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Nr. 270. Aus dem Gerichtssaal Nachklänge zum Mordprozeh Böhme Das Geheimnis vonGroßröhrsdorf vor dem Reichs gericht 8 Dresden, 18. November 1928. Ende Mai 1926 wurde be kanntlich der in Großröhrsdorf, Amtshauptmannschaft Pirna wohnhafte SanitLtsrat Dr. Justus Robert Böhme unter dem dringenden Ver dacht festgenommen, vor zehn Jahren, am 22. September 1918 gele gentlich eines Jagdganges seine dritte Ehefrau Anna Böhme verw. gewesene Trips geb. Landrock vorsätzlich erschossen zu haben. Dieser angebliche Jagdunsall war schon damals Gegenstand eines kriegsgericht lichen Verfahrens gewesen, das mit der Einstellnng endete Sanitätsrat Dr. Böhme, ein Bruder des früheren konservativen Landtagsabgeord neten Böhme, bestritt von Anfang an den Tod seiner dritten Frau weder fahrlässig noch vorsätzlich verschuldet zu haben. Er will seinerzeit aus geöffnete Schnürsenkel getreten, dadurch gestolpert sein, wobei sich das entsicherte Gewehr entladen habe. Die ganze Schrot ladung war der neben ihm herschreitenden Frau in den Kops gedrungen, was zu deren sofortigen Tode führte. Dieser Jagdunsall kam nie zur Ruhe. Gerüchte aller Art tauchten auf. Die Angelegenheit gelangte schließlich nach fast 10 Jahren erneut und so ins Rollen, daß gegen Sanitätsrat Dr. Böhme ein Strafverfahren wegen Mordes eingeleitet wurde Ab 8. Oktober 1926 beschäftigte sich das Schwurgericht Dresden in fünftägiger Sitzung damit. Dieser Mordprozeß erregte das leb hafteste Interesse. Selbst die Auslandspresse berichtete eingehend über den Verlauf der umfangreichen Hauptverhandlung. Sannätsrat Dr. Böhme wurde weder verurteilt noch freigefprochen. Das Schwur gericht erkannte auf Einstellung des Verfahrens. Der Vertreter der Anklage, Staatsanwalt Hartmann hatte, da der Indizienbeweis nicht als voll geglückt anzusehen war, keinen Antrag aus Bestrafung wegen Mordes gestellt, sondern die Entscheidung dem Ermessen des Schwur gerichts überlafsen. Justizrat Dr. Knoll, der Verteidiger des wegen Gattenmordcs angeklagten SanitätSrates plädierte auf Freisprechung. Neben dem strafgerichtlichen Verfahren lief aber noch ein Zivilprozeß, her von den Erben der erschossenen dritten Frau angestrengt worden war. Letztere besaß als Witwe eines verstorbenen Möbelfabrikanten Trips ein sehr beträchtliches Vermögen. Die erhobene Zivilklage be- w eckte, den Sanitätsrat Dr. Böhme für erbunwürdig zu erklären und demgemäß auf Herausgabe des Besitztums seiner einstigen dritten Frau zu verurteilen. Bereits nach dem Tode derfelben war ein solcher Zivil prozeß eingeleitet worden, der aber mit Abweisung diefer Klage endete. Auch der neue Zivilprozcß mit dem gleichen Ziele, der anläßlich des erneuten strafgerichtlichen Verfahrens wiederum angestrengt worden war, endete mit Abweisung der Klage seitens der 1. Zivilkammer des Land gerichts Dresden. Die Erben resp. die Klagepartei, vertreten durch den Kaufmann Georg Landrock, einem Bruder der erschossenen dritten Frau fochten das Urteil des Landgerichts mit der Berufung an. Der 2. Zivil senat des sächsischen Obcrlandesgerichts ordnete einen Lokaltermin an, der wohl einige geänderte resp. erweiterte Zeugenaussagen als in der Schwurgerichtsverhandlung erbrachte, die aber das im Strafverfahren auf Einstellung lautende Urteil nicht zu erschüttern vermochten. Die Zivilklage Landrocks, die sich u. a. auf arglistige Täuschung mit stützt, unter der überhaupt jene eheliche Verbindung und die dann erfolgte Unterzeichnung des Testaments zustande gekommen sei, wurde auch in der Berufungsinstanz vom Oberlondesgericht kostenpflichtig abgewiesen. Gegen diese im Januar d. I. ergangene anderweite Entscheidung wurde vom Rechtsmittel der Revision Gebrauch gemacht. Am heutigen Mon tag von vormittag 9 Uhr ab wird sich nunmehr noch der 4. Zivilsenat des Reichsgerichts als höchste gerichtliche Instanz mit dieser Angelegen- heit, dem Geheimnis von Großröhrsdorf zu befassen haben. Wie der Fall in strafrechtlicher Beziehung bereits das lebhafteste Interesse erregte, so sieht man auch dieser heute zu erwartenden Entscheidung des Reichs- geriHts begreiflicherweise mit größter Spannung entgegen. Oer Landerstreit um die BLerfieuer vor dem Staaisgenchishof. Leipzig. Der Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich trat am Sonnabend in die Verhandlungen ein, die den Streit um die Gültigkeit des Gesetzes über die Biersteuergemeinschaft schlichten oder entscheiden soll. Das klagende Land ist Pceu^ tzen. Die Klage richtet sich gegen das Reich. Der Streit geht darum, daß das Land Preußen die Rechtsgültigkeit des Reichsgesetzes vom 9> April 1927 (RGBl. 1, Seite 94) anzweifelt. Preußen behauptet, dieses Gesetz, -durch das die Verteilungsquote der aufkommenden Biersteuer neu bestimmt wurde, habe verfassungsändernden Charakter. Da es aber nicht mit der für ein solches Gesetz notwendigen Zweidrittel-Mehrheit zustande gekommen sei, müsse es als un- gültig bezeichnet werden. Durch das strittige Gesetz vom 9. April 1927 wurden mit Wirkung vom 1. April 1927 die an die Länder Württemberg, Bayern und Vaden aus der Biersteuer abzuführenden Höchstquoten wie folgt festgesetzt: Württemberg 8 633 000, Bayern 45 000 000 und Baden 5 755 000 Mark. Das Gefetz ist vom Reichstag mit einfacher Mehrheit angenommen worden. Auf einen Ein spruch hat der Reichsrat sich mit 37 gegen 30 Stimmen bei einer Stimmenthaltung gegen diesen Einspruch ausgesprochen. Der Antrag Preußens geht dahin, der Staatsgerichtshof möge die Entscheidung treffen, daß das Gesetz vom 9. April 1927 rechtsungültig sei, weil es nicht ordnungsmäßig zu- ftande gekommen sei. , Entscheidung des StaatsgerichtShefes im Biersteuerstreit. Leipzig. In der verfassungsrechtlichen Streitsache zwischen dem Lande Preußen und dem Deutschen Reich sowie den Ländern Württemberg, Bayern und Baden um die Gültigkeit des Gesetzes vom 9. April 1927, durch das die Biersteueranteile der letztgenannten Staaten neu geregelt wurden, fällte der Staatsgerichtshof folgende Entscheidung: 1. Das Gesetz vom 9. April 1927 zur Aenderung der Gesetze Uber den Eintritt der drei süddeutschen Staaten in die Biersteuergemeinschaft vom Jahre 1919 ist ungültig. Das Reich ist berechtigt, den Ländern Bayern, Württeuberg und Baden die bezeichneten Beträge weiterzuzahlen. , - Um IO 000 Dollar Mörder seiner Frau. Der See birgt sein Geheimnis. Vor dem Strafgerichts hof in Budapest begann die Hauptverhandlung giegen Bela Erdelyi und Genossen. Der Gattenmord am Millstätter- See soll jetzt seine Sühne finden. Die Anklageschrift des Staatsanwalts ist ein wahrer Schauerroman. Aus ihr wird aber die Planmäßigkeit einer jeden Handlung des Angeklag- ten ersichtlich, die auf den Tod der Anna Forgacs abzielte. Der Duellheld, „Kavalier" und Pseudodoktor Dela Erdelyi war äußerlich sehr ruhig. Auf dem Tisch des Gerichtes lagen die Präparate, die die furchtbaren Zeugen der ermordeten Schauspielerin sind. Budapest. Der Andrang des Publikums zu dem Mord prozeß Bela Erdelyi, der beschuldigt wird, in Mill BulSmtzcr Tageblatt. — Montag, den 19 November 1928. Seite 8 statt in Kärnten seine Frau, die Schauspielerin Anna For gacs, in einen Abgrund gestoßen und später mit einer Sei denschnur erdrosselt zu haben, war außerordentlich groß. 113 Zeugen, teilweise aus Berlin, Graz, Millstatt und Wien sind geladen. Erdelyi ist außerdem noch wegen Urkunden fälschung, Betrugs und Wechselfälschung in 22 Fällen angeklagt. Drei Mitangeklagte haben sich wegen Betrugs, Privaturkunden- und Wechselfälschung zu verant worten. — Im Verlauf des Verhörs fragte der Vorsitzende, warum Erdelyi bereits am Tage nach seiner Hochzeit sich mit Versicherungsgedanken beschäftigt und dann auch sowohl seine Frau wie sich selbst für je 10 000 Dollar versichert habe. Eröeiyr gab an, dieser Gedanke sei von seiner Frau aus gegangen. Als die vielen körperlichen Mißhandlungen zur Sprache kamen, bemerkte der Angeklagte lächelnd, daß „diese Meinungsverschiedenheiten" nie länger als 24 Stunden zu dauern pflegten. Die Lebensversicherung habe er voll ab geschlossen, damit die Eheschließung in einem ernsteren Lichte erscheine. Geständnis des Lübarser Raubmörders. Bei der Ueber- führung des 25jährigen Melkers Paul Becker, der bei Altona verhaftet wurde, nach Berlin, legte er ein umfangreiches Ge ständnis ab und gab in allen Einzelheiten zu, daß er den Raubmord an dem Malergehilfen Michalzik inLübars bei Berlin verübt habe. Aus aller Welt In 20 Monaten 25 Weltrekorde. Weltrekordbilanz der Iunkerswerke. Im Frühjahr 1927 begannen die Iunkerswerke einen großzügig angelegten Angriff auf die Weltrekordliste. In den seither vergangenen 20 Monaten wurden insgesamt 25 von der S. ,A. I. anerkannte Weltrekorde errungen, von denen gegenwärtig noch zehn Rekorde behauptet werden. Die Rekordflugzsuge der verschiedenen Typen W. 33, W. 34, G. 24, zum größten Teil mit Junkers L. 5-Motoren, wurden hierbei geführt von den Piloten Edzard, Gothe, Harder, Horn, Iüterbock, Kneer, Lohse, Risztics, Dipl.-Jng. Schinzinger, Schnäbele und Zimmermann. Alle in diesem Jahre errungenen Welt rekorde sind noch nicht überboten worden. Zunehmende Hungersnot in China Peking. Der Hunger in der Provinz Schensi nimmt weiter zu. Am Donnerstag kam es wegen Lebensmittel mangel zu erheblichen Unruhen. Die Polizei mußte wieder holt von der Waffe Gebrauch machen, um die Menge zu vertreiben. Die Nankingrcgierung hat beschlossen, einen be sonderen Fonds für die Bekämpfung der Hungersnot einzu richten, zu dem sie 5 Millionen Dollar beisteuert. Eine zwölfköpfiige Familie mit einer Segeljacht im Sturm uutergegangen Während des kürzlichen schweren Sturmes in der Nordsee ist die kleine Segeljacht „Noordsier" in der Nähe der Insel Tcrschelling gesunken. Der Kapttän, seine Frau und deren 10 Kinder sind ertrunken. Zahlreiche andere Schiffe befinden sich in Schwierigkeiten. ' GeniLeman-Cinbrecher Bernotat in Berlin. Er telephoniert seelenruhig mit seinem Anwalt. Berlin. Vor einigen Tagen ist der berüchtigte Gent leman-Einbrecher Karl Bernotat, dessen Taten die Berliner Polizei in den Jahren 1921-22 ebenso beschäftigt Haben, wie sein Ausbruch aus dem Moabiter Untersuchungsgefängnis die Gerichte, aus dem Gefängnis in Golluow, wo er bisher fünf Jahre der ihm zudiktierten 10jährigen Zuchthausstrafe ver büßt hatte, erneut ausgebrochcn, ohne daß man bisher wieder seiner habhaft werden konnte. Inzwischen ist es Bernotat gelungen, unbehelligt wieder die Reichshauptstadt zu erreichen, von wo aus er in seiner dreisten Manier nicht nur Verbin dung mit seinem Anwalt ausgenommen, sondern auch dem Direktor der Strafanstalt Gollnow Kenntnis von seinem der zeitigen Domizil, allerdings ohne Angabe einer genauen Adresse, gegeben hat. Bernotat hat seinen Ausbruch aus Gollnow mit der ihm eigenen Geschicklichkeit bewerkstelligt. Auf rätselhafte Weift gelang es ihm, sich eines Nachschlüssels zu bemächtigen, und so verließ er am Hellen Tage gegen Mittag die Strafanstalt, passierte die Tore merkwürdigerweise völlig unangefochten und erreichte, auch ohne daß er in den Straßen der Stadt angehalten worden wäre, die Wälder in der Umgebung Goll- nows. '" Am Donnerstag hat der Ausbrecher nun von einem Ber liner Telephonapparat aus bei seinem Verteidiger, Rechts anwalt vr. Sack, angerufen und ihm mitgeteilt, daß er sich aus Gollnow „selbst beurlaubt" habe, weil ihm in der Abgeschiedenheit Hinterpommerns die Möglichkeit fehle, das von ihm erstrebte Wiederaufnahme verfahren mit der nötigen Gründlichkeit zu betreiben. Er habe es also vorgezogen, persönlich in dieser Sache nach Ber lin zu kommen, um dann, in etwa zwei Wochen nach Erledi gung dieser Angelegenheit, freiwillig wieder nach Gollnow zurückzukehren. Vor den Augen ihrer Familie ertrunken 17 Seehelden finden den Seemannstod. London. Ein furchtbares Unglück hat sich am Don nerstag im Kana! ereignet. Ein Rettungsboot aus dem Dorfe Rye mit 17 Personen, das einem in Seenot befindlichen Dampfer zu Hilfe eilen wollte, wurde im Sturm umgeworfen. Die gesamte Besatzung ist ertrunken. Unter den Ertrunkenen befindet sich ein Vater mit seinen zwei Söhnen, drei Brüder von zwei weiteren Familien und zwei andere Geschwister. Als im Lauft der Nacht Hilferufe von dem lettländischen Dampfer „Alice" aufgefangen wurden, eilten die drei Lebens retter sofort zu ihrem Boot, und die 14 Männer, die die ganze männliche Bevölkerung des Ortes darstellen, gingen freiwillig mit, da es drei Mann unmöglich gewesen wäre, den schweren Seegang zu bezwingen. Fünf Minuten später funkte dann der deutsche Dampfer, daß Hilfe nicht mehr notig sei. Das Rettungsboot machte kehrt, und jetzt begann ein furchtbarer Kampf mit den Wellen. Einen Augenblick lang konnte man das Boot hoch aus der Spitze einer Welle wie auf einen: Turm weit hinausragen sehen, im nächsten Augenblick war es in der Lieft verschwun den. Das wiederholte sich einige Male. Die Zuschauer sanken in die Knie und beteten laut um Hilfe. Plötzlich fahen sie, wie eine furchtbare Welle über das Boot stürzte, die Segel sich blähten und das Boot kenterte. Im nächsten Augen blick war es verschwunden. Die Zuschauer holten Aerzte und Freiwillige, dann bildeten sich am Strande eine Kette und gingen bis an den Hals in dis hochgshendrn Wellen, rm die Menschen, die man treiben sah, aus dem Kanal zu retten. Alles war vergeblich. Man mußte warten, bis die Wellen die Leichen ans Ufer schleuderten. Später wurde auch das Rettungsboot mit zwei Leichen angeschwemmt. Das Schreien der Frauen und Kinder der braven Leute war jammervoll anzuhören. . . . , Soziale Aragsn. 25 Millionen Frostschaden in der Pfalz. Der Wein- bau verein für die Rheinpfalz hielt in diesen Tagen in Neustadta. H- eine Ausschußsitzung ab. Nach dem Bericht des Geschäftsführers über die Feststellungen der Schäden durch Winterkälte, Frühjahrsfröste und Kültewirkungen auf die Rebblüte im Jahre 1927/28 konnte auf Grund der Be antwortung der Fragebogen bis zum 3. November der Ge samtschaden im pfälzischen Wcinbaugebiet mit rund 22^ Millionen ermittelt worden. Da noch einige größere Weinbauorte ausstehen, muß mit einem Gesamtschaden von rund 25 Millionen gerechnet werden. Keine Rückzahlung überzahlter Kinderzuschläge. Der demokratische Reichstagsabgeordnete Schuldt-Berlin-Steglitz hatte vor kurzem den Reichsflnanzminister um Niederschla gung überzahlter Kinderzuschläge gebeten. Wie ihm darauf vom Reichsflnanzminister mitgeteilt wird, bestimmen die neuen Besoldungsvorchriften, daß eine Verpflichtung zur Zurückzahlung zuviel empfangener Dienstbezüge in Fällen, in denen eine Bereicherung nicht mehr vorliegt, nicht besteht. Im übrigen teilt der Reichsflnanzminister mit, daß Rück zahlungen in billiger Weift geregelt werden sollen. Kunstleben in Dresden Dresdner Mufikbrief Das Dresdner Kammer Orchester, das sich unter Professor Mrsczeks Leitung bereits sehr günstig eingesührt hat, brachte in feinem vorigen Konzert eine Einsonie Mr kleines Orchester von Friedemann Bach sowie eine Suite des Finnen Ian Sibelius her vorragend schön zu Gehör und gab Lotte Erben-Groll Gelegenheit, sich mit dem 7. Cembalo - Konzert des großen Thomaskantors als eine hervorragende Meisterin dieses zu neuer Bedeutung gelangten alten Instruments zu erweisen. In einem eigenen Lieder Abend lernte man Ida Schuberth «och als Altistin von schönen stimm lichen Mitteln, guter Schulung und relfrr Dortragskunst kennen, und Karl Schäfer erwies sich mit einem eigenen Abend als Klavier spieler von hohen künstlerischen Eigenschaften, die wohl nur noch der Abklärung bedürfen, um ihn zu einem Virtuosen von Rang zu machen. Unter dem Titel „Vivat Akademia- sand das Jubiläum der Technischen Hochschule in einem musikalisch reichhaltigen Abend seinen sestltchen Ausklang. Die Dreyßigsche Singakademie, die nur selten einmal hervortritt, gab mit einem wohlgelungenen Brahms Abend ein sehr ersreuliches Lebenszeichen unter Mitwirkung Senta Hösel's, dle immer mehr al« gediegene, höchst musikalische Sängerin geschätzt wird. In der Oper gastierte in der Titelrolle von „Sly" Karl Heutz von der Hannoverschen Oper. Der hier schon bekannte und mehrfach bewährte Sänger wurde den hohen Anforderungen der Rolle, durch deren meisterliche Ausführung uns Kurt Taucher verwöhnt hat, stimmlich wie darstellerisch dermatzen gerecht, datz er einen großen Erfolg buchen konnte. Der 60. Ge burtstag Erika Wedekinds ließ, wenn sie sich auch längst von der Bühne zurückgezogen hat, die Erinnerung an die stolzen Triumphe wieder aufleben, dle sie als Koloratur Stern der Dresdner Oper und als weltberühmte Konzertsängerin einst feiern durste. Ihr Name wird mit einer Glanzzeit unserer Oper immer verbunden bleiben. kl ä OelRer. SchlaHtviehpreise auf dem Viehhof Dresden vom IS. November Auf trieb Schlacht- vieh- GattUNg Wertklaflen Preise fü in S Lebend gewicht r 50 kg M Schlacht gewicht Ge schäfts gang 281 I. Siinder k. Ochsen i) oollfleischige ausgem. höchsten Schlachtwerte« I. iuna« . h) sonstige vollfleychige l. junge . r. älter, . o) fleischige . . ä) «bolsteiner Weiderinder . ! l l i 101 SO 74 schlecht 2S7 v. Bullen >) jüngere vollfleischige HSchsteu Schlachtwerte» b) sonstige oollfleischige oder aus- gemäftet« °) fleischige a) gering genährte . . Ü3-S8 44-48 36—42 86 »3 7L schlecht 3M c. Kühe ,) jüngere vollfleischige höchsten Schlachtwert» h) sonstige oollfleischige oder nur- gemästete «> fleischige ck) gering genährte , . . 47-51 38-44 29-33 23-28 89 7» 6« 6« schlecht 64 O. Fürs-» sKalb.) >) vollfleischige au»gem. höchsten Schlachtwerte» . . . b) sonstige oollfleischige 50-54 40-4« 90 83 v. Frefler mistig genährt» Jungvieh. 786 II. Kälber b' e, ä) s Doppellender, beste Mast beste Mast- und Saugkälber mittlere Mast- und Saug kälber ..... geringe Kälber . . . geringste Kälber 72-78 M-70 S2-SS 121 10» 100 langsam 556 III. Schase a b c ä beste Maftlämuier und jünger» Mafthammel 1. Weidcumast 2. Stallmaft . mittl. Mastlämmcr, Slt. Mast- Hammel und glltgenährte Schafe fleischig» Schasvieh gering genährte Schase nnd Lämmer . . . . . 58-61 48-56 40-46 28-38 122 111 102 87 mittel 3842 6158 IV. Schweine »> Fettschweinc über 30» Pfund. bj Vollfleischige Schweine von 21V bis Lvv Pfund . . . Vollfleischige von 200—210 Pfd. <y VollflcischigcvonIM—2VVPsd. Fleischige von 12V—IM Pfd. . y Fleischige unter. 120 Pfd. g) Sauen ..... 81-83 78-80 75-77 72-74 68-74 102 101 101 101 95 langsam