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Nr 26. Wochenblatt für PulSai» und Umgegend — Donn-rStas. den 1 Mä», lp^6. Seite 2. der Finanzen erlassen im ..Dresdner Journal" eine Verord nung, au? der wir folgendes mitteilen: Die Einfuhr von solchen Schweinen, deren Einfuhr nach Sachsen bis zu 30 000 Stück jährlich in Ziffer 10 deS Schlußprotokolles zu dem Viehseuchenübereinkommen zwischen dem Deutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn vom 25 Januar 1905 zugs- laffen worden ist, findet bis auf weiteres ausschließlich über den städtischen Schlachthof in Bodenbach statt. Diesem Schlachthofe dürfen, solange er nicht für Schlachtungen von jenen Schweinen seuchenpolizeilich geschloffen ist, wöchentlich bis zu 577 Schweinen zur alsbaldigen Schlachtung mge- führt werden. Dieses Wochenkontingent ist mit der Maß gabe übertragbar, daß innerhalb eines Monats nicht mehr als 3375 Stück eingebracht werden dürfen Die bezeichne ten Schweine find nach dem genannten Schlachthose und ihr Fleisch ist von diesem Schlachthose lediglich mit der Eisenbahn zu verbringen. Ausnahmsweise können mit Ge nehmigung des Königlich Sächsischen Beschauamts in dem Schlachthofe zu Bodenbach und des Königlich Sächsischen Nebenzollamts I Bodenbach unter den von diesen zu be stimmenden Bedingungen und Kontrollen solche Schweine auch auf der Landstraße in den Schlachthof eingebracht werden. Zur Zufuhr und Schlachtung in Anrechnung auf das in Z 2 bezeichnete Kontingent werden nur gesunde Schweine auf Grund staatstierärztlicher Bescheinigungen (Viehpäsie) zugelafsen, die nach Artikel 2 des Viehseuchen übereinkommens ausgestellt sind und überdies die Beschei nigung enthalten, daß die Tiere vor der Versendung am Herkunftsorte (Standorte) 30 Tage hindurch tierärztlich überwacht und unbedenklich befunden worden sind, und daß das Gebiet der politischen Verwaltungsbehörde erster Instanz, worin die Tiere gestanden haben, frei von Schweinepest (Schweineseuche) und Maul- und Klauenseuche ist. Bezüg lich der in Rede stehenden Schweine gilt der städtische Schlachthof in Bodenbach sowohl hinsichtlich der Veterinär polizei und der Fleischbeschau als auch bezüglich der Ent richtung des deutschen EingangSzolles und der sächsischen Schlachtsteuer als sächsisches Staatsgebiet — Die Silber-Hochzeit des Kaiserpaares und die Deutsche Turnerschaft. Vom Ausschuß der deutschen Tur nerschaft wurde an den Kaiser und die Kaiserin zur Feier der silbernen Hochzeit folgende Adresse übersendet: „Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser Wilhelm ll-, König von Preußen, und Ihrer Majestät der Deutschen Kaiserin Au guste Viktoria bringt die Deutsche Turnerschaft zur Feier des silbernen Hochzeitsfestes ihre innigsten und wärmsten Glückwünsche für Gegenwart und Zukunft dar und spricht dabei das Gelübde aus, treu und fest zu Kaiser und Reich zu stehen und unentwegt, wie seit 46 Jahren, an der Heranbildung eines an Leib und Seele gesunden und wehr haften Volkes für das Vaterland mitzuarbeiten. Leipzig und Stettin, am 27. Februar 1906. Ew. Majestät-n treu ergebener Ausschuß der Deutschen Turnerschaft, vr msä. Ferd. Goetz, Vorsitzender S.adtschulrat Professor vr. Rühl, Geschäftsführer." Die Adresse ist in einem mit ein« gepunzten Eichenblättern, mit dem kaiserlichen Namenszuge, dem Reichsadler, dem Turnerkreuz unv dem Namen „Deutsche Turnerschast" verzierten, vorzüglich gearbeiteten Lederfutteral enthalten. — lieber das diesjährige Kaisermanöver werden die näheren Bestimmungen jetzt amtlich veröffentlicht. Es findet zwischen dem 3 (brandburgischen) und 5. (posischen) Armee korps einerseits und dem 6. (schlesischen) Korps anderseits statt. Letzteres wird verstärkt durch die 77. Jnfanteriebri- gade und durch die 1. sächsische Feldartillsriebrigade Nr. 23. Für beide Teile werden Kavallerie-Divisionen und 8 auf gestellt. auch werden ihnen Lustschifferabteilungen beigegeben. Zur Bildung von Prooiantkolonnen werden herangezogen: Das Garde-Train-Bataillon und die Trainbataillone 1, 2, 4, 9, 11 und 17 Abgesehen vom Kaisermanöver werden grö ßere Pionierübungen an der Weichsel und der Mulde, dem Nebenfluß der Eibe, abgehalten. Bautzen. Ein tragisches Geschick ist Herrn Vize- felöwebel Taggesell der 1. Kompagnie deS hiesigen Infan terie-Regiments am 21. Februar widerfahren. De-selbe war am genannten Tage nachmittags in dec 5. Stunde mit seiner Frau und seinen 3 Kmdern auf dem Heimwege von einem Spaziergang beg'iffen Am Carola-Garten" stand ein Ein spännergeschirr eines Gutsbesitzers aus Jenkwitz vor einer Futterkrippe. Durch das Umfallen der letzteren scheute das Pferd und raste auf die obengenannte, die Löbauer Chaussee entlang kommende Familie zu. Dem Vater gelang es noch im letzten Augenblick, zwei seiner Kinder beiseite zu reißen, während das ältere, die 9 Jahre alte Tochter Paula, über fahren wurde; dabei erlitt das Kind so schwere innere Ver letzungen, daß wenig Hoffnung auf Erhaltung des jungen Menschenlebens besteht. Dresden, 27. Februar. In den heutigen Sitzungen der beiden sächsischen Ständekammern gedachten die Präsi denten Grafen Vitzthum von Eckflädt und Geheimer Hofrat vr. Mehnert der Silbernen Hochzeit unseres Kaiserpaares in warmen, patriotischen Worten. — Unter den Eingängen der Zweiten Kammer befand sich am Dienstag die Mandatsniederlegung des Abgeordneten Or Seyfarth, der zu diesem Schritt durch die scharfen Pro teste gegen seine Wahl veranlaßt worden ist. Zwickau, 28. Februar. Eine Familientragödie. In der vergangenen Nacht gegen 11 Uhr hat sich im benach barten Wilkau eine entsetzliche Familientragödie abgespielt. Der Fabriktischler Stemm hat seine Frau und sein Kind mit dem Beil zu erschlagen versucht und sich nach der Tat die Kehle durchgeschnitten. Der Grund zu dem Mord ist wahrscheinlich Eifersucht. Das Kind war auf der Stelle tot. Die Frau wurde mit schwerem Schädelbruch in das königliche Kreiskrankenstift in Zwickau eingeliefert. Es be steht nur wenig Hoffnung auf Erhaltung ihres Lebens. — Zum Doppelmord unv Selbstmord in Wilkau schreiben die „Zwickauer N N.": In Nachbarote Wilkau, ereignete sich in den gestrigen späten Abendstunden eine ent setzliche Bluttat, der rxsi Menschenleben zum Opfer gefallen sind. Der Schauplatz der grausigen Tat, di« alle Gemüter aufs heftigste erregt hat, war die Wohnung deS Fabriktisch- lerS Stemm im Hause Rosenberg 146. Der Genannte» aus Eisenach stammend, war etwa ein Jahr verheiratet und lebte mit seiner Frau bisher anscheinend in bester Eintracht, nur soll er öster eine p«w ffi N igung zur Eifersucht bewiesen baben. E: galt al« solid und stand bei der Firma Jung L Simoni in Schedewitz in Arbnt. Die Mitteilung, daß er außer Beschäftigung gewesen sei, entbeh-t demnach der tatsächlich » Unterlage. D-r Ehe war ein Kind entiproff!», das ein halbes Jahr alt war. Ä-strrn abend gegen 10 Uhr hörten Hausbewohner einen Streit in der Stsmmschsn Woh nung und im Verlauf desselben einen dumpfen Fall, woraus Ruhe eintrat. Später nahm man Veranlassung, die Polizei in Kenntnis zu setzen, die gegen 1l Uhr in der Wohnung eintras. Den Eintretenden bot sich ein schauriger Anblick. Vor dem Bette lag in ihrem Blute schwimmend, Frau Summ mit mehreren klaffenden Kopfwunden in einiger Entfernung, im Zimmer Stemm selbst mit durchschnittener Kehle, und im Bett lag an dessen unterem Ende das VrWüße Kind, dem die Schädeldecks und die links Schläfe zertrümmert war. Ein kleines Holzbeil, mit dem die blutige Tat aukgeführt war, wurde im Zimmer gefunden. Stemm selbst hatte sich eine tätliche Verletzung mit einem Tischmrffer bsigrbracht. Dis Frau hatte eins Wunds über der Nasenwurz?!, ferner eine solche an der Schläkengegend, am Backenknochen hinter dem Ohr und an der Kinnlade. Die Schläge waren anscheinend mit der Schärss deS Beiles geführt. Alls drei waren beim Eintreffen der Polizei noch am Leben. Es wurde zunächst der Frau ein Notv-.rband angelegt. Der Mann starb unter den Händen des Arztes, auch daS Kind war inzwischen -einer Verletzung erlrorn. Frau Stemm, geb. Fuchs, wurde nach dem Krankenstift gebracht. Ob sich das Gerücht, daß sie inzwischen ebenfalls gestorben ist, bestätigt, konnten wir bis zur Drucklegung deS Blattes nicht fcststellen. Dir Eltern der F-au sind um so mehr zu bedauern, als sie bereits im Vorjahre einen Sohn durch einen entwichen Unglücksfall verloren haben. Dis Polizei nimmt an, daß das Motiv deS Mörders in Eifersucht zu suchen sei. Wahrscheinlich hat er die Tat auszefühit, nachdem sich die Frau mit dem Kinds in« B-tt gelegt hatte. S « dürste nach den ersten Schlägen sich erhoben und zur W-.hr gesetzt haben. Die Staattan- waltschast erschien gestern früh zur Ausnahme des Tatbrstan- dtS in der Stemmfchen Wohnung- — Anonyne Brief«. Ueber den „Fall Kracht" in Limbach bei Chemmtz liegen jrtzt folgende näheren Mit- tsiluogen vor: ES handelt sich um anonyme Briese meist beleidigenden Inhalts. D-s Anfänge der Affäre reichen aus mehr als zwei Jahre zurück. „Die Jagd nach dem Manne" spielt in vi-len Fällen dabei die Hiuptrolle. Wenn in Limbach ein Hrirattp^ojekt bekannt wurde, kam eS vor, daß Glieder der betreffenden Familien anonyme Warnungtbriefs erhielten. Es gelang aber ni-, den oder die Absender zu fasten, weil Briese dabei waren, die in rafinisrtesür Weise nicht geschrieben, fondern deren Jahrlt aus Worten zufammen- g-stellt wa>-, welche aus gedruckten Z-itunqen hsrausgeschnit- ten und ausgeklebt worden waren. Vor kurzem nun bot sich eine Handhabe, um den Briefabsend.r etwa« aus die Spur zu kommen. Ein höherer Beamte erfuhr nämlich durch Zu fall, daß er bezichtigt worden war, mit den anonymen Brie fen in Verbindung zu kchsn. Darauihin bestand er darauf, daß von einer dritten Person, dir durch einen der Schmäh- briese beleidigt worden, ihn sine B leidigungsklags angestrengt wurde. In diese- Ang-legenheit stand denn euch Termin vor dem Limbach» Schöffengericht an. Er mußte ausgesetzt wwden, weil die als Hauptbelastunpezsuzin vorzeladine Frau Bürgermeister Or. Goldenberg der Verhandlung serngeblieben war. Noch am Nachmittag deStelbm Tages wurde Vie Be leidigungsklage zurückgezogen, aber schon am nächst:» Tage waren in jmsr Angelsgenh-it vor dem Friedensrichter drei Termine angeKtzt, welche in >wei Fallen zu keiner Einiguna sührttn. Demzufolge sind bei dem Amtsgericht gegen di; frühere Klägerin zw-i Klagen eingereicht worden, um zunächst gerichtlich feststellen zu laffrn, von wem der in der Rede stehende Beamte, der anfänglich „angeklagt" war, der Täter schaft bezichtigt worden war. Hierzu ist dir Vernehmung einer ganzen Reih; von Zeugen aus den ersten Gesellschafts kreisen vsn Limbach beantragt worden. Mit der Schmäh« briefaffäre beschäftigt sich außerdem noch die Staatsanwalt schaft Chemnitz, bei welcher der zu Unrecht als Verfasser brzw. Absender anonymer Schreiben angegebene hiesige Beamt« Strafantrag gestellt hat. DaS Verfahren richtet sich vorläufig gegen „Unbekannt". Zckellflsck sm ^rsilÄZsi Küsten! Wer diesen nicht heilt, versündigt sich am eigenen Leibe! Kaiser' Aruk-Karamellen. Aerztlich erprobt und empfohlen gegen Husten, Heiserkeit, Katarrh, Verschleimung und Rachenkatarrhe. not. begl. Zeugnisse beweisen, daß urvZ^ sie halten, was sie versprechen. Pack. 25 Psg. Dose 45 Pfg. bei L. Herberg. Mohrendrogerie und w. Angernrann in Pulsnitz. I. gtLrkt Mvreiduvs ruit lli». Nsusndui'g's Nervenbalram t Seid 30 devLdN. LrLkU- IN. so 01.u. 1 zzk.1.3. Tehloms, pulsnil-, sm Klanki 23. Nünstlicke Zäkne mit und okne Gaumenplatte. Plombierungen, Zahnreinigen, Zahnoperationen. (Schonend sie Behandlun g). 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