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Nr. 277. Pulsnitzer Tageblatt. — Mittwoch, den 28. November 1928. Sette 2. sprach des Schlichtungsausschusses der Schlichter, sonst der f Reichsarbeitsminister auf Antrag einer Partei erläßt. De, verbindlich erklärte Schiedsspruch hat die Bedeutung einer freiwilligen Gesamtvereinbarung. Da letztere arbeitsvertraglichen Inhalt hat, ist die Klage beim Arbeitsgericht gegeben, wenn eine der Parteien sich nicht an die Bestimmungen des Tarifvertrages hält oder von vorn herein erklärt, der verbindlich erklärte Schiedsspruch sei nicht rechtmäßig zustande -eksrumen. So auch im gegenwärtigen Konflikt. Helllicht Md säMche MzelrWhtütu Pulsnitz. (Aufführung.) Die Volksschule wird am Sonnabend, dem 8. Dezember, 20 Uhr und am Sonn tag, dem 9. Dezember, l7 Uhr in der Turnhalle eine weih nachtliche Aufführung veranstalten. Dargestellt wird u. a. „Bübchens Weihnachtstraum" von Gustav Falke und Engel bert Humperdink Pulsnitz. (Gefunden.) In der hiesigen Polizei wache wurde als gefunden abgegeben: 1 Damen Strickjacke, 1 Hornbrille, 1 gehäkeltes wollenes Korbdeckchen. Pulsnitz. (Heimatsqutzvorträge.) Diesen Don nerrtag, den 29. November, abends 8 Uhr findet im Schützenhaus in Pulsnitz der Filmvortrag „Das tausendjährige Meißen" statt, den Hosrat Professor Seyffert, Dresden, hält. Dieser Vortrag führt die Besucher in das altberühmte Meißen, das im nächsten Jahre die Feier seines tausendjährigen Bestehens begeht. Prächtige Bilder »on der Albrechtsburg, vom Dom, von herrlichen, alten Häusern, Winkeln und Erkern, von Kreuzgängen, die durch rindringende Sonnenstrahlen noch verschönt werden, ziehen an den Augen der Zuschauer vorüber. Einblick in die weltberühmte Meißner Por> zellanmanusaktur und in die Ofensabrik von Teichert können wir halten. Bilder vom Schützenfest und von der Weinlese werden vorgesührt und der Traum fröhlicher Zecher erwacht zu neuem Leben, wird Wirklichkeit: Alte Landsknechte erscheinen, der Wen delstein belebt sich mit Gestalten aus vergangenen Zeiten, Mönche im Klostergarten und Krcuzgang find zu sehen, bei einem Kirch gang können wir Trachten längst entschwundener Zeiten bewundern und ein wunderschöne» Menuett, in einem prächtigen alten Park getanzt, bringt große Freude. Den Schluß bilden fröhliche Kinder unter blühenden Bäumen, die die alle ehrwürdige Stadt von ferne grüßen. Dies wird ein ganz besonders prächtiger Vortragsabend, dessen Besuch niemand versäumen sollte. Näheres siehe heutiges Inserat. — (Meisterprüfungen in Bautzen.) Am Montag, dem 26. November 1928 fanden in Bautzen in der Gewerbe- und Industrieschule die diesjährigen Meisterprüf ungen für das Friseurgewerbe statt. Zu diesen Prüfungen meldeten sich vier Bautzener Herren und die Damenfriseuse Anny Lapp, Pulsnitz. Nach eingehender Prüfung in allen ins Friseurgewerbe fallenden Arbeiten wurden die Leistungen wie folgt bewertet: 2 sehr gut, 2 ziemlich gut, 1 genügend. Besondere Anerkennung fanden die Arbeiten der Friseuse Anny Lapp, Inhaberin des Damen - Friseursalons in Puls nitz, die die Prüfung mit „sehr gut" bestand. — (Aus dem Justizministerialblatt.) Das Justizministerialblatt für den Freistaat Sachsen Nr. 14 vom 23. November enthält Verordnungen über die Reisekosten der Gerichtsvollzieher, über Vordrucke für die kriminal-stati stischen Zählkarten, über die Uebertragung unerledigter Sachen in den Strafprozeßregistern, über Sammeltransporte, über Gerichtshilfe für Erwachsene, über Aenderungen der Geschäfts ordnung, ferner eine Aenderung der Verordnung über die Errichtung von Betriebsräten bei den Justizbehörden und Entscheidungen des Oberlandesgerichts Dresden in Aufwer tungssachen. — (Die soziale Gerichtshilfe sürErwach - sene.) Nach einer Bekanntmachung des Justizministerial blattes ist die soziale Gerichtshöfe für Erwachsene in An fängen auch im Freistaat Sachsen eingeführt. Gerichtshilfe stellen sind eingerichtet bei den Bezirksfürsorgeverbänden der Amtshauptmannschaften Dresden, Meißen und Löbau und bei den städtischen Wohlfahrtsämtern in Meißen, Radeberg, Bautzen, Zittau und Löbau. — (Schiedsspruch in der sächsischen Tex tilindustrie.) Die Schlichtungskommer hat unter Vor sitz des Schlichters für den Freistaat Sachsen Ministerialrat Haack nach zweitägiger Verhandlung einen Schiedsspruch etwa folgenden Inhalts verkündet: Die tariflichen Grund löhne aller derjenigen Lohnverträge, die vom Arbeitgeber verband für den 30. November 1928 aufgekündigt worden sind, werden um 5°/o erhöht. Der Schiedsspruch gilt ab 1. Dezember 1928 mit zweimonatiger Kündigungsfrist, von der erstmalig zum 30. April 1930 Gebrauch gemacht wer den kann. Die Stellungnahme zum Schiedsspruch hat bis Dienstag, den 4. Dezember zu erfolgen. Bezüglich der so genannten berufsfremden Arbeitergruppen ist eine Einigung über die Tarifierung zustande gekommen. — (Das künftige staatsrechtliche Schick sal der Lausitz) ist in der letzten Zeit wiederholt Gegen stand öffentlicher Erörterungen gewesen. Neuerdings ist auch wieder von wendischer Seite diese Frage angeschnitten worden. Zur Landesvecsammlung der Deutschen Partei Südslawiens wurde die wendische Forderung nach einer administrativen Zusammenlegung der sächsischen und preußischen Lausitz an gemeldet. Die Forderung deckte sich mit den bereits 1919 zutage getretenen Bestrebungen auf Vereinigung der wendi- schen Sprachgebiete in Sachsen und Preußen zu einem ein heitlichen Verwaltungsbezirk. — (Um den Posten des Volksbildungs ministers.) Wie die Landtagsfraktion der Deutschen Volkspartei berichtet, wird sie sich mit der Stellung eines neuen Volksbildungsministers in ihrer Sitzung am Donners- sag, den 29. November, beschäftigen. Vermutlich wird hier bei über die Nachfolge des Volksbildungsminisiers vr. Kaiser Beschluß gefaßt werden. Anderslautende Meldungen stellen lediglich Kombinationen dar. — (Mütterberatung) findet statt am Freitag, den 7. Dezember 1928, nachmittags f/,3 Uhr in Büttners Gasthof in Großnaundorf. Arzt wird anwesend sein. Großröhrsdorf- (Neues Ortskrankenkas- i sengebäude.) Die Allgemeine Oriskrankenkasse der Stadt > Außenpolitik vorschreiben zu lassen. Das ungewöhnliche Verhältnis zwischen London und Paris habe eine Po itilche Bedeutung gewonnen, die unheilvoll nicht nur für die zukünftigen Reparativnsverhandlungen, sondern auch für das europäische Schicksal zu werden drohe. Schwierigkeiten sürdieGroßeKoaliiiorr Protest der Deutschen Doltspartei gegen die Ausführungs- bestimmungen Preußens. Berlin. Der Reichspräsident hat den Reichskanzler zu einer politischen Aussprache empfangen. Bei dieser Gelegen heit hat der Reichskanzler alle Einzelheiten der innerpoli tischen Lage erörtert und den Reichspräsidenten darauf auf merksam gemacht, daß noch ganz unverbindliche Besprechungen über die Bildung der Großen Koalition stattfinden müßten. Diese Verhandlungen stehen aber vorläufig im Zeichen eines Konfliktes zwischen den Parteien, die hinter der Regierung stehen, und zwar eines Konfliktes, der wieder einmal sehr ernste Formen annehmen kann. In einer Sitzung der volksparteilichen Reichstagsfraktion wurde beschlossen, Reichswirtschaftsminister Curtius solle im Reichskabinett gegen die Ausführung'sbestimmungen der preußischen Regierung Protest erheben, nach denen die Auszahlung der vom Reich zur Verfügung gestellten Mittel für die Ausgesperrten des Ruhrgebiets erfolgt. Jedenfalls sind die Vereinbarungen, die seinerzeit zwischen den hinter der Regierung stehenden Parteien ge troffen wurden, nicht ganz eingehalten. Man erwarte aber im Reichstag einen Vorstoß des Zentrums und der Sozialdemokraten für ein Notgesetz, durch das die Arbeitgeber im Ruhrgebiet gezwungen werden sollen, die Ausgesperrten wieder einzustellen. Wenn die Verhandlungen im Reichstag über die Aussperrung noch einmal beginnen, wofür schon die Kommunisten sorgen werden, ist jedenfalls mit Verhandlungen über die Bildung der Großen Koalition überhaupt nicht zu rechnen. Was wird aus demSachverfiärMgen- Ausschuß für Reparationen? Der überaus befremdliche Beschluß der Franzosen, die französischen Sachverständigen durch die Reparations kommission ernennen zu lassen, hat bereits weiter dazu ge führt, daß auch die übrigen alliierten Regierungen die Sach verständigen durch die Reparationskommission ernennen lassen wollen. Grundlage für die künftige Tätigkeit der Sachverstän digenkommission ist nun der Genfer Beschluß vom 16. Sep tember d. I., in dem von einer „Kommission von Finanz sachverständigen der sechs Regierungen" die Rede ist. Me Reparationskommission ist nun keineswegs ein Instru ment der außer uns beteiligten fünf Regierungen, sondern sie ist vom Versailler Diktat namens sämtlicher repara tionsberechtigter Gsgenunterzeichner eingesetzt worden. Wenn jetzt Herr Poincare die Reparationskommisston künstlich neu eingeschaltet hat, so hat er damit den Boden der Verein barung vom 16. September verlassen. Damit hätte also die Reichsregierung das unbestreitbare Recht und mit hin auch die politische Pflicht gehabt, Einspruch zu erheben. Der Evangelische Bund gegen das Konkordat. Berlin. Or. Fahren hör st, Präsidentmitglied des Evangelischen Bundes, sprach in den Räumen des Evange lischen Bundes über die Konkordatsfrage. Die Einladung war vom Evangelischen Bund ausgegangen. Aufs schärfste müsse man der Forderung widersprechen, die Schulfrage in ein Konkordat einzuziehen, da der Staat durch eine internationale Abmachung seine eigenen Rechte aus der Hand geben würde. Rom wolle eine Spaltung des deut schen katholischen Klerus durch das Verlangen durchsetzen, den deutschen katholischen Geistlichen Geistliche gegenüber zu stellen, die auf außerdeutschen päpstlichen oder Ordenshoch schulen studiert hätten. Der preußische Staat solle auch auf das Recht verzichten, die Hälfte der Domkapitulare zu er nennen. Bei der Neuerrichtung von Bistümern bestünden Bedenken gegen die Errichtung eines Bistums in Berlin. Mit den Katholiken solle ein international anerkannter Vertrag abgeschlossen werden. Das könne man mit der evangelischen Kirche nicht. So wäre ein solches Vorgehen für die evange lische Kirche untragbar. Großröhrsdorf errichtete nach den Entwürfen und unter der Bauoberlettung des Baumeisters Otto Eberwein, Architekt B. D.A., in Dresden, ein neues Verwaltungsgebäude Alle Arbeiten wurden von Großröhrsdorfer Handwerkern und Unternehmern ausgeführt. Kameuz, (Das Programm zur 200. Ge burtstagsfeier Lessings) haben die Stadtverordne ten in folgender Form aufgestellt: Am 21. Januar 1929 Theatervorstellung „Minna von Barnhelm", am 22. Januar nachmittags 2 Uhr Grundsteinlegung des Lessinghauses, abends Festfeier, am 23. Januar Theatervorstellung „Na than der Weise". — (Auszeichnung.) Die Gewerbe kammer Zittau hat ihrem verdienten Kammermitgliede, Herrn Gastwirt Carl Hein in Kamenz anläßlich seines 25 jährigen Jubiläums als Vorsitzender des Kamenzer Saalinhaber-Ver bandes und in Anerkennung seiner vielen Verdienste um die Gewerbekammer das tragbare Ehrenzeichen der sächsischen Ge- werbekammcrn in Silber verliehen und am Montag durch ihren Vorsitzenden, Herrn Ehrenobermcister Pech, Nieder cunnersdorf, und in Anwesenheit mehrerer Kammermit- gliedcr, in feierlicher Weise überreichen lassen. — (Gen darmerie-Monatsbericht.) Im Laufe des Novem ber wurden nach dem Gendarmerie-Monatsbericht von den Gendarmeriebeamten der Amtshauplmannschaft Kamenz zu sammen 895 Anzeigen erstattet und 12 Personen festgenom men. Die Anzeigen beziehen sich auf nachstehende Delikte: Meineid, Körperverletzung, Diebstahl, Unterschlagung, Raub, Betrug, Urkundenfälschung, Brandstiftung, groben Unfugs Tierquälerei, Betteln, Uebertrctung sittenpolizeilicher Bestim mungen, gewerbcpolizeilicher Vorschriften, sträßenpolizeilicher Vorschriften. Diebstähle kamen 36 zur Anzeige. Bischofswerda. (Drei 14jährigeBurschen aufg.cg rissen) wurden vorgestern morgen von der Gcn- Admiral Scheers Beisetzung. Alle Kriegsschiffe der Reichsmarine werden halbstock flaggen. Weimar. In aller Stille hat am Dienstag die Ueber- kübruna der Leiche Admiral Scheers vom Bahnhof nach der Weimarer Friedhofskapelle stattgefunden. Nur ganz wenige wußten, daß der Sarg von Gera her eintreffen würde. Die Trauerfeier wird voraussichtlich von dem aktiven Marineoberpfarrer Ronneberger (Wilhelmshaven) ab gehalten werden, der dem Admiral bis in die letzte Zeit nahegestanden hat. Von Seiner Majestät dem Kaiser und dem Prinzen Heinrich ist der Admiral v. Levetzow (Wei- mar) mit der Kranzniederlegung beauftragt worden. Die Trauerparade wird von den beiden Weimarer Kompagnien gestellt werden. Als Vertreter des verhinderten Reichswehr ministers wird der Chef der Marineleitung, Admiral Or. b. c. Raeder, das Reich vertreten. Da Admiral Scheer von 1907—1909 Kommandant des Linienschiffes „Elsaß" war, wird der jetzige Kommandant mit einer Abordnung der Mannschaft bei der Beisetzung erscheinen. Der Reiche wehrminister hat angeordnet, daß sämtliche Schiffe der Reichsmarine am Tage der Beisetzung halbstock flaggen. Der englische Marineattache hat das Reichswehrministerium aufgesucht und sein Beileid über den Tod des Admirals Scheer ausgesprochen. Vorbesprechungen über die Polarsahrten des „Gras Zeppelin". Berlin. Im Reichsverkehrsministerinm haben Verhandlungen zwischen dem Vorsitzenden der Gesell schaft zur Erforschung der Arktis mit dem Luftschiff, genannt Aeroarktis, Fridtjof Nansen, dem Reichsverkehrs- minister v. GuLrard, dem Vertreter des Luftschiffbaues Zeppelin, vr. Hugo Eckener, dem Geographen vr. We- gen er nnd dem Geographen Professor'Penk über eine Fahrt des Luftschiffes „Graf Zeppelin" in die Arktis begonnen. An den Verhandlungen nimmt auch Ministerial direktor Brandenburg teil. Ursprünglich war in Aussicht genommen, daß das Luft schiff erst nach einer Reihe von Atlantikfahrten der Aeroarktis zu einem Fluge zur Verfügung gestellt werden sollte. Die Aeroarktis hat jetzt die Absicht, die Fahrt möglichst erst im Jahre 1930 durchzuführen, weil noch eine Reihe von. wissenschaftlichen Vorbereitungen getroffen werden muß. Für die Fahrten des „Graf Zeppelin" in die Arktis soll einAnkermast in Spitzbergen errichtet werden. Die Verhandlungen beziehen sich auch auf einen Zuschuß, den das Reich zu diesen Forschungsfahrten leisten will. Menschsnmaffen vor dem englischen KZnigspalast. Prinz Georg kehrt nach London zurück. — Das Befinden des Königs unverändert. London. Die Befürchtungen um das Befinden König Georgs nahmen zu, als es bekannt wurde, daß seine Aerzte kurz vor Mitternacht zum Dienstag nach dem Buckingham- Palast gerufen wurden. Das Montag abend um 9 Uhr ausgegebene offizielle Bul letin lautete wie folgt: „Der König hat keinen angenehmen Tag gehabt. Seine Temperatur war 101,6 Grad (Fahrenheit), aber die Brustfellentzündung hat sich nicht weiter ausgedehnt und Seine Majestät ist bei vollen Kräften." Der König erträgt seine Krankheit mit einer Festigkeit, die in den Zeitungen Gegenstand großen Lobes gewesen ist. Die nunmehr vor den Toren des Palastes in Schweigen ver harrende Menge ist seit dem Bekanntwerden der Krankheit Seiner Majestät nie so groß gewesen. Königin Mary und die anderen Mitglieder der königlichen Familie erledigen ihre Besuche in der üblichen Weise. Anfragen im Buckingham- Palast haben ergeben, daß der Zustand des Königs während der Nacht unverändert geblieben ist und so gut sei, wie man es unter diesen Umständen erwarten könne. Sachverständige Mediziner erklären, daß die Erkrankung des Königs einen ganz normalen Verlauf nehme. Die aus Hamilton auf den Bermudas nach London gelangten Meldungen, daß der jüngste Sohn des Königs, Prinz Georg, der gegenwärtig zur See fährt, auf dem Rückwege ist, wurden verschiedentlich in Telegrammen bestätigt. darmerie in einer Straßenbaubudc in der Nähe der Bunt papierfabrik in Goldbach, wo sie genächtigt hatten. Die drei Knaben stammten aus Dresden und waren von dort aus am Sonnabend entlausen und zunächst nach Bautzen und von dort nach der hiesigen Gegend gewandert. In der Nacht zum Sonnabend wollen sie in der Nähe des „Goldenen Löwen" in einer Laube übernachtet haben, wobei sie ver schiedene Sachen, die ihnen abgenommen werden konnten, Mitnahmen. Zwei der Ausreißer wurden von ihren Müttern abgeholt, während einer nach Dresden gebracht werden mußte. Bischofswerda. (Anwerbung für die Frem denlegion.) Der 16jährige Sohn einer Familie in Frankenthal ist vor einigen Tagen ohne Wissen seiner Eltern mit einem gleichaltrigen Stallschweizcr in die Fremde gereist. Beide sollen die Absicht geäußert haben, sich sür die Fremdenlegion anwerben zu lassen. Bischofswerder. (Pilzsegen Ende Novem ber.) Im Goldbach-Hofbusch wurde ein Steinpilz rm Gewicht von vier Pfund gefunden. Auch in den Wäldern der Umgebung von Lawalde sand man in den letzten Tagen vollentwickelte Steinpilze. Ehrenfriedersdorf. (Auffindung eines toten H a n d w e r k s b u r s ch e n.) Unter einem Wagen in der : Scheune des Schneidemühlenbesitzers Richter wurde der 64 Jahre alte Fleischer Paul Klaus tot aufgefunden. Die ärztliche Untersuchung ergab, daß K. wahrscheinlich an Entkräftung gestorben ist. Armaberg. (Heimkehr aus der Fremden legion.) Nach 5'/,jähngen Vermißtsein ist jetzt der Frcm- denlegionär Kurt Seelig aus Annaberg in die Heimat zu- rückgckchrt. Bezeichnend ist, daß er und noch einige andere Legionäre, die ihre Dienstzeit vollendet hatten, von den Franzosen ohne einen Pfennig Geld in Kehl a. Rh. abgcsetzt i und ihrem Schicksal überlassen wurden.