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Nr. 178 Pulsnitzer Tageblatt. — Mittwoch, den 1. August 1928. Seite S. stützt sich auf eine Entscheidung des Reichsversicherungsamts, in der der Grundsatz aufgestellt ist, daß eine Beschäftigung in einem landwirtschaftlichen Hauptbetrieb auch dann als Beschäftigung in der Landwirtschaft im Sinne der Sozial versicherung anzusehen ist, wenn sie an sich nicht landwirt schaftlicher Art ist. Es gelten daher als in der Landwirtschaft beschäftigt nicht nur diejenigen Personen, die mit Arbeiten landwirtschaftlichen Charakters beschäftigt sind, sondern auch Personen, die in einem landwirtschaftlichen Hauptbetrieb tätig sind, auch wenn ihre Tätigkeit an sich nicht landwirsichaft- licher Art ist. — (Der Elbgausängerbund in Wien.) Der Elbgausängerbund unter Leitung seines Bundeschormeisters, des Kirchenmusikdirektors Richard Büttner-Pirna, konnte, wie der „Pirnaer Anzeiger" meldet, bei dem Bündekonzert in der Wiener Sängerfesthalle einen beachtlichen Erfolg er zielen. Namentlich zwei Tonsätze auf Texte von Erich Langer-Dresden, vertont von Paul Schmidt-Sebnitz und Franziskus Nagler-Leisnig, entfachten geradezu einen Sturm der Begeisterung. Der Hauptausschuß des 10. Deutschen Deutschen Sängerbundesfestes, ließ dem verdienten Chor meister des Bundes eine künstlerisch ausgeführte Schubert- Plakette überreichen. — (Ein Flaggenzwischenfall in Eger bei der Durchfahrt eines Sängerzuges.) Erst jetzt wir ein Zwischenfall bekannt, den ein durchfahrender Sänger sonderzug auf dem Egerer Bahnhof mit der dortigen Staats polizei hatte. Die Sänger hatten am Wagen eine Fahne mit den Farben schwarz-rot-gold befestigt und wurden, als sie in Eger angelangt waren, von der Polizei aufgefordert, die Fahne sofort zu entfernen. Es entspann sich eine leb hafte Auseinandersetzung, bis schließlich ein Herr durch die Menge brach und in entschiedenem Ton ausführte, daß die Sokols im vorigen Jahr in Deutschland überall und in großen Mengen Fahnen mitgeführt hätten, ohne daß ein Deutscher daran Anstoß genommen habe. Die Fahne bleibe und damit basta. Tatsächlich wurde die Polizei zurückgezo gen und die Sänger sind mit der Fahne durch die Tschecho slowakei gefahren. (Nachverhandlungen über den SchieDsspruchergebnislos verlaufen.) Die Nachverhandlungen im Reichsarbeitsministerium über den Schiedsspruch in der sächsischen Textilindustrie sind ergeb nislos verlaufen. Oßling. (Schadenfeuer.) Am Sonntag brannte das Wohnhaus des Gasthauses „Zu den Linden" in Oßling bis auf die Umfassungsmauern nieder. Die Ent- stehuugsursache des Brandes ist noch nicht geklärt. Kamenz. lDas Forst fest) wir dieses Jahr in der althergebrachten Weise vom 19. bis 23. August abgehalten. Dresden. (Dresdner Jahrmärkte? Die städtischen Körperschaften in Dresden haben die Aufhebung der daselbst in jedem März, Juli und Oktober stattfindenden Jahrmärkte beschlossen und um die dazu erforderliche Ge nehmigung beim Ministerium des Innern als der zuständigen Marktbehörde nachgesucht. Einige als Marktbeschicker Be teiligte, zumeist Fierantenverbände, beschwerten sich bei den Ministerien über diesen Beschluß und beriefen sich unter anderem auf die wirtschaftliche Bedeutung der Dresdner Jahrmärkte, auf ein gewisses Interesse der sächsischen In dustrie an ihnen und auf die von ihnen behauptete Möglichkeit, diese Veranstaltungen auch ohne Verkehrsgefährdung statt finden zu lassen. Die Handelskammer konnte aber in ihrem von der Krcishauptmannschaft Dresden eingefordertcn Gut achten die behauptete Bedeutung der Jahrmärkte für die Bevölkerung und die Industrie ihres Bezirkes nicht bestängen, erblickte vielmehr den entscheidenden Gesichtspunkt in den allgemeinen Vcrkehrsinteressen. Diese erheischen sowohl aus Gründen der Verkehrssicherheit wie solchen der Hebung des Ansehens Dresdens und seines Fremdenverkehrs unabweislich die Entfernung der Jahrmärkte von den derzeit benutzten Stellen des Stadtinneren, die als ausgesprochene Verkehrs und Glanzpunkte Dresdens zu betrachten seien. In dieser Zweckbestimmung haben Neumarkt, Neustädter Markt, Haupt straße und Ring so vollständig aufzugehen, daß sie nicht noch als Jahrmarksstätten verwendet werden können Zu Verkehrszwecken insbesondere seien sie jederzeit unentbehrlich angesichts der ungünstigen, weil zu engen und winkligen Bebauung des an sie anstoßenden Stadtkerns. Es bedeute darum einen ganz ungewöhnlichen Zustand, wie er kaum in einer anderen vergleichbaren Großstadt zu verzeichnen sei, daß die Jahrmärkte seirher auf diesen noch zum Stadtinnern gehörigen Stellen belassen worden seien, wo sie schon wegen der Berkehrsgefahren und der vielen vorgekommenen Verkehrs-- Unfälle nicht länger verbleiben könnten. Dresden. (ZumRaubmord in Großenhain.) Zu dem Raubmordversuch auf der Straße Großenhain-Raulis wird weiter mitgeteilt, daß die verletzte landwirtschaftliche Arbeiterin drei Steckschüsse, vermutlich aus einer Selbstlade- Pistole, erhallen hat. Ihr Zustand ist noch sehr ernst und falls bei der Operation noch Komplikationen eintreten sollten, besteht sogar Lebensgefahr, da Hauptblutgefäße gefährdet sind." Der der Tat dringend verdächtige und sestgenommene Tischlergehilse hat bis jetzt noch kein Geständnis abgelegt. Da er bei seiner Festnahme nicht mehr im Besitz einer Schuß waffe war, ist es zu seiner Ueberführung von größter Wich tigkeit, noch weitere Personen zu ermitteln, die ihn auf der Flucht, insbesondere durch ein Kornfeld, in Richtung nach eine: Viehkoppel, gesehen haben. Eine bis jetzt unbekannt gebliebene Frau, die dringend gebeten wird, sich zu melden, hat dritten Personen darüber bereits Angaben gemacht. Das Kriminalamt Dresden bittet unter Zusicherung der Verschwie genheit um weitere sachdienliche Mitteilungen, die zur Über führung des Täters und zur Aufklärung der Tat führen können. Der Verdächtige will sich zur Zeit der Tat in der Nahe von Lenz aufgehalten haben. Er hat dunkel blondes, hochstehendes Haar, hohe Stirn, graublaue Augen, Weichenstellung anstatt in das dritte Gleis in das vom Güterzug besetzte vierte Gleis einfuhr. Die falsche Weichen stellung hängt zusammen mit dem derzeitigen Umbau des Stellwerkes auf lur Westseite des Bahnhofes Dinkelscherben. Zur Wahrung der Sicherheit während des Umbaues ist dort ein Behelfsstellwerk aufgestellt, durch das die erforderlichen Abhängigkeiten zwischen Weichen und Signalen hergestellt werden. Diese Abhängigkeiten zeigten insofern eine Lücke, als das Signal für die Einfahrt in das dritte Gleis auf gezogen werden kann, wenn die Eingangsweichen auf Gleis vier gestellt waren. Diese Lücke trat weder bei der Abnahme prüfung noch im bisherigen Betrieb des Behelfsstellwerkes zutage. Es hat sich erst jetzt bei den nachträglichen längeren Versuchen im Stellwerk gezeigt, daß dieser Mangel bei einer ganz besonderen Stellung der Schlußelemente auftreten kann. Die Reichsbahndirektion Augsburg hatte jedoch neben der mechanischen Sicherung, der das Behelfssteüwerk dienen sollte, noch ein besonderes Meldeverfahren eingeführt. Demzufolge hatte der Stellwerksbeamte bei jeder Zugfahrt die Richtig stellung der Weichen zu prüfen und den Vollzug der Prüfung und die Richtigstellung der Weichen dem Fahrdienstleiter in einer dem Wortlaut nach genau festgelegten Meldung an zuzeigen. Beim Unglückszuge 911 hat der Stellwerkswärter insofern eine falsche Meldung erstattet, als er die Vorstrecke für diesen Zug in Gleis drei hergestellt meldete, obwohl diese noch vom vorhergehenden Durchgangsgüterzug und auf das Gleis vier eingestellt war. Drese Falschmeldung ist als erste Ursache des Unglücks anzusehen, das aber nur dadurch eintreten konnte, daß gleichzeitig auch der Mangel an den mechanischen Abhängigkeiten gerate bei der erwähnten Stellung dieser Vorstrecke zum ersten Male sich zeigte. geradlinige Nase, gewöhnlichen Mund, vollständige Zähne und ein ovales Gesicht. Er war mit dunklem Anzug bei bei seinem Aufenthalt in der Großenhainer Gegend bekleidet und trug eine dunkelblaue Sportmütze, keinen Kragen, schwarze Schuhe und keine Strümpfe. Dresden. (Das Brot 6 Pfennige billiger!) Wie der Arbeitgeberverband der Sächsischen Mühlenindustrie, die Bäcker-Innung zu Dresden und die Schlüterbrotfabrik G. m. b. H, Dresden bekanntgeben, veträgt der Preis eines 4-Pfundbrotes ab 1. August für 1. Sorte 84 Pfg. (bisher 90 Pfg), 2 Sorte 78 Pfg. (84 Pfg.) Dresden. (Hölz in Falkenstein.) Ueber die Empfangsfeierlichkeiten aus Anlaß der Anwesenheit von Max Hölz in Falkenstein am vergangenen Sonntag weiß der SPD. noch folgende niedliche Einzelheiten zu berichten: Frau Hölz kündigte an, daß sie anschließend an ihre kurze Rede sammeln gehen werde, denn Bravorufen allein brächte den politischen Gefangenen keine Hilfe. . . . Auch Hölz verlangte „Taten". Hier in Falkenstein z B. solle jeder soviel zur Sammlung für die Rote Hilfe geben, daß die Ergebnisse von Chemnitz und Oelsnitz, wo er gesprochen hätte, übertroffen würden . . . Weiter erzählt der SPD : . . Gegen '/»11 Uhr trifft Hölz ein und besteigt mit noch einigen Leuten ein bereitstehendes Lastauto. Die Hochrufe seiner Parteileute verstummen aber, als sie sehen, daß Hölz sich mit seiner Begleitung streitet und das Auto wieder verläßt. Danach heftiges Hin und Her. Alles redet auf den berühmten Genossen ein. Der aber will nicht. Er sieht leidend aus, redet aber energisch und temperamentvoll: „Ich mach nicht mehr mit! Wo kom men wir denn hin, wenn jeder kleine Funktionär macht, was er will?" Und als ihn einer sanft dirigieren will, braust er auf: „Rührt mich nicht an, sag ich euch k" Er geht wie der in den Bahnhof zurück. Die Abteilung des RFB mar schiert ohne ihn zum Schützenplotze. 20 Minuten nach seiner Ankunft besteigt Hölz das Auto wieder und fährt nun durch den Ort, begrüßt von den einen und bestaunt von den vielen anderen. . . . Der SPD. bemerkt zum Schluffe: Nach alledem, was sich hier in Falkenstein zeigte, bestätigt es sich, daß Hölz für die KPD. kein bequemer Genosse sein wird. Heute noch erste Reklamcfigur und morgen schon — sehr langer Erholungsurlaub in Rußland." Em Zwickauer Blatt bemerkt in seinem Berichte noch: Max Hölz ließ es sich nicht nehmen, mit einem kleinen Trupp barhäuptig mit einer schwarzen Hemdbluse auf einem Lastkraftwagen an dem Rat hause, das man ihm angeblich in seinen Kreisen als Residenz als künftiger Oberbürgermeister (!) der vereinigten Stadt Göltzschtal wünscht, nochmals vorüberzuziehen. Dresden. (Verfassungsfeier 1928.) Das sächsische Ministerium für Volksbildung und das Wirt schaftsministerium ordnen an, daß die Schulen, die durch die Sommerferien gehindert sind, am 11. August Ver fassungsfeiern abzuhalten, diese Feiern am Montag, dem 27. August, zu veranstalten haben. In Berufsschulen sind nur die Schüler heranzuziehen, die zur Zeit der Feier Unterricht haben würden. Dresden. (Die Wiederaufnahme de ^Per sonen sch iffahrt Bodenbach —Aussig.) Die Sächsisch-Böhmische Dampfschiffahrtsgesellschaft teilt mit, daß sie ihren Betrieb auf der Strecke Bodenbach—Aussig wieder ausgenommen hat. Dresden. (Der Fall Hickmann.) Der frühere Direktor der Anstalten des Magdalenen-Hilfsvereins, Pfarrer Hickmann, der, wie erinnerlich, Ende Mai wegen Körperverletzung und Beleidigung, begangen gegenüber Insassinnen der ihm unterstellten Anstalt, zu 350 Mark Geldstrafe verurteilt worden war, ist nunmehr, nachdem das gegen ihn eingeleitete Strafverfahren abgeschlossen ist, aus den Diensten der evangelisch-lutherischen Landes kirche im Freistaat Sachsen ausgeschieden; Die von Pfarrer Hickmann gegen das Urteil des Dresdner Schöffengerichts eingelegte Berufung steht am 7. August zur Verhandlung. Wach«» (Sittlichkeits-Verbrechen.) Am 29. Juli 12 15 Uhr nachmittags hat ein Unbekannter auf Wie das Unglück geschah — Der Bericht eine» Mitreisende« Der Sonderberichterstatter der TN. erhielt von einem Mitreisenden des Unglückszuges die folgende Schilderung: Der Zug war besonders seit Ulm sehr stark mit Ferien reisenden besetzt, da der letzte Teil des Zuges nur bis Ulm ging und deshalb zahlreiche Reisende in die durchfahrenden Wagen übergehen mußten Im Zuge herrschte Ferienstimmung> da der große Teil der Reisenden — besonders zahlreich aus der Gegend von Mannheim und aus der Stuttgarter Gegend — nach Oberbayern fuhr. Eine Grupp» von Turnern in ober- bayrischer Tracht, offenbar aus Köln zurückkommend, fiel durch ihre gute Stimmung besonders auf. Nach der Halte stelle Neu Essingen ging der Zug kurz vor der Unglücksstclle in ein auffällig schnelles Tempo über. Vor der Station Dinkelscherben ereignete sich dann das Unglück. Die Reisenden wurden schrecklich durcheinandergeworfen, weil der Zug fast augenblicklich zum Stehen kam. Es gab ein entsetzliches Schreien der Frauen und Kinder, die sich aus dem Durch einander von Gepäckstücken und am Boden liegenden Per sonen iefreien mußten. Verhältnismäßig schnell waren alle Wagen verlassen. Nun sah man, wie die Lokomotive auf das Ende eines Güterzuges ausaefahren war; sie hatte sich auf die rechte Seite geneigt, während der Tender etwas aufgerichtet stehen geblieben war. Die letzten Güterwagen bildeten mit der Lokomotive einen Trümmerhaufen, in welchem das Feuer der Lokomotive brannte, das eine halbe Stunde nach dem Unglück von der Ortsfeuerwehr gelöscht wurde. Es- ist auffällig, daß die ersten Wagen nach dem Gepäckwagen (zwei lange 4. Klasfe Wagen) unbeschädigt blieben, ebenso der mittlere und Hintere Teil des Zuges, dagegen wurde der vierte und fünfte Wagen — soweit sich seststcllen ließ: kurze alte 4.-Klafse-Wagen — vollständig zertrümmert und ineinandergeschoben. der Straße Leppersdorf—Wachau versucht, an einem 20 Jahre alten Dienstmädchen aus Wachau ein Sittlichkeitsverbrechen zu verüben. Der noch Unbekannte hat das Mädchen, die mit dem Rade gefahren kam, abgelauert, sie vom Rade ge zogen und ins nahe Kornfeld geschleppt Nach heftiger Ge genwehr des Mädchens ist er, ohne seinen Zweck zu erreichen, geflüchtet. Es handelt sich »m einen 1,65 Meter großen, etwa 20—25 jährigen kräftigen Mann mit rotblondem langen Haar. Er trug ein bläuliches Jacket, dunkle Hose, weißes Hemd ohne Kragen, schwarze Halbschuhe. Sachdienliche Mit teilungen werden an den Gendarmeriestandort Radeberg oder Seifersdorf erbeten. Gohrisch (Sächsische Schweiz). (Gohrischer Hel denmut enthüllt.) Der hiesige Jugendverein hatte vor einigen Jahren für die Gohrischer Gefallenen des Weltkrieges ein Ehrenmal ans Sandstein errichten lassen. Es hatte sich yeransgcstcllt, daß die Schrift auf dem Steine, die die Namen der fürs Vaterland Gefallenen der Nachwelt überliefern sollte, nicht dem Zahn der Zeit standhalten Würde, und so hatte sich der Jugendverein entschlossen, eine Bronzetafel Herstellen zu lassen, auf der die Namen der Toten auch auf spätere Geschlechter überkommen. Am Sonntag fiel die Hülle. Herrnskretschen. (Ertrunken.) Vor den Augen seiner Braut geriet ein Berliner Besucher, der außerhalb der Schwimmschule badete, in einen Strudel der Elbe und ertrank. Die Leiche konnte geborgen werden. Mohorn. (Motorradunglück.) Ein Brüder- Paar unternahm von Dresden aus eine Motorradfuhrt über Mohorn nach Freiberg. Bei ziemlich schnellem Tempo verfehlten sie hier die scharfe Kurve, stießen an einen Baum und stürzten in den Gartenzaun hinein. Der Fahrer erlitt einen Bruch der Wirbelsäule und des Schädels und wurde nach Dresden ins Krankenhaus ge bracht; der Mitfahrer kam mit leichteren Verletzungen: davon. > Leipzig. (Der Zug des Unglücks) Nach einer amtlichen Aufstellung haben sich in Leipzig in der Zeit vom 1. 1. bis 30. Juli 1928 5050 Unglücksfälle ereignet, von denen bisher 168 tödlich verlaufen sind. In diesen Zahlen sind Vorkommnisse, bei denen Personen durch Gasvergiftung^ Verbrechen- oder durch eigene Hand zu Schaden gekommen oder verstorben sind, nicht enthalten. In der Hauptsache handelt es sich um solch«, die im Straßenverkehr hervor gerufen wurden. Im Durchschnitt sind in Leipzig demnach 24 Unfälle verschiedener Art pro Tag zu verzeichnet gewesen. Der August Ferientage, Reise-und Erntezeit, heiße brennend« Sonnen glut über wogenden, goldenen Kornfeldern, früchteschwere Obst bäume in lauschigen Dorfgälten, an Landstraßen und Feldern, lachender blauer Himmel über emsig in Feld und Flug schaffenden Menschen, hochbeladcue Erntewagen, frohes Bade leben in Fluß, Bach und See, kühler werdende, zauberhafte Sommernächte — das ist der August, in dem der Som mer sein stärkstes, aber auch fast schon sein letztes Macht- s geboi entfaltet Erntemonat oder Erntrg wird er auch in alten deutschen Kalendern genannt. Für den Landmann, der Mühen, Sorgen und Arbeit voll, legt er über den Seiten quadern der Städte einen Hitzedruck, der den Städter, wenn es irgend geht, hinaustreibt in die Bäder, auf die Höhen und in die erfrischende Waldeskühle. Der Landmann sieht cs allerdings gern, wenn der August sonnig und trocken ist, denn „was im Herbst soll geraten, das muß der August be raten". Von ganz besonderer Bedeutung für das Wetter sind nach einem alten Volksglauben der St. Laurentiustag am 10. August und der St. Bartholomäustag am 24. August. Mit Beziehung auf diese beiden Tage sagt eine alle Bauern regel: Sind Laren; und Barthel schön, wird der Herbst auch gut ausgehcn. — Freundlicher Barthel und Lorenz, machen > den Herbst zum Lenz. — Mit dem August ist die Höhe des ' Jahres überschritten. Langsam fällt, zunächst im Tal, dann