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Pulsnitzer Tageblatt : 02.08.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937203-192808021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937203-19280802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937203-19280802
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Tageblatt
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-08
- Tag 1928-08-02
-
Monat
1928-08
-
Jahr
1928
- Titel
- Pulsnitzer Tageblatt : 02.08.1928
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Nr. 179. auf das Jahr 1932, trotzdem nach den Satzungen ein fünf jähriger Turnus vorgesehen ist. Die Vorverlegung erwies sich als unbedingt notwendig, um zu vermeiden, daß Turner und Sängerfest im gleichen Jahre stattfinden. Als Bewer ber traten Berlin, Frankfurt a. M. und Leipzig auf. Nach eingehender Aussprache schritt man zur Abstimmung, deren Ergebnis Frankfurt als F-ststadt bezeichnete. Man wird, also voraussichtlich im Goethejahr 1932 eine gewaltige Heer schau deutscher Sänger in Frankfurt a. M. versammelt sehen. — (DieLeiter derLausitzer Arbeitsämter. Der Verwaltungsausschuß des Landesarbeitsamts Sachsen hat als Leiter der neuen Arbeitsämter in der Lausitz fol gende Personen zur Ernennung vorgeschlagen: Bautzen: Re gierungsrat Teichmann, Leipzig; Stellvertreter Stadtrat Paul Müller, Geschäftsführer des Deutschen Metallarbeiterverbandes, Bautzen. Kamenz: Herr F. Zergiebel, Geschäftsführer des Arbeitsnachweises Kamenz; Stellvertreter Stadrat Paul Mücklich, Kamenz. Löbau: Herr Schulze, Hilfsarbeiter im Landesamt, Meißen; Stellvertreter Dr. Lemmig, Dresden. Neugersdorf: Stadtrat Hahn, Neugersdorf; Stellvertreter Regierungssekretär Lorenz, Dresden. Zittau: Bürgermeister Dr. Fröhlich, Ebersbach; Stellvertreter Herr Bauer, Ge schäftsführer des Zentralverbandes der Angestellten, Dresden, Fürs Arbeitsamt Oschatz sind Regierungsamtmann Zimmer mann, Bautzen, als Vorsitzender und fürs Arbeitsamt Anna berg Gewerbeaufsichtsbeamter Kar! Müller, Bautzen, als stellvertretender Vorsitzender vorgeschlagen worden. — (Kottmar-Treffen des GDA.) Neben dem Gaubezirks- und Arbeitstagungen führt der Gaubezirk Bautzen- Zittau im Gewerkschaftsbund der Angestellten seine Mit glieder und deren Angehörige in Familientreffen zu Frohsinn und Tanz zusammen. Die in den letzten Jahren stattge fundenen Treffen konnten sich stets einer überaus zahlreichen Beteiligung erfreuen. Das diesjährige Treffen führt die Teilnehmer am Samstag, den 5. August nach dem Kottmar. Der Nachmittag wird in der „Kottmarschenke" verbracht. — (Jahresbericht des Gewerkschaftsbun des der Angestellten für 1927.) Kurz vor seinem Bundestage, der am 16. bis 19. August in Breslau statt findet, übergibt der freiheitlich-nationale Gewerkschaftsbund der Angestellten seinen Jahresbericht der Oeffentlichkeit zum Einblick in die Tätigkeit seiner Großorganisativn und zur Kritik. Auf 416 Großoktavseiten wird darin zu 133 Einzel fragen die Meinung des Bundes und sein Wirken in sach licher Weise dargelegt. Jeder Abschnitt für sich allein ver dient besondere Beachtung und erfordert Aufwendungen, die nur ein solcher großer Bund mit rund 300 000 Mitgliedern aufzubringen vermag. Der Etat des Bundes betrug 10 Mil lionen Reichsmark. Die Krankenkasfen verausgabten außer dem 21 Millionen Mark für Krankenhilfe. Stellen wurden 16 674 vermittelt; die eigene Auskunftei erteilte 7640 Aus künfte über Firmen, die Stellen ausgeschrieben hatten. Rechts streitigkeiten wurden 8124 durchgeführt; die auf dem Prozeß wege erstrittene Gehaltssumme für Mitglieder belief sich auf rund 2 200000 Reichsmark. Behörden und Arbeitgeberor ganisationen werden gern auf das gebotene Material zurück greifen. Jeder volkswirtschaftlich Interessierte findet darin eine Menge wertvoller Anregungen und sachlicher Aufklärungen. Kamenz. (Flugsporttag.) Als erste der am vergangenen Sonntag beim Flugsporitag aus dem Flugplatz zum Wettflug abgelasfenen Brieftauben des Dresdner Brief taubenvereins „Saxonia", an dem über 400 Tauben teil- nahmcn, ist eine Taube des Herrn Baurat Kunze, Dresden, im Schlage angekommen. Herrn Kunze wurde hierfür die vom Geflügelzüchterverein Elstra gestiftete Plakette ausgehänbigt. Dresden. (Raffln! e r k er G e fsiM ech sei- s ch w i n d l e r.) Am Montag na^mitrag wurden zwei Kaufmannslehrlinge von einem unbekannten Betrüger um je 250 und 160 Mark geschädigt. Die Lehrlinge, die für ihre Firmen auf dem Postscheckamt größere Geldbeträge abgeholt hatten, wurden von dem Täter auf dem Post platz unter einem Vorwand veranlaßt, ihm in einem Hausflur 500 Mark in Zehnmarkscheinen in größere Geld scheine umzuwechseln. Der Schwindler hat es hierbei in geschickter Weise verstanden, von dem zu übergebenden Betrag etwa 53 Stück Zehnmarkscheine verschwinden zu lassen. Als die Lehrlinge den Betrug merkten, war der Täter bereits verschwunden. Dresden. (Ungetreuer Lagerverwalter.) Große Unregelmäßigkeiten bei der Firma Seidel u. Nau mann waren gelegentlich einer kürzlich angesetzten Be rufungsverhandlung aufgedeckt worden. Der Oberlager verwalter Rüdiger hatte mit der eingelegten Berufung gegen seine Verurteilung zu einem Jahr Gefängnis seine Freisprechung erstrebt, desgleichen ein Feilenhauer aus der Lausitz, der zu acht Monaten Gefängnis verurteilt worden war. Inzwischen hat sich herausgestellt, daß Rü diger auch mit einem in Dresden-Neustadt wohnhaften Geschäftsmann sich Betrügereien zum Schaden seiner Firma schuldig gemacht hat. Der Geschäftsmann hat be reits zugegeben, rund 140 000 Mark zu Unrecht berechnet undausgezahlt erhallen'zu haben, während Rüdiger 25 000 Mark von ihm bekommen habe. Dieser gemein schaftliche Betrug wird eine weitere Gerichtsverhandlung beschäktiaen. Pirna. (Vor den Zug geworfen.; Am Mon- tagmorgcn wurde auf der Bahnstrecke Pirna—Lohmen an einem Bahnübergang im Stadtteil Copitz ein 2l jähriger Mann aus Posta, dem der Kopf vom Rumpf abgefahren war, aufgefunden. Man vermutet, daß. Selbstmord vorliegt. Annaberg. (Milchpreiserhöhung im Ober erzgebirge.) In einer Versammlung der obererzge- birgischen Landwirte am Sonntag wurde die Erhöhung des Milchpreises um 2 Pfennige das Liter in Aussicht gestellt, da das ungünstige Erntewetter die ohnehin schlechte Lage der obererzgebirgischen Landwirte noch be deutend verschlechtert habe. Bärenstein. (Die Gemeinde ohne Bürger meiste r.) Die Gemeinde Bärenstein hat mit der Bürgcrmeisterwahl ein außerordentliches Pech. Nachdem schon seit langem dem bisherigen Bürgermeister aus ver PulSnitzer Tageblatt. — Donnerstag, den 2. August 1928. schiedenen Gründen die Führung der Geschäfte entzogen worden war und ein stellvertretender Bürgermeister die Geschäfte der Gemeinde leitete, trat nunmehr der vor acht Tagen gewählte Gemeindebeamte Weber vor Antritt seines Postens von dem Amte zurück, weil er bei seiner Wahl nicht das Vertrauen der Mehrheit gefunden hatte. Nunmehr steht die Gemeinde wieder ohne Bürger meister da. Zeithain. (Verurteilter Bürgermeister.) Der Bürgermeister der Gemeinde Zeithain, Richard Hugo Haferkorn, war vom Schöffengericht Riesa wegen Unter schlagung im Amte zu vier Monaten Gefängnis verurteilt worden; zudem erhielt er auch noch eine dreijährige Be währungsfrist zugebilligt. Gegen dieses Urteil hatte der Verurteilte und die Staatsanwaltschaft Berufung ein gelegt, mit der sich am Dienstag die dritte Große Ferien strafkammer des Landgerichts Dresden befassen mußte. Nach erneuter Beweiserhebung wurde die Berufung Hafer korns verworfen. Auf die Berufung der Staatsanwalt schaft hin wurde das erstinstanzliche Urteil aufgehoben und der Angeklagte wegen Amtsunterschlagung zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt und zugleich der Gerichts beschluß verkündet, daß dem Angeklagten eine Bewäh rungsfrist nicht zugebilligt werden könne, weil die Vor aussetzungen hierfür nicht gegeben seien. Schlettau. (Motorradunfälle.) Ein aus der Richtung Scheibenberg kommender Motorradfahrer wurde durch einen ihm mit vollem Licht cntgegenfahrenden Mo torradfahrer so stark geblendet, daß er ein hiesiges älteres Ehepaar anfuhr. Die Frau erlitt Verletzungen am Arm uno an den Beinen, während der Mann über innere Schmerzen klagte. Beiden wurden die Kleider buchstäblich vom Leibe gerissen. Der schuldige Motorradfahrer, der durch Nichtabblenden seines Lichtes den bedauerlichen Un fall herbeiführte, kam unerkannt davon. — Am Montag stießen an einer Kurve der Hindenburgstraße in Buch holz ein Motorradfahrer und ein Radfahrer zusammen, die beide die Übersicht wegen eines in der Kurve stehenden Fuhrwerks verloren hatten. Der Radfahrer zog sich neben schweren inneren Verletzungen eine schwere Gehirn erschütterung zu und mußte ins Krankenhaus übergeführt werden. Der Motorradfahrer kam mit Hautabschürfungen davon. Turner und Sänger Bo» Dr. Külz, Reichsminister a. D. Die zweite Hälfte des Juli sah in Wien das deutsche Sängerfest und in Köln das deutsch- Turnfkst. Es ist gut und nützlich, einen Augenblick rückschauend bei diesen großen Bolkstumkundgebungen in den beiden deutschen Kulturmetropolen an der Donau und am Rhein zu verweilen. Wir alle wissen, daß in der deutschem Vergangenheit von den deutschen Turnern und Sängern in historisch entscheidenden Augenblicken ein erfrischender und belebender Hauch für unser Volks' den ausgegan gen ist. Die beiden Feste in Wien und Köln haben gezeigt, daß gerade auch heute, wenn schon unter völlig anderen Verhältnissen ebenfalls eine starke Ausstrahlung von Ihnen auf das deu sche Gemeinschaftsleben auszugehen vermag Die Tatsache der beiden Feste allein, ihr äußeres Bild und ihr Inhalt find ein überaus erfreuliches Zeichen dafür, daß in Deutschland doch noch nicht alles und alle einem öden Materialis mus Verfallen sind. Bon den Hunderltansenden der Festteiinehmer saßen gewiß die meisten nicht an der besonderen Seite des Lebens, aber diese schlichten und einfachen Menschen hatten monate», vielleicht jahrlang gespart, um an diesem Gcmeinschastrsest teilzunehmsn. Nicht öde Vergnügungssucht führte die Mehrzahl der Teilnehmer zusammen, deren äußeres Leben sich während der Festtage zumeist in sehr beschci- denden Formen hielt, sondern ein natürlicher bodenständig. deutscher Idealismus und der unwillküilich aber stark empfundene Drang nach einem gemeinsamen Erleben mit Menschen gleichen Zieles und gleichen Strebens. Beide Feste waren gewaltige spontane Kundgebungen deutsch'» Volkstums und deutschen Kultmwillcns, und man muß cs schon kindisch nennen, wenn ein Teil der AuSlandprrsse das Fst als eine außenpoli tische Gefahr hinzustellen sich mohtc. Beide Feste hatten nicht das geringste Aggresive an sich; im Gegenteil sie standen ganz im Dienst der friedlichen Menschhcitser.tw'cklung dienen den nationalen Strömungen. Man soll sich doch endlich in der Welt, übrigens auch bei, an die Tat sache gewöhnen, daß die in Ocsterrcich und die in Reichsdeutschland lebenden Menschen eben nicht zwei Völker sondern e i n Volk mit gleicher Sprache und Kultur, mit gleichem Menschentum sind. Wenn Angehörigen einer guten Familie das baue nde gemeinschaftliche Zu sammenleben im Vaterhaus nicht möglich ist, so werden die gegenseiti gen Besuche immer einen ganz besonderen Grad der Herzlichkeit auf weisen, und die Sehnsucht nach Sem gemeinsamen Vaterhaus wird die Welt der Empfindungcn beherrschen. Genau so ist cs, wenn sich Angehörige der deutschen Volksfamilie aus den verschiedenen Teilen der Welt besuchen. In beiden Festen lag sür unser inneres Volksleben eine reiche Symbolik verkörpert. Das Streben nach einem selbstgcwählten Ziel, die selbstgewollte Einordnung und Unterordnung In das Ganze zu ab geschlossener Harmonie, die suche und beglückende Genugtuung, Teil nehmer eines edlen Wettstreites zu sein - wer wünschte nicht, daß das alles sich auch in unserem öffentlichen und politischen Leben in gleicher Stärke finden möchte. Angehörige aller deutschen Stämme und Schicht.« des Volkes vergessen sie Gegensätze, die Spaltungen der Klassen und der Parteien und gehen auf in dem gemeinsamen Ziele, durch körperliche Ertüchtigung seelische Werte und durch Freude der Seele körperliche Tüchtigkeit zu schaffen. Mit Inbrunst möchte man, wenn man diese Gemeinsamkeit ficht und fühlt, fl hsn: och, wenn es doch immer so bliebe! Dis Teilnehmer an solchen Festen können hierzu wesentlich beitragen, wenn sie das Erleben des Festes nicht im Kleinen des Alltags untergchen lassen. Macht und Geschlossenheit der deutschen Turnb-wegung, Disziplin und Ordnung, die Freude der Säuger an der Harmonie und ihr Idealismus in der Pflege des inner sten Volkstums haben große Teile unsercs Volkes während der Fest tage zu geschlossenen Körpern äußerer und seelischer Gemeinschaft werden kaffen. Pas gibt Mut zu der Hoffnung, daß unferm demschen Volke vielleicht doch noch einmal jcms letzte und größte Erleben dauernd be- schieden sein möge, jenes nationale Gemeinschaltserleben, wie es uns im August 1914 aus eine Zeit lang verband, und das man mit Wor ten nicht schildern, sondern von dem man nur mit Faust sagen kann: .wenn Ihr 'S nicht fühlt, Ihr werdcts nie erjagen!" In Wien nnd Köln haben wir dieses Gckstcs einen starken Hauch verspürt. Kein Kurswechsel beim Lan-bun-. Berlin. Aus der Vertretertagung des Reichslandbun- des wurden in den Bundesvorsitz der frühere Reichsernäh- rungs- «nd Laudwirtschaftsminister S ch i e l e - Schollehme, vr. Hepp «nd der märkische Bauerngutsbesitzer Bethge gewählt. Die drei Vorsitzenden sind gleichberechtigt, doch hat Schiele als Erster Vorsitzender die Stellung eines priwus inter psres. . .Diese Wahl bedeutet keinerlei Kurswechsel des Reichs» Seite 2. I landbundes, stellt aber mit besonderer Klarheit heraus, daß dieser keineswegs eine Vertretung des Großagrarier- tums ist: Schiele ist Pächter, vr. Hepp besitzt ein Gütchen von wenigen Morgen und Bethge ist, wie schon hervorge» hoben, Bauer. Zur Erhöhung der Schlagkraft des Reichslandbundes ist der Bundesvorstand umorganisiert worden. Er besteht künftighin ausschließlich aus den ehrenamtlich tätigen Vor- ätzenden der (provinziellen) Landbünde; damit sind die bis her dem Bundesvorstände auf Grund von Wahlen ange hörigen Mitglieder entfallen, und dementsprechend die Her ren v. Goldacker, M. d. R., Graf Schwerin- Spende- kow, Stubbendorf, M. d. R., H i l p e r - Spiegelberg, M. d. L., und Andreas-Kreuznach ausgeschieden. Nückgang der Arbeitslosigkeit in der ersten Julihälfte. Berlin. In der Arbeitslosenversicherung ist die Gesamt- ahl der Hauptunter st ützungscmpfänger in der Zeit vom 1. bis 15. Juli von rund 610 700 auf 579 800, d. i. am 5,1 v. H., z u r ü ck g e g a n g e n. Bei den männlichen Arbeitslosen betrug die Abnahme rund 28 000 oder 6,4 v. H., ,ei den weiblichen 2900 oder 1,6 v. H. In der Krisen- rnterstützung betrug der Rückgang der Zahl der Haupt- rnterstützunasempfänger tm gleichen Zeitraum 23 900 oder 11,1 v. H. Die Abnahme war bei den Frauen starker als bei -en Männern (27,2 v. H. gegenüber 19,7 v. H. bei den Männern). Der Rückgang in der Zahl der unterstützten Arbeitslosen ist zu einem Teile auf eine stärkere Be- ch 8 f t i g u n g in der L a n d w i r t s ch a f t und im B äu ge werbe, im übrigen auf den Ablauf der Uebergangs- iestimmungen des Gesetzes über Arbeitsvermittlung und Ar beitslosenversicherung vom 16. Juli 1927 zurückzuführen. Wiederum DaweSzahlungen und Betriebssicherheit. Hamburg. In ihrer Besprechung über das neuerliche Eisenbahnunglück schreiben die „Hamburger Nachrichten" u. a., die Reichsbahn, die die Daweszahlungcn in ihrer un geheuren Höhe mitleisten müsse, habe nicht Geld ge nug, um alle notwendigen Verbesserungen schnell durch zuführen. Angesichts der erschreckend anwachscnden Zahl der Todesopfer sollten die Leiter der Reichsbahngesellschaft sich endlich aufraffen und erklären: Wir lehnen die Verant- wortung für den geregelten Betrieb der Eisenbahn ab, wenn wir nicht vor Zahlung des Tributs an das Ausland die Mittel erhalten, die wir für die Erhaltung und Moder nisierung des Materials für notwendig halten. Mit schönen Trostworten und Wechseln auf die Zukunft sei es heute nicht mehr getan. — Das „Hamburger Fremdenblatt" erklärt, es sei nicht zu verhehlen, daß bei der schnellen Aufeinander- folge zweier schwerer Katastrophen das Vertrauen des rei senden Publikums zur Sicherheit des Eisenbahnverkehrs wieder einen schweren Stoß, erlitten habe. Das Gefühl sei nicht zu unterdrücken, daß die Organisation den berechtigten Anforderungen des Verkehrs nicht in vollem Maße ent spreche. . Südsiawien befürwortet den Anschluß Oesterreichs. Wien. Aus Agram wird gemeldet: Das Organ der südslawischen und der kroatischen Wirtschaftskreise, der „Agkamer Iugoslovenska Lloyd", führt unter deni Titel „Anschluß" in einem Leitartikel u. a. aus: Wir haben die Anschlußfrage immer mit Wohlwollen begleitet und sie gut geheißen. Don jedem unserer Leute können die Deutschen in Oesterreich und in Deutschland hören, daß wir für den Anschluß sind. Der Anschluß ist nicht bloß ein Bedürfnis für Oesterreich und Deutschland, er ist a u ch e i n B c d ü r f- nis für Südslawien und den ganzen Balkan, die ihre wirtschaftspolitische Orientierung früher oder später dorthin richten müssen, wo es ihnen die nationalen und wirtschaftlichen Interessen vorschreiben. Es ist für uns von größtem Interesse, auf dem Wege des Anschlusses eine unmittelbare Grenze mit dem geeinten Groß-Deutschland zu bekommen. Ein «Bombenanschlag in der Sofioter Polizeitommandantur Sofia, 2. August. Dienstag nacht um 12 Uhr ex plodierte im Hofe der Sofioter Polizeikommandantur eine Bombe, die aber keinen nennenswerten Schaden anrichtete. Die Attentäter konnten unerkannt entkommen. Der Pclizei- bericht drückt die Vermutung aus, daß es sich um einen per sönlichen Racheakt gegen den Chauffeur des Kommandanten handelt. Nicht weniger wahrscheinlich ist die Annahme, daß mazedonische Kreise der Polizeibehörde eine Warnung zu kommen ließen, weil seit der letzten Schießerei die Mörder Protogeroffs in den Händen der Polizei sind. Eine Riesensunkstation im Bau Oslo, 1. August. Am Dienstag wurde mit der Er richtung einer neuen norwegischen Nadiostation begonnen, die bis zum März nächsten Jahres fertig sein soll und als die größte Anlage von Europa bezeichnet wird. Die Masten sollen eine Höhe von 150 Metern haben. Die Wellenlänge 4615 sein, während die Antennenenergie 60 Kilowatt und die Reichweite für Detektoren 130 Kilometer betragen soll. 10000 englische Erntearbeiter für Kanada Loudon, 1. August. Kolonialministcr Amcrh bestä tigte am Mittwoch im Unterhause, daß Vorkehrungen für die Entsendung von 10 000 Erntearbeitern nach Kanada ge troffen worden seien. Eine besondere Bekanntmachung wird den Bergwerksdistrikten zugehen, um es Bergarbeitern zu ermöglichen, bei ^stark herabgesetzten Uebersahrtkosten sich an der kanadischen Ernte zu beteiligen. Höheres Schulgeld in Sachsen. Vom 1. Oktober av. Das Verordnungsblatt des sächsischen Ministeriums für Volksbildung vom 30. Juli enthält eine Bekannt machung über die Erhöhung des Schulgeldes an höheren Schulen. Danach wird das Schulgeld für die Schüler und Schü lerinnen der staatlichen und unter staatlicher Verwaltung stehenden höheren Schulen mit Wirkung vom 1. Oktober
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