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Nr. 211. Pulsnitzer Tageblatt. — Sonnabend, den 8. September 1928. Sene 2. erhoben wird. Nur wenige der klassischen Musikliteratur sind so wie Schubert geeignet, ihren Weg ins Herz des Menschen zu finden. — Die Singgemeinschaft der Arbeiter- Gesangvereine von Pulsnitz u. Umg. veranstaltet eine Schu bert-Feier am Sonnabend, den 29. Sept, in Menzels Gast hof. Sie bemüht sich, diese Feier der Bedeutung Schuberts würdig zu gestalten. Näheres darüber werden Inserate in der Woche vor der Feier ankünden. Pulsnitz. (Die Besichtigung der Groß bäckerei des Konsumvereins Pulsnitzf findet morgen, den 9. September statt und wird dadurch ein lang gehegter Wunsch der Mitglieder erfüllt. Die Großbäckerei ist ein Unternehmen, welches ganz neuzeitlich eingerichtet ist und alle Errungenschaften der Technik in sich vereinigt. Es sind 6 Doppelauszug-Oefen und 1 Einschuß-Ofen vorhanden und es können täglich 6000 4 Pfund-Brote gebacken werden. Die Besichtigung der Großbäckerei hat ein derartig großes Interesse für die Mitglieder des Konsumvereins Pulsnitz, daß voraussichtlich 9000 Personen an der Besichtigung teil nehmen. Zur Bewältigung des Verkehrs sind verschiedene Extrazüge eingelegt. Pulsnitz. (Der Hausbesitzer-Verein E. V. für Pulsnitz und Umgegend,) welcher durch die er folgreiche Tätigkeit seines Vorsitzenden Herrn Stadtrat Bier- eichelt während dessen Amtszeit von 160 auf heute 340 Mitglieder gewachsen ist, erteilt durch seinen Vorsitzenden Bischofswerdaer Straße 18 in allen steuerlichen und sonsti gen Fragen des Hausbesitzes kostenlose Auskunft. Es kann jedem Hausbesitzer in seinem eigenen Interesse dringend nur empfohlen werden, dem Verein beizutreten. Pulsnitz. (Der ärztliche Sonntagsdienst) wird am Sonntag, den 9. September 1928 von Herrn vr meck. Schöne versehen. — (Jugendherberge St. Marien st er n.) Am Sonntag, den 16. September 1928 findet die Weihe der vom Bezirksverband der Amtshauptmannschast Kamenz er richteten Jugendherberge St. Marienstern in Panschwitz statt. Der Weihefeier gebt am Sonnabend, den 15. September, '/,8 Uhr, ein Begrüßungsabend im Gasthof zu Panschwitz voraus, für den neben einem Lichtbilder-Vortrag des Herrn Dr. Frenzel, Bautzen, über die Ausgrabungen und vorgeschicht lichen Funde in der Klosterpflege, Lieder zur Laute von Herrn Studienassessor Patzig, KameNz, wendische Chöre und Tänze (begleitet vom Dudelsackpfeifer und wendischen Geigen) sowie gemeinsame Lieder vorgesehen sind. Der Sonntag-Morgen wird >/>8 Uhr eingeleitet durch zwei Gruppen - Führungen: Führung ä: Kloster St. Marienstern, Naturpark Lippe und Kuckauer Burgwall, durch chie Herren Propst Macek, St. Ma rienstern, und Oberlehrer Melzer, Panschwitz; Führung 8; Naturpark Lippe und Ostroer Burgwall, durch Herrn Dr. Frenzel, Bautzen. Bei der am Sonntag, den 16 Septem ber, >/,1l Uhr, beginnenden Weihefeier auf dem Platze der Jugendherberge werden außer der Weiherede des Herrn Amts hauptmann Dr. Sievert deutsche und wendische Lieder und Chöre, Jnstrumentalvorträge u. a. dargeboten werden. Nach dem Mittagessen, das in der Jugendherberge oder in den Gasthöfen zu Panschwitz und Kuckau eingenommen werden kann, finden um 3 Uhr unter Leitung des Herrn Lehrer Kutschke, Sebnitz, Turnübungen der Jugend statt, denen sich Lieder zur Laute, Spiele, deutsche und wendische Volkstänze sowie freies Treiben der Jugend auf dem Tummelplätze der Jugendherberge anschließen. Die Veranstaltungen werden voraussichtlich gegen 6 Uhr ihr Ende erreichen. Die Ju gend und alle Freunde der Jugend sind zu dem aus Anlaß der Einweihung der Jugendherberge staltfindendcn Veranstal tungen herzlich willkommen. Anmeldungen sür die Uebcr- nachtung wie auch sür das Mittagessen am Sonntag werden dis zum 13. September an Herrn Herbergsverwaltcr Höhne, Jugendherberge St. Maricnfteru in Panschwitz Sa (Fern sprecher Amt Panschwitz 279) erbeten. — (Die 4. Klasse wird ab geschafft.) Die Frage der Bezeichnung der Wagenklassen der Reichsbahn ist inzwischen endgültig entschieden worden Die drei bleibenden Klassen können nicht anders als mit den Ordnungszahl-» 1, 2 und 3 bezeichnet werden. Dazu nötigt vor allem die Verbindung mit dem Ausland. Die Wagen laufen unter dieser Bezeichnung durch, Lie gemeinsamen Tarife sind so vereinbart usw. Es versteht sich auch, daß die 1. Klasse in den FD-Zügen erhalten bleibt. Von den beschleunigten Per sonenzügen werden zunächst 11 Paare in Eilzüge verwandelt, die anderen als gewöhnliche Personenzüge geführt. — (Sachs. Gemei ndebeamtentaginLöbau.) Der Sächsische Gemeindebeamtenbvnd hält seine diesjährige Bundeshauptversammlung am 23. und 24. September in Löbau (Sachsen» ab. Am 22. September geht eine Sitzung des Bundes Gesamtvorstandes voraus. Mit dec Landes- Hauptversammlung sind gleichzeitg Hauptversammlungen der Krankenkasse der Lebens-Versicherungs-, Mobilar- und Brand versicherungskasse des Bundes verbunden. — (Wieder einer! — 15 Jahre in der Frem denlegion verschollen.) Aus Chemnitz wird uns ge schrieben : Durch das Bürgermeisteramt in Eschwege a d. Werra eihielt dieser Tage ein auf der Markusstraße wohnhafter hiesiger Bürger das erste Lebenszeichen von seinem seit 15 Jahren verschollenen Bruder Kail Günther Irmscher aus der Fremdenlegion. Man hatte bisher angenommen, daß dec Vermißte im Kriege verschollen sei und nicht mehr unter den Lebenden weilte. Nach dem Berichte des Eschweger Bürger meisters dient Irmscher in der Fremdenlegion und wird im nächsten Jahre aus dem Dienste entlassen, um dann in seine Heimat zurückzukehren. Da er sich angclegcmlich nach seiner Mutter und nach seinen Geschwistern erkundigt, darf ange nommen werden, daß er schon wiederholt versucht Hai, seinen Angehörigen ein Lebenszeichen zu geben. Offenbar sind die Blatt, man wolle in dem europäischen Konzert oder besser gesagt in der europäischen Verschwörung die Schulden und Reparationen verquicken, um Amerika zur Herabsetzung der Schuldsumme zu zwingen. Französische Kreise hätten bereits zugegeben, daß man während der kommenden Rheinlandbe sprechung darüber diskutieren wolle. Amerika müsse klar gemacht werden, so meinen die französischen Kreise, gleich gültig wie es darüber denke, daß die Reparationen und Schulden miteinander verkoppelt werden müßten. Der Eindruck der Aanzlerrede Die Berichte der Berliner Blätter aus Genf beschäftigen sich ausführlich mit der Rede des Reichskanzlers am Freitag nachmittag und dem Eindruck dieser Rede. Im „Lokal anzeiger" wird darauf hingewiesen, daß der Reichskanzler für die zarten Ohren der Genfer Delegierten viel mehr gesagt habe, als man in Genf gewohnt sei. Er habe rücksichtslos das Scheitern der Abrüstung festgestellt. Das werde ihmi nicht vergessen werden, auch nicht wenn in Berlin die j Folgerungen aus den letzten Genfer Verhandlungen und aus der gesamten Locarno-Politik gezogen werde» müßten. — Die „Germania" sagt, die Unzweideutigkeit, mit der der Kanzler Deutschlands Lebensforderungen formuliert habe, bestärke die Hoffnung, daß er auch gegenüber den Besatzungs mächten festbleibe und nicht etwa Zugeständnisse mache, die im Widerspruch mit den Wünschen des deutschen Volkes ständen. — In dem Bericht der „D. A Z " wird betont, daß Reichskanzler Müller eine deutliche Rede gehalten habe. Er habe nicht als Parteimann, sondern als Vertreter Deutsch lands gesprochen. Von der Rheinlandräumung sei nur in einer Anspielung die Rede gewesen, das müsse riachgeholt werden, wenn die schwebenden Verhandlungen negativ ver liefen. — Die „Deutsche Tageszeitung" und die „Kreuzzeitung" bedauern lebhaft, daß wieder die Ge legenheit versäumt worden sei, für die Lösung der Rheinland frage in offenem und deutschen Sinne zu werben und die heutige Lage zu geißel». Schließlich sei die Räumung eben das einzige aktuelle Problem. — Die „Vos fische Zei tung" hebt hervor, daß Hermann Müller in Genf einen Erfolg gehabt habe. Das sei erfreulich für das Deutsche Reich, für das der Umstand, daß Dr. Stresemann dieses Mal fehlen mußte, zweifellos an sich eine Schwierigkeit auf dem internationalen Parkett bedeutet habe. — Das „Ber ¬ liner Tageblatt" sagt, es sei eine Rede gewesen, die man lediglich ihres Inhalts willen aufmerksam anhörte und deren Feststellungen, maßvoll in der Form, entschieden in der Sache namentlich da, wo sie die Mißerfolge der Ab- rüstungsarbciten und die Zwiespältigkeit der Politik gewisser Regierungen kritisierte, sicherlich zum Nachdenken gezwungen hätte. In der sachlichen Sprechweise des Kanzlers habe das Bekenntnis zur gemeinsamen Friedcnsarbeit vertrauenerweckend gewirkt. — Der „Vorwärts" sagt, es sei eine der stärksten und kühnsten Reden gewesen, die bisher überhaupt vernommen worden seien, von der ersten bis zur letzten Zeile würdig und frei von schönen diplomatischen Höflichkeitsfloskeln, die sonst fast jede Völkerbundsrede verunzierten. Sowohl nach der Form wie nach dem Inhalt hätte die gleiche Rede ebensogut auf einem internationalen sozialistischen Kongreß gehalten werden können. Der Eindruck der Rede Müllers in Genf Genf, 7. September. Die Rede des Reichskanzlers Müller wurde von der Vollversammlung des Völkerbundes an verschiedenen Stellen besonders von den Delegierten der skandinavischen Mächte durch lebhaften Beifall unterbrochen und fand auch am Schlüsse starken Beifall auf allen Bänken. Die Erklärungen des Reichskanzlers zu der Abrüstungsfrage haben allgemein starken Eindruck hervorgerufcn, da sie weit über das hinausgingen, was bisher von irgend einer Seite an Abrüstungssorderungen in der Versammlung vorgebracht worden war. Besonders der Hinweis, daß bisher noch keine Ergebnisse in der Abrüstuugsfrage erzielt seien, blieben nicht ohne Eindruck. Dagegen widmete der Reichskanzler der Minderheitenfrage nur einige formelle Worte ohne, wie all gemein erwartet worden wär, die Notwendigkeit eines erhöh ten Minderheitenschutzes durch den Völkerbund zu fordern. Die Räumung des Rheinlanües wurde vom Reichskanzler in seiner Rede nicht direkt erwähnt, jedoch wurden seine Er klärungen, daß die alliierten Negierungen an ihren alten Machtstellungen festhielten und neue zu gewinnen suchten, sowie die Erklärung, daß cs bei den Negierungen selbst an dem Vertrauen in die Wirksamkeit der internationalen Ver pflichtungen fehle, allgemein als ein deutlicher Hinweis auf die Notwendigkeit der Nheinlandräumung aufgefaßt. — Nach der Rede beglückwünschte der griechische Delegierte Politis den Reichskanzler. Briefe regelmäßig dem Sadismus der französischen Zensur stelle zum Opfer gefallen. — (Sachsen zahlt vorläufig die Unter stützungen an die Lufthansa nicht weiter.) Wie wir von unterrichteter Seite unterfahren, wird Sachsen die bisherigen Unterstützungen an die Deutsche Lufthaufa nach dem Ergebnis der gestrigen Berliner Verhandlungen vorläu fig nicht weiterzahlen. Pulsnitz M. S. (Kinderfest.) Am Sonntag, dm 2. September, war sür unsere Turnerkinder des Turnvereins Puls nitz M. S. V-I. der Tag, auf den sich jedes schon lange freute und auch die Eltern steckten am Sonntagmorgcn bcsrtedigt den Kopf heraus, zeigte doch der Himmel einen verheißungsvollen Tag. Gegen 1 Uhr marschierte der Zug der Kinder, eingelcitet vom Spielmannszug, abgeschlossen von den übrigen Vereinsmitgliedern, hauptsächlich Männerriege, durch dcn O.t, dann den Eierberg hinaus, um oben aus dem Waldhausgarten einige jrohe Stunden mit unsern Kindern zu verleben. Nach kurzer Begrüßung des Vorsitzenden des Kinderausschusses, P. Hoffmann, ging jede Ab teilung ihrer Belustigung nach. Da gab es Vogelschießen, Werfen nach Sternen, Sackhüpfen, Wersen nach Töpfen, Kletterstange usw. Außerdem hatte der Ausschuß dieses Mal sogar eine Kegelbahn gebaut, und nicht zu vergessen „Vetter Claus", welcher unter den Zuschauern rege Anteilnahme sand. Auch die Troßen konnten sich ergötzen an Vogel- und Preieschießen. Nachdem die Abteilungen ihren Kaffee mit Kuchen eingenommen hatten, begannen die allge meinen Freiübungen unter der bewährten Leitung ihres Turnwarts Scheibe. Diese Hebungen sollten uns nichts schwieriges zeigen, sondern hier sollte man sehen, mit welcher Lust die Kinder turnen, und ihren Eiser haben alle zur Genüge gezeigt. Nach diesem rich tete der Dereinsvorfitzende Kenner einige Worte an die Kinder und Anwesenden. Er gedachte u. a. des Turnvaters John zu seinem ISO. Geburtstage und gab kund, daß dar Kinderfest zu einem Volksfest geworden sei und sich jedes Kind dessen bewußt sein soll, zum Dank dafür fleißig die Turnstunden zu besuchen und in diesem Geiste unsern Vater Jahn zu ehre». Hieraus sand die Belustigung ihren Fortgang. Doch bald ries der Vorsitzende Hoff mann seine Kinder wieder zusammen, um die Preise zu verteilen und jedem Kinde ein Geschenk mit auf den Weg zu geben. Bald meldete sich der Abend und einige Mädchen zeigten uns einige Reigen mit Bundfeuerdeleuchtung, wobei sich der Tanz im weißen Gewände bei buntem Licht sehr gut vusnahm. Nun suchte jedes Kind seine bunte Laterne so schnell wie möglich leuchten zu sehen und der Zug bewegte sich abwärts nach dem lieben Pulsnitztal, wo uns unterwegs noch öfters Buntseuer entgcgcnflammte. Der Spielmannszug sorgte auch sür Unterhaltung und legte sein Können an den Tag und über das Gesehene und Gehörte ist man des Lobes voll. Doch steht man in dem Garten des Waldhauses, muß man sich sagen, ein schönes Fleckchen Erde, zu Füßen unser Puls nitz. Herrn Hauffe und seinem Pächter Schöne Dank sür Uebcr- lassung des Platzes. Ein Fest mit den Kindern hier oben feiern zu können, wo sich Groß und Klein des Tages und der Einigkeit freut, ist rin wirkliches Fest. Gedenkt man den Worten des Vor sitzenden, rin Volksfest, dann alle aus in den Turnverein und »frtjch, jromm, fröhlich, frei" als Jahns Jünger geturnt. kn 8. Bischofswerda. «Neue Autolinic.) Außer den unsere Stadt berührenden 3 staatlichen Autolinien Bischofs werda—Radeberg—Dresden, Neustadt—Bischofswerda und Neusalza — Spremberg — Bischofswerda soll demnächst eine neue Linie Bischofswerda—Uhhst/Taucher eingeführt werden, sür welche die Stadt 300, 200, 500 und 250 Mark Ga rantiesummen zu leisten hat. Dresden. (Ein K u g e l k r a n k e n h a u s.) Als die Jahresschau zu ihrer diesjährigen Ausstellung „Die Tech nische Stadt" das erste Kugelhaus der Welt baute, war sie von dem Gedanken beseelt, eine zunächst literarische Idee in die Wirklichkeit umzusetzen, um damit deutscher Bau- und Jngenieurtechnik eine neue reizvolle Aufgabe zu bieten. Es bestand nicht die Absicht, mit diesem ersten Kugelhaus der Welt dafür einzutreten, daß sich die Men schen nun in Kugelhäusern ansiedeln sollten. Nachdem nun aber das Kugelhaus in fast allen Ländern der Welt durch Abbildungen bekanntgeworden ist, scheint sich die sensationelle Idee nun doch zu einer ernsthaften Ange legenheit zu gestalten. So wird beispielsweise aus Cleve land (USA.) gemeldet, daß dort ein Kugelkrankenhaus aus Stahl gebaut werden soll. Dresden. (Vereitelter E i n b r n ch s v e r s n ch.) In der Nacht bemerkten Straßenpassanten in der Mar schallstraße einen Mann, der an einem Stangengerüst eines Hauses emporkletterte. Sie benachrichtigen sofort tele phonisch den 5. Sicherheitspolizeibezirk, der eiligst Polizei beamte entsandte. Diesen gelang es, den Einbrecher, der sich inzwischen in einer Schaufensternische versteckt hatte, festzunehmen. Er hatte bereits an verschiedenen Stellen Löcher in dcn Schaufenstcrraum gebohrt. Ein Mittäter, der Schmiere gestanden hatte, war beim Eintreffen der Beamten verschwunden. Der Täter wurde als ein 27jähriger arbeits- und wohnungsloser Packer aus Berlin festgestellt und den: Polizeipräsidium zugeführt. Er gab zu, daß es seine Absicht gewesen sei, einzubrcchcn. Ferner gab er zu, kürzlich einen Einbruch in ein Geschäft auf der Drehgasse verübt zu haben. Heute früh konnte NUN von der Kriminalpolizei in einer hiesigen Herberge auch der flüchtige Mittäter festgenommen werden. Es handelt sich ebenfalls um einen 32 Jahre alten Arbeiter aus Berlin. ! Auch er ist geständig. Mit ihrer Festnahme sind zweifel- > los zwei Verbrecher unschädlich gemacht worden, die in f Dresden Geschäftseinbrüche geplant hatten, um dann mit ' ihrer Beute wieder nach Berlin zu verschwinden. Meerane. (V a h n h o f s u m b a u.) Die Um- lind s Erweiterungsbauten des Meeraner Bahnhofs sind nun mehr vollendet. Die Stadt läßt jetzt noch mit Genehmi gung der Eisenbahnbehörde die dem Bahnhof gegenüber stehenden und das Straßenbild stark beeinträchtigenden beiden Verwaltungsgebäude der Bahn abbrcchen. Die Kosten für den Abbruch und Wiederaufbau an anderer Stelle in Höhe von 30 000 Mark hat die Stadt zu tragen. Durch den Abbruch der Gebäude wird die Anlegung einer neuen breiten Straße von der Stadt nach dem Bahnhof ermöglicht. Öderan. (M otorr a d u n f a l l.) Auf der Staats straße Öderan—Mclvcrg stießen zwei mit je zwei Per sonen besetzte Motorräder zusammen. Drei der Motor radfahrer wurden schwer verletzt, einer so erheblich, daß er in der Nacht nach dem Unfall starb; der vierte Fahrer kam mit leichteren Verletzungen davon. Der Tote ist ein Wcbmeister aus Hirschberg in Schlesien. Sehma i. E. (Tödlich überfahren.) Beim Überqueren der hiesigen Staatsstraße wurde die 74jährige Witwe Antonie Klötzler von einem Personenauto, das mit einem Fahrlehrer und mit einem Fahrschüler besetzt war, überfahren und sofort getötet. Die Verunglückte war schwerhörig und hat vermutlich die Warnungssignale überhört. Beabsichtigte Betriebsstillegungen. Beim sächsischen Arbeits- und Wohlfahrtsmiuisterinm sind im August 94 Anzeigen über beabsichtigte Stillegung von Betrieben eingelaufen, also neun weniger als im vor hergehenden Monat. Die stärkste Beteiligung, nämlich 13 Anzeigen, entfällt ans dcn Maschinenbau, ihm am nächsten steht die Gewinnung und grobe Bearbeitung von natürlichen Gesteinen mit neun Anzeigen. Es folgen die Eisengießerei mit acht und die Banmwollindustrie mit sechs Anzeigen. Je vier Anzeigen sind eingereicht von dei Wirkserei und Stickerei, der Gardinenherstellung, der Papiererzeugung und der Stellmachcrci. Drei Anzeigen