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Nr. 156. Pulsnitzer Tageblatt. — Freitag, den 6. Juli 1928. Seite 4. Krau er VE Lonntsg 8 L 1.1. Olympia- (l) Ikeslei- Soonadeoä 8 Dt»r, Sonntag 6 u. '/,9 vkr L Lin wunderbarer film ks Ltskt Sin Viirts- ksus sn I.skn 6 ^kte von junger Liebe und lustigen 8tu- cientenieben nsck dem bekannten Voiksliede. ttauptdarsteller: Lrasl HotlNSNN kkemsnn su» Urisud I . Zonnv in öen kiursrslvekenj Im ksicks ö«r Königs kick Hockinteressanier Kuiturkiim WAIWUeK«.NkWl> Sonntag U "Rofenball (vlIMMMis" wozu ergcbenst einladet Paul Graf Windmühle Obersteina Empfiehlt seine Lokalitäten - Mit - ff. Kaffee, Kirsch- und Beerenkuchen ff. Schlagsahne warten ergebenst aus Richard Heber und Fra« Wsrnung Lim ldnglückskäile ru verböten, wird kiermit (las getreten rämtlicker V^aldun^en sowie Waldwege bis suk weiteres von abends 6 vkr bis trüb 7 Ukr s«i»si»g vandotvn. Litern werden kür ibre Kinder verantwoiilicb ^emackt. 8i»oSi»Lkr»»aoi'k, sm 29, juni 1928. kevier-VervsIlMr k. 8. Lraüms»» k. IN. d. «. „Vergißmeiimicht" Medersttina feine Ballmufik! AM' Damenwahl "WU Bekanntmachung. 1 .) Zur Durchführung des Motorradrennens des Motorrad- Clubs Königsbrück im Auftrage der Motorsportge meinschaft Groß-Dresden wird der Truppenübungs platz Königsbrück am 8. Juli 1928 von 8.oo bis 16.öa Uhr mit Ausnahme des Geländes westlich der Pulsnitz und nördlich der Straße Schwepnitz— Zeißholz für allen Verkehr gesperrt, 2 .) Das Betreten der Rennstrecke ist nur mit dem Rennab zeichen des Motorrad-Klubs Königsbrück gestattet. 3 .) Das Rauchen im Waloe und das Beschädigen der auf dem Uebungsplatz vorhandenen Anlagen und Ein richtungen ist streng verboten. Hunde sind kurz an der Leine zu halten. Fahrzeuge aller Art sind an den hierfür vorgesehenen Parkplätzen abzustellen. Das Stehenlassen von Fahrzeugen im offenen Gelände ist verboten. 4 .) Sollte sich der Rennschluß verzögern, so bleibt die Renn- Strecke solange gesperrt, bis sie der Schlußwagcn abgefahren hat bezw. die Strecke durch die Fern sprechposten freigegeben wird. 5 .) Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Anordnungen wer den polizeilich bestraft. Kommandantur Tr. Ueb. Pl. Königsbrück MWi!iiiiiiiiiii!iiiiii!i!!iiii!!!!«M»M»MMW»W»Miii!ii!i!iii!iiiiiiiiii«iiiiIö«W» I Sssebsktssrökknuns Z W Oer xeekrten ^jowoduersck-lkt von puls^i r u OmxkL nd D W rur xekl Kennmisnrkme, dsö Ick sb ü 3 all Lier, ^.lbertstr. tt W «ine pisttsnstsit W mit den modervstcii ^»:'lilven erölkaet dsbe. Icli bin dadurcd in Nie l-S^e verselrt, sämtlicke Haus-, beib > I uncl Kückeawäcke sckravkkeriix bei blli^ster preisberccdnunx I I derrustelleo Lperisliiät: kelns HetrsLwäscbs, Oborkeru- i I den vurck ^uksteliunx eiaei- Ner bl-ureN entspreckendeo I I Oberkemdeopresse werden rämllicke Oberkemden wie neu ber- D I gestellt. Kostenlose ^bkoluox und 2uste>Iunx der ^äscde. Väscke W M bitten wir bis spätestens ötittwock uuxewL-ckea abru^ebeo. M W Indem ick um gütige Unlsrstütrvng meines vnteraekmeas W W bitte, reicbne ick docksebtungsvoll ?ülrnitröi' ÜWpf^sreli- iinü klsttsnstslt R S. Lrsdowskv ^^MiMi!iii!jiiiiiiij!!iiiiIi!LW>SS«8SW«^«Si!iiiiiiii!iiMi!!i!ii!!iM!ii«I kezzes, Uno», SIsiiWer Mier, 8M. Lelir tclllkrei inul lleiiltt lLlnUersriLügs, KlUel u. Splelköseben, LrdeHekLNLüge, Leruksmsnlel, Linksuksdeulel ewpHeblt ia »ebr ^roüer ^.nswakl ru Lrrüerst billige« kreise« Bekanntmachung. Der Motorradklub Königsbrück und Umgegend ver anstaltet im Auftrage der Motorsportgemeinschaft Groß Dres den am Sonntag, den 8 Juli 1928, auf dem Truppen übungsplatz Königsbrück sein 2. Exerzierplotzrennen. Start und Ziel 900 Uhr an der alten Schäferei Schmorkau Die Strecke führt über Schmoi kau—Schwepnitz—Forsthaus Rohna —Krakau—Steinborn—Schäferei. Auf schärfste Beachtung der von der Amtshauptmann schaft Kamenz und der Kommandantur des Tr. Ueb. Pl. Königsbrück in den Tageszeitungen erlassenen Bestimmungen wird hingewiesen. Nach Durchfahrt des Kraftwagens mit dem Zeichen „Renndeginn" darf die Rennstrecke nicht mehr gekreuzt werden. Für Unglücksfälle usw., die durch Nichtbeachtung der von vorstehenden Behörden betanntgegebenen Anordnungen entstehen, muß jede Haftung abgelehnt werden. Motorradklub Königsbrück u. Umg. Der Vorstand KWe KckUM! Ein Posten zurügcsctzier: Damen u.Hlerren- Slrlekjaeken, waseti-KIeläcNen, ScküvLsn, 8 grÄient-IVüsÄre, Larainen, woII-SscLen usw. Wird zu ganz billigen Preisen verkauft: — : Im. SklMm Eine guterhaltene Lüchen-GinriÄtung billigst zu verkaufen Schlotzstr 21, Hinterhaus M4 S00 monatlich »nd mehr verdienen Sie durch Uebernahme unsrer Vertre tung, keine Vorkenntnifie kein Ka pital nötig. Auch nebenberuflich. TäUich Berdienstanszahluna. ^rtdr kbeUsü. Rerli« 80 36, LckiieLiaok 55 . Dir ersten neuen WWM fewriM sind eingetrrffen Mi Herm. 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Nachdruck verboten. 43. Fortsetzung. „Wie konnten Sie das? Was veranlaßte Sie, groß mütig gegen die Mutter und grausam gegen den Sohn zu sein?" „Sie schwor ... an dem Tage zu . . . sterben, an dem ich des Sohnes Gattin würde, und ich wußte, daß sie Wort halten würbe. Konnte ich um einen solchen Preis mein Glück erkaufen?" „Sie konnten es nicht!" Er legte in tiefer Bewegung die Hand auf ihr Haupt. „Aber eben, daß Sie nicht konnten, macht Sie zu dem, was Sie sind . . . Wußten Sie, daß er nach Ihnen forschte?" fragte er nach einer Weile. Sie verneinte. „Ich hörte all die Jahre nichts von ihm. Die Krankheit meines Onkels rief mich im Frühling heim, dann brach der Krieg aus; seit der Zeit bin ich in Lazaretten tätig." „Vielleicht haben während dieser Zeit die Verhältnisse sich geändert," sprach der Oberarzt, selbst von der Hoffnung erfüllt. „Vielleicht lebt die stolze Frau nicht mehr oder, wenn sie lebt, hat der feste, beharrliche Sinn des Sohnes ihren eigenen gewandelt. Ein Mutterherz kann nicht lange widerstehen, und wenn es noch so fest und energisch ist. Ist er der einzige Sohn?" „Der einzige. Der Vater starb vor langen Jahren den politischen Märtyrertod. Die einzige Tochter wurde ihr früh entrissen. Sie floh mit einem bürgerlichen Manne und starb jung im tiefsten Elend." „Gewiß, ein höchst seltsames Verhängnis, das auf dieser Familie ruht. Hat das Ihren Entschluß bestimmt?" „Nein, es war ein furchtbarer Preis, um den es ging. Dann fühlte ich auch Mitleid. So sehr ich die Vorurteile verdammen mußte, wollte ich es doch nicht sein, die der alternden, schwergeprüften Frau den letzten Schlag ver setzte." „Mein liebes Kind," sagte der Arzt nach langem Schweigen, „trotz allem, was Sie mir erzählt, bleibt mir nur so viel zu sagen übrig: die Entsagung noch weiter getrieben, wäre nicht nur ungerecht, sondern grausam, ja unnatürlich. Auch die Tugend hat ihre Grenzen. Ich will nicht Von dem sprechen, was bis jetzt war. Jeder edle Mensch trägt sein Nechtsbewußtsein in sich, und das Maß richtet sich nach der Größe, die ihm innewohnt. Sie haben der Mutter den Sohn erhalten. Ich gebe Ihnen mein Wort, daß seine Genesung ein Wunder zu nennen ist und dieses Wunder Ihre Nähe bewirkt hat. Aber wenn auch dieses wegfiele, es ist eine Grausamkeit, den jungen Mann in diesem marternden Zustande zu lassen. So lange sich ihm nicht erfüllt, was er mit dem gläubigsten Mute erwartet, von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag er wartet, wird er nicht gesund werden. Ja, man kann gar nicht wissen, welche Folgen dieser peinigende Zustand von ewiger Erwartung und nie Erfülltwerden, von ewiger Hoffnung und ewigem Enttäuschtwerden auf die reizbare Natur und das geschwächte Nervensystem des kaum Ge nesenden hervorbringen können. Mein Rat ist: Gönnen Sie ihm und — sich das Wiedersehen und überlassen Sie das weitere einer weisen Vorsehung." Wozu der wackere Mann riet, konnte nur in jeder Weise makellos sein. Sie hatte den Arzt nicht nur als warm- und edelfühlend, sondern auch als streng und gerecht kennengelernt. Vielleicht hatte aber diesmal die warme Teilnahme für sie seine Vernunft gefangengenom men, und ihr selber erschienen nur deshalb die Gründe so klar und einleuchtend, weil — weil sie das Herz so heiß begehrte. Sie rang in quälendem Kampfe mit sich. Es konnte auch nicht anders sein. Sie hatte mit zu großer Treue all diese Jahre ihr Wort gehalten, um es, wie einmal ihr Charakter war, bei der ersten Versuchung zu brechen. Erst als ihr der Chefarzt, wohl ahnend, was in ihr vorging, wie ihr edler Sinn mit dem heißen Wollen rang, sagte, er habe, um alle Selbstquälerei zu enden und weil ihn der Zustand des Grafen dauerte, diesem eingestanden, sie sei im Lazarett, gleichsam alle Brücken hinter ihr abbrechend, war natürlicherweise ihr Widerstand zu Ende. Es war gegen Abend, so im grauen Dämmer, da Lev letzte Schimmer des verschwindenden Tages gegen die bleierne Schwere der herabsinkenden Nacht anzu'kämpfen sucht. Graf Geza saß im Bette. Wie durch die vom Winde hin- und herbewegten Zweige des Baumes abwechselnd Helle und dunkle Streifen durch das Fenster in die Zelle fielen, so wechselten die Eindrücke in seinem Gemüte, so spiegelten sie sich auf seinem Antlitze. Sie war da, sein gläubiges Hofsen hatte ihn nicht betrogen. Warum kam sie aber nicht, warum ließ sie ihn warten? Immer tiefer sanken die Schatten, da, ein leiser, ein zögernder Schritt. Vor der Tür hielt er. Er hätte her unter- und ihr entgegenstürzen mögen! Aber er hatte dem Chefarzt versprochen, sich ruhig zu verhalten, so drückte er nur die Hand gegen das laut pochende Herz und hielt den Atem an. Ein, zwei Minuten vergingen ... sie stand wortlos im Zimmer. „Elisabeth!" Mehr konnte er nicht sprechen, und die Hände faltete er. Still weinend kniete sie vor ihm nieder und drückte ihr Haupt auf seine Hände. Kein Laut unterbrach die Weihe dieses Augenblickes. „Elisabeth!" sagte er endlich und wiederholte einige Male diesen Namen, als gewähre ihm das bloße Aus- fprechen schon unendliche Seligkeit. „Ich wußte ja, daß du um mich warst, wie ich wußte, daß ich dich finden würde, trotzdem ich all diese Jahre vergebens nach dir geforscht." Er hob ihr Haupt zu sich empor und lehnte seine Wange an die ihre. „Warum tatest du mir das, Elisabeth? Warum verließest du mich auf diese Weise?" „Ich versprach es deiner Mutter, Geza." „Geza!" vor dieser Nennung schwand alles. „So hast du mich nie genannt. Geza — Geza. Wie das ganz anders klingt aus deinem Munde! Dieser eine Augenblick macht all das Leid dieser Jahre gut! Jetzt aber laß mich dein Angesicht sehen, nach dessen Anblick ich mich vor Sehnsucht verzehrte." Bald brannte die Lampe, die sie auf seinen Wunsch anstecken und auf das Tischchen neben ihn stellen mußte. ...... (Fortsetzung folgt.)