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129, 7. Juni 1899. Nichtamtlicher Teil. 4161 sein mürbe, das sind die Seitenzahlen und die Druckjahre der einzelnen Werke. Es kann nicht gebilligt werden, in einem Bücher- Kataloge sich diese Angaben zu ersparen, nämlich deshalb, weil alphabetische Bcrlagskataloge Unterlagen für andere bibliographische Arbeiten sind, nach Fächern geordnete aber doch nur den Zweck haben können, auf wissenschaftliche Anfragen zu antworten. Da es indessen in den meisten Fällen gar nicht gleichgültig ist, ob sich hinter einem Titel eine Broschüre oder ein umfangreiches Werk verbirgt, und ob ein Werk 20—30, ja manchmal auch nur 5—10 Jahre älter oder jünger ist, so büßen solche Kataloge ohne die soeben erwähnten Angaben beocutcnd an Wert ein. Daß bei einem Kataloge von 106 Seiten mit ctiva 3300 Titeln das Hin- zufiigcn der Jahreszahlen einen Zuwachs von nur einigen wenigen Seiten ausgemacht haben würde, liegt auf der Hand. Außer den hervorragendsten griechischen und römischen Klas sikern und Gelehrten, wie Schul-Ausgaben und Uebersetzungcn ihrer Werke, begegnet man in den Katalogen Macmillans hoch- angesehenen Namen, so Matthew Arnold; Alfred Austin; Francis Bacon; Sam. White Baker: C. Vooth, dem Nationalökonomen; S. A. Brooke, dem Litterarhistoriker; Moritz Busch; T. L. Brunton, dem Pharmakologen; E. Burke; Rob. Vurns; Th. Carlyle; W. K. Clifsord, dem Physiker; zahlreichen Dichtern, Litteraten u. s. w. u. s. iv. Vertreten sind eigentlich alle Zweige der Litteratur und alle Wissenschaften, und der Olassiüed Oatalogus mit seinen mehr als hundert nach ihren Stichworten alphabetisch geordneten Ab teilungen und Unterabteilungen, in denen die Titel wieder alpha betisch nach den Verfassernamen geordnet sind, zeigt das. Dieser 6Ias»iüod Oatalogus ist offenbar der wichtigere, denn in ihm findet man die Büchertitcl ausführlicher als im alphabetischen, vielfach die Vornamen ausgeschrieben und, sonderbar, die Titel und Würden der Verfasser, aber wiederum weder Umfang noch Er scheinungsjahr von ihren Schriften. — Ilm die Verbreitung aus ländischer, z. V. deutscher und französischer, Wissenschaft in England macht sich die Firma sehr verdient, indem sie zahlreiche Ueber- setzungen hochangcsehener Werke ins Englische in Verlag ge nommen hat. Kleine Mitteilungen. Adresse der Konsulate. — In dem soeben erschienenen, vom Auswärtigen Amt hcrausgcgebenen amtlichen Verzeichnis der deutschen Konsulate wird wieder darauf Hingeiviesen, daß cs sich empfiehlt, Schreiben, in denen die amtliche Thätigkeit einer Konsularbehörde in Anspruch genommen wird, an das betreffende Konsularamt — die Adresse in lateinischer Schrift: Dsutsobss (Oorieral-, Viv.s-) Konsulat —- und nicht an die Person des Stellen- inhnbers zu richten. Die Nichtbeachtung dieses Hinweises kann zur Folge haben, daß Schreiben mit persönlicher Adresse, die einem aus dem Amt ausgcschiedenen oder für längere Zeit beurlaubten Konsul nachgesandt werden, erst eine verspätete oder überhaupt keine Erledigung finden. Die Aussprache des Griechischen auf den Gymnasien. — Ans Athen wird der Vossischen Zeitung geschrieben: »Auf Veranlassung des früheren griechischen Unterrichtsministers Petridis hatte schon vor mehreren Jahren der griechische Ge sandte in Berlin dem preußischen Kultusministerium ein Rund schreiben seiner Regierung unterbreitet, worin die letztere die Aufmerksamkeit der Unterrichtsverwaltung der europäischen Länder ans die schulmäßige Aussprache des Ältgriechischen hinlenkte. Es wurde darin ausgcführt, daß nach dem heutigen Stande der philologischen Forschung die in den Gnmnasien der meisten europäischen Länder gelehrte Aussprache des Altgriechischen als eine richtige kaum nock angesehen werden könne, da auch im alten Hellas das Griechische fast übereinstimmend mit der heutigen griechischen Aussprache gesprochen worden sei. Die Athener Re gierung möchte daher einen Meinungsaustausch zwischen den in der Frage maßgebenden Gelehrten der verschiedenen Länder an regen. Das preußische Kultusministerium, sowie die Unterrichts- Verwaltungen der übrigen befragten Staaten erklärten damals im allgemeinen ihre Bereitschaft, an einer wissenschaftlichen Prüfung teilzunchmcn, und überließen cs der griechischen Regierung, die nötigen Schritte in der Sache vorzubereiten. Es wurde daraufhin der Athener llniverfitätsprofessor Papadimitrakopulos beauftragt, eine umfassende wissenschaftliche Bearbeitung des Gegenstandes vorzunehmen, die als Grundlage für den beabsichtigten inter nationalen Meinungsaustausch dienen solle. Leider war jedoch die Angelegenheit durch den bald darauf eingetretencn Tod des Ministers Petridis und durch die politischen Verwickelungen im Jahre 1896 und 1897 verzögert worden, so daß erst der gegen wärtig im Amte befindliche Ilntcrrichtsminister Eftaxas die Sache wieder aufnehmcn konnte. Die Arbeit des Professors Papa dimitrakopulos ist inzwischen fertig geworden und wird binnen SechSiiMechzWcr Jahrgaua. kurzem in mehrere europäische Sprachen übersetzt werden. In einer Unterredung, die kürzlich der griechische Gesandte Herr Cleo Rangabv mit Herrn Or. Bosse hatte, erklärte letzterer, das preußische Kultusministerium werde, sobald die Bearbeitung des Herrn Papadimitrakopulos vorlieae, sic einem Ausschuß von Fachgelehrten überweisen. Wie Athener Blätter erfahrest, bringe Kaiser Wilhelm der Frage ebenfalls großes Interesse entgegen, und falls sich die Richtigkeit der griechischerseits ausgestellten Be hauptungen ergebe, wurde eine dahingehende Aenderustg des griechischen Unterrichts an den preußischen Gymnasien wohl baldigst veranlaßt werden.- Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Luvst. Heuere und neueste dsutsobs Belletristik; Lnglisobs, kranxüsisobs u. italisnisobs Bittsratur. Lntiguariats-Latalog klr. 6 von B aul Xli oks in Brssden-Llasswitr. 8". 18 8. 563 Xrn. Bür Büobsrkrsunde u. solobs, dis es worden wollen. Vsrsobisdsns IVisssnsjgsbiots. Lntiguariats-Latalog dir. 7 von Bau! Vlioke in Drssden-Llasswitr. 8°. 23 8. 606 dlrn. Internationaler wisssnsebaktlieb-Iitterarisobsr Monatsbericht. Mo natliebs ffbsrsicbt all er wiobtigsn Xsu-Lubsinungsn dos In- und Auslandes nobst ^ntiguarisobsin Xnrsiger. 8. dabrgang I7r. 9. 1. duni 1899. 8. 129—144. Verlag von 8. Oalvarx L Oo. in Berlin. Nationalökonomie und 8taatswisssnsobaktsn. Xntiguarisobss Vsr- xsicbnis dir. 232 (1899/1900) von Lrnst 6a.rloba.ob in Heidel berg. Lntbält dis Bibliotbsk des Herrn 6sb.-Il.at Br. Larl Lniss, Broksssors der 8taa.tswisssnsoba.ktsn an der Universität Heidelberg. 8°. 43 8. 1327 kirn. Osntralblatt kür Libliotbekswessn. llrsg. unter ständiger Mit wirkung xablreiober Laobgsnosssn des In- und Auslandes von Br. 0. Üartwig, Libliotbsksdirsktor a. O. in Marburg. XVI. dabr- gang. 1899. 6.-7. llekt (duni-duli 1899). 8". 8. 257—340. I-siprig, Verlag von Otto Üarrassowitr. lnbalt: Line 8tudisnrsise, von Maximilian Ourtrs. Bslix Lönig (Ilex) Bol^pbswus, erster Libliotbskar de» llorxogs Xlbrsobt von Brsussen, von dosspb Börstemann. Lins Ünivsrsitäts- bibliotbsk als Bkandlsibinstitut (1686—1687) von 6sorg 8tsin» baussn. Rseensionen und Xnxsigsn. Mitteilungen aus und über Libliotbsken u. Vsrmisobtg Lotirsn. Leus Lrsobsinungsn auk dem 6sbiste des Libliotbskswesens. Vntiguarisebs Lata- logs. briedrieb Bsitscbub f. Xugust Baekradt f. Bsrsonal- uaebriobtsn. Breisaukgabe. Plakat-Wettbewerb. — Einen Wettbewerb um Entwürfe zu Plakaten schreibt der Verein für deutsches Kunstgewerbe in Berlin für deutsche Künstler, Kunsthandwerker und sonstige Fach leute aus. Es handelt sich um Entwürfe zu zwei Plakaten für eine Parfümeriefabrik. Die Preise für jede der beiden Aufgaben betragen 500, 300 und 200 ^6. Auskunft in der Geschäftsstelle des Vereins, Berlin IV., Bellevuestraße 3, Künstlerhaus, Quergebäude II. Preisausschreiben. — Die königliche Akademie der Wissen schaften in Turin schreibt zwei Preise Vallauri von je 30000 Lire aus. Nach dem Testament des Senators Thomas Vallauri, eines verstorbenen Mitgliedes der Akademie, soll der erste Preis demjenigen italienischen oder ausländischen Gelehrten zufallen, der vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 1902 das bedeutendste Werk auf dem Gebiete der Naturwissenschaften — dieses Wort in seiner weitesten Bedeutung genommen — veröffentlichen wird. Der andere Preis wird ebenfalls ohne Unterschied der Nationalität demjenigen zugesichcrt, der in der Zeit vom 1. Januar 1903 bis zum 31. Dezember 1906 die beste kritische Arbeit über die lateinische Litteratur veröffentlichen wird. Vereinigung der Schreibwarenhändler. — Eine »Ver einigung der Schreibwarenhändler von Leipzig und Umgebung hat sich am 31. v. M. in einer zahlreich besuchten Versammlung im Hotel -Stadt Dresden- in Leipzig gebildet. Sie bezweckt, den Wettbewerb der einzelnen Berufsgenossen untereinander durch Auf stellung einheitlicher Preise für allgemeine Bedarfsartikel gleicher Art möglichst abzuschwächen; ferner gegen sich fühlbar machende gewerbliche Schäden geeignete Schritte zu thun, sowie schließlich den Mitgliedern die Vorteile des Großeinkaufs durch gemeinsamen Warenbezug zu verschaffen, ohne dabei dem Einzelnen in der Entwickelung seines Geschäfts Grenzen ziehen zu wollen. Apotheker-Versammlung. — Die diesjährige Haupt versammlung des Deutschen Apothekervcrcins wird am 22. und 23. August in Danzig abgehalten werden. 554