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Nr. 257. Pulsnitzer Tageblatt. — Freitag, den 2. November 1928 Sette 6 Unterstützung für einzelne Berufsgruppen und erklärte sich im wesentlichen mit den dazu vorgesehenen Maßnahmen einverstanden. Der Einführung eines wesentlich vereinfachten Ver fahrens für die Nachprüfung der Befreiungsanzeigen wurde zugestimmt, ebenso einer allgemeinen Regelung der Behandlung von Erlaßgesuchen für Zahlungsrückstände an die Reichsanstalt. Bei dieser Gelegenheit wurde dar auf hingewiesen, daß anscheinend die Beiträge zur Arbeits losenversicherung nicht immer entsprechend den tatsächlich gezahlten Löhnen entrichtet würden und daß deshalb Nach prüfungen in dieser Richtung angezeigt seien; dies gelte insbesondere bezüglich der Ersatzkassen. Dieser Anregung soll nachgegangen werden. Verbesserung der Statistik über arbeitslose Angestellte sowie Bekanntgabe von Arbeitsmarktberichten durch die Arbeitsämter in der örtlichen Tagespresse wird in Aussicht gestellt. Oer Arbeitsmarkt in Sachsen. Die Lage des Arbeitsmarktes in der vergangenen Woche ist sehr uneinheitlich. Das Baugewerbe zeigte in den Großstädten noch erhöhte Aufnahmefähigkeit für Fach arbeiter, während in den meisten übrigen Bezirken die Entlassungen beträchtlich die Einstellungen überwogen. Sowohl in der Metall- als auch in der Textilindustrie machen sich örtlich und betrieblich größere Unterschiede geltend. Auch die bisher einheitlich gut beschäftigte Strumpfindustrie wird von dieser Uneinheitlichkeit be troffen und muß teilweise zur Kurzarbeit schreiten. Die Webereien haben einen weiteren Aufschwung erfahren, so daß st. ienweise bereits ein empfindlicher Mangel an Fach arbeitskräften in Erscheinung tritt. Eine Ausnahme bilden die Abfallwebereien, Breit- und Bandwebereien; auch aus den Kammgarnspinnereien und aus der Kunstseiden- indttstrie erfolgten teilweise Entlassungen. Haltet md lest dar Pulsnitzer Tageblatt! Sport. Mehr Schlichtheit im Sport. Der Generalsekretär des Deutschen Reichsausschusses für Leibesübungen, Ur. Diem, hielt in Frankfurt a. M. im neuen Bootshaus« der Ruder gesell- fchast Germania im engeren Kreis« eine Rede von programma- bischer Bedeutung über die Krise im Sport. Nachdem er einlei tend dem Frankfurter Stadion Hohes Lob spendete, sagte er, heule stehe der Sport in einer gefährlichen Zeit, denn er sei im Begriff, sich allzusehr in die geschäftigen Getriebe hinüberziehsn zu ,assen. Wir kämpfen um die Schlichtheit im Sport, wie sie früher war. Der Geist der Gewinnsucht, der Begehrlichkeit, des Ausgezeichnet- sein-wolle ns muß bekämpft werden. Wir wollen keine Menschen haben, die in ihrem Hauptiberuf nicht ihre volle Leistungsfähig keit ausbieten können, weil sie ihre Hauptlehrzeit zu sehr mit dem ! Sport ausgosüllt Haden. Alles ist doch nur Spiel, wenn auch ein Spiet mit aller Kraft und aller Selbstvergefsenheit. Die Sport- > Wettkämpfe sollen aus breitere Basis gestellt werden. Heroenkult u«ch zu hohe Einschätzung der Spitzenleistungen würden di« ge- ümds Entwickelung gefährden. Die Tradition der Schlichtheit im !Sport müßte gewahrt werden, und die beste Gewähr dafür sei der Zusammenschluß der alten Führer, welche die Macht besäße^ die weitere Entwicklung in den rechten Bahnen zu halten. Hinter dem Ball. Nordböhmen schlägt Chemnitz 4:3. Wie in jedem Jahr zum Reformationstag, so hatte auch diesmal wieder eine Chemnitzer Mannschaft eine nordböhmische Fußbqllelf zu Gast. Das Spiel ging bei gutem Wetter vor etwa 5000—6000 Zuschauern vonstatten und endete mit einem Siege der Nordböhmen. Hatten die Chemnitzer bei Halbzeit noch mit 3:2 die Führung inne, so konnten sie nach Wieder anpfiff nicht Verhindern, daß die Gäste den Ausgleich erreichten und mit einem weiteren Treffer die Begegnung mit 4 :3 sieg reich für sich gestalten konnten. Dresden —Chemnitz 5:2 (2:1). Einen Sieg der Dresdener brachte das Wasserball-Städte- Astel zwischen Dresden und Chemnitz, in dem sich die Dresdener Dr die letzthin erlittene Niederlage revanchierten. Der Handballmeister der Deutschen Turnerschaft T. V Gablenz schlug im Kampf gegen den Plauener A. T. V. diesen mit 8 :2 überlegen. Chemnitzer B. C. — V. f. B.-Glauchau 5:1 lautete das Resultat eines am Mittwoch ausgetragenen Fußballtrcffens Der Fußballftädtekamvt Dresden—Leipzig endete nach mäßigem Spiel beider Mannschaften unentschieden 3: 3, nach dem zur Pause die Dresdener mit 2 :1 geführt hatten. Breslauer Schwimmer siegen in Brünn. Der zweit« in Brünn ausgetragen« HoMchulfchwimmwettkampf zwischen Breslau und Brünn wurde von der Breslauer Mannschaft mit 26 :13 Punkten gewonnen. KegeUanrPf Berlin — Magdeburg. In einem Städte- kamvf, den sich Berlin und Magdeburg lieferten und der über j« SO Kugeln auf Bohl« und Asphalt ging, siegte die repräsentativ« Mannschaft des Freien Kegierbundes Berlin mit 3148 zu 3121 Holz. Börse und Handel Amtliche sächsische Votierungen vom 1. November. Dresden. Die Börse eröffnete in schwacher Haltung. In folge mangelnden Angebots und fehlender Kauflust kam es aus dem Aktienmärkte zu zum Teil empfindlichen Kursverlusten, denen nur bescheidene Aufbesserungen gegenüberstanden. So verloren Dresdner Bank 2, Deutsche Bank 1,75, Diskonto- Kommandit 1,85, Reichsbank 1,5, Darmstädter Bank und Sächsische Bodenkreditanstalt je 1 Prozent. Von Maschinen- und Metallindustrie-Aktien büßten Union Diehl 3, Schubert u. Salzer 2,5, Metallwerke Halle 2,25, Karl Hamel, Faradit und Loschwitzer Kartonnage 2 Prozent ein. Von Tertilwerten verloren Dittersdorfer Filz 4,5, Baumwollspinnerei Zwickau 2, Bautzener Tuch und Chemnitzer Spinner je 2 Prozent. Wanderer erlitten einen Verlust von 3,5, Bergmann einen solchen von 3,5 und Korona von 2 Prozent. Von Brauereien notierten niedriger Schösserhos 5 und Erste Kulmbacher 2,75, Von keramischen Werten Keramag 8, Sächsische Glas 2,5, Walther u. Söhne 2 Prozent. Von Jndustriegesellschaften und Papierfabriken verloren Polyphon 17, Dresdener Albumin- Genußscheine 5 und Mimosa 2 Prozent. Höher lagen u. a. Pöge um 2,25, Hutschenreuther um 2,75, Kötitzer Leder, Nieder- schlema, Reichelbräu und Radeberger Export um je 2 Prozent. Leipzig. Die Börse hatte durchwegs eine schwächliche Hal tung aufzuweisen. Polyphon verloren 21 Prozent, Nord deutsche Wolle 6, Stöhr 4,75, Sächsische Bodenkredit 4,5, Faradit 3, Barnatbank und Leipziger Kreditbank je 2 Prozent. Höher waren u. a. Riquet um 2 Prozent. Der Anleihemarkt verzeichnete ebenfalls abgeschwächte Haltung. Im Freiverkehr zogen Pöge um 1)4 und Altenburger Glas um 2 Prozent an. Chemnitz. Die Börse verlief ruhig und lustlos. Die Kurse bröckelten auf fast allen Marktgebieten ab. Wanderer verloren 8,75 Prozent, Schubert u. Salzer und Karl Hamel vermochten Aufbesserungen durchzusetzen. Bankaktien durch wegs niedriger. Banat verloren 3 Prozent. Im Freiverkehr hörte man folgende Kurse: Baumwollspinnerei Gelenau 175, Bank für Handel und Verkehr 143, Bank für Mtttelsachsen 126, Kammgarnspinnerei Silberstraße 100, Weißtaler Spinner 102,5, Mahler u. Gräser und Sächsische Tüll je 81. Berliner Börse v»m Donnerst««. Die Aussperrung in der rheinisch-westfälischen Eifenindustri« kam ziemlich überraschend, hatte man doch bis zum letzten Augen- blick mit der Möglichkeit einer Verständigung gerechnet. Wenn auch die Tendenz Heu!« ausgesprochen schwach war, so kam es doch keineswegs zu einer Panik. Amtliche Devifen-Notierung Dev. i e n sin Reichsmark 1. November 31 Oktober Geld Bre- >'rid Brief M M. M M. New Dort -. 1 4^945 4,2025 4,1935 4M6 20,339 20,379 20,336 20P76 Amsterdam . 100 Gld. 168,17 l68.51 168,16 168,50 Kopenhagen , 100 Kron 111.82 i 12.04 111,79 112,01 Stockholm . . 100 Kron. 112,08 112.36 112,10 112,82 Oslo ..... 100 Kron. 111,76 ! 11,98 111,74 111,96 Italien .... 100 Lire 21,965 22.005 21,96 22.00 Schwei» ... 100 Frcs. 80,695 "0,86b 80.69 bv,86 Paris . , , , . 100 Frcs. 16,375 16.415 16,38 16,42 Brüssel ,... 100 Belga 68.27 12,428 68.39 58.28 68.40 Prag , , , , . IVO Kron. <2,448 ! 2,429 12,449 Wien 100 Schill 8.98 59,10 8,98 59.10 Spanien . . . 100 P«seü 17.68 67.82 67.57 67.71 Bankdiskont: Berlin 7 (Lombard 8). Amsterdam 4X, Brüssel 4, Italien 5)4, Kopenhagen 5. London 4)4, Madrid ö, Oslo 5)4, Paris 3)4. Prag 5 Schweiz 3)4, Stockholm 4)4, Wien 6)4. Effektenmärkte. Heimische Renten weiter abgeschwächt, Neubesitz 14 Prozent. Ausländische Renten: Bosnier erreichten mit 46,50 einen neuen Höchstkurs (plus etwa 2,25 Prozent). Sch ' ff - sahrtswert« schwächer. Bankaktien bis zu S Prozent niedriger. knmilienromnn von Lüisabetk dley OopvrisM dv ölsitla beucdttvanser, Kalle < Saale) j33 Miriam trank langsam den Kaffee. Ihre Gedanken weilten im Schloß am grauen Felsen, wo sie Helmar suchte. Zum ersten Male dachte sie daran, daß er in füns Wochen auch nach Berlin ins Krankenhaus zurücktehren würde, wenn sein Urlaub zu Ende war. Sie würde ihn also vielleicht ganz im geheimen sehen können, ohne daß er wußte, daß sie ihm so nahe war. Die Aussicht, Helmar von Jngsheim bald Wiedersehen zu können, erfüllte sie mit unendlichem Glück. Alles um sie her war plötzlich Wie in Helles Sonnenlicht getaucht. Dann wählte sie unter ihren Kleidern, was sie heute anzichen sollte. Endlich entschied sie sich für ein einfaches, hellgraues Kostüm mit Weitzer Sportbluse. Entzückend sah sie aus, als sie angezogen war. Ihr Gesicht zeigte einen rosigen Schimmer. Mittlerweile war es elf Uhr geworden. Es war Zeit, sich auf den Weg zu machen, um nicht zu spät zu kommen. Günther Paulsen wartete schon am Eingänge des Kabaretts aus sie. Verblüfft starrte er auf Miriams vornehme, elegante Erscheinung, und fast verlegen zog er den Hut. «Guten Tag, kleine Mignon, ich hätte sie beinahe nicht erkannt", sagte er fast unsicher. Paulsen merkte, wie erregt das junge Mädchen war. „Nur keine Angst, liebes Fräulein Wahren", er munterte er sie. „Direktor Winter fritzt Sie nicht, er ist froh, datz er die kleine Nachtigall erwischt hat. Seien Sie nur nicht gar zu ängstlich, und zeigen Sie ruhig etwas Selbstbewutztsein, Sie können es sich bei dieser wunder vollen Stimme schon leisten. Uebrigens, Mutter, die ganz entzückt von Ihnen ist, läßt Sie herzlichst grützen und Ihnen Hals- und Beinbruch wünschen. Wenn alles klappt, kommen Sie dann sofort mit zu ihr hinaus; denn es gibt wegen der Toilettensrage zum Abend noch allerlei zu be sprechen. Doch, nun kommen Sie!" Miriam folgte Günther Paulsen zögernd in das Theater. Direktor Winter ging schon unruhig aus der Bühne hin und her. Als er sie kommen sah, eilte er hastig aus sie zu, und blieb kurz vor ihr wie angewurzelt stehen. „Donnerwetter", entfuhr es ihm unwillkürlich; dann machte er verlegen eine Verbeugung. Günther Paulsen lächelte seiner Begleiterin viel sagend zu. „Nur Mut, er ist schon jetzt ganz hingerissen", raunte er ihr leise zu, und trat zum Flügel. Leise phantasierte er erst eine Weile, damit sich Miriam etwas sammeln konnte, dann leitete er langsam zur Mignon-Arie über. Miriam Wahren hatte den Hut vom Kopfe genommen. Schön wie ein junger Frühlingstag stand sie nun am Flügel und wartete auf den Einsatz. Direktor Winter satz unten im Zuschauerraum und starrte fasziniert zu ihr hinauf, und Miriam sang das alte, schöne Lied der Mignon. Direktor Winter lauschte atemlos. Amtliche Notierung der Mittagsbörse ab Station. Mehl und Kleie brutto einschl. Sack frei Berlin. IM tg 1. 11. 31. 10. Deiz, märk. 212.°-215.° 2l1.°-214.° Dezbr. 231.° 230.--280? März 237.° 236? Mai 244? 243? Rogg. mrk. ft 204.°-207.° 204".-207? Dezbr. 221? 221.° März 231.°-230? 2S1.°-221? Mai 236?-236.° 236.° Gerste Brau 230 °-250.° 230.°-250? Futt.-, Zndust. 202.0-212." 2O2.°-212.° Wint. — — Hafer märk. 200.°-209.° 200°.-209 ° Dezbr. — — März — 228? Mai — — Mak- Berlin 221°.-223? 220."-222." i Mehl 70 Weizen Roggen Wei-enkleie Rogg-mkleie Weizen kleie- melasse Raps (1000 lcs) Leinfaai ldo.) Erbsen, Viktoria Kl. Speiseerbsen Futtererbsen Peluschken Ackerbohnen Wicken Lupinen, blau - gelb Seradella Rapskuchen Leintuchen Trockenschnitzel Soya-Extrakt.- Schroi Kartoffelstöcken 1. 11. 26.2-29.7 25 8 29.0 149-15.0 16.0-15.2 15.0-15.6 330-310 45.0-54.0 27.0 29.6 19.8-20.2 24 6 24.8 14.4 14.7 22.0-22.7 19.3 19.7 31 10. 26.2-29.7 25.85-29.0 14.9-15.0 15.0-16.2 16.0-15.5 330.°-340.° 45.0-54.0 27.0-29.5 19.8 20.2 24.6-24.8 14.3-14.7 22.0-22.7 19.3-19 7 ft Hektolitergewicht 74.S0 lcg. ft do. 69 Ic«. Berliner Butterpreise. Amtlich« Notierung im Vorkehr ! zwischen Erzeuger und Großhandel, Fracht und Gebinde gehen zu Käufers Lasten: 1. Qualität 1S6, 2. Qualität 179, abfallende Sor ten 159 Nm. (unverändert). Tendenz: Fest. Der MÄchPreis für die Woche vom 6. bis 10. November beträgt je Liter frei Bevlin 21)4 Pfg. Berliner Kartosfelerzeugerprctte. I« Kortner Waggon- frei märkischer Station. Amtlich ermittelt durch die Laudwirt- schaftskammer für die Provinz Brandenburg und für Perlin. Miße Kartoffeln 2,20—2,40, rote Kartoffeln 2,40—2,70, gelb- fleischige Kartoffsln 2,40—2,80 Rin. Gute großfallende Ware über Notiz. FaLMkartoffeln 10—11 Pfg. je Stärkeprozem. Berliner Magerbiehmarkt. (Amtlicher Marktbericht vom Magervtebhof in Friedvichsfold«.) Schmeine- und Ferkel- martt: Auftrieb: 322 Schweine und 752 Ferkel. Verlauf: Ruhig, Preise unverändert. Ls wurden gezahlt im Großhandel für: Läuserschwoine 6—8 Monate alt Stück 60—72 M., 4—6 Mcnale alt Stuck 48—60 M., PAK 3—4 Monate alt 32—48 M., Ferkel 8—12 Wocl>en 24—32 M., 6—8 Wochen alt 17—24 M. Berliner Magerviehmarkt. (Amtlicher Marktbericht vom Magorviehhos in Friedrichsfelde.) Auftrieb: 446 Rinder, darunter 386 Milchkühe, 12 Dullen, 49 Jungvieh, 165 Kälber, 394 Psorde. Verlauf: Langsam, Preise fest. Ls wurden gezahlt: Milchkühe und hochtragende Kühe j« nach Qualität 280—550 M. Ausgesuchte Kühe und Kälber über Notiz. Tragend« Färsen je nach Qualität 250—460 M. Ausgesuchte Färsen über Notiz. Jungvieh zur Mast: Bullen, Stiere, Färsen 36—43 M. Ausge suchte Posten über Notiz. Pferdemarkt: Preis«: Je nach Qualität 200—1200 M., ruhiges Geschäft. Local - Erfinduuqs - Tcha». vom Palenibüro O. Krüger üc C, Dresden A 1 Auskünfte an die Leser; Abschriften Gerhard Herrmann, Hauswalde; Gesellschaftsspiel (Gm? und Btristitthatter mit Spitzer. (Gm.) — Fa I 64 Schurig. Großröhrs dorf; Hosenträgerbikse. (Gm.) Fritz Raupach, Pulsnitz; Socke mtk pelzartraem Rand (Gm ) — Erich Scheifler L Oskar Hofmann, Ka- menz; Rollschuh. (Gm.) - Leo Rhein, Elbau; Durch Fingerdruckhebel zu betätigende Flatteibremse, die bet voller Fahrt eingrfchattet und ge löst werden kann. (Gm.) — Hellmuth Kochte, Löbau; Stangenückel mit Parallelanreißcr kombiniert. (Gm.) — Alwin Herzog L Hch Kün zel, Neugersdorf; Förbrvorrichtung »um Schattenfärbeu von auf Förbe- bäumen gewickelten Webkenen oder Gew b n. (AuSgel. Pan) - Alwin Weber, Großschönau; Kühlichrankkonst'ukitoa mtt Profüholz-inlogen, Korkplalten, Luftschichten und bolzzementöhnlich r Ueberzugsmasse. (Gm ) Mrchen - Nachrichten Lichtender« 22. Sonntag «. Tel»., den 4 November, Vorm 9 Uhr Pre- diglgottesdienft. Sammlung — Mittwoch, den 7. November, abends 8 Uhr Fiauenveretn im „Oberen Gasthofe" in Lichtenberg. — Dom« aerotag, den 8. November, nachm. 5 Uhr Großmütterverrin im Kon firmandenzimmer. Retchendach 22. Sonntag n. Tria.: Vorm. 9 Uhr PredigtgottcSdienst. Vorm. */,11 Uhr Unierreduna mtk den konfirmierten JungsrauenIder letzten drei Jahrgönpe - Dienstag, den 6 November, abends 8 Uhr Fravenverein im Gasthof R ch «roch. Wichtige Besprechung. Langsam hatte er sich vom Stuhl erhoben, und war un bewußt einige Schritte der Bühne zugegangen, dann blieb er stehen und bedeckte beide Augen mit seinen Händen. „Dorthin, dorthin ", sang Miriam Wahren leise, wie abwesend. Der letzte Akkord war verklungen, niemand sprach. Plötzlich aber kam Leben in dem kleinen, dicken Direktor. Mit einem Satz stand er trotz seiner Körperfülle aus der Bühne, und preßte fast leidenschaftlich Miriams Hände. „Schön war das, schön, liebes Fräulein", ries er be geistert. „Paulsen, wo haben Sie nur dieses entzückende Mädelchen mit der Engelsstimme aufgegabelt? Bravo! bravo!, liebes Fräulein, ganz blümerant ist's mir altem Routinier bei dem Klang dieser Stimme ums Herz ge worden. Herr Gott, wird das einen rasenden Erfolg heute abend geben. Kinder, Kinder, wir haben mit dieser Mig non das große Los gewonnen! Das wird eine Glanz nummer, wie sie ganz Berlin nicht aufzuweisen hat. Haben Sie schon einen Künstlernamen? Nein, nein, ist nicht nötig, ich habe ihn bereits! .Berliner Nachtigall' müssen Sie sich nennen, famos, famos! Die Berliner Nachtigall, Paulsen, was sagen Sie dazu?" Miriam stand bleich und benommen vor dem Direktor und fand kein Wort der Erwiderung. Günther Paulsen kam ihr zu Hilfe und unterbrach den Direktor, der soeben Atem zu einem neuen Redeschwall schöpfte. „Erst machen Sie wohl mit Fräulein Wahren einen Vertrag, lieber Direktor", sagte er lächelnd. Direktor Winter schlug sich erschrocken gegen die Stirn. „Ja, freilich, Paulsen, den Vertrag; Gott, ich bin ja ganz kopflos. Kommen Sie mit mir ins Bureau, wir wollen ihn gleich aufsetzen." (Fortsetzung folgt.)