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Pulsnitzer Tageblatt. — Dienstag, den 14. August 1928. Seite 2 ^MWMW^WW»MWWW Zwischen Kellogg und Stresemann? Berlin. In den letzten Tagen häufen sich wieder die französischen, englischen und amerikanischen Meldungen, die davon wissen wollen, daß der Außenminister Or. Strese mann bestimmt zum 27. August nach Paris fahre, und daß in Paris wichtige außenpolitische Verhandlungen vor sich gehen würden. Demgegenüber wird von deutscher Seite nochmals festgestellt, daß Or. Stresemann noch keine Zusage gegeben hat, und daß das Kabinett wahrscheinlich eine Ent scheidung über die Pariser Reise noch vor der Rückkehr Or. Stresemanns, also frühestens Anfang nächster Woche, treffen werde. Die letzten Pariser und amerikanischen Meldungen wissen zu berichten, daß Staatssekretär Kellogg längere Zeit in Paris bleiben werde, und daß Or. Strese mann wahrscheinlich Gelegenheit haben dürfte, mit dem amerikanischen Staatssekretär über Reparationsfragen zu sprechen. In Berlin ist man nach wie vor der Ansicht, daß Staatssekretär Kellogg nur zur Unterzeichnung des Paktes nach Paris kommt, und daß irgendwelche Verhandlungen über die Reparationsfrage und auch über die Räumungs frage in Paris nicht möglich seien. Man läßt zwar durch blicken, daß vielleicht persönliche Unterhaltungen stattfinden könnten. Zu irgendwelchem Abschluß könnten aber diese Unterhaltungen nicht führen. Es könne sich höchstens darum handeln, daß die Außenminister und Staats sekretär Kellogg ihre Ansichten noch einmal austauschen. Dr. Stresemann fünf Jahre Reichsaußenminister. Berlin. Or. Stresemann konnte am 13. August ! ; auf eine fünfjährige Tätigten als Reichsminister des Aeußern zurückblicken, vr. Stresemann hat in dieser Zeit sich um den moralischen und politischen Wiederaufbau Deutschlands be müht. Die gesundheitlichen Folgen dieser angestrengten Tätigkeit konnten nicht ausbleiben; Or. Stresemann wird " nach seiner Wiedergenesung sein Amt wieder in Berlin an- treten. Reichskanzler Müllerhat an 0r. Stresemann namens der Reichsregierung ein Glückwunschtelegramm gesandt, in dem der Hoffnung Ausdruck gegeben wird, vr. Stresemann ' alsbald in voller Arbeitsfrische und Gesundheit im Reichs kabinett begrüßen zu können. Bridgeman interpretiert den Kellogg-Pakt. London. Der erste Lord der englischen Admiralität, Bridgeman, erklärte in einer Rede in Hellifield, daß er mit Kellogg in der Auslegung des Kriegsverzichtspaktes voll kommen übcreinstimme, wenn er sage, daß kein Unter zeichnerstaat den Krieg als ein Instrument der nationalen Politik benutzen dürfe. Der Vertrag bedeute, daß keine Nation durch Rüstungen den Versuch machen sollte, irgend ein Ziel zu erreichen, wie das die Deutschen vor dem Kriege getan hätten. (!!) Er bedeute weiter, daß jede Nation für ihre eigene Verteidigung die Maßnahmen ergreifen könne, die ihr geeignet erschienen, aber nicht das Recht habe, Rüstungen mit dem Ziel der Durchführung einer Angriffs politik zu unterhalten. Nr. 189. der Zeit der Ernte bis zur Aussaat sich bezogen. Die Ge sänge wurden vom Posaunenchor begleitet. Es war eine er hebende Feier; die allen, so daran teilnahmen, Wohl unver geßlich bleiben wird. Zahlreiche Autos sorgten für das Fort kommen der Besucher. Der Waldgottesdienst war vom schön sten Wetter begünstigt. Hoffentlich schließen sich an diesen Waldgottesdienst weitere an. Die Natur ist und bleibt doch der herrlichste und größte Dom, die würdigste Gottesstätte. 5t-, Bautzen. (Amerikanischer Besuch.) Der Bautzener Verkehrsverein hat es sich angelegen sein lassen, auch in dem vielvermögenden Amerika für Bautzen und die Lausitz zu werben. Eben hat einer der bekanntesten und meistgelesenen amerikanischen Reiseschriftsteller, Redakteur Karl K. Kitchen von der Newyorker „Evening World", eine Reise über den großen Teich angetreten, um Europa und beson ders Deutschland einen Besuch abzustatten. Mister Kitchen wird auch nach Dresden kommen, und durch Vermittlung Newyorker Freunde ist es dem Vorsitzenden des Bautzener Verkehrsverein gelungen, den Amerikaner auch für Bautzen und die Lausitz zu interessieren. Er hat zugesagt, auch Bautzen zu besuchen. Karl K. Kitchen, der selbst eifriger Globetrotter ist und wohl schon alle Weltteile bereist hat, wird namentlich in den vermögenden Kreisen Amerikas, aus denen sich die Europareisenden rekrutieren, gelesen. Er hat in Deutschland studiert und ist infolgedessen mit den deutschen Verhältnissen bereits einigermaßen vertraut. Zittau. (Eine großzügigeAutostraße zwi schen Zittau und dem Zittauer Gebirge) ist ge genwärtig im Bau. Die neue Straße, die eine Länge von 3,2 Kilometer und eine Breite von 9 Meter erhalten wird, dient in erster Linie der Entlastung der Dorfftraße von Ol bersdorf, die durch den Riesenverkehr nach den Bergen voll kommen überlastet ist. Durch den Bau macht sich die Her stellung eines neuen Eisenbahndammes für die Linie Zittau — Oybin—Jonsdorf und die Errichtung einiger Unterführungen und Brücken nötig. Insgesamt werden 28 800 Quadratme ter neue Straße gebaut und 27 000 Kubikmeter Erdmassen bewältigt. Die reinen Baukosten, die vornehmlich Reich und Land tragen, sind auf 500000 Mark veranschlagt. Die außer halb dieser Summe liegenden beträchtlichen Summen für den Landaufkauf tragen die Stadt Zittau und die Gemeinde Ol bersdorf. Der neue Verkehrsweg soll im Herbst fertiggestellt sein. Dresden. (Segelfliegerschule Schwarzen berg-Raschau.) Am Sonnabend trat die Sachsen woche des Deutschen Luftfahrtverbandes zu einer Sitzung zusammen, in der die Gründung der Segelfliegerschule Schwarzenberg-Raschau beschlossen und die Gründungs urkunde unterzeichnet wurde. Der Betrieb der Segel fliegerschule soll sofort nach Aberntung der Felder und nach Ausbau der notwendigen Betriebsgebäude ausge nommen werden. Meißen. (Der Fall Winkler.) Am 3. August sollte seitens des Gemeinsamen Schöffengerichts Dresden im Amtsgericht Meißen ein größerer Lokaltermin in dem Verfahren abgehalten werden, in dem sich der vormalige Schulleiter der Schule zu Sörnewitz, der Anfang der fünf ziger Jahre stehende Oberlehrer im Ruhestand Artur Her mann Winkler, wegen Verbrechen nach den KZ 176 Ziffer 3 und 174 Ziffer 1 StGB, zu verantworten hatte. Der Be schuldigte war nicht zum Verhandlungstermin erschienen, sondern angeblich nach dem Algäu gereist. Inzwischen konnte jedoch festgestellt werden, daß Winkler sich in einem Gasthof in Wanow bei Autzig eingemietet hat. Es ist ein Haftbefehl erlassen worden. Leipzig. (Sächsischer Handwerkertag am 18. und 19. August in Leipzig.) Am 18. und 19. August wird hier in Leipzig der 5. Sächsische Handwerker tag veranstaltet. Seine Durchführung ist wie folgt geplant: Am Sonnabend, den 18. August 1928, vormittags 10 Uhr: Geschäftssührende Vorstandssitzung des Landesausschusses; gleichzeitig Fachgruppensitzungen der Landesverbände. Nach mittags 3 Uhr: Ordentliche Mitgliederversammlung des Lan desausschusses Abends >/,8 Uhr: Allgemeiner Begrüßungs kommers im Klystallpalast. Am Sonntag, den 19. August 1928, vormittags 10 Uhr in der Alberthalle: Große öffent liche Kundgebung mit Ansprachen und folgenden Vorträgen: „Finanzpolilik und Handwerkwirtschaft", Redner: Finanz minister Weber, Dresden. „Existenzfragen des Handwerks und die Stärkung seines Einflusses in der heutigen Wirt schaftspolitik", Redner: Obermeister Kuntzsch, M. d. L., Dres den, Obermeister Kaiser, M. d. L, Dresden. „Die Stellung des Handwerks zur Sozialpolitik und Jugendsrage", Red ner: Syndikus Dr. Kunze, Dresden. Leipzig. (Die Welt des Papiers.) Die äl teste und größte Metropole des Buchgewerbes in Europa und der ganzen Welt ist die einzigartige „Stadt der Bü cher", Leipzig. Da sich hier auch der Sitz der Leipziger Messe befindet, so versteht es sich von selbst, daß auf der Leipziger Messe das Buch- und Papiergewerbe eine beson ders wichtige Rolle spielt. Auf der Leipziger Frühjahrs messe 1928 befanden sich unter insgesamt 10106 Ausstel lern 716 Aussteller von Papierwaren, Buchgewerbe und Graphik, 354 von Bürobedarf und 293 von Verpackungs mitteln und Reklamebedarf. Auch auf der am 26. August beginnenden Leipziger Herbstmesse werden diese Branchen großzügig vertreten sein. Leipzig. (Diebische Schwestern.) In einem großen Leipziger Warenhaus wurden drei Ladendiebinnen auf frischer Tat ertappt, die sich später als Schwestern her ausstellten. Sie sind die Ehefrauen angesehener Männer und legten ein umfassendes Geständnis ab. Alle drei stammen aus Altenburg. Wie sich herausstellte, fuhren die drei Schwestern oft nach Leipzig, um auf Raub auszu gehen. Die Männer hatten von dem Treiben ihrer Frauen keine Ahnung. Die Haussuchungen ergaben eine Unmenge Dinge, unter anderm fand man alle möglichen Toilettengegenstände die gestohlen worden waren. Chemnitz. (Schwere Straßenunfälle.) Auf der Staatsstraße zwischen Zwönitz und Affalter wurde ein 47 Jahre alter Zuschneider aus Zwönitz von einem Kraftwagen angefahren und zu Boden geworfen. An den Folgen der hierbei erlittenen Verletzungen ist er ge storben. — Ein von auswärts kommender Kraftwagen fuhr auf der Straße von Chemnitz nach Rabenstein gegen einen Straßenbaum. Hierbei wurde ein 38 Jahre alter Schlosser aus Rabenstein schwer verletzt. — In der Fran kenberger Straße fuhr am Sonnabend abend ein 17jähri- ger Lehrling mit seinem Rade gegen ein Auto und wurde schwer verletzt. Im Krankenhaus ist er bald darauf seinen Verletzungen erlegen. Penig. (Schwere Folgen eines Zusam menstoßes.) Auf der Staatsstraße Penig—Leipzig an der Kreuzung der Straße von Waldenburg nach Rochlitz hat sich ein schwerer Zusammenstoß zweier Krafträder er eignet. Ein von Chemnitz kommender Elektromonteur fuhr mit seinem Kraftrade, auf dessen Soziussitz sich seine Fran befand, einem aus der Richtung Waldenburg kom menden mit ebenfalls zwei Personen besetzten Kraftrad mit voller Wucht in die Seite. Sämtliche vier Personen wurden auf die Straße geschleudert, wo sie schwer verletzt liegenblieben. Die Frau des Chemnitzer Elektromonteurs erlitt einen Schädelbruch und verstarb alsbald. Die drei Schwerverletzten wurden dem Krankenhaus zugeführt. Sächsischer -eutschnationaler Angestellten- ausschuß zur Lambach-Affäre. Der Angestelltenausschuß der Deutschnationalen Volkspartei Ostsachsens hatte die Angcstelltenvcrtreter der Deutschnationalen Volkspartei der sächsischen Wahlkreise zu einer Versammlung eingeladen. In einer Entschließung heißt es u. a.: Der Sächsische Angestelltenausschutz der Deutschnationalen Volkspartei der Arbeitsgemeinschaft der Landesausschüsse der sächsi schen Wahlkreise erkennt im Hinblick auf das bisherige politische Wirken der Partei dankbar an, welche sozial politischen Fortschritte für die deutsche Arbeitnehmerschaft ourch sie miterreicht worden sind. Die in Dresen ver sammelten Vertreter zahlreicher Gruppen der sächsischen Wahlkreise der Deutschnationalen Volkspartei sehen gleich nettesten Kreisen mit Besorgnis Kräfte entstehen, die den Nrundcharakter der Partei bedrohen. Der Ausschluß Lam bachs sowie verschiedener Angestclltenmitglieder und die Umstände, unter denen die Ausschlüsse erfolgten, erschüt tern das Vertrauen zur bisherigen Haltung der Partei. Es wird erwartet, daß die Partei die lebendigen, für die Zukunft bedeutsamen jungen Kräfte erkennt und sie ein zugliedern verstehen lernt. Oie Kuiiernoi im Erzgebirge. In einem Bericht des Verbandes der Landwirte im Erz gebirge heißt es u. a.: „Verhältnismäßig wenig hat die Winterfrucht gelitten. Bei den Sommerfrüchten zeigen sich vielfach Brandstellen und Notreife. Der Hafer ist kurz ge blieben, so daß außer dem Ausfall durch die Notreife, d. h. dem geringen Ertrag und geringen Gewicht der Körner, auch das Stroh fehlt, das Sommerstroh, das schon in normalen Jahren ein wertvolles Futtermittel darstellt, in diesem Jahre bei dem Futtermangel aber ganz besonders dringend nötig wäre. Die Kartoffeln haben äußerlich für den Laien ein gutes Aussehen; zieht man aber eine Stockprobe, so zeigt sich geringer Ansatz, oft auch ein zweiter Knollenansatz, der natürlich nicht mehr zur Ausbildung gelangen kann. Spät gepflanzte Rüben sind vollkommen verdorrt, das Kraut ist durch tierische Schäd linge vollkommen vernichtet. Ist schon hiermit ein wichtiges Futtermittel weggefallen, so steht es geradezu katastrophal mit der Rauhfutterversorgung aus. Die Heuernte wird hinsichtlich der Güte gelobt, weift aber hinsichtlich der Menge einen Aus fall von mindestens einem Drittel auf. Seit der Ernte sind die Wiesen verbrannt und verdorrt, mit einer Grummeternte ist überhaupt nicht zu rechnen. Es ist fraglich, ob noch etwas Futter zum Abweiden wächst. Die geringen Niederschläge der letzten Tage geben hierfür keine Hoffnung. Der Klee hat durch die winterlichen Kahlfröste und die Frühjahrskälte bereits starken Ausfall erlitten. Die Futternot ist so groß, daß an Stelle des Grünfutters fast durchgängig das in knappen Mengen geborgene diesjährige Heu angegriffen werden muß. Das Winterfutter wird dieses Jahr schon vier Wochen früher angegriffen und voraussichtlich zu Weihnachten zu Erwe sein. Es bleibt nur übrig Zukauf von künstlichen Futtermitteln; dies in erforderlichem Matze durchzuftthrcn, ist aber der erzgebirgische Bauer infolge der vergangenen vier Notjahre nicht in der Lage; zumal der Handel die Futtermittelpreise bereits bis zu 50 Prozent hcraufgesetzt hat. Verringerung der Milchviehbestände, knappes Futter für den verbleibenden Rest, Fehlen des unerschwinglichen Kraftfutters wird in aller Kürze eine empfindliche Milchknapp heit Hervorrufen. Die Produktion wird, soweit sie aufrecht- erhalten werden kann, ganz wesentlich durch die Futterpreise verteuert werden. Soll die notwendige Versorgung der Be völkerung mit Milch in ausreichendem Maße aufrechterhaltcn bleiben, so muß zum Ausgleich der erhöhten Futterkosten un bedingt eine Erhöhung der Milchpreise erfolgen." Die Minister wieder in Urlaub. Berlin. Nach der Berfassungsfeier hat der größte' Teil des Neichskabinetts Berlin wieder verlassen,, darunter Reichs- innenminister Severing, Postminister Schätzel,, Fi nanzminister Hilferding und Wirtschaftsminister Cur- tius. Reichskanzler Müller, der am Sonntag, an einer, Verfassungsfeier in Nürnberg teilgenommen hat, ist am Mon tag wieder nach Berlin zurückgekehrt. Auch der preußische Ministerpräsident Braun ist zu einem kurzen Urlaub' nach Bndgastcin abgereist. Entscheidende Beratungen dürften voraussichtlich erst nach der Rückkehr des Reichsaußenminifters aus Oberhof Anfang nächster Woche zu erwarten: sein. Unbedingt Wahrung der Lebens- intereffen Ostpreußens. Rede des R e i ch s w i rt s ch a ft s minrste rs auf der Ostmesfe. Königsberg ° Ostpreußen. Reichswirtschaftsminister vn Curtius hielt auf der Ostmesse eine Rede, in der er u. a betonte, daß die Reichsregierung die nationale Aufgabe, di« abgeschnürte Ostprovinz nicht verkümmern zu lassen, als ein« ihrer vornehmsten Pflichten betrachte. Die Reichsregierung fei bemüht, bei den Handelsvertrags-Verhandlungen mb Litauen und Polen die Lebensinteressen Ost» Preußens zu wahren. Reich und Preußen seien sich einig darin, daß Ostpreußen bei allen Reichs- und Staats akttonen eine Sonderstellung einnehmen müsse und einen Anspruch darauf habe, nicht als Grenzland, sondern als abgetrenntes Land behandelt zu werden. Der Reichs- finanzminister habe auf seine Vorstellungen hin sich bereit erklärt, einen Z wi s ch e n k r e di t bis zur Schaffung einer Ausländsanleihe zu geben. Ablehnende Aniwori des Völkerbundes an Woldemaras. Genf. Der litauische Ministerpräsident Woldemaras hatte vor drei Wochen unter Berufung auf die Entschließung des Völkerbundsrates vom 10. Dezember 1927 den General sekretär des Völkerbundes um Ingangsetzung einer Unter suchung an der polnisch-litauischen Grenze gebeten. Nach Einholung der Meinung des amtierenden Ratspräsidenten Aguero y Bethancourt und des Berichterstatters Beelaerts van Blokland hat nunmehr der stell vertretende Generalsekretär Avenol dem litauischen Ministerpräsidenten mitgeteilt, daß beide Antworten ihn zu der Mitteilung ermächtigten, daß angesichts der formellen Er klärung der polnischen Regierung die Anwendung der von Woldemaras erwähnten Bestimmungen nicht gegeben er scheine. Die Beisetzung Stefan Raditschs. Agram. Die Bestattungsfeierlichkeiten für Stefan Ra- ätsch am Sonntag sind im allgemeinen ungestört verlaufen. Vie Leichenfeier wurde zu einer starken Kundgebung «es Kroatentums, nicht nur durch die ungeheuere Be teiligung, sondern auch durch die bedeutsamen Reden, mit »enen sie eröffnet wurde. Die Feier dauerte etwa 8 Stup- ,en. An dem Leichenzug beteiligten sich mehr als 100 000 Menschen, die zahllosen Zuschauer nicht mitgerechnet. Am sffenen Grabe hielt der Bauernabgeordnete Valetschitsch ine letzte Abschiedsrede. Raditsch ist provisorisch zwischen den seiden anderen Opfern des Skupschtina-Attentats, Paul Ra ditsch und vr. Basaritschek, in einem Arkadengrabe beerdigt worden. ., Da nun auch für die nächsten sechs Wochen eine all gemeine Volkstrauer angesetzt ist und für die nächsten vier- zehnt Tage Versammlungs- und Demonstrationsverbote von