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VulsmherFayeblatt 8». Jahrgang Beilage ,« Nr. 213 Dienstag, 11. September 1828 schnitzel Kartossel- flocken Börse und Handel llmtliche sächsische Aotterungen vom 1«. September Dresdener Produktenbörse. Börsenzeil: Montag und Freitag nachmittag 2—4.30 Uhr. Dresden Zum Wochcnbeginn verkehrte die Börse bei nahezu völliger Geschäftsstille in mnmheitlicher und eher schwacher Haltung. Die Kursherabsetzungen erreichten aller dings, Wie auch vereinzelte Aufbesserungen, kein großes Aus maß. Lediglich Polyphon gewannen 5 Prozent. Auch Einbußen bis 6 Prozent. Schwächer lagen anch Dresdner Nähzwirn »nd Dresdener Albumin Genußscheine je plus 2 Prozent Reichsbank mußten weiter nachgeben und erlitten Einbußen bis 6 Prozent. Schwächer lagen auch Dresdener Bank, Plauener Spitzen, Dittersdorfer Filz, Steingut Sörne witz, Kuhnert-Turbo und Verein. Strohstosf mit je 2 Prozent. Weizen 75 Kilo Koggen 70 Kilo Winter gerste, sächs. Juttergste. safer, inl. Raps, tr. Mais Laplata Cinqu. Trocken- nermrgungsanwrume, menren upv. gab. Schließlich wrack er noch über Fristbestimmungen und die Leiden und Nach kriegsleiden von Kriegsteilnehmern, die nach der Auffas sung der modernen Wissenschaft als Kriegsbeschädigung gelten Den Delegierten gab der Vortragende wertvolles Matena für ihre Ortsgruppen mit auf den Weg. Mit der Parol „Nie wieder Krieg!" schloß Herr Wrona seinen beifällig aus genommenen Vortrag. Die Vorstandswahlen hatten folgendes Ergebnis: Oswald Pulsnitz 1. Vorsitzender, Janitz-Kamenz 2. Vorsitzender, Zschiedrich-Großröhrsdorf Kassierer, Janny-Ohorn Schrift führer, Beisitzer: Rich. Kohl-Lichtenberg, Wehner-Gersdorf Frau Lange-Pulsnitz, Frau Eger-Kuckau, Schönr-Großröhrs dorf. Zu Revisoren wurden gewählt die Kameraden Groß mann-Llchtenberg und Otto Hermann-Königsbrück. Nach einem Antrag der Ortsgruppe Kamenz wurde an läßlich des 10 jährigen Stiftungsfestes dieser Ortsgrupppe ai nächstjähriger Tagungsort Kamenz bestimmt. Zuni Schluß wurde folgende Entschließung einstimmig an genommen: „Die auf der Bezirkstagung am 9. September 192 in Königsbrück anwesenden Delegierten, die über 143 organisierte Kriegsopfer im Reichsbund der Kriegsbeschö digtsn, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen vei treten, erheben einstimmig Protest gegen weitere Bewilli gung von Mitteln von feiten der Reichsregierung für B< schaffung von Kriegswerkzeugen." Mit den besten Wünschen und der Hoffnung auf endlich« Erfolg in der Anerkennung der Forderungen des Reichsbur des der K. K. K. schloß der Vorsitzende gegen 3 Uhr nachn tue arbeitsreiche Tagung. voien oie besten Wunsche ver Amlshauptmannschaft vezw. o« Stadt Königsbrück. Hierauf wurde die vorgelegte Geschäfts ordnung angenommen und eine Mandatsprüfungskommission eine Antragskommission und eine Wahlkommissron gewählt Nach dem vom Vorsitzenden erstatteten Geschäfts-Bericht if das Kriegsopfer-Problem heute nach 10 Zähren aktuell« als je. Vor allem muß geprüft werden, ob die ergriffene« Maßnahmen ausreichen, den Mitgliedern wirkungsvolle Hilst zu verschaffen. Das vergangene Geschäftsjahr war ein über aus arbeitsreiches. Zu verzeichnen waren 914 Ausgänge uw 309 Eingänge, an die Ortsgruppen wurden 10 Rundschreibe, gerichtet. Neu' gegründet wurde die Ortsgruppe Oßling während die Ortsgruppe Kuckau aus dem Bautzener Bezir neu hinzutrat. Zum Zwecke der Aufklärung wurden zwc Ortsgruppenkonferenzen nach dem Prinzip des Frage- uni Antwortspiels, das sich gut bewährt hat, abgehalten. In ganzen fanden 5 Vorstandssitzungen statt, 29 Versammlunger der Ortsgruppen wurden vom Vorstand beschickt und der Bau- und Kreistag besucht. In 16 Fällen wurde mündlicht Auskunft erteilt und eins Streitsache mit Erfolg geregelt: Die Mitgliederzahl ist von 1412 auf 1449 gestiegen. Zwei .'Angaben wurden an den Bezirksfürsorgeverband gerichtet, die eine davon, die einen Fürsorgefall betraf, wurde abgelehnj. während der anderen Eingabe betr. Festsetzung dec Einkom- mensgreme Rechnung getragen wurde. Mit Bedauern wies der Vorsitzende darauf hin, daß Herr Amtshauptmann Dr. Lievert, der jederzeit für die Fragen der Krieger- und Hinter- vliebenenfürsorge das nölige warmherzige Verständnis gezeigt l abe und nach Möglichkeit auch helfend eingriff, vom 1. Okto ber ab aus der Amtshauptmannschaft Kamenz ausscheidet. In den Ortsgruppen muß darauf hingewirkt werden, daß unter allen Umständen Mitglieder der Organisation zu den Wohl fahrtsausschüssen hinzugezogen werden. Es ist bekannt, daß den Gemeinden unter den heutigen Verhältnissen die Mittel jur nötigen Fürsorge fehlen, weshalb darauf gedrungen werden muß, daß der Staat und die oberen Verwaltungsbe hörden diese Mittel zur Verfügung stellen, um das Los der Kriegsopfer zu bessern. Bei der Verteilung der Hindenburg- spende muß verlangt werden, daß auch der Reichsbund der K.K.K. und der Kyffhäuserbund gehört werden. Zum Schluß mahnte der Vorsitzende nochmals zu unbedingter Einigkeit. Den Kassenbericht erstattete Kam. Großmann- Llchtenberg. Nach demselben betrugen die Einnahmen 753,18 Mk., die Ausgaben 495.— Mk., sodaß ein Kassenbestand von 259,18 Mk. verbleibt. Hiervon gehen noch die Unkosten für die Delegiertenversammlung ab. Nach dem Revisionsbericht des Kam. Janny wurde dem Kassierer Entlastung ertelt. Herr Kreissekretär Wrona erkannte die aus dem Geschäfts bericht ersichtliche ungeheure Arbeitsleistung de; Bezirksvor standes an und erklärte, daß der Bezirk Kamenz in dieser Beziehung an der Spitze marschiere. Den Ortsgruppen legte ec ans Herz, .dem Vorstand seine schwere Aufgabe durch pünktliche Erledigung de; Schriftverkehrs zu erleichtern. In der weiteren Ausiprache bedauerte Herr Kreissskretär Wronq. bast. der Antrag der 130 Mitglieder zählenden Ortsgruppe Königsbrück, einen Vertreter in den Wohlfahrtsausschuß der Stadt Königsbrück zu endenden, von der Stadt abaelebn dEwerden.Antrag müsse wiederholt und durchs« ... ^>ne ganze Reihe von Anträgen betrafen versorgungsrecht Iiche und Fürsorge-Anträge sowie Fragen der Organisation die fast alle einstlmmlg^angenommen wurden. Derr KrelPeiretar Wrona behandelte in einem fast zwei, stündigen sehr instruktiven Vortrag „Grundsätzliches aus de, Rechtsprechung" und führte aus, daß es sich immer wieder zeige, daß in Mitgliederkreisen große Unklarheiten über du Bestimmungen des Reichsversorgungsgesetzes und des Bev sahrensgesetzes herrschen, weshalb er die einschlägigen Para- graphen dieser beiden Gesetze in Verbindung mit den gründe läßlichen Entscheidungen des Reichsversorgungs-Gerichtes ein gehend erläuterte und zugleich praktische Ratschläge inbezug au 1«. sr-entttcher Bezirkstag »es Rcichsbundes der Kriegsbeschädigten, KriegsteNnehmri ind Kriegerhinterbliebenen Bezirk Kamenz in Königsbrück Die ini Reichsbund zusammengeschlossenen Kriegsbeschn sigten, Kriegsteilnehmer u. Kr.egerhmtcrbliebenen des Kamen- -er Bezirks, dem 15 Ortsgruppen Mit rund 1500. Mitglieder« mgehören, hielten am Sonnabend und Sonntag im Ratskelle, M Königsbrück ihren dl-siahrlgen ordentlichen Bezirkstag ab Line gastze Anzahl von . Delegierten traf bereits am Sonu abend nachmittag Ger em und wurde zum größten Teil be Kameraden untergebracht: außerdem hatte entgegenkommende- Weise auch die Heeresverwaltung 15 Qua.tiere zur Verfistum gestellt. Nach einer Vorstandssitzung, die am Sonnabend abeni -tattfand, vereinigten sich die Teilnehmer mit ihren Dame» M einem . , , Kommers im Ratskellersaal Die einleitenden musikalischen Darbietungen dec Königsbrück« Stadtkapelle, die gute Leitung und ein vorzügliches Zusam menspiel erkennen ließen, fanden uneingeschränkte Anerkennung Der Vorsitzende der Ortsgruppe Königsbrück, Kam. Musch, begrüßte im besonderen den Kreis- und Bezirksvorstand und die Delegierten und gab dem Wunsche Ausdruck, dag alle Teilnehmer einige frohe Stunden in Königsbrück verleben möchten. Er richtete den Mahnruf an alle Mitglieder, dem Neichsverband die Treue zu bewahren, damit die Forderungen nach gerechter Versorgung der Kriegsbeschädigten und Hinter bliebenen mit Nachdruck erkämpft werden können. Die Not der Kriegsopfer sei heute 10 Jahre nach Kriegsende größer denn je. Dec Bezirksvoritzende, Kam. Oswald-Pulsnitz, dankte der Ortsgruppe Königsbrück für den übnaus herzlichen Empfang und wünschte der Tagung vollen Erfolg. Nack) Abwicklung des gewählten Konzertprogramms trat die Fideli» las in ihre Rechte. Ein gemütliches Tänzchen beschloß den Vorabend der Tagung. Tas Gedenken am Ehrenmal. . Sonntag früh 8 Uhr versammelten sich tue Teilnehme, des Bezirkstage; am Ehrenmal auf dem Schelbichenberg, um hier an geweihter Stätte der im Weltkriege gefallenen Kaine, raden ehrend zu gedenken. Der Bezirksvomtzende, Kam Oswald, sand ergreifende Worte für die auf dem Feld der Ehre Gefallenen, die für^uns gestillten und gelitten haben Als äußeres Zeichen der Dankbarkeit wurde ein von de Ortsgruppe Königsbrück gewidmeter Kranz am Sockel de Denkmals niedergelegt und das Gelöbnis erneuert, den Kamp für die gerechten Forderungen der Hinterbliebenen der Kriegs opfer nach dem gegebenen Versprechen auch weiterhin durchzu führen. Das von der Stadtkapelle intonierte Lied vom gut« Kameraden beendete die kurze würdige Gedenkfeier. Jin Ratskellersaal trat kurz nach 9 Uhr vorm. die Telegiertenversammluna zur Abwicklung der umfangreichen Tagesordnung zusammen Vertreten waren die Ortsgrupppe,l Kamenz, Pulsnitz Großröhrsdorf, Königsbrück, Ohorn, Bret nig-Hauswalde. Oberlichtenau, Ober- uni N i e d e r st e i n a, Bischheim, Lichtenberg, Groß nauudorf, Höckendorf, E I st r a und Kuckau. Ät Vertreter der Amtshauptmaunschaft Kamenz nahm der Leite des Bezirksfursorgevcrbaudes Kamenz, Herr Oberverwaltungs Inspektor Kretzschmar, und als Vertreter der Stäb Königsbrück Herr Stadtrat Friedmeier an den Vera tungen teil. Nor Eintritt in die Tagesordnung wurde da, Andenken der verstorbenen Kameraden durch Erheben von de, Plätzen geehrt. Der Bezirksvorsitzende, Kam. Oswald hieß die Vertreter der Behörden herzlich willkommen unl teilte mit, daß Begrünungen und Glückwünsche vonseiten de Amtshauptmanmchaft, der Stadt Königsbrück und der Gau leitung Dresden emgegangen seien. Kam. Musch hieß di stattliche Versammlung namens der Ortsgruppe Königsbrü, willkommen und Kreissekretär Wrona-Bautzen übermittelt die Grüße der Kreisleitung. Die Zerren Oberverwaltungs iulveklor Kretz und.Stadtrat Frirdmeier ent 10. 9. 7. 9. Weiz.-Kl. 10. 9. 15,0—15,4 7. 9. 15,2—15/ 211—216 219—224 Rogg.-Kl Kaiseraus- 16,5—17,0 17,0-17/ 215—220 221—226 zugmehl Bäcker- 40,0—41,5 40,5—42/ 204—212 210—215 mundmehl 34,0-35,5 34,5—36/ — 245—256 Wetzen- 210-220 320—325 210—220 325—330 nachmehl Jnland- weizenm 20,5-21,0 ,21,0—22/ 210-212 212—214 Type 70 32,0-33,0 34,5—35,? 225—225 270—295 Roggen mehl OI 26,5-27,0 26,5-27,0 Type 60 Roggen- mehl I Type 70 SL Roggen- 34,0—35,0 32,0—33,0 34,5—36/ 32,5—33/ 19,0—20,0 18,0—19,01 nachmehl 21,5—22,5!21,5—23/ WM"- ä« 41. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Hengstenberg sprang auf die Füße. „Wenu ich ein Weib wäre, möchte ich die harte Matratze Mit dir teilen Auf Ehrenwort! Die darf dir die Hände küssen, die sich ein mal in deinen Armen rekelt. Aber gewiß! — So! Run komm!" Er umsaßte Hartmann mit einem langen Blick. Wer würde das Weib sein, dem er sich einmal mit seinem ganzen Mannestum schenkte? „Ruth hat mich abgewiesen," sagte er unvermittelt. „Ich bin fast zugrunde gegangen daran. Aber ich glaube, daß ich es verwinde." Hartmann biß die Zähne aufeinander. »Ich habe den Eindruck," fuhr Hengstenberg fort, „daß ste seit dem unglücklichen Zwischenfall eine ganz andere ist als hätten diese Schreckenstage sie gereift, frauenhaft mutet sie mich an. Das hat viel beigetragen, daß jch mich so gut in ihr Nein ergeben konnte, uno zu dir gesagt — Esther Davidsohn hat auch das getan, mich zu trösten. Ich glauve, daß wir nicht schlecht zueinander passen!" Hartmann fand keine Zeit mehr, etwas zu erwidern. Der Diener kam und fragte nach ihrer beider Bleiben. Unverzüglich schlossen ste sich ihm an. X. Der Oktober näherte sich seiner Mitte. Lisa spürte seit Wochen eine unerklärliche Müdigkeit in den Gliedern. Ihre Wangen waren blaß, ihre Augen lagen tief, ein un bestimmtes Etwas, ein nie gekanntes körperliches Un behagen machte sie unruhig und gereizt Sie bezwang sich mit wahrem Heldenmut. Sie rieb sich, ehe ste zu Tisch oder zu ihrem Mann in» Zimmer trat, die Wangen mit dem Handrücken rot. Nachts setzte sie sich, wenn er schlief, im Bette auf und drückte die Hände gegen das Herz. Das hämmerte und klopfte. Ein dumpfes, wirres Gefühl nahm ihr den Schlaf von den Lidern Alle Vorbereitungen zur Reise nach Indien waren getroffen. In vierzehn Tagen war die Fahrt geplant Wenn sie nur erst fort wäre! Die Meerfahrt wurde ihr aut tun würde alles Unbehagen wegwaschen Ste freute sich auf all das Neue, dem ste entgegenging, und konnte doch ihrer Freude nicht ganz froh werden. Und heute morgen, als sie neben dem Gatten an dessen Schreib tisch stand, mußte sie sich plötzlich an ihn klammern, um nicht zu stürzen, so hatte ein Schwindel sie befallen. Er war äußerst bestürzt gewesen und gab den Auf regungen mit den Vorbereitungen für die Reise die Schuld. Er duldete nicht mehr, daß ste im Garten und im Hause viel hin- und widerlief. Sie mußte stillesitzen und sich Ruhe gönnen. Einige Tage vor der Abfahrt befahl er, sie müsse sich noch einmal von Hofrat Penzl untersuchen lasten. Ihr Zustand machte ihm Sorge. Sie sträubte sich, bat rührend, ihr die Untersuchung zu schenken, aber er bestand darauf. Penzls Ausspruch war vernichtend. „Sie werden hübsch zu Hause bleiben, Frau Professor," sagte er. „Es wäre ja reiner Mord, den Sie an sich und Ihrem Kinde beginnen!" Lisa sah ihn mit weitgeöffneten Augen an. „An meinem Kind!" „Ja! Sie haben das wohl nicht gewußt, oder sagen wir geglaubt? — Aber nun wißen Sie's. Das könnte Ihr Mann gar nicht verantworten, wenn er Sie unter solchen Umständen mit nach Indien nehmen würde!" Sie war wie betäubt und wußte nicht, wie sie nach Hause gekommen war. Kelling hob ste fast ohnmächtig aus dem Wagen und trug st- ins Haus Er bettete ste in das Schlafzimmer. Sie weinte lautlos in die Kisten. Er be wies eine rührende Geduld, bis er endlich den Grund ihrer Tränen erfuhr. „Ich darf nicht mit!" schluchzte sie. „Nicht, meine kleine Frau? Hat er dir nicht gesagt, warum?" Sie schüttelte den Kopf und schwieg. Und diese eine Lüge ward ihr zum Fluch. Kelling telephonierte etwas später an Dr. Penzl. Der war im Fortgehen und hatte Eile. „Ich habe Ihrer Frau Gemahlin bereits gejagt, dag es bei ihrem derzeitigen Gesundheitszustand eine Unver- autwortlichkeil von Ihnen wäre, sie mitzunehmen. Dabe« muß ich bleiben! Ich empfehle mich Ihnen, Herr Pro fessor!" Und Lisa blieb! Sie war nicht bei Bewußtsein, als Kelling sich zum Abschied über sie beugte. „Mutter! Du wirst sie mir behüten!" bat er. „Von dir verlange ich sie wieder zurück!" Seine Augen lagen tief und waren rot gerändert. . „Solange ich lebe, mein Sohn, werde ich immer um sie jein!" „Du wirst leben, Mutter! Ich kann nicht gehen, wenn «ch sie allein weiß!" Die alte Dame entfernte sich schweigend. Sie konnte fein Leid nicht mehr mitansahen. Kelling hob sein Weib in die Arme und bedeckte dessen Gesicht mit Küsten. „Lisa, sieh mich an! Nur einmal noch, Lisa!" Sie hörte ihn nicht. Ihre Augen blieben geschlossen. „Mutter, ich lasse mein Liebstes in deinen Händen zu rück!" 'rgte er noch einmal, als er im Wagen saß. „Mein Le* nd das ihre ist eins!" Sie nickte. Die Tränen liefen ihr über die Wangen. Von Hamburg kam die erste Nachricht an Lisa. Sie las seinen Sehnsuchtsschrei mit feuchten Augen. Kellings Mutter wunderte sich im stillen, wie ruhig und ergeben ihre Schwiegertochter war. Hin und wieder fand diese sogar ein Lächeln. Lisa ging offenen Auges wie im Traum. „Sein Kind!" Niemand wußte darum als sie. Wenn er kam, nach zwei oder vielleicht nach drei Jahren, würde das Kleine ihm entgegenjauchzen und ihn mit dem Vaternsme» begrüßen.