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Nr. 265. Pulsnitzer Tageblatt. — Dienstag, den 13. November 1828. Seite 2. geotayt uns als entspräche er nicht mehr dem Sparsam keitsprinzip, das für uns nun einmal maßgebend sein muß. Ohne diese Frage im einzelnen zu prüfen, kann man wohl behaupten, daß sich an unserem Verwaltungs apparat Millionen sparen lassen, vielleicht sogar der Gesamtmehrbedarf von 600 Millionen, den der Reichsetat jetzt wieder aufweist. Könnten aber diese Mil lionen durch Sparsamkeit aufgebracht werden, so würden sie nicht dem Steuerzahler zur Last fallen. Wo soll das schließ lich hin, wenn wir auf Grund amtlicher Zahlen erfahren, daß sich die Steuerbelastung, die 1925 rund 162 Mark pro Einwohner betrug, 1927 auf rund 215 Mark pro Einwohner gestiegen ist? Oder wie denkt man sich die Entwicklung weiter, wenn man erfährt, daß 1927 gegenüber 1925 eine Steigerung unserer öffentlichen Bedürfnisse in einem Umfange von annähernd 5,3 Milliarden Reichsmark zu verzeichnen ist? Diese Zahlen stimmen nachdenklich und sollten vor allen Dingen den Stellen zu denken geben, die immer neue Steuern er sinnen, statt sich mehr mit der Frage zu beschäftigen: Wo können wir sparen? Ohne Vorschläge zur Verwaltpngsrcform — und hier scheint sich doch noch ein großes Betätigungsfeld aufzutun — machen zu wollen oder Kritik zu üben, sei doch einmal auf eine Veröffentlichung hknaewiesen, die die Spitzenverbände von Handel, Handwerk, Industrie und Banken herausgegeben haben und die betitelt ist „Die deutsche Verwaltungs- und Verfassungsreform in Zahlen". Da wird an einer Stelle die Verwaltung zweier gleich großer Gebiete in Vergleich ge stellt: des Landkreises Trier und des Freistaates Mecklen- burg-Strelitz. Beide Gebiete zählen 108000 Einwoh- ner. Während der Landkreis Trier als Organ den Kreistag und das Landratsamt und als Beamte den Landrat, einen Oberinspektor und eine Anzahl Assessoren besikt, hat der gleichgroße Freistaat Mecklenburg-Strelitz ein Staatsmini sterium, einen Staatsrat und einen Landtag. AuLer eipem Staatsminister sind vorhanden ein Ministerialdirektor, ein Vortragender Rat, neun Ministerialräte und eine Anzahl von Regierungsräten. Fraglos hat das Land Mecklenburg- Strelitz gewisse Aufgaben zu erfüllen, die der Landkreis nicht hat, aber der Verwaltungsapparat des Freistaates scheint uns doch unvergleichlich größer zu sein. Dies nur ein Bei spiel von vielen, die sich hier nicht aufführen lassen. Aber doch ein Beispiel, das einmal zu denken geben sollte. Mlllcht Md sWscht ÄngtlegtMitn Pulsnitz. (Heimatschuß-Vorträge.) Diesen Freitag, den 16. November, abends 8 Uhr, findet im Schützen haus in Pulsnitz der Filmvortrag „In Schilf und Rohr" statt, den der bekannte Ornithologe Paul Bernhardt, Dresden, hält. Prächtige lebende Bilder, die Einblick in das Leben unserer gefiederten Sänger geben, werden an den Augen der Zuschauer vorüberziehen und sicher bei allen große Freude auslösen. Näheres siehe heutiges Inserat! Pulsnitz. (Veranstaltung des Funkver eins.) Wenn man auf weiteste Entfernungen mit geringen elektrischen Energien eine drahtlose Verständigung erzielen will, benutzt man die sogenannten kurzen Wellen. Nur da durch war es uns möglich, die Vorgänge bei der Landung unseres Zeppelinluftschiffes in Amerika in demselben Augen blick zu erfahren, da sie sich drüben abspielten. Wer über das reizvolle Gebiet der kurzen Wellen etwas Näheres er fahren will, sei auf die öffentliche Veranstaltung des Funk vereins heute abend 20 Uhr in der Handelsschule hingewiesen, in der Herr Professor Siegert, Dresden, sprechen und prak tische Versuche vorführen wird. — (Totensonntag.) Wenn das große Sterben der Natur begonnen hat, wenn die letzten dürren Blätter von Busch und Baum zur Erde taumeln, kaum noch ein verspätetes Blümchen den Menschen erfreut, da scheint die Stimmung für den Totensonntag so recht vorbereitet. Man besucht schon vorher die Friedhöfe und bringt mit liebender Hand die Gräber in Ordnung, und man findet in dieser Herbststimmung so manches, was einem nicht gefallen will. Der Blumenschmuck, der den Sommer über so hoffnungsfroh leuchtete, ist verschwunden. Efeu und Immergrün sorgen immerhin noch für einiges Leben, die Lebensbäume und die gern angepflanzten Eiben stehen in traurig-düsterem Grün und tragen über Winter noch eine Nuance dunkler auf. In neuerer Zeit machen sich Bestrebungen geltend, auch fder Grabgestaltung eine besondere Richtung zu geben. Schon die Anlage muß mehr nach gärtnerischen Gesichtspunkten durchgeführt werden. Soll auch der Totenacker nicht zu einer Erholungsstätte für die Lebenden werden, so soll er doch anheimelnd bleiben bei all dem tiefen Ernst, der ihn umweht. Die Hügel weichen mehr und mehr der flachen Form von Blumenbeeten und die Gedenksteine verlieren die Merkmale der Maschinenindustrie einer geschmacklos gewor denen Grabmalkunst, die aus billigem Hartglas teueren schwedischen Granit vorzutäuschen suchte. Glas und Por zellan, Glanz und Politur gehören ins Haus. Polierte Steine wirken wie Fremdkörper in der Natur und stören. Man bevorzugt Grabmäler aus Naturstein, der mit dem Aeltern des Grabes gleichsam eine Patina ansetzt. Sogar die goldene Schrift, die so sehr beliebt war, sollte verschwin den; sie wirkt in ihrem Punkte ebenfalls störend. Zum Sonntag, der dem Gedächtnis der Toten gewidmet ist, hat man Gelegenheit, die einzelnen Gräber auch auf die Art ihrer Bepflanzung zu prüfen. Ausdauernde immergrüne Gewächse und Sträucher machen stets einen guten Eindruck. Freilich wollen sie in Ordnung gehalten werden; verwilderte Grabstätten sehen nicht schön aus. Der Totensonntag bringt Hunderttausende auf die Friedhöfe, die sonst das ganze Jahr kaum an diese heilige Stätte kommen. Aber auch sie fühlen, wie die Stimmung des Herzens sich hebt, wenn sie an ge pflegten Gräbern über die Vereinigung der Erde mit den Heimgegangenen nachdenken. Und das Grauen vor dem eigenen Sterben verliert an Herbheit und Bitternis. -7- (S chützt die W ass erleitu n g e n v 0 r Fr 0 st.) Vor Eintritt in die kalte Jahreszeit ist cs dringend erfordc- lich, Wasserleitungen und Wassermesser, die nicht frostfrei I Besitzungen mit Recht eine größere Anzahl von Kriegsschiffen von großem Tonnengehalt verlange als die übrigen See mächte. Auf der Washingtoner Konferenz habe Amerika bereits die größten Opfer gebracht. Wenn das- britische Flottenbauprogramm durchgeführt sei, werde England über 68 Kreuzer verfügen, Amerika aber werde nach Vervollstän digung seines Programms nur 40 besitzen. Auf der letzten Flottenabrüstungskonferenz hätten die Vereinigten Staaten eine Beschränkung der gesamten Tonnagen auf 250 000 bis 300 000 Tonnen in Vorschlag gebracht, während Lie Eng länder, soweit man ihre Ansprüche hätte ausrechnen können, 425 000 bis 600 000 Tonnen verlangt hätten. Die englischen Pläne wären in Wahrheit nicht einer Abrüstung, sondern einer Aufrüstung gleichgekommen, daher sei eine Zustimmung der Vereinigten Staaten unmöglich gewesen, lieber das englisch-franzöfischeFlottenkompromiß sagk Coolidge, daß seine Durchführung eine Beschränkung der amerikanischen Flotte bedeutet hätte, während England und Frankreich ohne Beschränkung die von ihnen bevorzugter Klassen hätten erbauen können. - Don besonderem Interesse waren die Ausführungen bei Präsidenten zur l 1 > - - .Frage der europäischen Anleihen. ^1,^" Coolidge erklärte: „Wir haben beständig darüber beratest welche Haltung wir zu den europäischen Nationen einnehmen sollten. Die Haltung ist durch Geduld, Rücksichtnahme, Zu rückhaltung und Hilfe gekennzeichnet. Wir haben die Schul- denrcgelung angenommen, ohne Rücksicht auf das, was man uns schuldet, snnoern mit wohlwollender Rücksichtnahme am die Zahlungsfähigkeit unserer Schuldner. Wir haben unsere Hilfsquellen für den Aufbau Europas zur Verfügung gestellt, aber wir haben uns sorgfältig von jeder Intervention fern gehalten, und wir haben nicht den Wunsch gehabt, zur Unter stützung von Rüstungen beizutragen. Wenn wir auch zur Kriegsbeendigung unsere Beihilfe geleistet haben, so fühlen wir uns doch frei von jeder Verantwortung für den Kriegs beginn. Wir find nicht willens, Vorbereitungen für künftige Kriege zu finanzieren. Unmittelbar nach dem Kriege kamen wir in Europa Freund und Feind zu Hilfe, und zwar aus Gründen der Mensch lichkeit. Später schlossen sich unsere Experten den ihren an, um die zeitweise Regelung deutscher Reparationen herbei zuführen und die Ruhrräumung sicherzustellen. Unser Volk lieh Deutschland 110 Dollarmillionen, um die Reparations pläne unverzüglich in Gang zu bringen. Deutschland hat seit 1924 etwa 1,3 Dollarmilliarden Reparationen bezahlt, und unser Volk hat dem Deutschen Reich, den Einzelstaaten, Gemeinden und Privatgesellschaften etwas mehr als 1,1 Dollarmil- liarden geliehen. Dieses Geld ist ein bedeutender Faktor in der Herstellung deutscher Zahlungsfähigkeit ge wesen. Wir haben auch anderen Regierungen und Privat-, gesellschaften in anderen Ländern große Summen geliehen, um sie finanziell wieder auszurichten. Z Aber es ist wenig Grund vorhanden, weiter Kapital ins Ausland zu schicken, während die Raten in London und Paris vier oder fünf Prozent sind,, wohingegen die Rate bei uns viel höher steht. England und' Frankreich machen große Ausgaben für militärische Zwecke. Europa als Ganzes hat einen derartigen Stand finanzieller Stabilität und Prosperität erreicht, daß man von uns nicht, länger Hilfe verlangen kann, es sei denn auf rein geschäft licher Grundlage. Die Bedürfnisse unseres eigenen Volkes verlangen, daß weitere Anleihen für das Auslaird sorgfältig aevrüft werden müllen. - . Der Mihtrauensantrag der englischen Arbeiterpartei abgelehnt Berlin, 13. November. Wie Berliner Blätter aus London melden, wurde am Montag abend der Ergänzungs antrag der Arbeiterpartei zur Thronrede, der das Versagen der Negierung gegenüber der Arbeitslosigkeit feststellt mit 321 gegen 155 Stimmen abgelehnt. liegen, zu schützen. Die Anschlußnehmer der Wasserwerke sind für Schäden haftbar. Die Wasserleitungen in den Gärten dreht man am besten auf und läßt das Wasser im Keller an der Wasseruhr auslaufen, so daß das Rohr in der kalten Jahreszeit leersteht. Wasserleitungen und Wasser messer, die im Winter gebraucht werden, schütze man durch Umwickeln mit Stroh oder Lumpen. Vor allem soll man aus Wasserleitungen achten, die in Außenwänden liegen. Am besten entleert man auch diese vor Eintritt der kalten Nächte. — <Kein Kündigungsschutz für Wahlvor standsmitglieder.) Wir lesen in dem „Jndustrieschutz": Vor dem Arbeitsgericht Hamburg klagte der Portier Rauch gegen die „Hamburger Lichtspielerwerbs-Gesellschaft" mit dem Anträge auf Feststellung, daß die Kündigung seines Arbeits verhältnisses unwirksam sei. Rauch war nämlich zum Mit- gliede des Wahlvorstandes für die Wahl des Betriebsrats bei der Beklagten ernannt worden. Die Beklagte hatte ihm aber gekündigt. Das Arbeitsgericht Hamburg schloß sich je- doch der von der Beklagten vertretenen Auffassung an, daß das Betriebsrätegesetz Kündigungsschutz lediglich Betriebsrats mitgliedern, nicht aber schon Wahlkandidaten oder gar Mit gliedern eines Wahlvorstandes gewähre. Die Klage wurde daher kostenpflichtig abgewiesen. Pulsnitz MS. — Ohorn. (Beerdigungs- zeit.) Auf meinen Vorschlag hin ist, neben verschiedenen Zusagen, nur eine einzige Stimme laut geworden, daß die Beerdigvngszeit '/-2 Uhr auf dem Friedhöfe etwas zu zeitig sei. Ich nehme daher an, daß es im allgemeinen für die Wintermonate bis Ostern möglich ist. Es kann ja auch um 2 Uhr sein, nur möglichst Mittwoch nicht, weil ich da 3 Uhr zur Konfirmandenstunde in Ohorn sein muß. Ich danke der Gemeinde herzkich für das freundliche Entgegenkommen. Ich werde bemüht sein, bei den Beerdigungen immer Chorkinder — wenn auch manchmal nur ein paar — zur Verfügung zu haben. Pfarrer Grobe. Kamenz (Die preisgekrönten Lessing haus-Entwürfe.) Am 3. ds. Mts. war die Frist zur Einreichung von Arbeiten zum Jdeenwettbewerb für die Er richtung eines Lessinghauses in Kamenz als Geburtsstadt des großen Dichters und Denkers Gotthold Ephraim Lessing abgelaufen. Das Preisgericht ist am 8. November zur Be urteilung der eingereichten Arbeiten zusammengetreten. Die Zahl der wettbewerbsfähigen Arbeiten betrug 18. Im drit ten Prüfungsgange hat das Preisgericht der Firma Gebr. Kießling, Architekten BDA., Kötzschenbroda, den „Ersten Preis" (1000 Mark), der Firma Lossow L Kühne, Architek ten, Dresden, den „Zweiten Preis" (600 Mark) und dem Architekten BDA. Karl Gerlach, Zittau, den „Dritten Preis" (400 Mark) zuerkannt. Die Entscheidung des Preisgerichts erfolgte einstimmig. Zur Ausführung ist die mit dem „1. Preis" ausgezeichnete Arbeit der Firma Gebr. Kießling, Architekten BDA-, Kötzschenbroda-Dresden, empfohlen worden. Neukirch (Lausitz). (Pfarrerwahl.) Am Sonn abend, den 10. Nov, ist von der Kirchgemeindevertretung Herr Pfarrer Heubel aus Taubenheim bei Meißen als erster Pfarrer der Kirchgemeinde Neukirch a- H (Lausitz) gewählt worden. Dresden. (Zwei Erwachsene konfirmiert.) In der Johanniskirche zu Georgenthal i. V. wurden am Reformationsfeste nach dem Gottesdienste zwei Erwachsene konfirmiert, die vor sieben Jahren Hütten konfirmiert werden müssen. Sie hatten selbst den Wunsch, daß die Konfirmation nachgeholt würde. Bei der Feier waren die kirchlichen Kör perschaften vollzählig zugegen. Dresden. (Ü eberflüssige Einfuhr auslän discher Hölzer.) Wenn auch manche ausländischen Hölzer für Sonderzwecke nicht zu entbehren sind, so muß doch gegen die steigende Verwendung amerikanischen Bauholzes energisch eingeschritten werden. Wie die Holzeinfuhr zustande kommt, zeigt u. a. die Tatsache, daß z. B. die Stadt Frankfurt a. M. in ihren Submissionsbedingungen sür eine große Fensterliefe rung von 150000 Mark vorschreibt, daß nur amerikanisches Kiefernholz verwendet werden darf. Die Sachkenner sind sich einig, daß ein vernünftiger Grund für diefe Vorschrift nicht vorliegt. Die in Frage kommenden Berufsvertreter sollten selber einen, derartigen Unfug ein Ende bereiten. Schirgiswalde. (Was alles gestohlen wird.) Auf dem Bahnkörper zwischen den Eisenbahnstationen Schir giswalde und Sohland wurde vor einigen Tagen nachts aus einem Signalmast die große Signallaterne herausgestohlen, deren Wert über 50 Mark beträgt. Man ersieht hieraus, daß es Spitzbuben gibt, die offenbar auch für derartige Ge genstände Verwertung oder eine Absatzmöglichkeit haben. Chemnitz. (Tödlicher Motorradunfall.) In der Blankenauer Straße fuhr ein Motorrad mit Bei wagen gegen den Pfeiler der Eisenbahnbrücke. Dabei wurde ein im Beiwagen sitzender 26 Jahre alter Tischler mit dem Kopf gegen den Pfeiler geschleudert und erlitt so schwere Verletzungen, daß er nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus starb. Der Führer des Motorrades und ein aus dem Soziussitz mitsahrender Hilfsschlosscr kamen mit leichteren Verletzungen davon. Egidien. (Frecher Überfall.) Ein Haus bewohner im Grundstück des Malers Paul Grosser hat in den Morgenstunden die Füllung der Küchentür von Grossers Wohnung eingeschlagen und sich auf diese Weise Eingang in die Wohnung der Familie Grosser verschafft. Die Frau des Hausbesitzers flüchtete mit ihrem Kinde. Später mußte man feststellen, daß der Hausbewohner bet seinem Überfall 35 Mark aus der Wirtfchaftskasse ge stohlen hatte. Glauchau. (Eingemeindung von Rothen bach nach Glauchau?) Die unmittelbar an Glauchau angrenzende Landgemeinde Rothenbach hielt eine Ein wohnerversammlung ab, in der Bürgermeister Naumann- Rothenbach über die Frage einer Eingemeindung sprach. Nach längerer Aussprache wurde gegen eine einzige Stimme eine Entschließung angenommen, in der die Ein wohner sich für eine Eingemeindung nach Glauchau aus sprechen. , Attenberg. (Schnee im Erzgebirge.) Im östlichen Erzgebirge ist Schnee gefallen. Er liegt auf den Höhen etwa drei Zentimeter hoch. Die Temperaturen betragen drei Grad unter Null. Die ersten Skiläufer sind bereits eingetroffen. Tagungen in «Sachsen Vereinigung berufsmäßiger Gemcindeleitcr Sachsens. Die Vereinigung berufsmäßiger Gcmeiudeleitcr Sachsens hielt in Dresden ihre diesiährige Hauptversammlung ab. Nach einer längeren Aussprache wurde einstimmig folgende Ent schließung angenommen: „Die trostlose Finanzlage der Ge meinden und insbesondere der Bezirksgcmeindcn kann sich nur dann zum Besseren wenden, wenn die völlig unzulänglichen Steuerzuwelsungen bedeutend erhöht werden, die Bezirks- Umlage künftig in der Weise begrenzt wird, daß sie einen be stimmten Prozentsatz der gesamten Steuereinnahmen der Ge meinden nicht überschreiten darf, der 18prozentige Anteil der Bezirksfürsorgevcrbändc an der Einkommen- und Körpcr- schaftssteuer lediglich nach der Bevölkcrungszahl verteilt wird, die Deckung des Aufwandes für die großen Pslichtausgaben der Wohlfahrtspflege und des kommunalen Wegebaues im Wege eines Lanoeslaftenausgleiches unter Mitverwcndung der jetzigen direkten Stcuerzuteilungen an die Bezirksfürsor^-ver- bände und der für den Wegebau bercitgestcllten Kraft,uyrzeau- steuer erfolgt. Diese Forderungen sind dem Sächsischen Ge meindelag mit der Bitte entsprechender Vertretung bei Regie rung und Parlament zu überreichen und überdies von der Vereinigung selbst zu vertreten." Herbsttagung des ostsächsische« Textileinzelhandels. Die Vczirksgruppe Ostsachse« des Rcichsbundcs des Texttl- einzelhandels, die die Ortsgruppen Bischofswerda, Bautzen, Löbau und Zittan umfaßt, hielt in Zittau ihre Herbsttagung ab. Palm, Bautzen, der Vorsitzende der Bezirksgruppe, konnte neben den Teilnehmern der Tagung zahlreiche Ehrengäste be grüßen. Ein Rückblick ergab, daß der Einzelhandel im abge- laufenen Geschäftsjahre nicht gerade gut abgeschnitten hat und auch für die Zukunft nicht allzu rosige Zeiten zu erwarten sind. Das erste Referat hielt der geschäftssührende Vorsitzende des Landesvcreins Sachsen, Pros. Dr. Kastner (Dresden), der das Thema „Der neue Kurs des Textilcinzclhandels" behandelte. Der Kaufmann, so führte er u. a. aus, habe keine Zeit, sich sonderlich um Politische Dinge.zu kümmern, er müsse sich viel-