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Nr. L39. Verl warme Worte des Dankes und begrüßte den neu in den Verwaltungsausschuß berufenen Herrn Amtshauptmann Dr. von Zobel in Kamenz. Nunmehr gab der Vorsitzende wichtige Verordnungen des Herrn Präsidenten des Landes arbeitsamtes Sachsen, darunter den Nothaushaltplan der Arbeitsämter, bekannt. Er wies darauf hin, daß die Reichs anstalt sür Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung mit ihren Mitteln äußerst sparsam umgehen muß und empfahl die Bildung eines vorläufigen geschäftsführenden Ausschusses. Aus der Mitte des Verwaltungsausschusses wurden folgende Mitglieder zum geschäftsführenden Ausschuß vorgeschlagen und vom Vorsitzenden bestellt. Für die Arbeitgeber: Herr Fabrikbesitzer Oskar Lesche, Kamenz und Herr Gutsbesitzer Herold, Bohra; für die Arbeitnehmer die Herren Gewerk schaftsangestellten Gibowsky, Kamenz und Reinhardt, Puls nitz M. S., und als Vertreter der öffentlichen Körperschaften, Herr Amtshauptmann Dr. von Zobel, Kamenz und Herr Stadtrat Garten, Pulsnitz. Zu Stellvertretern wurden bestimmt: die Herren Fabrikbesitzer Nitzsche, Werkmeister Boden, beide in Großröhrsdorf und Bürgermeister Dr. Gebauer in Kamenz. Der Verwaltungsausschuß beauftragte den vorläufigen geschäfts- führendcn Ausschuß die Geschäftsordnung und den Haus halt- und Stellenplan auszuarbeiten und die innere Organi sation des Arbeitsamts Kamenz vorzubereiten. Dann wurde die Beschwerde eines Arbeitslosen nach Prüfung der Gründe einstimmig abgewiesen. Zum Schlüsse der Sitzung beschäftigte sich der Verwaltungsausschuß mit der Unterbringung des Arbeitsamts Kamenz. Er sprach sich dahingehend aus, daß die jetzigen Räume durchaus ungenügend sind und beauf tragte den Vorsitzenden, gemeinsam mit Herrn Bürgermeister Dr. Gebauer, Kamenz, wegen Unterbringung des Arbeits amtes Kamenz weitere Schritte zu unternehmen. Pulsnitz M S. (Sitzung der Gemeindever ordneten am 8. 10) Von einem Dankschreiben des Herrn Amtshauptmann Dr. Sievert wurde Kenntnis genommen. Desgleichen von einem Schreiben des Arbeitsamtes Kamenz. Ferner nahm man noch Kenntnis von der Abrechnung des Baues der Sechsenstraße, sowie davon, daß die diesjährige Kiischenverpachtung 230.— RM und die Obstverpachtung 375 25 RM ergeben hat. Der Bürgermeister gab noch einen ausführlichen Halbjahrskassenbericht. Das Kollegium nahm noch Kenntnis von einem Bericht über die Abrechnung der Benutzung des Volksbades sür die Zeit vom 1. 7. bis 30. 9. 28. Danach war eine Einnahme zu verzeichnen von 3261.93 RM. Dem stand eine Ausgabe gegenüber von 2104.21 RM, sodaß ein Reingewinn zu verzeichnen war in Höhe von 1157.62 RM. Das Bad ist während der genannten Zeit von 12 121 Personen besucht worden. Es sind ferner während der Badesaison 3661 Tüten Teegebäck und 4614 Fla schen Milch verkauft worden. Auf Antrag des Finanzausschusses wurde einstimmig beschlossen sür die Ueberlassung des Sport platzes an die Vereine einen jährlichen Pacht von 40.— RM zu erheben. Zur Errichtung eines Jugendheimes wurde der Arbeiterjugend eine Beihilfe in Höhe von 100.— RM ge währt. Das Gesuch des Straßen- und Wasserbauamtes um Uebernahme der Kosten für Anlegung der Fußwege aus der Brücke wird einstimmig abgelehnt. Der Wirtschafts- und Betriebsräteschule werden auf Ansuchen 25.— NM Beihilfe bewilligt. Als Vertreter der Gemeinde in den Vorstand der Wirtschasts- und Bctriebsräteschule wird einstimmig Herr Bürgermeister Boden gewählt. Das Ortsgesetz über Ruhe lohn- und Hinterbliebenenversorgung der Gemeindearbeiter zu Pulsnitz M. S. fand einstimmige Annahme. Auf Antrag des Schulausschusses wurde beschlossen einen Rücklagefonds sür bauliche Zwecke zu errichten. Hierauf folgte eine nicht öffentliche Sitzung. Oberlichtenau. Auf den am Sonnabend, den 13. Ok tober in Schreiers Gasthofe stattfindenden Artamanen- Volkskun st abend, bestehend aus deutschen Volkstänzen, Liedern und einem lustigen Spiel, die Zauberflöte, wird hier durch nochmals hingewiesen. Großröhrsdorf. (Hohes Alter.) Frau Pauline verw. Gebler feierte im Kreife ihrer Kinder, Enkel und Urenkel ihren 90. Geburtstag. Dresden. (Masseneinbrecher Kunz vor Gericht.) Beamte des Sicherheitsdienstes entdeckten ge legentlich einer Streife im Bienertpark im Stadtteil Dres den-Plauen einen jüngeren Mann, der sich im Gebüsch niedergelegt hatte und schlief. Er wurde festgenommen. Es war der Müllergehilfe und Arbeiter Anton Adolf Kunz, der schon vielfach vorbestraft ist. Er gestand rund hundert Einbruchsdiebstähle zu, die von ihm in allen Ge genden Sachsens, insbesondere im Grenzgebiete bei Seb nitz, in Bad Schandau, Königstein, Lauenstein, Geifing, Altenberg, ferner in der Umgebung von Pirna, Freiberg, Dippoldiswalde, in der Lausitz sowie im Dresdener, Frei taler, Tharandter und Döbelner Bezirk, in Pockau, Len genfeld usw., zumeist in der Nachtzeit, unternommen wor den waren. Er stahl alles, was ihm nur irgendwie ver wertbar erschien. Zumeist waren Landwirte die Opfer der nächtlichen Diebesfahrten. Kunz stand jetzt vor dem Gemeinsamen Schöffengericht Dresden. Zur Aburteilung waren 60 Einbruchsdiebstähle herausgegriffen worden. Davon erfolgte in 42 Fällen seine Verurteilung. Das Ge richt versagte Kunz mildernde Umstände und verurteilte ihn wegen 42 schwerer, im Rückfalle und unter Mitführung einer Schußwaffe begangener Einbruchsdiebstähle unter starker Zusammenziehung der rund 90 Jahre betragenden Einzelstrafen zu sechs Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrenrechtsverlust. — (Die Moritzburger Bibliothek.) Die im Schloß Moritzburg neu ausgestellte Bibliothek des Vereins „Haus Wettin" kann wegen der noch im Gange befindlichen Umzvgsarbeiten erst vom Frühjahr an besichtigt werden. Das Nähere wird rechtzeitig bekanntgegeben. Ms dahin werden Sondcrvorführuvgen veranstaltet, wenn die Besucher ein dabin gerichtetes Gesuch spätestens eine Woche zuvor bei der Verwaltung des Vereins „Haus Wettin" in Dresden-A. l, Pulsnitzer Tageblatt. — Donnerstag, de-- 1l. Oktober 1928 Seite 2 zurrmzusuyren auf oas (veieß oer vleuererlcichtcrung für Neubauten, das nur bis zum 1. Dezember dieses Jahres gilt, mit der Katastrophe in ursächlichem Zusammenhang steht. Pom Bauunternehmer wird zugegeben, daß der ver wendete Beton schlecht war, da er selbst vor wenigen Augenblicken auf der Unglücksstelle festgestellt habe, daß der Beton an den Baustellen in der Hand wie Sand zerbröckelte. Dis Weiierverhäliniffe für den Amerikaflug des „Graf Zeppelin". Friedrichshafen. Die schlechten Wetterverhältnisse ver hinderten den Zeppelinstart am Mittwoch. Ueber dem Boden see herrschte morgens eine Windstärke von etwa 14 Sekunden metern; im Laufe des Vormittags schwächte sich dann der Westwind auf 8 Sekundenmeter ab. Immerhin erlaubte die Windstärke nicht, das Luftschiff aus der Halle zu bringen. Die Wetterlage über dem Ozean scheint sich zu bessern. Nach dem Tief scheint sich ein Hoch auszubilden. Die Postannahme für das Schiff wurde am Mittwoch endgültig geschlossen. Etwa 52000 Postsendun gen sind aufgeliefert worden. Jeder Passagier darf nur 20 Kilogramm Gepäck mitnehmen. Das Luftschiff hat noch einmal einen vollkommen neuen Anstrich bekommen, weil man eine geringe Geschwindigkeitserhöhung dadurch er zielt, was für die lange Reise natürlich von einer gewissen Bedeutung ist. Im Salon sind aus den Fußbelag noch Aluminiumplatten gelegt worden, was von den Pasiagieren als sehr angenehm empfunden wurde, weil die Kälte so schwerer eindringen kann. Coolidges Glückwunsch für den Zeppelmflug. New Pork. Präsident Coolidge erklärte zum Amerika flug des „Graf Zeppelin": „Ich wünsche, daß der Flug des Zeppelins von Deutschland nach Amerika in jeder Beziehung erfolgreich sei und hoffe, daß dieses Experiment zur Ent wicklung der Luftschiffahrt beitragen wird." Amtlich wird weiter erklärt, Coolidge bringe allen Luft schiffflügen besonderes Interesse entgegen, und er hoffe, daß der Luftverkehr zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten dazu beitragen werde, daß Europa und die Ber einigten Staaten einander näher gebracht werden. Dresden, 11. Oktober, vormittags */«9 Uhr. (T.-O) Friedrichshafen. Wenige Minuten nach 8 Uhr ist „Gras Zeppelin" zum Fluge nach Amerika gestartet. Die Paffagierliste des „Graf Zeppelin" Die endgültige Teilnehmerliste für die Amerikafahrt liegt nunmehr vollständig vor. Außer der Besatzung von 40 Mann nehmen an der Fahrt noch weitere 20 Pesionen teil. Vom Neichsverkehrsministerium sind drei Plätze belegt worden, und zwar sür Ministerialdirigent Dr. Brandenburg, Dr. Benkendorf von der Zentrale für Flugsicherung und Dr. Krüger von der Deutschen Versuchsanstalt für Luftschiff fahrt, als Vertreter des Reichsrats nimmt der preußische Innenminister Grzesinski an der Fahrt teil. Weitere Fahrt teilnehmer sind als Gäste Graf Brandenstein-Zeppelin, der amerikanische Commander Rosendahl und der spanische Oberst Herreira, es folgen drei zahlende Fahrtteilnehmer und zwar der amerikanische Textilindustriclle Dr. Robert Reiner, Wee- hawken bei New Jork, Frederik Gilfillan aus Luzern und Herr von Tyizka «Versicherungs Allianz). Ferner nehmen an der Fahrt teil zwei Vertreter der Hearstpresse, Herr von Wiegang und Lady Drummond, Hay, zwei Vertreter des Ullsteinverlages, Klcffel und der Zeichner Matejko, zwei Ver treter des Verlages Scherl, Rolf Brandt und Professor Dett mann, zwei Filmleute und zwei Ingenieure und zwar In genieur Bock von Telcfunkcn und Ingenieur Schirlitz von der Firma Zeiß, die während der Fahrt optische Untersuchun gen und Arbeiten zur Entwicklung neuer Instrumente vor nehmen werden. Um die italienische Forderung hinsichtlich der Flottenstärke Rom, 11. Oktober. Gegenüber den Feststellungen der französischen Presse, das von Italien unberechtigterweise eine gleiche Flottenstärke für Italien und Frankreich gefordert werde, erklärt das halbamtliche „Giornale d'Jtalia", daß bereits die Washingtoner Konferenz von 1922 eine Parität zwischen Italien und Frankreich hinsichtlich der mit 203 mm Geschützen ausgerüsteten Schlachtschiffe und hinsichtlich der Flugzeugmutterschiffe über 10 000 Tonen festgelegt habe. Daher sei nicht ersichtlich, warum bezüglich der kleineren Schiffe der Grundsatz der Ungleichheit aufgestellt werden solle. Frankreich habe genügend Rohstoffe, Aalien dagegen sei gezwungen, Eisen, Kohle, Baumwolle und Getreide aus Uebersee einzuführen. Die Sicherung der Seewege sei daher sür Italien lebenswichtig. Zinsendorfstraße 6, anbringen und dabei ein besonderes In teresse am Bejuche der Bibliothek nachweisen. Königstein. (In eine Felsspalte gestürzt.- Der 17 Jahre alte Kaufmannslehrling Erich Werle aus Dresden stürzte an der Nordgruppe des Pfaffensteins beim Herumklettern in eine enge Felsspalte. Seine Ber gung gestaltete sich sehr schwierig. Er wurde dem König steiner Krankenhause zugesührt. Marienberg. (Amtsenthebung eines Bür germeisters.) Auf Anordnung der Amtshauptmanw schäft Marienberg ist der Bürgermeister von Reitzenhair wegen eines gegen ihn schwebenden Verfahrens des Schöffengerichts Marienberg wegen Vergehens gegen 8 312 des Handelsgesetzes vorläufig seines Amtes ent hoben worden. Llsnitz i. Erzg. (E i ng e m e i n d u n g s w u ns ch.^ Eine Einwohnerversammlung in Oberwürschnitz beschlos einstimmig, daß die Frage einer Zusammenlegung von Nieder- und Oberwürschnitz und eventuell Neuwiesi energisch behandelt werden soll. Weißenberg. (Einbruch in den Bahnhof.) Als kürzlich der diensttuende Beamte die Tür zur Güter abfertigung des hiesigen Bahnhofs öffnete, sah er sick plötzlich drei Personen gegenüber, die sich an den Pulte« zu schaffen machten, bei seinem Eintritt aber das Weit« suchten. Die Werkzeuge ließen die Einbrecher zurück. Aus einem Pult haben sie 300 Mark private Spargelder ent wendet. Zwickau. (VonderLoko motive zermalmt). Als vor der Haltestelle Wilkau der von Kirchberg kom mende Personenzug in die Station einfuhr, kam der 49jährige Tischler Hommel aus einer nahegelegenen Wirt schaft und wollte die Gleise überschreiten. Er überhörte das Signalgeläute des Zuges, wurde von der Lokomotive erfaßt, zwanzig Meter fortgeschleift und fo schwer ver stümmelt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Chemnitz. (Verhüteter Anschlag auf die Eisenbahn.) Auf das Eisenbahngleis zwischen den Stationen Moosdorf und Stein an der zweiten Straßen überführung nach Stein zu wurde eine sechs Meter lange Eisenbahnschiene gelegt. Durch einen zufällig von der Nachtschicht kommenden Arbeiter ist das Hindernis be merkt und mit Hilfe hinzugerufener Bahnbeamter beseitigt worden. Die Reichsbahndirektion Dresden hat zur Er mittlung des bzw. der Täter eine Belohnung bis zu 500 Mark ausgesetzt. Klingenthal. (Bürgerschaftsentfchei d.) Das von der Sozialdemokratie eingeleitete Bürgerschafts begehren auf Auflösung des Stadtverordnetenkolleglums in Klingenthal hat die erforderlichen Unterschriften er halten. Nunmehr soll am 21. Oktober der Burgerscyafts- entscheid über die Auflösung des Stadtverordnetenkolle giums stattfinden. Lauchhammer. (Ein Todesopfer der Ex plosion in Lauchhammer.) Im Krankenhaus starb der bei der Kohlenstaubexplosion im Lauchhammer werke schwer verunglückte Arbeiter Ernst Berger aus Kleinleipisch. An der Brandstätte sind die aufgenommenen Räumungsarbeiten in vollem Gange. Alle Arbeiter der durch den Brand stillgelegten Brikettfabrik sind mit dem Wiederaufbau des Werkes beschäftigt. Meerane. (Verbrechen oder Selbstmord versuch.) In einem Wäldchen an der Straße von Hainichen nach Kaueritz wurde ein etwa 38 Jahre alter unbekannter Mann in einer Blutlache besinnungslos auf gefunden. Er wurde dem Krankenhaus zugeführt und ist noch nicht vernehmungsfähig. Ob ein Unfall oder ein Ver ¬ brechen vorliegt, wird die Untersuchung ergeben müssen; auch ein Selbstmordversuch ist nicht ausgeschlossen. Der Verletzte weist mehrere Schnitt- und Stichwunden auf. Plauen. (VonderSyr a u erDrachenhöhle.) Die Syrauer Drachenhöhle wurde an einem Tage von rund 1700 Personen besucht, die zum Teil von weither aus Berlin, Leipzig, Dresden usw. gekommen waren. Sommermuster und WeihnachWedarf. Die Geschäftslage in Sachfen. In der Metall- und Maschinenindustrie, der Zellstoff- industric, der chemischen Industrie und in der Kachelofen herstellung hat sich die wirtschaftliche Lage gegen den Vor monat nicht geändert. Papier- und Pappen indu st r i e. Die Papierfabriken waren größtenteils noch wll beschäftigt. Der befriedigende Auftragseingang hielt an, doch war teilweise eine gewisse Zurückhaltung der Käuferschaft bemerkbar. Der Betriedswassermangel in der Pappenherstellung hat sich außerordentlich verschärft. Die meisten Fabriken sahen sich daher gezwungen, ihre Be triebe beträchtlich einzuschränken oder ganz stillzulegen. Aufträge gingen sehr zögernd ein. Industrie kunst- sicher Blumen. Das JnlandHeschäft für Hut- und Kleiderschmuckblumen ließ sehr zu wünschen übrig. Das sommerliche Wetter war der Entwicklung des Herbst- zeschäftes hinderlich. Das Auslandsgeschäft war besser. Der Absatz in Dekorationsblumen befriedigte. Größere Aufträge gingen namentlich aus dem Ausland ein. Dis Hersteller von Kranzblumen waren für In- und Ausland gut beschäftigt. Damenhutindustrie. Das Geschäft var im Berichtsmonat Wider Erwarten ungünstig. Die seteiligteu Betriebe sind zurzeit mit der Zusammenstellung oer neuen Sommermuster beschäftigt. Von der kommen- den Saison, die zwar verhältnismäßig spät einsetzen wird, -rhoffen die Fabrikanten ein gutes Geschäft. Ziga rettenindustrie. Beschäftigung und Marktlage »lieben im allgemeinen unverändert. Kurzarbeit war aller dings in höherem Maße notwendig. Die Klagen des Tinzel- und des Großhandels über Preisschleudereien Ährten r» Verhandlungen zwischen einzelnen Händler- »erbänden und einem Teil der Zigarettenindustrie. Als Ergebnis dieser Verhandlungen wurde mit gewissen Vor- »ehatten ein Vertrag abgeschlossen, der sowohl den Schutz »er Einzelhandels- als auch der Großhandelspreise vor- leht. Die Frage der Bezugsberechtigung wurde dahin geregelt, daß die Vertragsfirmen ab Fabrik nu^ »roch an Inhaber von Bezugskarten lieferir dürfen. Schoko laden- und Z u ck e r w a r e n i n d u st r r e. Die Nach rage nach Schokoladenwaren stieg etwas mit Eintritt des Ähleren Wetters. Der erzielte Mehrumsatz schließt zum Teil allerdings schon Weihnachtsbedarf ein. Reichstagung der Reisenden und Vertreter im G. O. A. Die dritte Reichstagung der Reisenden und Vertreter im G. D. A. wurde in Leipzig mit einer internen Sitzung des geschäftsführenden Vorstandes eingeleitet. In der Reichstagung, die aus allen Teilen Deutschlands besucht war, erstattete Reichsgeschäftsführer Georg Müller-Berlin den umfangreichen Jahresbericht. Die hauptsächlichsten Forderungen der Reisenden und Vertreter, Verbilligung des Berufsreiseverkchrs, Änderung des 8 59 H. G. B-, fanden in den von der Versammlung angenommenen Ent schließungen ihren Niederschlag. Der Vorkämpfer des deutschen Eisenbahnwesens und Wegbereiter der Handels-