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Nr. 196. werk. Bei Michala verbrannte auch das Getreide mit, wäh rend Schulze keinen Verlust an Futtermitteln zu beklagen hat. Das Vieh und verschiedenes Hausgeräte konnte ge rettet werden. Als Ursache des Feuers wird Brandstiftung vermutet. Am Ort etschienen die Spritzen von Piskowitz, Schönau und Rosental und die Dampfspritze von Kloster St. Marienstern, die aber infolge Wassermangels nicht in Tätigkeit treten konnte. Löbau i. Sa. (Brandstiftevan der Arbeit.) der Brandstifter, der vor einiger Zeit die Umgebung von Lunewalde unsicher machte, scheint erneut sein ver brecherisches Handwerk ausgeübt zu haben. Vermutlich «folge Brandstiftung brach im Wirtschaftsgebäude des Gasthauses Obercunewald Großfeuer aus, das trotz der ingestrengten Tätigkeit der sofort herbeigeeilten Wehren ms Scheunen- und Stallgebäude bis auf die Umfassungs- nauern einäscherte. Fast die gesamte diesjährige Ernte vurde ein Raub der Flammen, ebenso verschiedene Ge- »rauchsgegenstände. Dresden. (Zu- Domherrn ernannt» Dör ries Freiherr v. Münchhausen ist auf Vorschlag des Kapitels des Domstifts Wurzen von Sr. Magnifizenz dem Landes bischof von Sachsen zum Domherrn ernannt worden. Dresden. lEin Drsdner in der Ostsee er trunken.) Wie von der Insel Rügen gemeldet wird, ist an der nordwestlichen Küste bei Dranske die Leiche eines etwa 17 jährigen jungen Mannes augeschwemmt worden. Nach den bei ihm aufgefundenen Ausweispapieren handelt es sich um den Drogistenlehrling Fritz Findeisen aus Dres den. Der Verunglückte hatte einige Ausrüstungsstücke bei sich, die auf eine Bootsfahrt schließen lassen. Wahrscheinlich hatte er diese von Zingst oder der Insel Hiddensee aus allein unternommen, da von anderer Seite keine Meldung über das Unglück vorliegt. Das Boot ist bisher nicht angetrieben worden; es muß angenommen werden, daß es bei den hef tigen Stürmen der letzten Tage gekentert ist. Dresden. (Schwere Benzinexplosion in einer Färberei.) Am Dienstag entstand in der chemischen Waschküche einer Färberei in der Zinzendorfer Straße aus ungeklärter Ursache eine Benzinexplosion. Während der Löscharbeiten fand das Feuer an Benzin fässern neue Nahrung. Die Fässer explodierten unter lautem Knall. Drei Feuerwehrleute erlitten leichte Ver letzungen. Durch das Schaumlöschverfahren gelang es, den Brand rasch zum Ersticken zu bringen. Dresden. (Eisenbahnunfall auf der Strecke Leipzig — Hof.) Wie von der Reichsbahn direktion Dresden mitgeteilt wird, sind auf Bahnhof Feilitzsch vom Personenzug 4208 die Lokomotive und der Zugfuhrerwagen entgleist. Personen sind nicht verletzt worden. Beide Hauptgleise der Strecke Leipzig—Hof wurden auf einige Stunden gesperrt. Der Zugverkehr konnte durch Umsteigen aufrechterhalten werden. Chemnitz. (Mord und Selbstmord.) In einer Wohnung der Schloß-Vorstadt wurden von der Woh nungsinhaberin eine dort vorübergehend wohnende 22 Jahre alte Lagerarbeiterin und ein 39 Jahre alter Buch halter erschossen aufgefunden. Den Umständen nach liegt Mord und Selbstmord vor. Der Buchhalter dürfte erst seine Geliebte und dann sich selbst durch Schüsse in den Mund getötet haben. Wie aus hinterlassenen Briefen zu entnehmen ist, sind beide nach vorher getroffener Verein barung infolge Schwermuts freiwillig aus dem Leben geschieden. Chemnitz. (EinbrecheranderArbeit.) Diebe drangen in das Gebäude des Bahnhofs Schneeberg-Neu- städtel ein und erbrachen den Geldschrank. Den Räubern fielen 600 Mark Geld in die Hände. Man nimmt an, daß es sich um dieselben Täter handelt, die auch in das Bahn hofsgebäude in Schönheiderhammer eingebrochen waren. Chemnitz. (Ein diebischer Reisender.) In den letzten Wochen sprach ein junger Mann bei älteren gebrechlichen Personen vor und bot ihnen den sogenannten Dr. Fischerschen Gesundheitstee zum Kauf an. Durch sein gesprächiges Wesen verstand er es, sich Eingang in die Wohnungen zu verschaffen. Bei dieser Gelegenheit ver übte er Diebstähle und es fielen ihm dabei Geldbeträge von 1 bis 420 Mark in die Hände. Die Kriminalpolizei hat jetzt den Täter ermittelt und festgenommen: es ist ein 24 Jahre alter Reisender aus Basel. Leipzig. (Das Ende des Defraudanten.) Seit dem 18. d .M. war der 21 Jahre alte Buchhalter Willi Lenhardt, der bei einer Schuhwarenfabrik in Lichtenberg angestellt war, unter Mitnahme von 4000 Mark ver schwunden. Man vermutete, daß er sich zu seiner Braut nach Leipzig begeben habe, was sich auch bestätigte. Jetzt fand man aus den Eisenbahnschienen in der Nähe der Station Bendrich im Kreise Merseburg die Leichen eines jungen Mannes und eines Mädchens. An Hand eines Briefumschlages, den der Mann bei sich trug, erkannte man in ihm den vermißten Lenhardt. Es besteht kein Zweifel, daß er seine Braut, eine Kontoristin Hedwig H. aus Leipzig, tatsächlich aufgesucht hat und mit ihr ge meinsam in den Tod gegangen ist. Leipzig (Leipzig und das Sängerbundes fest, das nach Frankfurt kommt.) Die sächsischen Sängerbünde waren mit nahezu 30 000 Mann beim Sänger bundesfest in Wien: sie alle haben die Bewerbung der Stadt Leipzig um das nächste Sängerbundesfest warm unterstützt, und sie alle sind außerordentlich mißgestimmt zurückgekehrt, nachdem die Begründung der Einladung Frankfurts für die anderen Sänger offenbar durchschlagender erschien. Es ist das dritte Mal, daß Leipzig sich um das Deutsche Sänger bundessest bemüht; daß es trotz der vorhandenen glänzenden Unterbringungsmöglichkeiten und trotz der in der Welt einzig dastehenden Festhällen wieder nicht gelungen ist, das Fest nach Leipzig zu bekommen, gibt sehr zu denken und die Stadtverwaltung muß ihre Propaganda in dieser Richtung einer eingehenden Prüfung unterziehen, denn der Mißerfolg ist zu eklatant, als daß man dieser Propaganda gar keine Schuld zuschreiben dürfte. Pulsnitzer Tageblatt. — Mittwoch, den 22. August 1928. Zwickau. (Weil der Motor versagte.) Der Lieferwagen einer Glauchauer Firma fuhr den Raschbcrg auf der Lengenfelder Straße aufwärts. Als der Chauffeur reu Gang umschallen wollte, versagte der Motor und der Wagen fuhr rückwärts die steile Straße hinunter. Beim Freitagschen Haus stürzte das Gefährt die Böschung hinab. Während der Beifahrer sich durch Abspringen retten konnte, wurde der Chauffeur in schwerverletztem Zustande nach dem Krankenhaus gebracht. mochlttz. (Schwerer Unglücksfall.) Im nahen llrras geriet ein dreijähriger Knabe auf dem Felde in die Nähmaschine und wurde furchtbar verstümmelt. Ein Bein vurde abgeschnitten, das andere gebrochen. Schwarzenberg. (JmSteinbruchverunglückt.) LN dem Steinbruch am Lahnberg verunglückte der Ar teiter Groß tödlich. Er hinterläßt Frau und vier Kinder. Waldheim. (D a ch st u h l b r ä n d e.) Im Dachstuhl ws Hauses des Mechanikers Uhlig in der Schloßstraße wach ein Brand aus, der auch auf das Nebenhaus des Schneidermeisters Täuschler Übergriff. Die Dachstühle wr beiden Häuser und teilweise die Treppenhäuser wur den vernichtet. Die Brandursache konnte noch nicht er- nittelt werden. Aussig. (Mordversuch im Krankenhaus.) Im hiesigen Krankenhaus stürzte sich der geistig minder wertige Patient Arno Blumenstein auf einen schlafenden Kranken und brachte ihm mit einem Messer Stiche in den Hals, die Brust und die Arme bei. Bei seiner Verhaftung gab der Täter an, daß er sich für die vielen Neckereien habe rächen wollen. Tagungen in Sachsen Dritter Sächsischer JSgcrtag. Vom 8. bis 10. September 1928 findet in Freiberg in Sachsen der Dritte Sächsische Jägertag verbunden mit Landes verbandsschietzen statt, wozu der Landesverband Sächsischer Jäger, Sitz Dresden, einlädt. Sächsischer Malcrtag. In Leipzig wurde der 12. Sächsische Malerlag abgehalten. Die versammelten sächsischen Malermeister beschäftigten sich mit einer grotzen Anzahl wichtiger Standcsfragen, aus denen aber hauptsächlich die Sorge um die Ausbildung der Lehrlinge im Malergewerbe herauszuheben ist. Die Malermeister sind der Ansicht, daß eine vierjährige Ausbildung der Lehrlinge unerläßlich sei. Sehr viele Klagen hörte man über die wirt schaftliche Lage der Gewerbezugehörigen, überall hat man mit Preisdrückereien trotz erhöhter Gehilfenlöhne zu kämpfen. Die Gleichheit der Ursachen englischer und deutscher Wirtschaftsnot Die Allgemeine Deutsche Credit Anstalt Leipzig schreibt in ihrem letzten Wochenbericht zu obiger Ueberschrijt folgendes: Die sich gegenwärtig abspielenden wirtschaftspolitischen Vor gänge in England verdienen in Deutschland besondere Beachtung, weil sie sich auf Voraussetzungen aufbaucn, die — wenn auch zum Teil anders bedingt — in ähnlicher Form bei uns In Erscheinung treten. Zwar hat der englische Außenhandel — wie in letzter Zeit wiederholt betont wurde — im ersten Halbjahr 1928 Fortschritte in der Richtung einer Minderung der Passivität gebracht, indem die Gesamtaussuhr stieg und die Gesamteinfuhr obnahm. Inzwischen bat man aber erkennen müssen, baß diese Erscheinung bei der vor läufig nicht sonderlich großen Veränderung der Ziffern noch keine zuversichtlichen Rückschlüsse aus die Besserung der Geiamtwirtschasts- läge zuläßt, zudem - verglichen mit den Vorkrlegszahlen — eine grundlegende Wandlung im Sinne einer weitgehenden Annäherung an die seinerzeit nur ungefähr halb so große Außenhandelspasfivität noch nicht erkennbar ist. Mit Recht betrachtet daher der englische Wirtschaststheoretiker Keynes diese Erholungserscheinungen lediglich als das Ergebnis reiner Saisoneinflüsse und weist aus die konjunktur- mäßig unvermindert schwache Wtrtschastspofition hin, die seiner Ansicht nach im wesentlichen in der die Lebenshaltung-Kosten un verhältnismäßig stark übersteigenden Lohnhöhe und damit in der Geiingsügigkeit der industriellen Verdienpquote liegt, die bei den Schwierigkeiten eines billigen und ausreichenden Abjatzes den Grad der Beschäftigung außerordentlich niedrig hält und injolgedessen die englische Arbeitslosigkeit mit geringer Unterbrechung ständig zu nehmen läßt. — Wettere Kreise der englischen Wirtschaft, vor allem auch in der konservativen Partei, sehen allerdings in einer Er Weiterung der schutzzollpolitischen Maßnahmen die praktische Mög iichkeit einer größeren Sicherung der Eigenindustrien vornehmlich im gegenseitigen Wirtschastsaustausch mit den übrigen Teilen des britischen Weltimperiums, obwohl von anderer Seite erst kürzlich daraus hingewiesen wurde, daß die als besonders wertvoll hervor gehobenen Erfolge englischer Schutzzollpolitik bei der Entwicklung der Automobil, und der Kunstseidentndustrie im wesentlichen aus ganz andere Gründe zurllckzujühren seien, die den gleichen Industrie- gruppen anderer Länder zur Zeit eine ähnlich günstige Marktgestaltung gewährleisten. Im Gegensatz zu diesen eben skizzierten Forderungen auf erhöhten Schutzzoll, die von der Regierung bisher grundsätzlich abgelehnt wurden, hat man sich nunmehr entschlossen, durch eine Reihe von Sondcrschutzmaßnahmen für einzelne Erwerbsgruppen Abhilfe für die wirtschaftliche Notlage zu versuchen. Hierbei handelt es sich in erster Linie um eine Verlängerung des Systems der staatlich gesörderten Exportkreditverficherung, ferner um steuerliche Erleichterungen wirtschaftlicher Zusammenschlüsse in ähnlicher Weise, wie sie sür Deutschland das Eteuermilderungsgesetz vorfieht, und schließlich um erneute Ausnahme einer Suboenttonterung der Kohlen Industrie, indem man einen Ausgleichssonds in Höhe von 4 Millionen Pfund Sterling, der in Rücksicht aus die erst sür Oktober nächsten Jahres vorgesehene Gemeinrsteuerresorm gebildet werden soll, sür Frachtnachlässe beim Transport von Ausfuhr- und Bunkerkohle auf den englischen Bahnen schon vom Dezember dfs. Js. ab zur Verfügung stellen will. Charakteristisch aber bleibt für die Sonder« stellung der deutschen Wirtschaft, die durch das Dawesproblem zum Teil politisch bedingt ist, daß zur gleichen Zeit, in der England Frachtnachlässe gewährt, die deutsche Kohlentndustrie in Rücksicht aus die Erhaltung ihrer internationalen Wetlbewerbssähigkeit solche ebenfalls fordern muß, obwohl die Relchsbahnverwallung von sich aus allen Widerständen zum Trotz durchgehend Tariferhöhungen verlangt. LS.Tagung-erLnierparlamentarischen Ltnion. Vorbereitende Ausschußsitzungen. Berlin. Die 25. Tagung der Interparlamentarischen Union wurde am Dienstag durch den Zusammentritt ver schiedener Ausschüsse eingeleitet. In den Vormittagsstunden Srite 2 j des Dienstag versammelten sich die Mitglieder des Aus schusses für Wirtschafts- und Finanzfragen, an dessen Be ratungen als Vertreter der deutschen Gruppe der volkspartei liche Reichstagsabgeordnete vr. Schneider- Dresden teil nimmt. Der Vorsitzende der Finanzkommifsion, der ehemalige Finanzminister der Niederlande vr. M. W. F. Treub, konnte zu Beginn der Sitzung feststellen, daß alle Kommis, sionsmitglieder, Vertreter von etwa 15 europäischen und amerikanischen Parlamenten, mit der Verhandlungsführung in deutscher Sprache einverstanden warin. Es wurden namentlich die Auswir- kungen erörtert, die die Beschlüsse der bisherigen internationalen Wirtschaftskonferenzen auf die tatsächliche Handelspolitik der in der Union vertre tenen Länder gehabt haben. — Der deutsche Reichstagsabge- ordnete vr. Schneider - Dresden konnte dabei auf die vom Reichswirtschaftsministcr vr. Curtius eingeleiteten Maß nahmen und auf die weitgehenden Zollermäßigungen des deutsch-französischen Handelsvertrages Hinweisen. Alsdann gab der frühere ungarische Handelsminister, Baron Josef Szterenyi, einen Bericht über das Problem der internationalen Trusts. Das ReichSarbeitSministerittm zur Erhöhung der Angestelltenversicherungsgrenze. Die Neichsversicherungsanstalt erwartet Mehreinnah mc von 40 Millionen. Ueber die Gründe der im Verordnungswege erfolgten Erhöhung der Angestelltenversicherungsgrenze, die in der Oeffentlichkeit vielfach kritisiert worden ist, erklärt jetzt das Reichsarbeitsministerium: Die Erhöhung im Verordnungswege erscheine einmal begründet dadurch, daß der alte Reichstag infolge seiner Auflösung die entsprechenden Anträge nicht mehr hätte er ledigen können. Während im sozialpolitischen Ausschuß die Demokraten eine Heraufsetzung der Bersicherungsgrenze bis 8400 Mark Jahreseinkommen verlangt hätten, wären die Sozialdemokraten noch weiter gegangen und hätten als Grenze den Iahreseinkommenssatz von 9600 Mark gefordert. Inzwischen sei festgestellt worden, daß acht Prozent aller Angestellten den Einkommenssatz von 6 0 00 Mark im Jahre überschritten hätten und unter Berücksichtigung dieser Tatsache wären die Angestellten verbünde aller Richtungen für eine Erhöhung der Ver sicherungsgrenze bis 12 000 Mark eingetreten. Aus der jetzigen Festlegung der Versicherungsgrenze von 8400 Mark würde von der Reichsversicherungsanstalt eine jährliche Mehreinnahme von rund 40 Millionen Mark erwartet. Von -erZniernationalen kirchlichen Pressekonferenz. Noch starke Widerstände gegen die Einheit der Kirche. Köln. - Die jetzt in Köln tagende internationale kirchliche Pressekonferenz, mit der die Internationale Pressekommission der Stockbolmer Weltkonferenz zum ersten Male vor die breite Oeffentlichkeit tritt, will den Beweis erbringen, wie sich im Gefolge der von Stockholm ausgehenden Einigungs bewegung der christlichen Kirchen allmählich auch eine ge- meinjame Linie der kirchlichen Pressearbeit aller Protestant!- schen und orthodoxen Kirchen zu bilden beginnt. Bei Er örterung der Frage der Mitarbeit der religiösen Presse an der Förderung der ökumenischen Bewegung ging Prof. v. Hin derer in seinem einleitenden Referat von der Tat sache aus, daß das Echo der ökumenischen Bewegung in der religiösen Presse noch keineswegs ihrer wirklichen Bedeutung entspreche und untersuchte dann die mancherlei Hemmungen für diese Erscheinung. Neben den politischen Hemmungen machten sich, so führte er aus, vor allem Hemmungen auf kirchlichem Gebiet bemerkbar: eine Gruppe Egoismus, die den Blick nicht Uber den eigenen Kirchturm zu erheben vermag, ein kirchlicher Patriotismus, der für sich allein das wahre Christentum in Anspruch nimmt. Ernster zu nehmen sind die an sich wohlberechtigten Sorgen, daß eine Einheit der Kirche nur auf Kosten der Wahrheit, die Breite der ökumenischen Bewegung nur auf Kosten der Tiefe gehen könnte. Die Aussprache eröffnete der Herausgeber einer großen amerikanischen Kirchenzeitung, Or. Lynch-New Ä o r k. Kampf der religiösen Presse gegen den gemeinsamen Feind einer absolut weltlichen Kulturbewegung, Unterrichtung der Leser über alle Fortschritte des Einigungswerkes, Einsatz für die Einigung zwischen den verschiedensten Konfessionen und für Schlichtung etwa vorhandener Streitigkeiten, dos waren die praktischen Anträge, die der Amerikaner zum Thema beitrug. . ' Die weitere Aussprache drehte sich um den Ausbau eines internationalen Kirchennachrichten» dienstes. Professor Deißm a n n setzte sich .für die ver» antwortungsvollen regionalen Pressekonferenzen leitender kirchlicher Persönlichkeiten unter Hinzuziehung von namhaf ten Vertretern der Tagespresse ein. Eine dementsprechende Entschließung fand die einstimmige Billigung der Versamm lung. Venizelos' überlegener Wahlsieg. Athen. Die letzte Stimmen zählung der griechi schen Wahlen vom Sonntag ergab für die Veni zelospartei 228 Mandate, für die Royalisten 15, für die Kafandarispartei 3 Mandate und für die Pangalos- Partei einen Sitz. Somit hat tatsächlich Venizelos die erdrückende Mehrheit in der Kammer erlangt. Metaxas erklärt, daß er sich angesichts dieses Wahlergebnisses vollständig von der Politik zurückziehen wolle. Der ehe- malige Minister und jetzige Royalistenführer Streit äußerte sich dahin, daß er die Frage des künftigen Regimes in Grie chenland als endgültig erledigt betrachte. . Das Telegramm Matscheks an Löbe Große Bestürzung in Belgrad Belgrad, 21 August. Das Telegramm Dr. Mat- scheks an den Reichstagspräsidenten Löbe und den Präsi denten der Internationalen Parlamentarischen Union, in dem Matschek die moralische Vollmacht der südslawischen parla mentarischen Abgesandten in Abrede stellt, hat in hiesigen politischen Kreisen größte Bestürzung und Erregung hervor gerufen. In Regierungskreisen erklärt man, das Vorgehen