Volltext Seite (XML)
Nr. 233. Pulsnitzer Tageblatt. — Donnerstag, den 4. Oktober 1928. Seite 2. diesem Jahre Beweise genug haben. Man darf gespannt sein, ob sich der Einfluß der Riesenflecke auch diesmal aus wirken wird. — (Sperrung nichtöffentlicher Wege.) Die Straßenverkehrsordnung bezieht sich nur auf öffentliche Stra ßen und Wege. Daher ist eine Sperrung auf Grund der Straßenordnung bei nicht öffentlichen Wegen nicht möglich. Die Polizei hat aber die ihr übertragenen Aufgaben auch auf nichtöffentlichen Wegen zu erfüllen, soweit auf ihnen ein öffentlicher Verkehr tatsächlich stattfindet. Als Grund lage dient § 10 U, 17 ALR- Die Polizei kann hiernach nur dann einschreiten, wenn Gefahren für die Allgemeinheit oder den einzelnen bestehen. Es muß sich jedoch um eine Gefahr und nicht bloß um eine Belästigung handeln, und die Gefahr muß drohen, d h. nach dem gewöhnlichen Gange der Ereignisse zu erwarten sein. Ferner muß die Maßnahme nötig sein. — (Aprilwetter im Oktober.) Reisende, die am Montag mit dem Auto vom Lehnmühlen-Talsperrenbau nach Dresden fuhren, konnten einen Wechsel der Witterung wahrnehmen, der dem sprichwörtlich gewordenen Aprilwetter glich. Von der Lehnmühle bis Reichstädt wirbelten dicke Schneeflocken hernieder. Von Reichstädt bis Höckendorf gab es prächtigsten Sonnenschein. Aber schon in Edle Krone zo gen dunkle Wolken auf und in Tharandt prasselte unter Blitz und Donner ein tüchtiger Regen nieder. Mehr Ab wechslung auf so kurzer Strecke kann man wirklich nicht verlangen. Kamenz. (Unglücks fall.) Im Steinbruch Petasch in Gersdorf verunglückte am Montag nachmittag der 57 Jahre alte Steinarbeiter Jork dadurch, daß er von einer einstür zenden Steinwand getroffen wurde und mit schweren Kopf verletzungen und zerschmetterter Hand durch das Bezirkskran kenauto nach dem Barmherzigkeitsstift in Kamenz gebracht werden mußte. Zwei andere Arbeiter, von denen der eine leichten Schaden erlitt, konnten sich in Sicherheit bringen. Jork ist leider noch am Montag abend gestorben : um ihn trauern die Ehefrau und vier erwachsene Kinder. Kamenz. (Gestohlen.) In vergangener Nacht wurde aus einer auf dem Kuhwege stehenden Pflaumenbude etwa ein Zentner Pflaumen durch Aufbrechen der Budentür gestohlen. Der Geschädigte setzt für sachdienliche Angaben über den oder die Täter eine Belohnung von 20 Mark aus. Etwaige Angaben über den Täter werden vertraulich be handelt und sind an den Gendarmerieposten Kamenz zu richten. Königsbrück. (Konkurs.) Ueber das Vermögen der Textilwarenhändlerin Anna Baumann geb. Mihan in Stenz Nr. 10 b ist das Konkursverfahren eröffnet worden. Konkursforderungen sind bis zum 1. November 1928 beim Amtsgericht Königsbrück anzumelden. Dresden. (Die Vorsitzenden der Arbeits ämter) sind küizlich erstmalig zu einer Aussprache nach dem Landesarbeitsamt zusammenberufen worden, wo sie vom Präsidenten des Landesarbeitsamtcs begrüßt und für ihr neues Amt verpflichtet wurden. Der Begrüßung schlossen sich auch Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeisitzer des Verwal tungsausschusses an. Erste Aufgabe der Vorsitzenden sei es, so führte der Präsident des Landarbeitsamts aus, persön liche Fühlung mit den bisherigen Trägern der Arbeitsnach weise, mit anderen in Betracht kommenden Behörden, mit Krankenkassen, Betrieben und mit den Beisitzern der Ver waltungsausschüsse zu nehmen. Die Verwaltungsavsschüsse werden demnächst einberufen und geschäftsführende Ausschüsse gebildet werden müssen. Nach einer neueren Mitteilung des Präsidenten der Reichsanstalt sind auch umgehend die Prü fungsausschüsse für Ausländergenehmigungen, insbesondere für die Landwirtschaft zu wählen. Sodann ist zu prüfen, inwieweit Nebenstellen der Arbeitsämter einzuziehen, beizu behalten oder neu einzurichten sind. Auf keinen Fall dürfen solche Nebenstellen selbständige Einrichtungen werden und neue Organe innerhalb der Reichsanstalt bilden. Dresden. (Stahlhelmtreffen.) Der Gau Ost sachsen vom Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, veranstaltet am kommenden Sonntag, den 7. Oktober ein Gautreffcn in Dresden. Nach Eintreffen der verschiedenen Bezirksgruppen erfolgt aus 3 verschiedenen Richtungen der Anmarsch nach dem Opernplatz, wo mittags 12 Uhr ein Appell stattfindet. Nach erfolgter Begrüßung findet Fahnenweihe statt und hier auf erfolgt das Abschreiten der Front durch den Gauführer. Umrahmt wird die ganze Feier durch Musikvorträge von 3 Stahlhelm-Kapellen. Nach dem Appell marschiert der Gau geschlossen durch verschiedene Stadtteile nach der Stü- belallee, woselbst ein Vorbeimarsch am Landesverbandsführer erfolgt. Nach dem Vorbeimarsch begeben sich die einzelnen Stahlhelmgrupven nach ihren Standquartieren bezw. nach den Bahnhöfen, um die Rückfahrt in ihre Heimat anzutreten. Stolpen. (Ehrung eines scheidenden Bürgermeisters.) Im Rathaussaale fand eine Stadtverurdnetensitzung statt, in der beschlossen wurde, den in den Ruhestand getretenen Bürgermeister Barth znm Ehrenbürger zu ernennen, die unter dem Schloß liegenden Anlagen „Bürgermcister-Barth-Park" zu benennen und dort eine Basaltgruppe mit entsprechender Plakette zu schaffen. Anschließend an diese Sitzung fand eine Ehren sitzung statt, an der Amtshauptmann von Thümmel teil-- nahm. Dieser widmete dem scheidenden Bürgermeister Barth, der 35 Jahre lang der Stadt in Treue gedient hat, ehrende und anerkennende Worte. Stadtverordnetenvor steher Heine verlieh ihm auftragsgemäß für seine ersprieß liche Arbeit das Ehrenbürgerrecht unter Überreichung einer kunstvollen Ehrenurkunde. Bürgermeister Barth dankte hierauf für die ihm zuteil gewordene Ehrung. Nunmehr nahm Amtshauptmann v. Thümmel-Pirna die Verpflich tung des neuen Bürgermeisters Tamm vor. Freiberg. (Direktarwechselin der Land wirt s ch a f t s s ch u l e Freiberg.) Im Anschluß an die Abschlußprüfung und Entlassung der Schüler wurde Professor Dr. Kohlschmidt verabschiedet, der über 36 Jahre als Direktor an der Schule gewirkt hat. Als sein Nach- > Rückenwindes mit etwa 130 bis 150 Kilometer Geschwindig keit seinem Landungsplatz. Nach einem Landungsmanöver von 25 Minuten über der Stadt und dem See erschien „Graf Zeppelin" um 17.20 Uhr über dem Landungsplatz. Langsam senkte sich das Schiff, drehte dann nach Osten, bald darauf fielen die Haltetaue, und um 17.30 Uhr war die Landung glatt vollzogen. Aeutzerst befriedigendes Ergebnis der Fernfahrt des „Graf Zeppelin" Ueber das Ergebnis der 34'/, stündigen Fernfahrt ist man in den Kreisen des Luftschiffbaues Zeppelin wie auch auf feiten der Fahrtteilnehmer sehr zufrieden. Während der ganzen Fahrt war die Führung des Luftschiffes ckuch bei starken Gegenwinden und Regen Herr der Lage. Im ganzen hat das Schiff 2800 Kilometer zurückgelegt. Die größte Höhe betrug 2375 Meter. Vor der Amerikafahrt sollen nun mehr noch die Schlafgelegenheiten für die Mannschaften eine Aenderung erfahren, da sich während der Fahrt herausstellte, daß die Räume zu stark der Zugluft ausgesetzt sind und sich eine empfindliche Kühle bemerkbar machte, besonders während der Nachtfahrt an der englischen Küste und der Nordsee hatte die Mannschaft sehr unter diesem Uebelstand zu leiden. Jndeß dürste dieser Nachteil in kurzer Zeit beseitigt sein. Noch im Laufe der Wvche findet dann die letzte Werkstätten fahrt statt. Auch bei der letzten Fahrt wurden sämtliche Motoren auf einzelnen Etappen mit Triebgas in den ver schiedensten Zusammensetzungen ausprobiert. Das Ergebnis war, wie bei den ersten Versuchen, ausgezeichnet. . Daß sich die Landung gestern abend etwa eine halbe Stunde hinzog, war nur eine Folge der großen Vorsicht und Sorgfältigkeit, da zur Zeit der Landung ziemlich scharfer Ostwind wehte. Die Fahrt «ach Amerika Im Vordergrund aller Vorbereitungen steht nun die Ueberquerung des Atlantik. Die Fahrt des „Graf Zeppelin" nach Amerika ist für Montag, den 8. Oktober, in Aussicht genommen. -k- Das Reichsverkehrsministerium läßt mitteilen, daß sich das Reichsverkehrsministerium mit 1,1 Millionen Mark an der Ergänzung der Zeppelin-Spende beteiligt habe und daß 500 000 Mark aus ersparten Mitteln für den Luftverkehr für die Betriebszwecke des Luftschiffes gegeben seien. Deutschland und die Tschechoslowakei. Prag. Im Prager Parlament befaßte sich Abgeordneter Or. Lehnert (deutsche Nationale Volkspartei) mit dem Kapitel „Deutschland und die Tschechoslowakei". Redner führte u. a. aus: Der tschechoslowakische Außenminister vr, Benesch hat eigentlich den großen Gedanken des Völker bundes bei seiner Tätigkeit außer Acht gelassen und sich nur auf die französische Einstellung geworfen, die im Völkerbund nichts anderes steht als eine Sicherung für die Aufrecht erhaltung der Fviedensverträge, durch die das deutsche Volk zu Boden gedrückt und niedergehalten wird. Die deutsch feindliche, französisch eingestellte Orientierung der tschechoslowakischen Außenpolitik liegt nicht im Interesse dieses Staates, und es kann einmal der Zeitpunkt kommen, daß sie als verfehlt angesehen werden muß und sich rächen wird. Es läge im Interesse der Tschechoslowakei und ihrer Außen politik, die französische Bindung zu lockern und sich freund nachbarlich zum Deutschen Reich einzustellen. folger wurde Landwirtschaftsrat Pöhle-Meißen etn- gewiesen. Rcidenau. (Unfall eines Staatsauto busses.) Ein Staatsautobus der Strecke Radenau— Hainsberg stieß in einer Kurve auf der Dresdener Straße mit einem Motorrad zusammen, wobei der Führer des Motorrades und seine beiden Mitfahrer auf das Straßen pflaster geschleudert wurden. Sie wurden schwerverletzt ins Freitaler Krankenhaus gebracht, wo einer seinen Ver letzungen erlegen ist. Bühmisch-Leipa. (K i r ch e n w e i h e.) Die seit 250 Jahren bestehende evangelische Gemeinde beging den großen Tag der Kirchenweihe. Zu der Feier hatten sich zahlreiche Gäste aus Zittau, Löbau, Dresden und anderen sächsischen Städten eingefunden. Die Weiherede hielt Kirchenpräsident Wehrenpfennig-Gablenz. Den Beschluß der Festlichkeiten bildete ein Ausflug nach Thammühl am Hirschberger See und in den „Sonnenhof" bei Habstein, dem größten evangelischen Liebeswerk auf tschechoslowaki schem Boden. Wieder ein Eisenbahnüberfall. Der Täter gefaßt. Leipzig. Zwischen den Stationen Zschortau und Rackwitz wurde in dem beschleunigten Personenzuz 479, der in Leipzig um 6,28 eintrifft, in einem Abteil zwei- ter Klaffe ein schwerer Raubüberfall verüb.. Di rektor Serra aus Leipzig wurde von einem 21 Jahre alten, in Bitterfeld wohnhaften Arbeiter niedergeschlagen und seiner Brieftasche mit 300 Mark beraubt. Der Täter sprang aus dem fahrenden Zuge und verletzte sich hierbei so schwer, daß er festgenommen und dem Krankenhaus zugeführt wer- den konnte. Der Ueberfallene konnte nach Anlegung von Notverbänden in seine Wohnung übergeführt werden. In das Abteil des 57 Jahre alten kaufmännischen Di rektors Serra, der in Hamburg geschäftlich zu tun gehabt hatte, stieg in Bitterfeld ein junger Mensch ein. Direktor Serra, der etwas müde war, verfiel wieder in einen Halb- ühlummer, Plötzlich stürzte der junge Mann sich auf ihn und schlug ihm mit einem harten Gegenstand mehrere Male auf den Kopf. Serra wehrte sich verzweifelt. Es kam zwi lchen dem Direktor und dem Täter zu einem scharfen Handgemenge. Immer wieder schlug der Räuber mit Die Gegnerschaft des tschechischen Außenministers vr. Benesch gegen de» Anschluß Deutsch-Oesterreichs an das Deutsche Reich, der kommen werde, sei verfehlt und gefährlich. Nicht minder gefährlich seien die Worte des tschechoslowakischen Außen ministers, daß der Anschluß den Kriegsfall bedeute. Nach- dem Redner noch auf die bedeutsame Aeußerung des belgi schen Ministers van der Velde hinsichtlich der Rheinland räumung hingewiesen hatte, wandte er sich noch gegen das in der Innen- wie in der Außenpolitik herrschenden deutsch feindliche System, an dem auch der Umstand, daß zwei deutsche Mitglieder, allerdings einflußlos, in der Regierung sitzen, nichts geändert habe. Dieses System werde solange fortbestehen, bis es sich nicht mehr wird halten können, und dann werden die Sudetendeutschen nicht mehr um die Autonomie oder ihre Selbstbestimmung betteln gehen, sondern sich diese unveräußerlichen Güter einfach nehmen. 40 Milliarden Reparationsfumme? Paris, 3 Oktober. Von den in Genf vom Rat der Sechs beschlossenen beiden Kommissionen, der Finanzkommis, sion und der Feststellung«- und Versöhnungskommission, wird, wie es scheint, als erste die Finanzsachverständigenkom- mission gebildet werden. Wie der „Jntransiqeant" hierzu zu wissen glaubt, ist bereits ein Einverständnis bezüglich des Datums und des Sitzungsortes zwischen den Alliierten und Deutschland erzielt worden, und zwar soll die Kommission Anfang Dezember in Paris zusammentreten. Das Blatt gibt dann noch Informationen, die es aus bestunterrichtelen Quellen geschöpft haben will, folgende Darstellung des zu behandelnden Hauptproblems: Deutschland werde außer den notwendigen Sicherheitsgarantien die Mobilisierung seiner Schuld im Bereiche des Möglichen anbieten, um als Gegen leistung die vorzeitige vollständige Räumung des linken Rheinufers zu erhalten. Die in London 1921 genannte Schuldziffer von 132 Milliarden Goldmark würde von Deutsch land seit dem Inkrafttreten des Dawesplanes angefochten. Deutschland verweise darauf, daß der Dawesplan die höchste Jahresleistung' auf 2,5 Milliarden Goldmark festgesetzt habe, was bei 5 "/« Verzinsung und 1 »/» Amortisation nur einer Schuld von 40 Milliarden Goldmark entspreche. Auch Frankreich und die Alliierten neigten heute zu der Ansicht, daß die Zahl - von 132 Milliarden Goldmark vor allen Dingen infolge der seit 1921 eingetretenen Transfer-Schwie rigkeiten revisionsbedürftig sei Da die französische Negierung offiziell milgeteilt hat, daß sie von ihren Schuldnern nur die Beträge beanspruchen würde, die erforderlich zur Til gung seiner eigenen Schuld gegenüber den Vereinigten Staaten und England seien, brauchten die Forderungen der Alliierten gegenüber Deutschland 40—45 Milliarden Goldmark nicht zu übersteigen. Diese Meinung sei wenigstens in den diplo matischen' Kreisen verbreitet. Es scheine, so meint der „Jn- transigcant", daß im Augenblick ein Abkommen zwischen dem Reich und den Alliierten auf der Basis einer Regelung um 40 Milliarden Goldmark, von denen Frankreich 30 Milliar den Goldmark eihalten würde, sehr wahrscheinlich sei. Diese Schuld könnte vollständig nach vielleicht 6 bis 8 Jahren und mehr in Abschnitten von 2 bis 5 Milliarden Goldmark mobilisiert werden Man könnte damit beginnen, alle In dustrie- und Eisenbahnbonds des Dawesplanes mit Hilfe internationaler Anleihen unterzubringen, die der Markt auf nehmen könnte. Dafür würde sich die vollständige Rhein landräumung vor 18 Monaten vollziehen. Falls die Ver einigten Staaten und England ihre Forderungen gegenüber Frankreich ermäßigten, könnte Frankreich ebenfalls seine For derungen an Deutschland herabsctzen. einem schweren Schlagring aus den Direktor ein. Trotz verzweifelter Gegenwehr gelang es dem Räuber, dem Üeberfallenen die Brieftasche und die Geldbörse zu ent reißen. Er öffnete dann die Tür, schwang sich arff das Tritt brett und sprang aus dem sausenden Zuge. Wenige Mi nuten später zog Direktor Serra die Notbremse und setzte sofort die Zugbeamten von dem Ueberfall in Kenntnis. Dev Bahnhofsvorsteher von Rackwitz entsandte sofort einen Be amten zur Verfolgung des entsprungenen Räubers. Dieser wurde beim Kilometerstein 67 schwer verletzt aufgefunden. Verlegung der Lohnzahlungstermine Die Sächsische Einzelhandels-Gemeinschaft hat sich an den Verband Sächsischer Industrieller und an die Arbeits gemeinschaft der Spitzenwrbände der sächsischen Wirtschaft mit einer Eingabe gewandt, die eine Verschiebung der Lohn zahlungstermine in den verschiedenen Zweigen der Industrie bezweckt. Unter Bezugnahme auf eine Abhandlug Professor Dr. Julius Hirsch's in der Nummer 318 des Berliner Tage blattes vom 7. 7. 28 führt die Eingabe folgendes aus: Im Warenhandel und Geldverkehr mache sich unter ! Berücksichtigung der unregelmäßigen Kaustätigkcit der Kunden I eine enorme Verschwendung an Arbeitskraft bemerkbar. Denn Raum, Kapital und Arbeitskraft, die ohne Zweifel auf die , Höchstbeschäftigung zugeschnitten sein müßten, lägen in den ersten Tagen der Woche vom Montag bis zum Donnerstag teilweise brach, während der weitaus größte Teil des Waren umsatzes am Freitag und vor allem am Sonnabend getätigt würde. Diese stoßweise einsetzende Kaustätigkcit der Konsu menten am Freitag Nachmittag und am Sonnabend habe ihren Grund in erster Linie in den an diesen Togen regel mäßig stattfindenden Lohnzahlungen der Industriearbeiter. Falle dazu der Ultimo aus das Wochenende, so kämen noch die großen Umsätze hinzu, die durch die Angestellten und Be amten getätigt würden. Diesen Mißständen könne man ver hältnismäßig leicht durch eine planmäßige Verschiedenlegung der Zahlungstermine für Löhne Gehälter entgegen getreten werden. Durch diese Eingabe der Sächsischen Einzelhandels- Gemeinschaft werden die oben angeführten Verbände gebeten,