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562 Fertige Bücher. ^ 14, 18. Januar 1902. KM Max yesre'r Neue Leipriger Klassiker-Zusgsben mit kilctnissen un«t Einleitungen. Kurze Auszüge aus einigen Urteilen der Presse Goethes sämtliche Merke. ikoiistänalge Ausgabe in 44 Länsten. Mit Lüüeitung von Pros. 1)r. LudW. Geiger. Mit zwei Bildnissen Goethes, einem Gedichte in Faksimile und einem Registerband. Mosch. MK. 12.—. In 12 Orig.-Lcineulidu Mk. 20.— . Feinr (äusgakr in 12 soliden Hallifrnnchdn. Mk 30.—. Lutils-Misgußr in 12 eleg. Lielih.-Hallifrauch. Mir 38 — Eduard Luget im Litterar. Echo (IV, 6): .... Diese 44 bänüige Goethe-Ausgabe nennt sich mit Recht „Gesamt- Ausgabe". Es steht natürlich nicht alles darin, was in der Weimarer Sophienausgabe steht — zum Glück; wohl aber übertrifft diese Ausgabe mernes Wissens alle übrigen billigen Ausgaben an Vollständigkeit Das muß ja überhaupt von allen Klassiker-Veröffentlichungen des Hauses Max Hesse gesagt werden, baß es nicht nach der Art früherer Verleger billiger Klassiker sich mir einem kritiklosen Abdruck irgend einer allen, unvollständigen oder sonst zweifelhaften Ausgabe begnügt; nein, es hat mit anerkennenswertem Geschick und darum auch Glück erstaunliche Billig keit mit strenger Wissenschaplichkett und mir den Ansprüchen zu vereinigen gewußt, die wir heule an eine wirklich gute Ausgabe eines unserer Klassiker zu stellen berechtigt sind Vibliographisrhrs Bulletin der sllgvei;. Landrskibtiothek (1901, Nr. 1t) : .... ES ist etwas ganz Vorzügliches, das uns hier geboten wird. Nicht alle, die sich mit Goethe befassen, sind in der Lage, sich die unver gleichliche Weimarer Ausgabe anzuschaffen. Solche werden aber hiefür in der vorliegenden Goethe-Ausgabe einen Ersatz finden. Sie ist nämlich die vollstänbigste unter allen gangbaren Ausgaben Dabei zeichnet sich der Text durch sorgfältige Behandlung aus, was übrigens allen Werken des Hessejchen Berlages gemeinsam ist. Als die willkommenste Zugabe dieser neuen Goethe-Ausgabe wird man aber wohl die Reihe von Registern, die den letzten Band ausfüllen, begrüßen Und schließlich die schöne, 200 Seiten parke Einteilung von dem Herausgeber des Goelhe- JahrbuchS, Prof. Ludwig Geiger! Diese Einleitung darf als die geeignerste Einführung in die Goethejche Welt bezeichnet werden. Wir brauchen der Hesjescyen Goelhe-Ausgabe nicht erst Erfolg und Verbreitung zu wünschen. Denn sie wird beides zweifellos sinücn .... Kurt Holm im Magazin für Fitteratur (1901, Nr. 48): .... Man kann wohl sagen, daß die vorliegende Ausgabe eine seit langem schmerzlich empfundene Lücke auss glücklichste ausfüllt, daß sie dem dringenden Bedürfnisse unserer Zeit entspricht. Die Beschäftigung mit Goethe wächst in unseren Tagen erfreulicherweise immer mehr und mehr Die von Ludwig Geiger verfaßte kritische Einteilung ver dient volles Lob Der bei gegebene Registerband wird für den Laien wie für den Forscher gewiß als ein wichtiges Hilfsmittel anerkannt und darf wohl als ein Dokument echten deutschen FleiheS bezeichnet werden. Er verdient daher als Nachschlagewerk besonderer Erwähnung. . . . . Alles in allem, die neue Goeihe-Ausgabe verdient ein Gemeingut des deutschen Volkes zu werden Hans Venzmann in d. Berl. Neuest. Nachrichten (1901, Nr.557): .... Eure Meisterleistung aber find die der 44 Bände umfassenden Ausgabe nachgestellten Register, die in solcher Vollständigkeit bisher von keiner billigen Ausgabe geboten wurden Die Bedeutung dieser Register für den Gelehrte», Lehrer, Schüler ist ersichtlich. Professor Ludwig Geiger hat diese Ausgabe mit einer umfangreichen Ein keilung (Goethes Leben und Werke) versehen, die eine weitere Biographie Goethes für den Laien unnötig erscheinen läßt Westermanns Monatshefte (Heft 544): .... Eine ganze Reihe der in der großen Weimarer Sophien-Aus- gabe zuerst abgedrucklen Schichten sind hier mit ausgenommen worden. Schon das beweist — denn es handelt sich hier um Funde der letzten zwei Jahrzehnte —, baß alle, auch die besten Gesamtausgaben der acht ziger und neunziger Jahre von der vorliegenden schon dem Inhalt nach überholt sind. Aber auch die Texlgestallung und die umfangreiche Ein leitung von Prof. Ludwig Geiger (200 Seiten) hat aus diesen neuen Goethe-Funden und -Forschungen unmiilelbaren Nutzen gezogen. Besonders dankbar wird man die Register begrüßen über ßdie im Oktober 19o1 erschienenen Ausgaben: Wyrons sämtliche Merke in 9 Bänden. Ucbersetzt von Astolk ööttger. Herausgegeben und aus anderen Uebersetzungen ergänzt von Prof. vr. Wilh. Weh. Mit drei Bildnissen, Abbildung vonByrons Stammsitz u. Faksimile Mosch. Mk. 4.—. In 3 lieg. Grig.-Leincilbändrn Mk. 6.—. Feine (Ausgabe in 3 soliden Hulbfranchiulden Mk. 9.50 Linus-Äusgabc in 3 eleg. Liebh.-Halbsranzbdn. Mk. 12.50. Allgemeines Litteraturbtatt (X 22 ): .... Die bereits angekündigte Ausgabe von Byron ist inzwischen erschienen und erweist sich als sehr bedeutsam. Billiger halte seinerzeit als Vorlage zu seiner — vorzüglichen — Uebersetzung eine weniger voll ständige englische Ausgabe von Byrons Werken benützt; der Neuheraus geber ließ es sich daher angelegen sein, ille Lücken zum Teil aus Grund anderer Ausgaben zu ergänzen, theils durch ganz neue Uebersetzungen auszufiillen. .... So bietet die Hessesche Ausgabe nicht nur eine in jeder Hinsicht brauchbare und schöne, sondern auch dem Forscher wertvolle Arbeit Man darf nach alledem die Hessesche Byron-Ausgabe als eine Musterleistung betrachten. Lt. Petersburger Zeitung (1901, Nr. 356): .... Die Wetzsche Biographie führt ganz vortrefflich in das Ver ständnis jener Dichtungen ein, deren Einslutz sich in unbegreiflich kurzer Zeit durch ganz Europa sichtbar machte, jo daß sich ihm selbst Goethe nicht entziehen konnte Byron gehört zu jenen Koryphäen der Weli- Litteratur, deren Kenntnis bei jedem Gebildeten vorausgesetzt wird. Die Böitgersche Uebersetzung erfreut sich mit Recht großen Ansehens, sie bestätigt den Ruhm deutscher Uebeisetzerkunst. Eduard Engrt im Litterar.-Erho (IV, 6): .... Professor Wetz hat hierzu die ihrer Vollendung entgegensetzende. großartige, neue Gesamtausgabe von Coleridge und Prolhero benutzt .... Zu Grunde gelegt wurde die Uebersetzung von Adolf Billiger die hierdurch zu neuen und wohlverdienten Ehren kommt. Die gilde- meistersche Uebersetzung ist in vielen Punkten treuer und vielleicht dichterischer; die böitgersche Nachdichtung zeichnet sich besonders durch ihre Flüssigkeit aus, an der es bei Gildemeister vielfach gar sehr sehlt. Ich halte die böliger- sche Uebersetzung seit vielen Jahren nicht mehr gesehen, und es hatte sich bei mir eine Art unbegründeten Urteils darüber festgesetzt, das mit dem weitverbreiteten von den unzweifelhaften Vorzügen der gildemeisterschen so ziemlich übereiustimmte. Ich kann zu meiner Freude bekennen, daß mir eine Durchsicht der alten böttgerschen Arbeit und viele entscheidende Stichproben mit den berühmtesten, mir besonders liebgewordenen Stellen in Byrons Dichtungen ein völlig neues und besseres Urteil über Böltgers schwierige Leistungen verschafft hat. Mau braucht nur eine Stelle zu lesen, .... um zu fühlen, daß hier ein Dichter, wenn auch ein bescheidener, den größeren Dichter verdeutsch! hat. Die Ausgabe mit ihrer staunens werten Billigkeit bei sehr anständiger Ausstattung darf mit gutem Gewissen warm empfohlen werden. Frankfurter Zeitung (1901, Nr. 347): .... Der Herausgeber hat die schon über 60 Jahre alte Ueber setzung von Adolf Nötiger wieder ausgenommen. Sie ist seit langer Zect zurückgedrängt und daun vergessen worden. Mit Unrecht! Gute Kenner des englischen Dichters sind noch heute der Meinung Nikolaus Ldnaus, daß diese Uebersetzung sich vor anderen durch den ebenso sicheren und festen, als feinen und gewandten Schritt der Sprache auszeichne, während in anderen Uebersetzungen Byrons häufig entweder ein furcht sames Schweben aus den Zehen an die Aengstlichkeit eines Eiertanzes erinnere oder ein ungeschlachtes Aufstampsen beide Sprachen zugleich mit Füßen trete. Böltger war kein großer Dichter, aber ein feinfühlender Uebersetzer. Westermanns Monatshefte (Heft 544): .... In der Hauptsache erscheinen hier die Werke nach Adolf Böltgers dichterisch-schöner Verdeutschung; nur einige Werke, die Billiger nicht übersetzt hat und die sich übrigens auch in der Gildemeisterschen Ausgabe nicht finden, werden in anderen guten Uebertragungen gebracht, zum Teil auch neu übersetzt. So kommt es, daß diese Ausgabe beträcht lich vollständiger ist als manche andere bei uns bisher im Umlauf befindliche.