Volltext Seite (XML)
Nr. 179. Pulsnitzer Tageblatt. — Donnerstag, den 2. August 1928 Lette 6 Referat schloß sich eine Aussprache über "die Frage: „Sollen Verkäufe oder Teilverkäufe in der Landwirtschaft unterbunden werden?" an. Nach eingehender Erörterung dieser Frage, deren Veranlassung eine Kritisierung über den Gutachter Bürgermeister Reiche gab, kam die Versammlung zu dem Resultat, daß über Verkäufe und Teilverkäufe landwirtschaft lichen Besitzes unter Zugrundelegung der Verhältnisse von Fall zu Fall zu entscheiden sei, und daß an dem bisher abge gebenen Gutachten des Bürgermeisters Reiche bei Verkäufen nichts " '-hm sei. Damit schloß die Versamm*""' Zunehmende Säuglingssterblichkeit im Sommer. Fort mit Verzärtelung und falscher Fürsorge! Die Säuglingssterblichkeit pflegt bekanntlich stets im Sommer zuzunehmen. Dafür sind die Einwirkungen oer Hitze ein zweifacher Hinsicht verantwortlich zu machen. Die Hitze wirkt zunächst ungünstig auf das Hauptnahrungs mittel des Säuglings, die Milch, ein und zwar dann, wenn die Milch nicht mit besonderer Sorgfalt und Vorsicht behan delt wird. Dabei kommt weniger das Sauerwerden oer Milch als schädigendes Moment für den Säugling in Frage, son dern vielmehr die durch die sommerliche Hitze bedingte An reicherung der Milch mit Krankheits stoffen und Krankheit giften. Daher ist es wichtig, daß die Milch nicht nur mit peinlichster Sauberkeit gewonnen, sondern daß sie abgekocht, kühl und in reinen Gefäßen aufbewahrt wird. Zu langes Kochen vernichtet aller dings auch neben den Krankheitserregern wertvolle Nähr stoffe, wie z. B. die Vitamine. Deshalb soll die Milch nur kurz aufgekocht, aber dann sofort in einem kühlen Raum, am besten im Eisschrank oder aber mindestens in einer mit kühlem Wasser gefüllten Schi' ?! aufbewahrt werden. Das einfachste Mittel, sommerliche Erkrankungen der Säuglinge durch verdorbene Milch zu vc. iten, ist die Ernährung an der Brust, die stets als die beste Säuglingsnahrung angesehen werden muß. Treten dabei Schwierigkeiten durch Milchmangel auf, so suche man diese höchstens durch Zugabe von etwas Tee oder eines Löffels Brei zu bekämpfen und ver meide besonders ein Abstillen der Säuglinge in der heißen Jahreszeit. Der „Sommer-Säugling" ist aber auch häufig durch Verzärtelung und falsche Fürsorge von Müttern, Großmüttern, Tanten und Kinderfrauen in seiner Gesundheit gefährdet. Gerade der Säugling neigt näm lich leicht zu Ueberhitzung, zumal, wenn er in enger, hoch gelegener Wohnung kissenbepackt oder mit Binden eingewickelt vor jedem Luftzutritt, insbesondere vor Zugluft, ängstlich be hütet wird! Die Folge dieser falschen Fürsorge ist fast stets eine Erkrankung. Man gebe vielmehr dem Säugling stets Strampelfreiheit und halte ihn möglichst in kühlem, schattigem Zimmer. Wo dies nicht möglich ist, scheue man sich nicht, Kinderbett oder Wiege auf den kühlen Flur heraus- zustellen. Im Bettchen sei der Säugling nur mit einem leich ten Hemdchen bekleidet, und das Bett selbst enthalte nichts weiter als ein Kopfkissen, harte Matratze und leichte Decke. Dagegen hüte man sich, den Säugling der Sonne direkt lange Zeit hindurch auszusetzen, da die Gefahr einer Hitzschlag ähn lichen Erkrankung in diesem Falle besteht. Die Studentenschaft plant Terminverlegung der Semester. Danzig. Die deutschen Studenten haben ihre Tagung beendet. Die Bedeutung des Studententages zeigt sich von neuem in der Wahl des Vorstandes für das kommende Amts jahr, die eine Wiederwahl von canä. jur. Schmadel und Referendar K e r st e n gebracht hat, zu denen als dritter der Leiter des Auslandsamtes, Hermann M. Proebst. tritt. In dieser Wiederwahl gaben die Studenten zu erkennen, daß sie mit der Führung des vergangenen Jahres zufrieden find, daß insbesondere die Kampfstellung gegenüber Minister Becker von ihnen gebilligt wird. Darüber hinaus aber haben sie das Vertrauen, daß die bisherigen Vorsitzenden auch in Zukunft diese Wege einschlagen werden, die zur Wiedererlangung der studentischen Selbstverwaltung und zur Anerkennung der Deutschen Stu ¬ dentenschaft und ihrer Mitglieder bei den Behörden ! führen können. Der Wahl gingen Beratungen über die Berichte und Anträge der einzelnen Ausschüsse voraus. Es sei hier nur mitgeteilt, daß die Studentenschaft eine Verlegung der ! Semester anstrebt. Diese Maßnahme soll mit Rücksicht darauf getroffen werden, daß das Abhalten von Vorlesungen im Juli, zuweilen auch schon im Juni, überaus erschwert ist. j Man denkt an eine Neueinteilung, die das Sommersemester vom 18. Mai bis 15. Juli und das Wintersemester vom 15, September bis 15. Dezember währen läßt. Wasser-Temperaturen am I.Aug.: 21 - 23 — 23 Grad Celsius Kirchen - Nachrichten Pulsnitz v. Sonntag nach Tri«., 5. August: '/»9 Uhr Abendmahl (Pfarrer Grobe). 9 Uhr Predigtgottesdienst (Pfarrer Dr. Leonhardt, Oberlichtenau). Luk. 12,12-48; Lieder: 406, 262, 239, 622,5; Sprüche 86-87. 2 Uhr Taufen. Der Jugendbund für E C. betei- licht sich am Packfest in Bischheim, Anfang '/,4 Uhr. 8 Uhr Bibel- stunde in der Gemeinschaft. — Mittwoch, 8. August: abends 8 Uhr Jungsrauenverein. Ohorn Sonntag, s. nach Tri«., 5. August: 10 Uhr Predigtgot- teadienst (Pfarrer Grobe), Matlh. 2l, 28-31. >/,1l Uhr Kinder gottesdienst. — Donnerstag, 9. August: 3 Uhr Altenvereinigung bei Frau Kerschner, Fuchsbelle. — Freitag, 10. August: Jungfrauen verein fällt aus. Bibelstunde fällt bis September aus. Börse und Handel Amtliche sächsische Notierungen vom 1. August. Dresden. An der heutigen Börse konnte sich nach den Abschwächungen der Vortage auf fast allen Marktgebieten eine wesentliche Befestigung durchsetzen. Bei lebhafterer Um satztätigkeit überwog die Zahl der Kurssteigerungen, die zum grüßten Teil recht beträchtlich waren. Polyphon konnten von ihrem großen Verlust 12,75 Prozent wieder einholcu. Fester lagen noch Schubert u. Salzer 12, Vereinigte Photo 6, Genuß scheine 14, Reichsbank 7,25, Glasfabrik Brockwitz 5,5, Berg man 5, Großenhainer Webstuhl 3,25, Mimosa und Elektra je 3, Jndustriewerk Plauen 2,75 Prozent. Den Gewinnen stan den nur noch wenige belanglose Abstriche gegenüber. Leipzig. Die freundlichere Stimmung, in der die heutige Börse verkehrte, führte zu verschiedentlich recht ansehnlichen Kurserholungen. Polyphon konnten einen Gewinn von 23 Prozent buchen; ferner gewannen Reichsbank 12, Schubert u. Salzer 5, Darmstädter Bank 3, Stöhr und Thüringer Gas je 2,5 und Dresdner Bank 2 Prozent. Kursherabsetzungen waren nur noch vereinzelt zu verzeichnen und gingen über wenige Prozent nickt binaus. Chemnitz. Die heutige Börse war auf einen freundlichen und zuversichtlichen Grundton gestimmt. Bei regeren: Geschäft War eine ganze Reihe von Kurserholungen festzustellen. So konnten Mimosa ihren Kursstand um 9 Prozent erhöhen, Darinstädter Bank und David Richter je plus 3 Prozent. Höher gefragt waren n. a. noch Schildert u. Salzer, Branbank, Diskontogesellschaft und Dresdner Bank sowie Bachmann u. Ladewig, Faradit, Liebermann und Limmritz-Steina. Von den im 'übrigen nur noch vereinzelten Abstrichen sind zu nenneil Thüringer Gas und Paradicsbettcn je minus 2 Prozent, ferner Karl Hamel rind Köbke. Chemnitzer Produktenbörse. Weizen 74)4 Kilogramm, inl. 240—246; Roggen 70 Kilogramm, sächs. 250—26U; Sandroggen ' 71 Kilogramm 260—265; Wintergerste, neu 220—230; Hafer ! 265—275; Mais für Futterzwecke 255—260; Mais, Cinquanti», für Futterzwecke 275—287; Weizenmehl 70 Prozent 40; Rog- j genmehl 60 Prozent 41; Weizenkleie 16,25; Roggenkleie i 17,50; Wiesenheu. drahtgepreßl 12,50; Wiesenheu, neu 11,50; Getreidestroh, drahtgepreßt 4,50. Berliner Börse vorn Mittwoch. Die Stimmung war ausgesprochen freundlich. Die weiter« s Geldversteifung in Amerika machte temen Eindruck, da die Ten- ! deiH der New-Porker Börse ziemlich widerstandsfähig blieb. Man ' glaubt allgemein an ein« Entspannung der internationalen Geld- ' lag« im laufenden Monat. Amtliche Oevisen-Notiemng. Bankdiskont: Berlin 7 (Lombard 8), Amsterdam 4X-, Brüssel 4, Italien 5)4, Kopenhagen 5, London 4)4, Madrid 5, Oslo 5)4, Paris 3)4, Prag 5, Schweiz 3)4, Stockholm 4, Wien 6)4, Devisen >9 Zteichsmar: 1 August 31 3uli Geld ckeld Brief New Pott , . l t M 4^855 2t. 4,1935 2t. 4,1845 4,1925 Loudon . . , . 1 20,32 20,36 20.32 20,36 Amsteroam , 100 Dld. 168,15 168 49 168,21 168/ 5 Kopenhagen . lOOKron. 111,76 112 90 111,76 112,98 Stockholm , , 100 Kron. 11198 He,20 111,92 112,14 Oslo . 100 Kron. 111,72 111,94 111.69 111,91 Italien .,,, 100 Lire 21,90 21,94 21,895 21,935 Schweiz , „ , 100 Fres. 80,56 80,72 80,565 80,725 Paris . ,,, , 100 Frcs. 16,375 16,415 16,375 16,415 Brüssel , .. , 100 Beigo 58,215 58,335 58,21 58,39 Prag ,, » , . 100 Kron. 12,406 12,42 12,404 12,424 Wien . . , , . 100 Schill. 59,06 59,18 59,06 59,18 Spanien , . . 100 Pesel.- 68,82 68,96 68.86 - 9 00 Effektenmarkt. Heimische Renten lagen etwas fester. Bahnakti« n: A.-G. für Verkehrswesen 2,50 Prozent erholt (187,50). Schiff- fahrtsattien: etwa 2—2,50 Prozent fester. Bankaktien hatten ähnliche Gewinne aufzuweisen. Montanaktien belebt und in der bekannten Erwartung einer TarifermÄßigung recht fest. Kaliaktien konnten ihre höchsten Tageskurs« aufrcchterhalten. Ch«mieaktien höher. Elektoraktien schwächer. Ma schinenfabriken bei geringen Umsätzen Hülser. Bauwertc profitierten. K u n st s e i d« a k t i e n : Bemberg waren zeitweise 12 Prozent höher (488), Glanzstoff stiegen sogar 24 Prozent, aus 574. 8« l l st o f s w e r t« durchweg sehr fest. Amtliche Notierung der MUtaasbörfe ab Station. Mehl und Kleie brutto einschl. Sack frei Berlin. ') Hektolitergewicki 1450 kg. ff do 69 Kg. «ig 1. 8. 31. 7. Aiehl 70 1. 8 31. 7. Weiz.' märt Weizen . 29 2 32.7 29 2-32.7 237/-240. 237."-L40. Roggen 32 5 35 5 2.7 5.5 Jul' Sept 252." Weizenkleie 15.0 I5.0 254?-255.° 254." Roggenkleie 17.0-17.2 17.0-17.2 Oktob 254 - 255/ 254.° Weizenkleie ¬ 15.9-16.1 320-325 Dezbr Nogg. mrk 'l IM Sepl. Okwb Dezbr. 57.°-258.° 257.' melasse . Raps (1000 K-U >5.9-16.1 320-325 43/-L46Z 243."-246." 246/-216 ' 247.°-247' 249." 2:9 ° Leinsaat (do.) Erbsen, Viktoria 44.0 54.b 44.0-54.0 247 "-247° )48"-2l9? 249/-250." Kl.Speiseerbsen Futlererbsen Peluschken Ackerbohnen 35.0-40.0 25.0-27.0 27.0-30.0 26.0-28.V 35.0-40.0 25.0-2 .0 27.0 30.0 26.0-28.0 Gerste Wicken 27.0 30. > 27.0 30.0 Som — — fupmen. blau 14.5-16.0 >4 5 I60 Wink 05"-215 205. "-215 „ gelb Leradeila 16.5 17.5 16.5-17 5 Hafer — — märt 245 -256 245. "-256 Ziapsluchen 19.5 20 0 19.5 20 0 Jul' — — Leinkuchen 23.9 4 4 23.9 . 4.4 Sept. 224° — Trockeaschmtzei 17 4-17.6 li.4-17.6 Oktob. 223." — Soya-Extrakt.- Dezbr. 229." 229° Schroi 14 25 11 4 225 Akars Berlm 243 " 245 243 "-245 " Kartosselflocken 4 8 5 2 4 8 25.2 Amtlicher Berliner Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 1979 Rinder, darunter 440 Ochsen, 570 Bullen, 969 Kühe und Färsen, 2880 Kälber, 7435 Schafe, 12 436 Schweine, 2708 zum Schlachthof direkt seit letztem Dichmarkt, 177 Auslaudsschweine. Berlnus: Bei Rindern, Kälbern, Schafen und Schweilien ruhig. Preise: Ochsen: a) 60—62, b) 55—57, c) 48—51, d) 38—45; Bullen: a) 55 bis 56, b) 50—53, c) 47—49, d) 40—45: Nütze: n) 42—40, b; 32 bis 39, c) 23—29, d) 18—20: Färsen: a) 56-57, b) 48—53, c) 40 bis 46; Fresser: 34—44; Kälber: a) —, b) 79—79, c) 60—72, d) 45—46: Schafe: a1) 64—67, n2) 60—64, b1) 54—58, b2) 50 bis 54, c) 46—53, d) 30—40; Schweine: a) 70, b) 71—73, c) 72 bis 74, d) 70—72, e) 66—69, Sauen: 62—63. Berliner Magerviehmarkt. (Amtlicher Marktbericht vom Magcrviehhof in Friedrichsfelde.) Schweine- und FerMmarkt. Austrieb: Schweine 284 Stück, Ferkel 138 Stück. Verlaus: Ruhi ges Geschäft. Preise etwas gedrückt. Es wurden gezahlt im Groß handel für: Länferfchweine, 6—8 Monate alt, Stück 56—58 M., 4—6 Monate alt, Stück 45—58 M., Pölke 3—4 Monate alt, 28 bis 45 M., Ferkel, 8—12 Wochen alt, 18—28 M., 6—8 Wochen alt, 11—18 M. Läufer nach Gewicht, Ferkel nach Gewicht. Magdeburger Zuckernotierung vom 1. August. Ge mahlener Melis bei prompter Lieferung innerhalb 10 Tagen 26,75 u. 26 u. 26,15, August 25,75 u. 26,15, August-September 25,87. Tendenz: Ruhig bis stetig. Kampf im Dunkeln! Lopvnsbt dy slsrie vrllamsnn, Villncven f33 „Dann erst recht nicht für dich-, meinte er ruhig. „Du willst mich tyrannisieren? Nein, das lasse ich mir nicht gefallen. Das gibt es nicht bei uns Ich bin Frauen- recockerin. Ja, und ich lasse mir keine Vorschriften machen! Uu cre Ehe wird modern. Keine Bindung! Ich habe es jetzi wieder im .General-Anzeiger gelesen: Die Frau ist selbständig und muß ihre Selbständigkeit bewahren. Sie ist nicht mehr Sklavin des Mannes - nein! Dafür haben Wil heute unser Frauenrecht. Ich gehe in den Rauch klub!" „Was willst du denn da?* „Was die anderen wollen, mich amüsieren.* „Woher weißt du, daß sie sich dort amüsieren?* „Was die Gnädige erzählt hat. Na, wenn du wüßtest, du würdest große Augen machen... so groß!* Damit deutete sie einen großen Kreis an. „Kleine, du übertreibst.* „Ich übertreibe?* „Ja, der Sekt!* „Köstlich! Du glaubst, ich habe einen Schwips? So was!* Wieder lachte sie laut. „Ich bin nüchtern, ganz nüchtern. Das bißchen Sekt! Nimm Kreide, einen Strich über den Fußboden; ich gehe darüber, kerzengerade. Willst du?* „Ich glaube dir so*, lächelte er. „Warum du nur immer übertreibst?* „Uebertreibst? Da kennst du mich schlecht. Wenn ich er zählen wollte, was ich weiß... Prost! Ja, jetzt staunst du!* »Ja, ich staune.. .* „Du würdest viel mehr staune«, du uno Die Welt, die sich so nennt, und die andere auch, wen« sic hörte, was ich weiß!" „Wirklich?* „Nicht so ironisch. Das vertrage ich nicht. Und das sage ich dir, wenn sie mir nicht eine sehr, sehr schöne Aus steuer schenkt, dann ist mir alles egal... daun rede ich." Erschreckt, halb ernüchtert, sah sie ihn durchdringend an. „Was ich schon daherrede!" „Wenn ich das glauben wollte..." „Du glaubst mir nicht, mir nicht, wo ich dir doch immer die Wahrheit sage?" „Ja, was für eine Wahrheit..." „Was willst du denn noch mehr wissen?" meinte sie bedächtig. »Ich?* „Ja, du! Ah, ist ja alles Uusinn, natürlich. Auch was ich soeben gesagt habe." „Das habe ich mir gleich gedacht. Renommisterei!" „Renommisterei! Was, du zweifelst au meinen Worten? Renommisterei? Ich renommiere nicht." „So, du renommierst nicht." „Dein Ton heute abend ... so ungläubig .. .* „Hm, was soll ich eigentlich glauben?" lachte er. „Wenn ich sprechen wollte ..." „Trink' lieber noch ein Glas Sekt", lenkte er ab, und schob ihr das volle Glas hin. Sie nahm es. „Prost, Rest!" Mit einem Ruck leerte sie es. „Ja, das kann ich. Hohe Schule, was? Man lernt so etwas. Wenn man nicht selbst für sich sorgt, wer tut es? Selbsterhaltungstrieb", lachte sie, „gut geeicht. Ich kann etwas vertragen. Komisch, mir ist, als müsse ich reden, reden — und dahinten, an den anderen Tischen, sieh ein mal das Durcheinander. Soll ich noch ein Glas trinken? Ich sage dir, du merkst mir nichts an. Oder glaubst du das Gegenteil?* »Ich? Ich habe nichts gesagt.* »Nein, du schweigst... schweigst!* „Du redest geuug für uns beide/ „Ich kann auch schwctgeu. Wetten: „Wie lauge?" „Du glaubst, ich kau» es nichi! Habe ich di: vis heute jemals erzählt.. .* Unwillkürlich, sich besinnend, strich sie sich mit der Hand über die Stirn, und Winkte. „Rein, ich habe versprochen, zu schweige«. Das muß ich doch halte«'." „Natürlich, wenn du niemanden damii schadest * Sie sah ihn überrascht an. »Ist das dein Ernst?* „Selbstverständlich!" „Ja, wenn ich reden wollte... Aber nein, ich mich schweigen." „Ich bin nicht neugierig." „Oho! Das weiß ich, das würde dich auch interessieren.' „Wird etwas Rares sein." „Was ganz Nares!" Sie schüttelte den Kops. „Rein, nein! Was sagtest du: nur Schweige», we»» »iei 'uden Unrecht damit geschieht? Dann gilt das Won uicht mehr?" „Nein!" Sie sah ihn überrascht an. „Das wäre doch..." Dann brach sie ab. „Käthe, noch Sekt? Es ist spät geworden. Trinke aus! Dann..." „Dann?" Sie kicherte leise, fragend. „Bring' ich dich nach Hause." „Ja." Sie sah vor sich hm. „Sag' einmal, mii dem Unrecht ist dein Ernst?" „Wie meinst du?" „Ja, also das Wort gilt nicht mehr, wenn es jemand anderem schadet?" „Nein!" „Weißt du...* Sie wurde nachdenklich. „Wenn ich dir einmal erzählte... Männer verstehen so etwas doch besser. Aber du mußt es für dich behalten. Es ist ein ganz» ganz großes Geheimnis*, endete sie wichtig. (Fortsetzung folM