Volltext Seite (XML)
Nr. 187. Pulsnitzer Tageblatt. — Sonnabend, den 11. August 1928. Skile 2 Lande ließ König Alexander bereits seinen Urlaub unter brechen; es scheint unausbleiblich, daß das staatsrechtliche Gefüge Jugoslawiens durch diese jüngsten tragischen Vor gänge betroffen wird. * Am 11. August feiert die Deutsche Republik ihren Ver fassungstag. Er ist kein gesetzlicher Feiertag. Seine Er klärung zum. gesetzlichen Feiertag müßte erst vom Deutschen Reichstag beschlossen werden, was bisher nicht geschah. Man ist bemüht, den Verfassungstag zu dem Nationalfeiertag der Deutschen zu gestalten. Dabei muß aber darauf hingewiesen werden, daß bei den Abstimmungen im Reichstag eine große Opposition vorhanden war, die den 11. August nicht als Nationalfeiertag haben möchte. Niemand kann in Deutsch land die Tatsache übersehen, daß ungefähr die Hälfte unseres Volkes den 11. August als Nationalfeiertag ablehnt. Wenn aber ein Nationalfeiertag festlich in Deutschland begangen werden soll, dann muß er auf der Liebe des gesamten Volkes basieren, sonst ist er kein Nationalfeiertag. Das soll weiter nichts als die Feststellung einer nüchternen Tatsache sein. Vielleicht einigt man sich in der kommenden Zeit im Reichs tag auf einen Nationalfeiertag, der von allen Teilen der Bevölkerung anerkannt wird. Das wäre im Sinne der deut schen Einheit zu begrüßen. Die in der Reichshauptstadt kn den Tagen vom 3. bis 6. August stattgehabten Marinetaae ließen alten Ruhm unserer Flotte noch einmal aufleben. Wir sahen noch ein mal, wie viel Heldentum vergeblich auch zur See geleistet wurde — doppelt schwer ergriff uns das auf Deutschland lastende Geschick. Die Worte, die in diesen Tagen der fran- zösische Marchall Foch, gewiß ein grimmer Gegner, sprach, zeigen deutsches Verschulden besonders eindringlich: Deutsch, land brauchte nicht zu verlieren, konnte noch am Rhein stand halten, ein deutscher Gambetta, wie er den Franzosen Mitte Oktober 1870 erstand — fehlte. Einige Veröffentlichungen aus neuester Zeit! Zunächst einmal Herrn Parker Gilberts — des Nepa rationsagenten neuester Bericht! Deutschland leistete vom 1. September 1927 bis 31. Juli 1928 (viertes Repara tionsjahr) die Riesensumme von 1,68 Milliarden Goldmark, dabei verblieben immer noch zugunsten des Reparätions- agenten 131 Millionen Goldmark. Frankreich erhielt allein fast ebensoviel wie die zehn anderen Gläubigerstaaten zu sammen; die Kosten der interalliierten Kommis sionen in den elf Monaten betragen nicht weniger als 8,5 Millionen Goldmark. Zum Nachdenken empsohlenl Man hörte vor kurzem, daß der neue Reichskanzler Müller-Franken sich gegen jede aktive deutsche Ko lonialpolitik ausgesprochen habe. Das trifft zu, doch ge schahen diese Aeußerungen nicht vom Platze des Reichs kanzlers aus, sondern sind Ansichten von Hermann Müller als Parteimann. Sie wurden bereits im Dezemberheft 1927 nner Hamburger Monatsschrift veröffentlicht. W. ünllicht und WM ÄWlegknheHrn Pulsnitz. lDie Vers assungs feier) findet heute, Sonnabend, nachmittag 6 Uhr, im Sitzungssaale des Amts gerichts statt. Männer und Frauen sind dazu herzlichst ein geladen. Die Ansprache hält Amtsgerichtsrat Dr. Eichner. Pulsnitz (Sonntagsruhe) Der 12. August 1928 ist mit Ausnahme der Geschäfte des Barbier-, Friseur- und Haarformergewerbes geschästssrci. Vergleiche Bekannt machung des Stadtrates in heutiger Nummer. Pulsnitz, <Der ärztliche Sonntagsdienst) wird am Sonntag, den 12. August 1928 von Herrn l)r. mell. Fuchs versehen Pulsnitz. (Volksbildungsverein) Montag, den 13. 8., puntt 20 Uhr: „Wie empfange ich mit einfachen Mitteln elektrische Wellen". — (Warm aber unbeständig) Der Hochsom mer ist nun so weit vorgeschritten, daß er sich seinem Wit- lerungscharakter nach bereits beurteilen läßt und keinerlei Ueberraschungcn mehr verheißt. Wie wir an dieser Stelle schon vor Monaten als wahrscheinlich hingestellt hatten, hat er im wesentlichen seinen veränderliche» Charakter beibehalten, wobei allerdings in bezug auf das südliche Mitteleuropa die Einschränkung zu machen ist, daß hier seit Ende Juni das Wetter nicht nur wesentlich beständiger, sondern auch weit wärmer als in ganz Norddeutschland gewesen ist. Der Jul! hatte zwar auch im nördlichen Mitteleuropa einen Wärme überschuß; dieser ist aber im allgemeinen nirgends sehr er heblich gewesen und durch die kurze Periode sehr großer Hitze während der ersten Monatshälfte verursacht worden. An dem zur Zeit herrschenden Witterungsbild dürfte sich auch bis zum Ende des meteorologischen Sommers nicht mehr viel ändern; auch weiterhin wird der Süden durch höhere Temperaturen geringere Veränderlichkeit vor dem deutschen Norden begünstigt sein. — (Die Beteiligung am Wiener Sänger- fest.) Nach einem Ausweis des Zentralmeldungsamtes der Poüzeidirektion haben an dem 10. Deutschen Sängerfcst ins gesamt 113 322 Personen teilgenommen, davon aus Deutsch land 92 248, Oesterreich 12 266, der Tschechoslowakei 5 947, Polen 1 383, Rumänien 569, Amerika 572, Südslawien 193, Dänemark 68, Ungarn 64, Lettland 26. Kamenz. (Forstfest.) Hier findet vom 19. bis mit 23. August in althergebrachter Weise das historische Forstfest statt. Der Fremdenzustrom nach Kamenz während der Festtage ist mit jedem Jahre gewachsen. Besondere An ziehungskraft üben immer wieder die Kinderfcstzüge aus (Mon tag, den 20. August, nachmittags 1 Uhr und Donnerstag, den 23. August, nachmittags ft,2 Uhr). An den Kinderfest zügen beteiligen sich ca. 1500 Schulkinder. Die reizvolle Einordnung der weißgekleideten und blumengeschmückten Kin der in den Festzug Hal seine Wirkung auf die Zuschauer noch nicht verfehlt. Nach den Auszügen lohnt es sich, dem in Stadtforste gelegenen Festplatze einen Besuch abzustatten. Das Jorsifest findet seinen Abschluß am Donnerstag abend mit einem Einzuge dec Kinder in die illuminierte Stadt. Lückersdorf. (Schadenfeuer.) Am Donners tagnachmittag in der 5. Stunde brach im Anwesen des Guts besitzers Max Schreier, Brandkat. - Nr. 59, in dem man mit dem Ausdrusch der Ernte beschäftigt war, ein Schadenfeuer aus, das mit rasender Schnelligkeit um sich griff und großen Schaden verursachte. Das Feuer, das durch eine Explosion in der zum Antrieb der Dreschmaschine dienenden Lokomobile oder durch Funkenflug entstanden ist, zündete auf dem Dresch satz und sprang auf die strohgedeckte Scheune, die vollständig eingeäschert wurde, sowie auf ein an das Wohnhaus ange bautes Stallgebäude mit Schuppen und überdachtem Boden über, das ebenfalls bis auf den Unterbau den Flammen zum Opfer fiel. Vernichtet wurden in der Scheune der Er trag von vier Acker Getreide sowie verschiedene landwirtschaft liche Maschinen und Ackergeräte, in dem Stallgebäude 200 Zentner frisches Heu sowie weitere landwirtschaftliche Ma schinen und Geräte. Verbrannt sind ferner ein Hund und ein Ferkel, während zwei in den Ställen befindliche junge Bullen sowie ein zwei Zentner schweres Schwein wegen Rauchvergiftung abgestochen werden mußten. Der dem Brand betroffenen erwachsene Schaden, der nur zum Teil durch Versicherung gedeckt ist, wird auf 25—30 Ü00 RM beziffert. Auch der Dreichmaschinenbesitzer Bruno Preusche aus Burkau, dessen Dreschsatz auf dem Gute in Tätigkeit war und 'bis auf die Lokomobile verbrannt ist, wurde schwer geschädigt. Er erleidet einen Schaden von etwa 12 000 RM und hat nur gering versichert. Außer der Ortsspritze waren die der Gemeinden Gelenau, die als erste in Tätigkeit trat, sowie die Motorspritzen von Kamenz und Hennersdorf am Brand ort erschienen. Bautzen. (OberlausiHer Reit- und Fahr turnier.) Das diesjährige Turnier des Oberlausitzer Reit- und Fahrvereins findet vom 17. bis 19. August in der Husarenkaserne in Bautzen statt. Außer den Pferden der Vereinsmitglieder in Bautzen und der Amtshaupt mannschaft werden gegen hundert Pferde von auswärts die Konkurrenzen in Dressur, Jagdspringen und Gespann- Prüfungen bestreiten. Löbau. (Feuer in Oppach.) In dem Wohnhause des Installateurs Räuer entstand ein Schadenfeuer, dessen Bekämpfung durch Wassermangel behindert wurde. Das Haus brannte vollständig nieder. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Da kurz vorher in nächster Nähe ein Feuerwerk anläßlich des Schützenfestes abgebrannt wor den war, vermutet man, daß der Brand durch Funkenflug entstanden ist. Chemnitz. (Vergiftung in einer Braue- r e i.) Im Kesselhaus einer Brauerei riß der Riemen eines Schwungrads und schlug den Entöler ab. Die aus strömenden Ammoniakgase betäubten den Maschinisten, der sich jedoch noch bis in den Hof schleppen konnte, wo er be wußtlos zusammenbrach. Die Feuerwehr konnte den Ver unglückten ins Leben zurückrufen, doch mußte er ins Krankenhaus übergeführt werden. Leipzig. (Fünfter Sächsischer Hand- werkertay.) Der Landesausschuß des sächsischen Hand werks veranstaltet am 18. und 19. August in Leipzig einen Fünften Sächsischen Handwerkertag, der am Sonnabend abend mit einem Begrüßungskommers eingeleitet wird. In der Hauptveranstaltung am Sonntag vormittag in der Alberthalle werden im Rahmen einer großen öffentlichen Kundgebung Finanzminister Weber über „Finanzpolitik und Handwerkswirtschaft", Obermeister Kuntzsch, M. d. L.- Tresden und Obermeister Kaiser, M. d. L.-Dresden über „Existenzfragen des Handwerks und die Stärkung seines Einflusses in der heutigen Wirtschaftspolitik" und Syn dikus Dr. Kunze-Dresden über „Die Stellung des Hand werks zur Sozialpolitik und Jugendfrage" sprechen. An- schließend wird sich ein Festzug zum Völkerschlachtdenkmal gruppieren, vor dem Schlußansprachen der Kundgebung erfolgen. Gera. (Ein Lichtbilderwettbewerb.) Die Verkehrsinteressengemeinschaft Ostthüringen - Westsachsen veranstaltet zur Erlangung guter Lichtbilder einen Licht bilderwettbewerb. Der Zweck der Veranstaltung ist, eine Sammlung guter Hildmäßiger Aufnahmen zu erlangen, die den Werbeveranstaltungen der Interessengemeinschaft und den ihr angeschlossenen Städten und Gemeinden dienstbar gemacht werden sollen. Für die Preisverteilung steht ein Betrag von 400 Mark zur Verfügung. Bernstadt. (Vorsicht mit Schußwaffen.) Durch leichtsinniges Hantieren mit einem Tesching er eignete sich wieder einmal ein Unglück. Ein junger Mann vergnügte sich in der Nähe des Bahnhofs mit einer Salon flinte; angeblich wollte er einen Hund verjagen. Der Schuß ging fehl und traf einen Vorübergehenden, dem das Geschoß die Wange durchschlug, so daß ärztliche Hilfe not wendig wurde. Lin Gesundhettsprogramm -es Reichspostministers. Die Denkschrift für den Verwaltungsrat. Berlin. Reichspostminister vr. Schätzel hat dem Ver waltungsrat der deutschen Reichspost einen Bericht über die Tätigkeit der Neichspost aus dem Gebiete der Wohlfahrts- pflege überreicht. Nur ein gesundes, arbeitskrafnges und arbeitsfreudiges Personal könne Volleistungen erzielen. Dieser Gesichtspunkt sei für die Reichspost maßgebend. Es sei wertvoll, darauf zu halten, daß die Diensträume auch den gesundheitlichen Anforderungen entsprächen. Die Beseitigung der unhygienischen hohen Schalterauf bauten und ihre Ersetzung durch moderne Anlagen sei bereits angeordnet. Auch krä^teschonende Möbel sollen beschafft werden. Als wichtig werden ferner der Ge sundheit förderliche Beleuchtungskörper, gründliche Reinigung der Arbeitsräume, regelmäßige Zufuhr frischer Luft, rechtzeitige und ausreichende Erwärmung der Räume, gesundheitlich einwandfreie Abortanlagen und bequem zu erreichende Waschgelegenheiten bezeichnet. Bei Aemtern mit zahlreichem Verkehr sollen alle Neubauten mit Brausebadanlagen versehen werden. Gewicht werde ferner gelegt auf Koch-; gelegenheiten zur Erwärmung mitgebrachter Speisen, auf Herstellung von Dachgärten, die während der Pause zum Unterricht und zum Turnen benutzt werden können, auf wohnlich ausgestattete Unterkunftsräume für Bahnpostbeamte an Uebernachtungsorten und auf guten Bilderschmuck und Haltung von Blattpflanzen, zur Erweckung einesBehaglichkeitsgefühls in den Büro- und Betriebsräumen. Für die Benutzung des Dienstgartens des Neichspost Ministers setz bereits Anweisung in diesem Sinne ergangen. Schließlich sei erforderlich, daß die Betriebsgeräusche zur Schonung des Personals durch entsprechenden Fußbodenbelag oder sonstwie in jeder Weise herabgemindert werden. Unter einem besonderen Abschnitt werden Maßnahmen zur Hebung der persönlichen Wohlfahrt des Personals er örtert und darauf verwiesen, daß für die Wohnungsfürsorge in der Nachkriegszeit über 100 Millionen Mark aufgewendet und dafür 18 300 Wohnungen hergestellt worden seien. Für die Tuberkulosebekämpfung werde jährlich eins halbe Million Reichsmark ausgewcndet. Oeuifchnationaie und Dr. Luthers Reichsresorm. Berlin. Zu der Zuschrift des Reichskanzlers a. D. vr. Luther teilt die deutschnationale Pressestelle folgendes mit: „Die Deutschnationale Volkspartei widmet der unbedingt notwendigen Reform der Reichsverfassung seit längerer Zeit ernsteste Aufmerksamkeit. Sie begrüßt deshalb jeden durch gearbeiteten Vorschlag, der die öffentliche Erörterung der Reform fördert. Wenn aber die Vorschläge, die der Herr Reichskanzler Luther bearbeitet hat, in der Hauptsache dar- auf hinauslaufen, Preußen mit dem überwiegenden Teile Novddeutschlands in ein Reichs land zu verwandeln, so muß zunächst daran erinnert werden, daß dieser Vor schlag nicht nur auf der Länderkonferenz, nicht nur von der einen oder von der anderen Seite, sondern ganz all gemein abgelehnt worden ist. Er widerspricht sich entschieden mit den wiederholt bekanntgegebenen Auffassungen und Plänen der Deutsch, nationalen Volkspartei, weil er nicht geeignet ist, die Verwaltung wirklich sparsamer, ein facher und einheitlicher zu gestalten, und weil ihm andererseits vom staatspolitischen Standpunkte nicht minder des gesamten Reiches wie Preußens aus un überwindliche Bedenken entgegenstehen. (Ausschaltung Preußens als Staat, Deklassierung preußischer Landteile oder Begünstigung neuer Kleinstaaterei, Gefahr einer Mainlinie, schädliche Rückwirkungen auf die österreichische Anschlußfrage u. a.) Dazu kommt, daß alle Vorschläge an der Kernfrage der Reform vorübergehen, wenn sie sich auf das Verhältnis zwischen Reich und Ländern be- schränken. Jede Reform wird ihren Zweck verfehlen, die nicht auf Beseitigung der U e b e r p a r l a m e n t a r i s i e - rung unseres öffentlichen Letzens und auf Einschränkung der absoluten Alleinherr, schäft wechselnder Parlamentsm ehrheiten gerichtet ist. Die Deutschnationale Volkspartei wird sich nicht mit einer ablehnenden Politik begnügen, die sich dem Reichslandvorschlag entgegenzustellen hat, sondern mit eignen positiven Vorschlägen hervortreten, die auf der Grundlage der Parteientschließung vom 7. Dezember v. I. von ihr in . ständiger Arbeit vorbereitet werden." Finanzminifter Dr. Höpter-Afchoff zu den Leitsätzen Dr. Luthers Berlin, 11. August. In der „Vossischen Zeitung" veröffentlicht der preußische Finanzminister Dr. Höpker-Aschoff Bemerkungen zu den Leitsätzen des „Bundes zur Erneuerung dcs Reiches" und setzt sich dabei mit den ablehnenden Kri-' tiken an diesen Leitsätzen auseinander. Er kommt zu dem Schluß, daß die Grundgedanken der Leitsätze. Dr. Luthers bis auf manche Mängel in den Einzelheiten richtig seien,. Man müsse sich hüten, sie von vornherein zu verdammen und die weiteren Veröffentlichungen einer sorgfältigen Prüfung, unterziehen. Die „Lebensstellung" der Angestellten. Eine viel mißbrauchte Redensart. Die bei Anstellungen sehr häufig gebrauchte Redensart; es handle sich- um eine ,Lebensstellung", ist, wie uns mitgrteilt wird, rechtlich bedeutungslos. Eine Anstellung auf Lebenszeit ist nur dann zustande gekommen, wenn sie klar in die besonders getroffenen Abmachungen aus genommen ist. Selbstverständlich darf das Verhalten des Arbeitgebers nicht gegen die guten Sitten verstoßen,, z. B>, wenn ein Angestellter durch den ausdrücklichen Hinweis, auf eine „Lebensstellung" veranlaßt wird, die Stellung zu wechseln und dann nach kurzer Zen ohne Grund die Kün digung bekommt. Daß für diesen Fall der Vertrag unter allen Umständen schriftlich abgeschlossen wird, liegt im Interesse beider Parteien, besonders aber in dem des An gestellten. Gegen eine übermäßige Bindung zu seinen Un gunsten hilft ihm tz 624 BGB., der bestimmt, daß auf Lebens zeit oder für länger als fünf Jahre eingegangene Dienstver hältnisse vom Dienstverpflichteten nach dem Ablauf von fünf Jahren mit sechsmonatig Kündigungsfrist gekündigt wer- den können. Mr Unabhängigkeit Ehinas, Indiens und Aegyptens. ^Entschließungen der Sozialisten.Inter- nationale. Brüssel. Die internationale Sozialistentagung erließ eine Kundgebung, in der gegen die Rüstungen der Völker und gegen die Bedrückung der nationalen Minderheiten protestiert wurde. Die Kundgebung erinnert die Alliierte» an ihre Versprechungen hinsichtlich der Rheinlandräumung und der Wiederherstellung der deutschen Hoheit im Saar- gebiet. Der Bolschewismus sei zu verurteilen. In einer Entschließung wird die Unabhängigkeit Chinas und der indischen Völker gefordert. Die Internationale unterstütze die Forderung nach Selbständigkeit Aegyptens. Im übrigen forderte der Kongreß für alle kolonialen Gegen den die Politik der offenen Tür^ vollkommene Glichheit aller