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Nr. 277. Pulsnitzer Tageblatt. — Mittwoch, den 28. November 1928. Seite 4. lelmlitlnilr - vmM 6. IkiMM- KMUM Oevivoe 60000 bUr. in dar dose ru 1 kvirrk del allen Kollelcteurev Deduvs 15. u. 17. Oerewder Karten ru 70 ?kx Im Vorverlcauk im Lxarrendaus 8er a- liarll Se/er, pulsnitr, ülsrkt; an cler Xbenakasse 1 Lcdülerksrtev ru 50 ?kx nur so cler ^bevckkssse llisssn ül!NM8tL8, rg. tigitSüldSI' abenäs 8 Dkr, Loiiütrsniisus pulsnitr ki!m Vortrsg: „v»8 isuzenlljsllr. Wüeil" Keäner: ttokrst ?rok. Seykkert, Ores-len Ingenieur-bü^o Zilbvl'msnn SSro: l.sngssti'. 34, pulrnitr : ^uptsti'. 33 Tslspdon 128 ^»»Eiiknung elelckr. dickt- unä XrsktLnIa§en, Sckwsck- strom-KIinxel-, Lixnsl-, lelepkon-, feuermeläe- uncl l^aäio- anisxen, Zcksuienster- unä I^ekIsmebeleucktunZen. un6 Uonk^e komplett mssckineller An triebe uncl Maschinen kür Inclustrie unä Gewerbe. Z4n^«i»1!gung teckni8cker 8erecknun§en, leicknunxen, 2eicknun§8vervie!käItiMn^, patentververtun^, bemtunZen. 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Größere Inserate erbitten wir recht früh, um ihnen eine Ausstattung zu geben, wie sie Weihnacht-« Inserate haben müssen. Diese Wünsche können sämtlich Erfüllung finden im Inseratenteil des „Pulsnitzer Tageblattes" P M MellM eingegangen und Offeriert billigst Gustav Bornbach. lZUgMgl8-psgNÜ8 in günstigsten preislseen bei kleinsten KsteorsbluvAeu ewpkieblt unter Osrsntie M Klavierrein8timmer 8 Kanisnrr, 8ur§8tra6e 10 Imiv,,MiiösdmlI"e.f. ?UlSNtlL kreitaA ZV. biov., «käs 8IIdr Aussekuü-SllLuag «myIIdrAIitgUeäorversLmmI. im Herrnhaus Zahlreiches und pünktl'chrs Er scheinen erwartet äer Vorst. Blutfrische« KchellslslhWMss MsilelivrMtttsI empfiehlt Richard Sester Nachflg. — Ruf 129 — Qröktss l-S8Sf soli- c>sr ^löbsl sllsr/^rt, Will klllrt»I'»ÜI'I(8tstt. G8sriti!,«lii«ii!üsI(oi'stiWon tätlich bieueingKn§e!!! Zwei gebrauchte ellntielkfkii sind zu verkaufen. 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Dezember 1928 in Bischofswerda zur Gauvorturner stunde und Versammlung. Aus allen Gebieten des heutigen Tur nens wird den Vorturnern Neues gezeigt werden und wird jeder mit neuen Anregungen und Erfahrungen hcimkehren und versuchen, dieselben in seinem Verein zu verwerten In der anschließenden Versammlung Berichte über die von Gaumitgliedern besuchten Lehrgänge des Kreises und der v 7°, Wahl des Gauoberturnwartcs und der anderen Fachwarte Abends im Schützenhaus Bischofs werda Rheinischer Abend Ehrung der Kölnsieger aus dem Gau, sowie Geräteturnen der aus dem MHG. am Zehn unb Zwölfkampf teilgcnommenca Turner. An den Veranstaltungen können selbst verständlich außer der Vorturnerschaft auch die anderen Turnerinnen und Turner daran teilnehmen. Der Turnerbund Pulsnitz hofft aus seinen Reihen recht viel in Bischofswerda vertreten zu sehen. Näheres über die Abfahrt (wahrscheinlich mit Auto) in der Mo- naisversammlung am Freitag. Zusammenschluß der Nadsahrbündc. In Leipzig hat ten sich die Sportvertreter des Bundes Deutscher Radfahrer zu einer Verhandlung zusammengefunden. Im Lause der Verhand lung ist zwischen den Führern der großen deutschen Radsport-- verbände eine grundsätzliche Einigung erzielt worden. Es kann also in allernächster Zeit mit einem Zusammenschluß des Bundes Deutscher Radfahrer mit der Vereinigung deutscher Radsportver bände gerechnet werden, da die Meinungsverschiedenheiten nicht mehr bestehen. Mit dieser Erklärung des Sportausschuß- Vorsitzenden Eggert (Berlin) ist die Basis für die Einigung im deutschen Radsport gegeben. Die Erfurter Beschlüsse werden also in jedem Falle durchgeführt. Längere Debatten wurden bei der Aufrollung der Frage der bestraften 62 Amateure geführt. Ueber eine Aufhebung der Strafe kann erst im nächsten Jahre gesprochen werden, da das Problem bei der Vereinigung der Aadsportver- bände durchgesprochen werden muß. Bei dem Internationalen Schwimmfest in Brüssel, cm dem auch deutsche Schwimmer und Schwimmerinnen teilnah men, stellte die holländische Olympia-Siegerin, Fräulein Braun (im Bilde) einen neuen Weltrekord im Rückenschwim men über 200 Meter auf. Ihre Zeit betrug 2 : 59,5 Minuten und ist somit um 4 Sekunden besser als die alte Bestleistung. ksmüienronmn von 6Ii8sbetkbl8)' j f OopxrisM dx Martin beucktwanMr. NsU« < Saale i I (63 Hier lag der Antwortbries. Miriam Wahren war und blieb spurlos verschwunden. Ausseuszend setzte sich Jngsheim in seinen Schreibtisch- stuhl, und stützte den Kopf in beide Hände. Nach einiger Zeit ergrisf er wahllos eine Tageszeitung, um sich zu zerstreuen. Plötzlich begannen seine Hände zu zittern. Er las noch einmal die kurze Notiz, die ihn so erregte; sie lautete: „Heute nachc gelang es dem berüchtigten Einbrecher Hans Wahren, aus seiner Zelle zu entkommen. Glück licherweise ^bemerkte ein Gesangenenwärter noch recht zeitig die Flucht, und alarmierte die Wache. Eine tolle Jagd begann, schließlich mutzten die Beamten, da sich der ' Sträfling heftig zur Wehr setzte und trotz mehrmaliger I Aufforderung nicht stehenblieb, von der Waffe Gebrauch machen. Der Gefangene wurde von einer Revolver- ' kugel so unglücklich getroffen, daß er bald darauf starb." „Hans Wahren tot", sagte Helmar von Jngsheim laut vor sich hin; dann sprang er aus und begann wieder un ruhig im Zimmer umherzugehen. Miriam war also frei von allem Makel, der Tod tilgte alle Schande. Es war gut so. Aber wo befand sie sich selbst, wo? * . * 'M Es war am Morgen. Professor Wallner trat in Miriam Wahrens Kranken zimmer. „Wie ivar die Nacht, Schwester Elise?-, flüsterte er be sorgt. „Gut, Herr Professor, ich glaube, die Kranke ist über den Berg. Sie hat nicht mehr phantasiert, und heute mor gen zeigte das Thermometer Normaltemperatur/ „Dann mutz sie doch bei Besinnung sein, Schwester?" „Ich hoffe es, denn sie schlug vorhin die Augen aus, und sah mich so erschrocken an. Dann ist sie wieder ein geschlafen", berichtete die Schwester leise. „Ich schätze, daß dieser Schlaf bis weit in den Mittag hinein währt; wenn unsere Patientin aber früher er wachen sollte, so lassen Sie es mich sofort wissen", sagte er zu der blonden Schwester, und ging davon. Miriam Wahren erwachte sogc r erst am Spätnach mittag. Ihr Schlaf war tief und erquickend gewesen. Jetzt richtete sie sich plötzlich jäh in ihrem Bett auf, und blickte aus klaren Augen erstaunt um sich. „Wo bin ich?" fragte sie neugierig. Schwester Elise trat zum Bett, und strich ihr liebevoll die dunkle Lockenflu« aus der Stirn. „Haben Sie gut geschlafen?" fragte sie sreundlich. /AH s" Ich"" geträumt", entgegnete die Kranke nachdenklich. „Aber wo bin ich? War ich krank? Ich muß m einem Krankenhause sein?" „Ja, liebes Fräulein, doch nun den»»« Sie noch nicht so viel, das Hai noch Zeit." Miriam Wahren sank in die Kissen zurück, und schloß die Augen. Schwester Elise ries den Profasior. 9'rofessor Wallner das Krankenzimmer betrat, saß Vic... vieder aufrecht im Bett, und sah ihm ängstlich entgegen. „Da sind wir ja wieder, kleines Fräulein", rief er freundlich, „ich freue mich, daß Sie so munter aussehen, Sie haben mir schwere Sorgen gemacht." „Der Herr aus dem Bahnabteil", flüsterte Miriam ver wundert. „Ganz recht, liebes Kind, der bin ich", bestätigte Wall ner nickend. Plötzlich schlug Miriam Wahren beide Hände vor das Gesicht. Die Erinnerung schien mit aller Gewalt über sie hereinzubrechen, und sie stöhnte: „Wo bin ich? Oh, jetzt weiß ich alles. Warum haben Sie mich nicht sterben lassen? Was soll ich noch auf dieser Welt?" „Glücklich sein, mein Kind, und andere Menschen glück lich machen. Wer gibt Ihnen das Recht, das Leben acht los fortzuwerfen, was Ihnen von Gott gegeben worden ist?" „Gott?" sagte Miriam Wahren langsam. „Warum ließ er zu, daß ich so entsetzlich leiden mutzte? Nein, nein, Sie haben mir keinen guten Dienst erwiesen, mein Herr; we^ sind Sie?" „Chefarzt des Krankenhauses, liebes Fräulein; mein Name ist Professor Wallner. Nun sagen Sie mir aber auch, wer Sie sind, und was Sie zu dieser furchtbaren Tai getrieben hat? Sie wissen, ich als Arzt habe Schweige pflicht, also können Sie mir auch ruhig Ihr kleines Herz ausschütten, damit es Ihnen leichter wird." „Ich will nicht", stieß Miriam Wahren ängstlich hervor. . ' (Fortsetzung folalI