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Nr. 273. PulSMtzer Tageblatt. — Freitag, den 23 November 1928 Sette 2. bereit e^ärte, sodaß von einer Weiterverfolgung Abstand genommen wurde. Königsbrück. (Das Ende einer Schwarz fahrt.) Ein Kaufmann aus Oppach bei Zittau, der mit Auto und Chauffeur hierher gekommen war, konnte infolge vorgerückter Stunde die Rückfahrt nicht mehr antreten und übernachtete in einem hiesigen Hotel. Währenddessen unter nahm der Chauffeur mit einigen Genossen auf dem Auto eine nächtliche Spritzfahrt. Erst gegen 1 Uhr nachts kehrte man zurück, bog in eleganter Kurve auf den Marktplatz ein und saß im nächsten Augenblick mit zertrümmertem Wagen im Springbrunnen. Damit hatte die Schwarzfahrt, die noch ein gerichtliches Nachspiel haben dürste, ein unrühmliches Ende gefunden. Radeburg. (Brand in einer Bauernwirt- schäft.) In Stölpchen, Amtsgerichtsbezirk Radeburg, brach am Dienstag kurz vor 7 Uhr abends im Gute von Bratfisch ein größeres Schadenfeuer aus, das mit rasender Schnelligkeit an Ausdehnung gewann. Der Brand war in der hinteien Stallseite, die vom angrenzenden Walde frei zugängig ist, unzweifelhaft böswillig verursacht worden. Während sich der Besitzer und seine Leute sofort mit der Rettung des Viehes befaßten, stand auch schon das Wohnhaus in Feuer. Vom Vieh konnten drei Kühe nicht mehr aus dem brennenden Stalle herausgcholt werden. Beide Grundstücke brannten bis auf die Umfassungsmauern nieder. Dresden. (Scharlach in der Jnfanterie- schule.) Das Wehrkreiskommando 4 teilt mit: In der Jnfanterieschule in Dresden sind einige Scharlacherkran- drngen aufgetreten. Um einer weiteren Verbreitung vor zubeugen, sind die erforderlichen Sperrmaßnahmen ge- troiien worden. Bad Schandau. (Ajuffindung eines Diebes lagers.) Am Dienstag und am Bußtag wurden im Grenz gebiet bei Bad Schandau durch ein größeres Polizeikommando mit Unterstützung der Landgendarmerie usw. umfangreiche Streifen vorgenommen, da in der allerletzten Zeit fortgesetzt zum Teil auch recht dreiste Einbruchsdiebstähle zur Ausführung gekommen sind. Bei diesen Streifzügen wurde im Staats forstrevier Postelwitz ein beträchtliches Diebeslager entdeckt. Die dort vorgefundenen Sachen aller Art stammten von einem Einbrüche her, der 'm Ostrau bei Bad Schandau in das Landhaus eines Dresdner Kommerzienrates in der zwei ten Novemberwoche verübt worden ist. Dieser Einbruch war mit einer unerhörten Roheit und Dreistigkeit begangen worden. Die Spitzbuben hatten erst einen Schuppen erbro chen, darauf ein Beil und eine Rodehacke entwendet und waren dann nach Zertrümmern der Fensterläden und Türen in die Räume eingedrungen. In einem weiteren Falle wurde erst ein Loch in das Dach geschlagen und der Zutritt auf diese Weise ermöglicht. Erbeutet wurden alle möglichen Sachen. Es wird vermutet, daß die Spitzbuben aus der be nachbarten Tschecho-Slowakei stammen. Selbige dürsten auch den Einbruch in die Räume des Focstamtes zu Bad Schan dau in der Nacht zum 15. November ausgeführt haben. In diesem Falle wurde eine Geldkassette erlangt, in der sich u. a. etwa 20 Mark Bargeld und ein Einlagebuch der Stadt bank Bad Schandau mit über 1200 Mark Einlage befanden. Meerane. lWegen Münzverbrechens zu Zuchthaus verurteilt.) Der Buchdrucker Martin Lange in Meerane, ein Sohn des hiesigen Buchdruckereibesitzers und Verlegers des „Meeraner Tageblattes", der im Mai und August ds. Js. in seiner Wohnung falsche, vorzüglich gelungene Zweimarkstücke hergestellt und ca. dreißig davon in Umlauf gebracht hat, wurde am Dienstag vom Zwickauer Gemeinsamen Schöffengericht zu drei Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust verurteilt. Der Verurteilte war be reits früher mehrfach wegen Diebstahls, Betrugs, Urkunden fälschung usw. zu Gefängnisstrafen verurteilt worden. Seine wegen Hehlerei mitangeklagte Frau Margarethe Lange wurde freigesprochen. Der Mitangeklagte, der Kesselreiniger Alwin Hartung, der die falschen Geldstücke in Meerane, Crimmit schau und Gößnitz in Verkehr gebracht hatte, wurde zu ei- nept Jahr vier Monaten Gefängnis verurteilt. Meerane. (Weihnachtliche Lichttage. Mit Unterstützung der städtischen Behörden werden hier sechs Weihnachtslichttage veranstaltet. An diesen Tagen werden hiesige Geschäfte sowie die öffentlichen Gebäude und die Straßenübergänge in festlicher Beleuchtung erstrahlen. Der hiesige Erzgebirgsverein wird auf dem Marktplatz einen mächtigen Weihnachtslichlerbaum aufrichten. Von den Meeraner Gesangvereinen werden die Lichttage mit Liedern umrahmt. Seitens der Geschäfte ist außerdem ein Preiswettbewer- vorgesehen. Außerordentliche Bundes-Versammlung des Sächsisch. Militär-Vereins-Bundes Der Sächsische Militär - Vereins« Pund hielt am Sonntag, den 18 November im Meißner Saale des Hauptbahnhofs Dresden eine außerordentliche Bundesversammlung ab, die vom Präsidenten Stadt rat Dr. Hopf geleitet wurde. Da neuerdings sämtliche Militärvrreins- bundesmitglieder mit dem BundeSorgan, dem Sächs. Militärvereins- blatte, zu beliefern sind, machte sich eine Aenderung der Bundessatzung und eine Abänderung des Haushattplanes für 1929 nötig. Beide Auf gaben sind von der außerordentlichen Bundesversammlung in eingehen den Beratungen gelöst worden. Im Haushaltplane sind zur Unterstützung notleidender Kameraden, Witwen und Waisen, für Freistellen m den 3 Erholungsheimen des Bundes, für Kriegsbeschädigte, Kriegerhinter bliebene. und sonstige Militärversorgungsberechtjgte, für di« Jugend pflege usw. erheblich höhere Mittel eingestellt worden, insgesamt 89 000 M. Einen tiefen Eindruck machte es, daß der vargelegte Haushaltplan un ter hochherziger Zurückstellung anderer wichtigen Bundesaufgaben nur in einem einzigen Punkte geändert wurde: zu Gunsten der Kriegsbe schädigten und Kciegerhinterblicbenen, um ihnen die Einrichtung von KreiSgeschäftsstellcn am Sitze der Versorgungsgerichte und Oberversiche» rungsämier zu ermöglichen. Dieser kameradschaftliche Beschluß wurde einstimmig gefaßt. Die im nächsten Jahre stattfindende 56. Bundes versammlung soll am 28 - 30. Juni 1929 in Pirna abgehalten werden und zwar so zeitig mit Rücksicht auf die Mitte Juli angesetzte Tagung , des preußischen Landetkriegerverbandes in Kiel, und aus den 3. Deut- I lch-n Reichskriegertag, der am 20. und 21. Juli 192g in München ' verkürzt. Auf -er anderen Seite hat er den Zeitraum der berufsüblichen Arbeitslosigkeit auf drei bis vier Monate be- grenzt. Die Sonderunterstützung wäre also für ungefähr sechs bis zehn Wochen zu gewähren. Man glaubt, daß ein Gesamtbetrag von 35 Millionen Mark als ausreichende finanzielle Sicherung der Fürsorge für das laufende Haus haltsjahr angesehen werden kann. Der Zuschuß des Reiches soll 28 Millionen Mark betragen. Das Gesetz soll am 2. Dezember 1928 in Kraft treten. 1« Zähre Dkulschnaüonale BoMattei. Berli«. Der Vorsitzende der Deutschnationalen Volks- Partei richtete aus Anlaß des zehnjährigen Bestehens der Partei nachstehenden Aufruf an die Parteimitglieder: „Der Tag der Gründung der Deutschnationalen Volks- Partei jährt sich heute zum zehnten Mal. In dem Durchein- ander der Novembertage 1918 faßte eine kleine Zahl von Männern den Entschluß, die Partei des nationalen Widerstandes zu gründen als ein Bollwerk deutschen Willens der Erhaltung von Staat, Kultur und Wirtschaft. Monarchische und vaterländische Gesinnung, völ kischer Erneuerungswille, soziales Empfinden und christlicher Geist waren und sind die treibenden Gedanken und Kräfte der Partei. An alle Parteifreunde richte ich heute als Ihr Vorsitzender die herzliche Bitte, im Kampf für diese Ziele die Kräfte anzuspannen und zu- sammenzufassen. Die zehn Jahre, in denen die neuen Macht haber die Not des deutschen Volkes nicht zu meistern vermochten, sind für uns-eine Zeit der Sammlung ge wesen. Möge ihnen eine lange Zeit des Aufbaues und der Taten folgen. Laßt uns vor allem stets an Lie Freiheit des Vaterlandes denken. gez. Hugenberg." Wiederaufnahme der deutsch-polnischen Handels vertragsverhandlungen. Berlin. Die deutsch-polnischen Wirtschaftsverhand- lunaen werden demnächst voraussichtlich wieder ausgenommen werden. Wie verlautet, wird der deutsche Verhandlnugs- leiter, Reichsminister a. D. vr. Hermes, Anfang nächster Woche mit dem polnischen Unterhändler Twardowski zusammenkommen, um die Vorbesprechungen aufzunehmen. Ankauf gezogener Auslosungsscheine des Reichs vor dem Fälligkeitstermin. Berlin. Die bei der Auslosung am 8. Oktober 1928 ge zogenen Auslosungsscheine der Anleiheablösungsschuld des Reichs sind bestimmungsgemäß am 31. Dezember 1928 ein- zulösen. Das Reichsfinanzministerium hat sich jedoch ent schlossen, diese Auslosungsscheine bereits vor dem Fälligkeits tage unter Abzug des jeweiligen Reichsbankdiskonts (zur Zeit 7 Prozent) durch die Reichsbankanstalten ankaufen zu lassen. Inhaber solcher Auslosungsscheine, die vor dem 31. Dezember 1928 in den Besitz des Einlösungsbetrages ge langen wollen, können schon jetzt ihre Stücke der nächstgele genen Reichsbankanstalt zum Ankauf übergeben. Die Aus zahlung des Einlösungsbetrages (unter Abzug des Diskont, satzes) erfolgt nach Prüfung der Stücke vom 1. Dezember 1928 ab. Ein genialer Plan Oskar v. Millers. Einheitliche Elektrizitätsversorgung des Deutschen Reichs. München. Oskar v. Miller, der Schöpfer des Deut schen Museums und Pionier der Elektrizitätswirtschaft, be richtete im Kreise des Bayerischen Industriellenverbandes über eine Vorarbeiten zu dem Plan einer einheitlichen Versorgung des Deutschen Reiches mit Elektrizität. Oskar v. Miller hat umfangreiche Erhebungen angestellt, deren Ergebnis ist: In Deutschland werden gegenwärtig ungefähr 12 Milliarden Kilowattstunden verbraucht. In Berücksichtigung einer Konsumsteigerung ist ein Bedarf vonrund 30 Milliarden anzunehmen. Ein ähnlicher Verbrauch ist in Norwegen und den Vereinigten Staaten bereits vorhanden und im Verhältnis in der Schweiz seit Jahren wesentlich überschritten. Die Hälfte der 30 Milliarden würde von den Elektrizitätswerken geliefert, die andere Hälfte von der Großindustrie selbst erzeugt werben. Für diese Stromerzeugung sind 15 Millionen Pferde- kräste erforderlich. Ms Kraftquellen stehen zur Verfügung die Wasser kräfte in Bayern, Baden, Schlesien, der Bezug von Wafser- kraftstrom aus Oesterreich und der Schweiz und Dampf strom aus den Braunkohlenbergwerken in Mitteldeutsch land, im Rheinland und in Schlesien, außerdem der Strom, der aus der Abfallkohle der Steinkohlenbergwerke ge wonnen wird. An Leitungsanlagen nimmt Oskar von Miller an: 2500 Kilometer 200 000 - Voltleitungen, 1500 Kilometer 100 000-Voltleitungen, 1500 Kilometer mit niedrigerer Spannung. Für die Beleuchtung errechnet Oskar v. Miller den Verbrauch von ungefähr 2 Milliarden Kilowattstunden, für Stromverbrauch in Haushalt und Küche 5 Milliarden; der Strom im Haushalt müsse allerdings verbilligt und der Tarif einfach gestaltet werden, für Gewerbebetriebe und für Landwirtschaft sowie für städtische Betriebe wird ein Bedarf von je zwei Milliarden errechnet, für die Bahnen ein solcher von drei Milliarden und für die Industrie ein solcher von zwölf Milliarden. Wiederaufnahme der Verhandlungen im EiftnkonfliK am 26. November. Bochum. Drei Wochen währt bereits der Kampf in der rheinisch-westfälischen Eisenindustrie. Die Hoffnungen, die sich nach der Veröffentlichung des Kommuniques des Regi»- rungspräsidenten Bergemann am Sonnabend auf eine bevorstehende Einigung der Parteien eröffneten, sind infolge des Umfalls der Gewerkschaften in der am Montag stattgo- fundenen Aussprache der erweiterten Verhandlungskom mission wieder verflogen. Inzwischen hat die Situation eine neue Zuspitzung erfahren. In Gewerkschaftskreffea rechnet man jedenfalls nicht mehr mit der Wiederaufnahme der Arbeit in absehbarer Zeit. Ein an den Düsseldorfer Ver handlungen beteiligter Bezirksleiter der Metallarbeiterver bände erklärte in einer internen Aussprache mit den Gs- schäftsführern seiner Organisation, daß auch im günstigsten Falle die Wiederaufnahme der Arbeit nicht vor Beginn des Dezember erfolgen könne. Die Wiederaufnahme der Parteibesprechun gen hat der vermittelnde Regierungspräsident Bergemann, der sich sofort nach der Entscheidung des Duisburgec Arbeits gerichts über die Berufungsklage der Metallarbeiterverbände gegen den Beschluß der ersten Instanz, betreffend die Rechts-- giiltigkeit des Schiedsspruchs vom 27. Oktober, an die Par teien wandte, für Montag, den 26. November, in Aussicht genommen. Wichtige Besprechungen Briands mit dem englischen Botschafter in Paris. Paris. Amtlich wird mitgeteilt: „Außenminister Briand empfing den englischen Botschafter Sir William Tyrrell, mit dem er eine längere Unterredung über eins Reihe von Fragen hatte, die gegenwärtig Gegenstand der Aussprache unter den Alliierten und zwischen ihnen und Deutschland sind: Die Zusammensetzung des Ausschusses der Finanzsachverständigen, der die endgültige Regelung der Reparationsfragen prüfen soll, die vorzeitige Rheinland- räumung und Ernennung einer Feststellung- und Ver- söhnungskommission." Uebcr dasselbe Thema unterhielt er sich auch mit Pom- care, dem französischen Ministerpräsidenten. ' Englische Arbeiierpolitik. 250 000 Bergarbeiter führen ein Bettlern d a s e i n. Amsterdam. Die Blätter bringen aufsehenerregende Berichte über die elende Lage der 250 000 arbeitslosen eng- lischen Bergarbeiter. Diese Vicrtelmillion Opfer der eng- lischen Kohlenkrise hätten vorläufig keine Aussicht, Arbeit z« finden. Die überwiegend große Mehrheit der arbeitslose« Bergarbeiter führt infolge der ««zureichenden sozialpoliti schen Maßnahmen der englischen Regierung ein Bettlsr- oasein. Im Walliser Steinkohlenrevier litten bis zn 40 Prozent der Kinder an Unterernäh rung. In einzelnen Städten mit etwa 10 000 Einwohnern seien höchstens 400 Personen beschäftigt. Von diesen 400 besteht der größte Teil aus Ladenbesitzern, Handwerkern- Lehrern und Beamten. Man könne ohne Uebertreibung sagen, daß in den Kohlenindustriegegenden zur Zeit über eine halbe Million Personen buchstäblich hungern, j In einzelnen Orten sei höchstens ein Prozent der Bevölke rung noch beschäftigt. Die englische Regierung habe bisher vollkommen versagt. Das System, nach dem sie die erwerbs losen Arbeiter umzusiedeln beabsichtige, sei vollkommen un zulänglich. Im besten Falle könne man auf diese Weife 50 000 erwerbslose Bergarbeiter unterbringen, die restlichen' 200 000 könnten als Bettler weiter vegetieren. Gemeinsames Vorgehen Englands und Frankreichs in Asien. Militärische Besprechungen in Indien. Amsterdam. Die Indienreise des Militärgouverneurs von Paris, GeneralGouraud,hat nach Berichten aus Kalkutta sowohl in militärischer als auch m politi scher Hinsicht eine außerordentliche Bedeutung. Die Ein ladung des angesehenen Sachverständigen für die Technik des modernen Kolonialkrieges ist gemeinsam vom indischen Vize könig und vom Oberkommandierenden der anglo-indischen Armee ausgeaangen. Obwohl die Mission General Gourauds nach außen hin keinen offiziellen Charakter trägt, soll sie dennoch sehr wichtigen Zwecken für eventuelle gemein same englisch-französische Maßnahmen in Asien dienen. , - , „ „ An Gourauds indischen Besuch soll sich eine Inspektions reise nach Indochina anschließen. Wie verlautet, dient die Indienreise General Gourauds den Vorbereitungen einer englisch-französischen Verständigung zum Schutze der gemein samen Interessen im Fernen Osten. stitifindet. — Der außerordentlichen Bundesversammlung ging am Abend vorher eine außerordentliche Hauptversamtllung des Landesver bandes der Kriegsbeschädigten und Krirgerhintkrbliebenen des Sächs. Mi litär-Vereins. Bundes unter Leitung des Berbandsvorsitzenden Paul im Weißen Saale der „Drei Raben" voraus. Dieser wohnte auch der Herr Bundespräsident Dr. Hopf bei. Sie beschäftigte sich ebenfalls mit einem neuen Haushaltplane und den Richtlinien für die neuzuerrichten den Kreisgeschäftsstellen des Landesverbandes. Anschließend wurden wichtige Bersorgums- und Fürsorgefragcn zum Fvrderungsprogramm des Kyffhäuseibundes besprochen, das dem Reichstage vorgelegt und am 24. und 25. November in einer Vorstandssitzung in Berlin beraten werden soll. Zu dieser wurden der Landesvettandsvorsitzendc Präsidial- Mitglied Alfred Paul und die 2. stellv. Vorsitzende des Landesverbandes, Frau C. Häcker, Leipzig, entsandt. Winierbeginn auf dem Arbeiismarki. Die Arbettsmarttlage erhält immer stärker einen retn winterlichen Charakter. Nicht nur der Rückstrom aus den Außenberufen hat sich verstärkt, sondern auch in einigen Zweigen des Beklciduugs- und des Nahrungs- und Genuß- mittelgewcrbes neigt sich die Saison ihrem Ende zu und be wirkte eine Anzahl Entlassungen, besonders weiblicher Arbeits kräfte. Die unter dem Einfluß des Weihnachtsgeschäftes ver mehrten aushilfsweisen Einstellungen können daher auf dentz weiblichen Arbeiismarki nicht mehr genügend Ausgleichs möglichkeiten bieten. Ein Stützpunkt des Arbeitsmarktes liegt jedoch immer noch in der anhaltenden Saisonbelebung im Spinnstofsgcwerbe. Allgemein machen sich dort starke Air» sorderungen von Facharbeiterinnen geltend, die nicht überall befriedigt werden können. Der Arbeiismarki der Metallindustrie ist uneinheitlich« Ein weiterer Rückgang trat nicht ein, vielmehr stieg stellen weise die Nachfrage nach Fertigwaren, Wohl unter dem Ein fluß von Saisongeschästen; Einstellungen und Entlassungen stehen sich gegenüber. Der Zugang an männlichen Arbeitsuchenden kommt in folgedessen nicht so sehr aus der Metallindustrie, sondern aus der Industrie der Steine und Erden und dem Baugewcrbe. Oas verzauberte Geld. In der Wohnung eines alten Invaliden in Meißen erschienen zwei Zigeunerinnen, anscheinend Mutter und Tochter, und erboten sich, aus der Hand zu lesen. Es wurde der bei solchen Anlässen übliche Hokuspokus der«