch wurden folgende Sa chen gestohlen: 3 Pakete in grauem Papier, enthaltend 12 neue graue und 48 neue weiße Handtücher, letztere 48/100 Zentimeter, je ein Copon Schlosferflanell, 80 Zenti- Pulsnitzer Tageblatt. — Dienstag, den 11 Dezrmbrr 1982. Seite 2 Tagesordnung begonnen. Chamberlain, Stresemann und Briand sitzen wieder an einem Tisch, eine neugierige Menge auf der Straße. Nächste Ratstagung in Madrid? Wenn man in Berlin nicht ursprünglich damit ge rechnet hätte, daß diese Konferenz ein praktisches Ergebnis für die deutsche Politik haben würde, dann hätten die 38 Punkte dieser Tagesordnung auch in allen Verhandlungen in Genf mitstellvertretendenAußenministern und Staatssekretären sich abwickeln lasten. Die Ententegespräche, die in Lugano zu beginnen scheinen, hätten auch in Genf geführt werden können. Lugano hat keine Schuld daran, daß man unzufrieden sein muß. Im Gegenteil: dis schöne kleine Stadt hat mehr getan, als die Politik verdient. Der Gedanke, die Ratstagungen nicht in Genf abzuhalten, gewinnt an Boden. Man spricht davon, daß bereits für die nächste Tagung des Pölksrbundrates im März eine Einladung nach Madrid vorliegt. Wie verhält sich die deutsche Delegation? Soweit man von der Bildung einer offiziösen Auffassung bei der deutschen Delegation bereits sprechen kann, bestätigte es sich in den Mittagsstunden des Montags, daß die deutsche Delegation vorläufig daran feschalten will, daß in Lugano nichts besonderes geschehen soll. Man bemüht sich, vorläufig die Verhandlungen der Tagung des Völkerbund- rats in den Vordergrund zu stellen und spricht davon, daß der polnisch-litauische Zwischenfall noch immer sehr ernst sei und daß die Lauernde Verschleppung dieses Konflikts vor dem Dölkerbundrat vielleicht einmal zu Ge fahren führen könne. Am stärksten beschäftigt sich die deut sche Delegation mit der Saaranleihe, die plötzlich auf die Tagesordnung des Völkerbundrates gesetzt ist. Es handelt sich dabei um eine ziemlich beträchtliche Anleihe für technische Verbesserungen im Post- und Eisenbahnwesen des Saar gebiets, bei der die finanziellen Grundlagen sehr große Schwierigkeiten machen sollen. Der deutsche Außenminister empfing Montag nachmittag den englischen Außenminister Chamberlain. Eine Besprechung mit dem italienischen Delegierten Brandi ist auch vorgesehen. Nur Komplimente. Das Thema der öffentlichen Ratssitzung. Lugano. Die öffentliche Sitzung des Völkerbundrates begann um 11,30 Uhr am Montag nach Erledigung der üb lichen Geheimsitzung, die diesmal nur einige Minuten in Anspruch genommen hat. Am Ratstisch sah man den Völ kerbundrat diesmal in erster Garnitur; alle Ratsmitglieder und die meisten Sekretariatsbeamten waren in schwarzen Röcken erschienen, was einen feierlich-tragischen Eindruck machte. Briand eröffnete mit wenigen Worten die Sitzung und begrüßte die wiederhergestellten Kollegen Chamber- lain, Stresemann und Titulescu. Chamberlain und Titulescu antworteten möglichst kurz; Stresemann, deutsch sprechend, erinnerte an das Verbot > seiner Aerzte, nach Genf zu gehen, und dankte den Kollegen und dem Generalsekretär für die bereitwillige Uebernahme I der Mehrarbeit bei Verlegung der Ratstagung. Nun dankte Briand dem Bürgermeister von Lugano, Veladini, und der ganzen Stadt Lugano für die erfolgreichen Be mühungen anläßlich der etwas plötzlichen Verlegung der Ratssitzung. Die Tagesordung umfaßte fünf Punkte. Sie wurden sämtlich vertagt^ Darunter befanden sich die Berichte der ocanbarsrommfipon, Ser ungarisch-rumänische Optantenstreit und die Frage der Verminderung der Ratssitzungen von jährlich vier auf drei. In diesem Tempo hätte das gesamte Programm der diesmaligen Session bis mittags erledigt werden können. Trotzdem wurde die Sitzung um 12 Uhr abgebrochen und die nächste auf Dienstag, 10.30 Uhr vor mittags, angesagt. Chamberlain bei Dr. Stresemann. Lugano. Nach dem Besuch, den Briand am Montag vormittag Chamberlain gemacht hat, war nachmittags der englische Außenminister um 5 Uhr bei vr. Stresemann. Er hatte mit ihm eine Unterredung von fast zwei Stunden. Ueber diese Unterredung wird von der deutschen Delegation nur bekanntgegeben, daß man sich „Uber die im Vordergrund stehenden politischen Fragen ausgesprochen habe", Ium Schettern der Verhandlungen für Westfachsen—Thüringen Berlin, 11. Dezember. Wie der „Vorwärts" er gänzend zu den Verhandlungen im sächsisch—thüringischen Textilkonflikt meldet, gab vor Eintrittt in die Besprechungen der Vertreter des Rcichsarbeilsministeriums eine Erklärung ab, daß diese Besprechungen nicht auf der Grundlage des von beiden Parteien abgelchnten Schiedsspruches geführt werden, sondern daß sic völlig neutraler Art seien. Es sei nicht unmöglich, daß ihn der Reichsarbeitsminister zum Son derschlichter für diesen besonderen Streitfall ernenne. Die Unternehmer hätten durch ihren Wortführer Dr. Bellmann angedeutet, darauf bestehen zu müssen, daß der vom Schlichter Haak gefällte Schiedsspruch beseitigt, bezw. wesentlich verschlechtert werde. Die Gewerkschaftsvertreter hätten dieses Ansinnen entschieden zurückgewiesen. Sie hätten verlangt, daß das Reichsarbeitsministerium eine Vermittlungs aktion so einstellen müsse, daß dabei eine wesentliche über den Schiedsspruch hinausgehende Lohnerhöhung für alle Tex tilarbeiter und -arbeiterinnen herauskomme. Gleichzeitig sei der Vertreter des Reichsarbeitsministeriums darauf hinge wiesen worden, daß es sich trotz Bestreitens der Unternehmer bei den Lohnbewegungen in der gesamten deutschen Textil industrie um eine Generaloffensive der Textilindustrieüen handele. Nach Beendigung der Parteiausführungen sei auf Vorschlag des Vorsitzenden eine Arbeitskommission, bestehend aus je vier Arbeiter- und Unternehmervertretern gebildet worden. In später Abendstunde seien die Verhandlungen als gescheitert abgebrochen worden. meter breit, Rohköper, 75 Zentimeter, Velour, blau, 70 Zenti meter breit, Flanell, 75 Zentimeter breit, elektrische Artikel, wie 2 Zugketteufassungen aus Messing, 2 Panzerdosengehäuse, 1 Handlampe mit Schutzdraht, 2 Ausschalter, 10 Kabelver schlüsse, 20 Abstandschellen, I größere 16er Stahlpanzerdose, 1 Hebelausschalter 2 mal 25 Amp., 50 Stück Rundpatronen, 6 Amp. Die Pakete trugen die Exprcßnummern 2007, 5143, 4367 und die Adressen Richard Ramke, Cossern, Karl Sper ling, Göda, und Magdalena Mitschke, Seitschen. Sachdien liche Mitteilungen erbittet der Gendarmerie-Standort Gaußig oder die Kriminalabteilung Bautzen. Dresden. (Zum Lohnflikt in der sächsi schen Textilindustrie.) Wie dem Telunion Sachsen dienst aus Berlin gedrahtet wird, sind die Verhandlungen im Lohnstreit der sächsischen Textilindustrie, die gestern vor mittag im Reichsarbeitsministerium begonnen haben, gestern nicht zu Ende geführt worden. Da die wirtschaftlichen und sozialpolitischen Folgen einer Arbeitsunterbrechung in dieser Industrie größer sein würden als im westdeutschen Eisen streit, erstrebt man eine beide Parteien befriedigende Lösung des Streites. Zu den Verhandlungen sind im ganzen 60 Arbeitgeber und Arbeitnehmer erschienen. Die Verhandlungen werden heute Dienstag vormittag fortgesetzt. Dresden. (Das neue Landtagsmitglied.) Anstelle der tödlich verunglückten sozialdemokratischen Abge ordneten Frau Schilling wird Frau Ada Bauer in Leipzig- Paunsdorf in den Landtag eintrelen. Schmiedeberg. (Warnung für junge Mäd chen.) Ein hiesiger Autobesitzer wurde auf der Fahrt von Dresden im Walde zwischen Wendisch - Karsdorf und Ober häslich von einem jungen Mädchen aus Niederfrauendorf, das von einem jungen Burschen vergewaltigt werden sollte, um Hilfe angerufen. Der Bursche hatte das Mädchen zu bewegen gewußt, auf seinem Motorrad mit Platz zu nehmen, und bis in den Wendisch-Karsdorfer Wald mitgenommen. Beim Lichtschein des Autos ergriff er auf seinem Motorrade in Richtung Dippoldiswalde schleunigst das Weite. Das Mädchen wurde im Rotem Hirsch in Dippoldiswalde unter gebracht. Kirchberg. (Ein Kraftwagenfahrer ver urteilt.) Der Chauffeur Schädlich, dem der am 6. Ok tober erfolgte Zusammenstoß seines Lastkraftwagens mit der Lokomotive der Schmalspurbahn an der Haltestelle in Kirchberg zur Last gelegt wird, wurde zu 150 Mark Geld strafe und zur Tragung der nicht unbedeutenden Kosten verurteilt. Inflation künftig strafbar. Dom Parteitag der Volksrechtspartei in Leipzig. Leipzig. Die Volksrechtspartei hielt in Leipzig ihren zweiten sächsischen Parteitag ab. In einer öffentlichen Kund gebung sprach Senatspräsident a. D. vr. Loebe Uber Reichstagsarbeiten. Jedenfalls sei im Augenblick die Stim mung über die Aufwertungsfrage im Reichstag nicht glän zend. Er habe die Absicht, einen Antrag zu stellen, daß die vorsätzliche Herbeiführung einer Inflation, also Schädigung deutscher Währung, künftig unter Strafrecht gestellt werde. Hierauf wurde eine Entschließung angenommen, unter der unter anderem eine landesgesetzliche Regelung der Ge meindeanleihe-Aufwertung gefordert wird, die der Finanz- kraft der Städte und den berechtigten Forderungen der Ge- meindeanleihegläubiger Rechnung trägt. Eine Miet erhöhung müsse bekämpft werden. Die Belange der Hy pothekengläubiger und die der Hausbesitzer würden durch Beseitigung der Mietzinssteuer wahrgenommen. Die Ver waltungsreform sei eine Staatsnotwendigkeit. Außerdem trete die Partei für die Sicherung und Erhaltung des Be rufsbeamtentums als eine der Säulen des Mittelstandes ein. Warnung vor falschen Banknoten. Betrüger mit außer Kurs gesetzten Banknoten treten seit einiger Zeit vorzugsweise in Dresden und Umgebung und in der östlichen Hälfte des Freistaates Sachsen auf. Einer der Betrüger operiert mit außer Kurs gesetzten sächsischen Banknoten im Werte von 500 Mark, aus denen er die Ausgabedaten verfälscht, um ihnen das Aussehen gültiger Banknoten zu geben. Dieser Betrüger erscheint bei Geschäftsleuten, vorzugsweise in M ö b e l h a n d l u n - gen, kaust einen Gegenstand, zahlt mit Banknoten der er wähnten Art und läßt sich die überschießenden Beträge zurückgeben. Ein anderer Betrüger betätigt sich zurzeit vorzugsweise in der Löbau-Zittauer Gegend. Er sucht betagte Rentnerinnen auf, denen er vorschwindelt, er sei beauftragt, ihnen eine von einem Wohltätigkeits verein zugedachte Weihnachtsspende zu überbringen. Da bei überreicht er den Rentnerinnen außer Kurs gesetzte Reichsbanknoten und nötigt sie, die überschießenden Be träge herauszugeben. Beide Betrüger sind etwa 30 bis 40 Jahre alt, 1,70 Meter groß und treten äußerst sicher und gewandt auf. Gefährlicher Brandstifter. In den letzten Monaten brannten in Ebersbach bei Glauchau, Probstheida, Kunnersdorf bei Augustusburg usw. Strohfeimen und Feldscheunen nieder, ohne, daß es gelungen wäre, den Brandstifter zu fassen. Im benachbarten Waldenburg gelang es den Be mühungen der Polizeiorgane, den 27 Jahre alten land wirtschaftlichen Arbeiter Emil Haubold aus Kunnersdorf sestzunehmen, da er stark im Verdacht stand, die Brand stiftungen ausgeführt zu haben. Der Festgenommene ist teilweifc geständig. In nächster Räche von Glauchau über nachtete er Anfang November in einem Strohfeimen, den er niederbrannte, weil er an den Flammen eine gewisse Befriedigung fand, wie er bei seiner Vernehmung angab. In Kunnersdorf bekam er mit einem Gutsbesitzer, bei dem er arbeitete, Streit. Kurzerhand brannte der Bursche beim Eintreten der Nacht eine Scheune an, so daß das ganze Bauerngut seines Arbeitgebers eingeäschert wurde. Für Lie Begehung dieses Verbrechens hat Haubold 20 Monate Zuchthaus verbüßt. Als er wieder entlassen worden war, ging er auf kurze Zeit der Beschäftigung nach, um erneut fein verbrecherisches Tun und Treiben