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Pulsnitzer Tageblatt : 30.06.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937203-192806309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937203-19280630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937203-19280630
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Tageblatt
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-06
- Tag 1928-06-30
-
Monat
1928-06
-
Jahr
1928
- Titel
- Pulsnitzer Tageblatt : 30.06.1928
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I H-k usP^usoq asms uoq IgHaroötzuNU schsrusog svtz msq snv . stpimvism SVLL -MuönMD Mrns<r sazsmtzvusno Frage und Antwort. Ein Ratgeber für jedermann, vedingunge» für »I« veantw-rt»«» von Anfrage«: Der größte Teil der Fragen mub schriftlich beantwortet werden, da ein Abdruck aller Antworten räumlich unmöglich ist. Deshalb muß jede Anfrage die genaue Abreise bei Fragesteller» enthalten. Anonyme Fragen «erden grundsäzlrch nicht beantwortet. Autzerdem ist jeder Fraas ein Ausweis, daß Fragesteller Bezieher Misere» Blattes ist, sowie als Portoersah Ler Betrag von 50 Psa. beizufüge». Für jede weiter« Frage sind gleichialls je 5V Psg. mitzusenden. Anfragen, denen weniger Porto beigesügt wurde, «erden zurllckgelegt und erst beantwortet, wenn der »olle Portoersatz erstattet worden ist. Im Briefkasten werden nur rein landwirtschaftliche Fragen behandelt; in Rechtsfragen »der in Angelegenheiten, die sich nicht dem Rahmen unsere» Blatte» anxassen, kann Auskunft nicht erteilt werde«. Die Schristleit»«». Frage Nr. 1. Mein siebenjähriger Wallach leidet schon seit neun Monaten an sehr starker Dämpfigkeit und heftigem Husten. Manchmal fließt auch Eiter aus dem Nasenloch ab. Die Mutter und Großmutter des Pferdes hatten dieses Leiden auch gehabt. Liegt vielleicht Vererbung vor? Ist das Leiden noch zu heilen? L. D. Antwort: Anscheinend ist die Dämpfig keit Ihres Wallachs vererbt und daher sehr schwer zu heilen. Versuchen Sie es mal mit einer vierwöchigen Vergotinin-Kur, die Sie sich von Ihrem Tierarzt verschreiben lassen müssen. Während der Kur ist möglichst kein Heu zu füttern und Stallruhe angezeigt. Bet. Frage Nr. 2. Meine Kuh, die vor drei Wochen zum zweiten Male gekalbt hat, gibt so wenig Milch, daß dieselbe kaum für die Ernährung des Kalbes ausreicht. Nach dem ersten Kalben hat sie viel Milch gegeben und konnte bis acht Tage vor Beendigung der Trächtigkeit durchgemolken werden. Ich habe bann nicht mehr gemolken, trotzdem noch Milch vorhanden war. Die Fütterung besteht aus 2,SO KZ Mischfutter, 2 k§ Kleie, 1,50 kg Haferschrot, 10 Kg Runkelrüben. Dazu gutes Heu zum Sattsressen, Häcksel und Hafer- und Gerstenschrot. Das Tier zeigt keine An zeichen von Erkrankung. Worin besteht die Erkrankung und wie läßt sie sich be seitigen? E. D. in G. Antwort: Die Ursache für den geringen Milchertrag Ihrer Kuh beruht vielleicht darauf, daß Sie dieselbe vor dem Kalben zu gewaltsam trockengestellt haben. Wenn ganz plötzlich mit dem Melken aufgehört wird, kommt das Drüsengewebe des Euters in Unordnung und stellt die Tätigkeit ein. Die spätere Wieder belebung ist sehr schwierig. Abhilfe läßt sich nur dadurch schassen, daß Sie das Euter tüchtig massieren. Hierdurch wird die Zellen- tütigkcit belebt und steht erhöhte Milchhcrgabe zu erwarten. Solange ein so geringer Milch- ertrag vorliegt, dürfen Sie keine 6 Kg Kraft futter verabreichen, da sonst Lie Gefahr der Verfettung des Euters besteht. Als Höchstgabe empfehlen wir Ihnen 2,50 bis 3 kg. vr. Bn. Frage Nr. 3. Meine Ferkel sind heute acht Tage alt und haben sich in den ersten sechs Tagen gut entwickelt. Dann bekamen sie Durchfall und magerten ab. Die Fütterung besteht aus Kartoffeln, Hafer, Gerste, Weizen schrot und Milch, alles miteinander vermischt. Wodurch ist die Erkrankung der Tiere zu er klären und wie läßt sie sich beseitigen? L. A. in A. Antwort: In Ihrer Frage ist nicht angegeben, ob sich die Ferkel noch bei der Mutter befinden. In einem Alter von acht Tagen sind die Tiere noch nicht in der Lage, Futter irgendwelcher Art neben der Mutter milch aufzunehmen. Bis zu drei Wochen be steht die Ernährung der Ferkel ausschließlich in der Muttermilch. Es darf in Ihrem Falle deshalb nicht verwundern, daß die Ferkel Durchfall bekommen haben und abmagerten. Die Beifütterung der Ferkel, das sogenannte Absctzen, beginnt am besten drei bis vier Wochen nach der Geburt. 0r. Bn. Frage Nr. 4. Ich habe in meinem Hühnerbestand eine Henne, welche nur in langen Zeitintervallcn legt. Da mir dies auf- ficl, wurde dieses Tier nach Eiern gefühlt und be anders genau überwacht. Dabei wurde fest gestellt, daß es Eier K), 14 und mehr Tage bei sich trug, ehe es sie legte. Ich bitte um Auskunft, ob es möglich wäre, daß durch dieses lang« Beisichherumtragen der Eier ein Anbrüten möglich ist. Zu dieser Frage wurde ich veranlaßt, durch die Behauptung eines Käufers, eines der Eier aus meinem Stall hätte ein halbes Kücken enthalten. Bis heute ist noch ganz bestimmt keine Henne von mir brütig geworden, was ich bei meinem kleinen Stande von nur zwölf Hennen ganz sicher feststellen kann, ganz abgesehen von der Höhenlage von mehr als 400 m, die ein Brütigwerden jetzt überhaupt sehr unwahr scheinlich macht. Die Eier werden nur den sechs Fallennestern, meistens noch legewarm entnommen, die Nester täglich abends noch einmal nachgesehen. Nachbarschaft habe ich keine, das Haus steht einsam. Der Stall ist nur Hühnerstall und wurde nie geheizt, jede Berührung der Eier mit einer Wärmequelle ist ausgeschlossen. P. in D. Antwort: Die von Ihnen aufgeworfene Frage ist sehr interessant und schon wiederholt Gegenstand einer Erörterung gewesen. Daß es vorkommt, daß fertige Eier in dem Eileiter mehrere Tage verweilen, kann nicht in Abrede gestellt werden und es ist auch zu verstehen, daß die Blutwärme des Huhnes auf die Ent wicklung des Keimes im Ei genau so gut ein wirken wird, als wenn das Ei unter der Henne läge. Es ist also recht gut möglich, daß diese Henne, die wir übrigens abschaffen würden, ein Ei legte, das als „angebrütet" gelten kann. Kl. Frage Nr. 5. Ein Täubrich hängt immer einen Flügel und kann nur zwei bis drei Meter hoch fliegen. Manchmal geht es ganz gut, aber manchmal gelingt das Fliegen nicht. Ich führe diese Erscheinung auf eine Krankheit zurück und bitte um Rat, was ich mit dem Tiere beginnen soll. W. B. in C. Antwort: Es handelt sich bei Ihrer Laube entweder um Gelenkentzündung oder um Gelenk-Rheumatismus. In beiden Fällen ist der Verlauf ein sehr langwieriger und es dürste sich nicht empfehlen, das Tier zu behandeln. Wollen Sie letzteres aber doch tun, dann schmieren Sie das Gelenk mit Rheumasan, jedoch versprechen wir Ihnen wenig Erfolg. Da es auch eine ansteckende Gelenkentzündung gibt, so raten wir Ihnen, den Taubenschlag zu reinigen und mit einer dreiprozentigen Cello kresollösung zu desinfizieren. Kl.- Frage Nr. 6. Ich besitze ein Hektar Land. Es ist mit Winterroggen bestellt. Wie ich beobachtet habe, tritt zwischen dem Roggen die blaue Kornblume sehr stark auf, etwa halb und halb. Woraus ist das starke Erscheinen der Kornblume zurückzuführen? Welche Mittel könnte ich noch in diesem Frühjahr anwenden, um dieses Unkraut zu vernichten? Welche Mittel sind vor der Bestellung des Ackers an zuwenden, um das Auftreten der Kornblume von vornherein zu verhüten? E. tz. in R. Antwort: Alle Samenunkräuter, wie z. B. die Kornblume, treten nach nassen Jahren stärker in die Erscheinung. Die nassen Zeiten sind den Kulturpflanzen in der Regel weniger günstig als den Unkräutern. Sie kümmern oder verschwinden ganz, und in den Lücken bvesten sich die Unkräuter aus, reisen und ver streuen ihre Samen. Zur Zeit können Sie die in der Entwicklung begriffenen Kornblumen da durch bekämpfen, daß Sie morgens im Tau, wenn die Pflanzen feucht sind, je Morgen (2500 gm) Ackerfläche 3 bis 4 Zentner feinen Hederickkainit ausstreuen. Das Mittel hat sich in Holland sehr bewährt und wird jetzt auch bet uns mit bestem Erfolg angewendet. Weitere Mittel sind: Alles Saatgut ist peinlichst zu reinigen! Die ausgeklapperten Unkrautsamen dürfen nicht in die Stallmistgrube geworfen werden, damit sie nicht mit dem Mist wieder aufs Feld kommen. 2m Frühjahr kann gut be standener Roggen bei günstigem Wetter geeggt werden, oder man muß ihn drillen und dann ein- bis zweimal hacken. vr. E. Frage Nr. 7. Habe durch Entwässerung eine Fläche Wiese von etwa zehn Morgen <2,50 lm) trocken gelegt, der Wasserbestand ist auf 60 em gesenkt. Die Fläche hat seit Jahrzehnten vollkommen unter Wasser gestanden und nur grobes Schnittgras gebracht. Der Untergrund besteht aus roter Torferde. Wie bekomme ich diese Fläche nun schnellstens in Kultur, damit ich einen baldigen Ertrag davon erziele? Welche Düngung mutz angewandt und welche Einsaat verwandt werden? H. P. in Fl. Antwort: Eine Fläche, die so lange unter Wasser, abgeschlossen von der Luft ge legen hat, mutz umgebrochen, durch Bearbeitung gut durchlüftet, und zur Zerstörung schädlicher Stoffe gekalkt werden. Streuen Sie auf die alte Wiesennarbe baldmöglichst je Morgen fünf Zentner gemahlenen Aetzkalk, dann brechen Sie die Narbe um und streuen auf die rauhe Furche nochmals zwei bis drei Zentner Aetz kalk. Dieser wird nach Möglichkeit in der Narbe verarbeitet. Durch wechselnde Be arbeitung wird die Narbe bis zum Herbst allmählich fein gemacht. Im Frühjahr 1929 wird Hafer cingesät. Nicht zu dick, etwa 20 Kg je Morgen, da er in der Regel auf solchem Neuland sehr wüchsig ist! Zur Er höhung der Lagerfestigkeit streuen Sie im Frühjahr je Morgen 75 KZ Thomasmehl und 50 kg 40 prozentiges Kalisalz. 1930 lassen Sie Kartoffeln folgen. 1931 wird die neue Weide angesät. Sie müssen also erst Kultur in den Boden bringen, dann haben Sie nachher doppelt Freude und guten Ertrag an dem neuen Weideland. vr. E. Frage Nr. 8. Seit einiger Zeit macht sich an meinen Kakteen ein Schädling, von dem ich einige Exemplare zur Ansicht ein sende, bemerkbar. Um welche Schädlingsart handelt es sich und wie ist diese wirksam zu bekämpfen? E. B. in H. Antwort: Die cingesandten Kakteen- schädlinge sind Schildläuse. Sie zehren vom Saft der Blätter und sind bei ihrer ungeheuren Vermehrungsfähigkeit imstande, oft die ganze Pflanze zu vernichten. Wahrscheinlich haben Sie die Kakteen im Winter zu warm gehalten. Gegenmaßregeln bestehen im Bespritzen der Pflanzen mit Seifenwasser oder Tabaksbrühe mit nachfolgendem Absmwemmen. Versuchen Sie es auch mit dem in Drogenhandlungen erhältlichen Quassin. Eine Tube Quassin reicht sür etwa 25 Liter Spritzflüssigkeit und kostet 50 Reichspfennig. Setzen Sie die Kakteen auch öfters einige Stunden der Zugluft aus. Solche können die Schildläuse nicht vertragen. Rdt. Frage Nr. 9. Ein Grundstück von 600 qm, welches an einer Staatsstraße liegt, ist im Bebauungsplan ausgenommen und wird aufgeteilt. Darin stehen folgende Bäume: 10 Aepfek, 2 Birnen, 4 Pflaumen, 25 Stachel beeren. Alle Bäume stehen schon sieben Jahre und tragen. Welchen Preis kann ich dafür fordern, wenn sie zu einer Zeit heraus müssen, zu der eine Umpflanzung wegen vorgerückter Vegetation nicht mehr möglich ist? W. G. in 2. Antwort: Die uns mit 2hrem Schreiben gemachten Angaben sind nicht ausreichend, um eine Wertberechnung der in Frage stehenden Obstbäume anzustellen. Da bei allen diesen Berechnungen außer allgemeinen Gesichts punkten in starkem Matze örtliche Verhält nisse berücksichtigt werden müssen, empfehlen wir bei der Gartenbauabteilung Ihrer zu ständigen Landwirtschaftskammer anzufragen. Es ist z. B. wichtig, zu wissen, in welchem Gesundheitszustand sich die einzelnen Bäume befinden, welcher Gruppe, Tafel-, Wirtschafts oder Kelterobst die einzelnen Sorten angehören, zu welchen Preisen die Ernte in den letzten Jahren abgesetzt wurde usw. R. f. G. Frage Nr. 10. Mein Apfelwein, den ich voriges Jahr angestellt habe, gärt immer noch. Woran liegt das und was ist dagegen zu tun? H. K. In G. Antwort: Der Wein ist vollkommen zuckerfrei und kann daher nicht mehr gären. Es entweicht nur noch gebundene Kohlensäure in Blüschen, welche in dem Weine geM sind. Je kühler der Wein lagert, desto mehr Kohlen säure enthält er, eine Erscheinung, die beim Genutz in der warmen Jahreszeit besonders geschätzt wird und als erfrischend gilt. Wir raten, den Wein, da er sonst auch gesund ist, unter Luftabschluß in einem vollgefüllten Gefäß bis zur Klärung recht kühl zu lagern. vr. K. Mle L» llendu»»»« »u Li« Sihritticilunm au» Ans««««», fink richte« an de» verlas 2. Neumann, Nrudamm l««»> Sfo.). „jvuvnL Psnva; n? ;tznu tz; usaroF usW uuq tzny" I -tzi pMriMN urqzl ßsms sjMMsK Als » rnö Siw Lanümannz Zonniagsblatt Allgemeine Leitung für LanawittseftaN, kamnbau una stauswirtscbatt Beilage zum Pulsnitzer Tageblatt 37. Jahrgang EchrifUeltmig; Oekonomt erat Grundmann, Neudamm Jeder Nachdruck aus dem Inhalt dieses Blatte» wird gerichtlich versalzt (Gesetz vom 19. Juni 1901) 192S Abbildung l. RinscUviuner sNalaeosom» >>eu«trls U.). Gröbe Der Ringelspinner. Bon vr. I., N. (Mit 5 Abbildungen.) Ein gefährlicher Feind unserer Obstgehölze ist die Raupe des Ringelspinners (Nalaoosowa nsustrich, eines zur Familie der Glucken ge hörenden Fallers. Wenn auch sie selten in so großer Zahl auftritt, daß Kahlfraß der Aus- druck ihrer Tätigkeit ist, so genügt doch schon eine geringere Raupenzahl, wie sie z. B. aus Abbildung 8. Abbildung 2. Sirin» »es RinseUvinner». Gröb« Ringen (Abbild. 2) um die dünnen Tragäste der Futterbäume eine größere Anzahl, meist über 150, braungraue Eier ab, die mit einer Kittsubstanz fest miteinander verbunden sind Wie die Abbildung 3 zeigt, find sie von oben gesehen kreisrund mit einer Delle in der Mitte Aus dem Ringe herausgelöst und von der Seite betrachtet sind sie länger als breit und unten stumpf abgerundet. Die Eier bleiben in der vorhin beschriebenen Art den Herbst und Winter über an oen Bäumen und werden weder von der Witterung stark beeinflußt noch von Vögeln, angegriffen, deren Schnä bel der harten Kittmasse nicht gewachsen sind. Ebenso widerstandsfähig ein bis zwei Eiringen zu schlüpfen pflegt, um den befallenen Bäumen empfindlichen Schaden zuzufügen. Besonders im vergangenen Jahr beobachtete ich den Schädling an vielen Obst bäumen, an denen vor allem die Spitzenzweige der Aste durch sie entblättert waren Seine Ge fährlichkeit wird dadurch etwas herabgemindert, daß er wenig wählerisch in der Auswahl seiner Futterpflanze ist. So befällt er Obstgehölze ohne Ausnahme, aber man findet ihn auch an anderen Laubbäumen, von denen er besonders gern Eiche, Hainbuche und Pappeln annimmt. Nüßlin erwähnt auch die Himbeere und sogar den Wacholder als Fraßpflanze des Ringcl- spinners. Seine Entwicklung weist nichts Besonderes auf. Im Juli legt das Weibchen in mehrreihigen wie gegen Kälte und «I »es Rt„geis»t««ers. Feuchtigkeit des Winters ») Ansicht von der Seite, zeigen sie sich gegen d) ««sicht don »bk«. Trockenheit. Eier, die — Brn«. ich über Winter im war men Laboratorium aufbewahrte, schlüpften trotz dem wie die unter normalen Verhältnissen überwinterten Eier. Bei Knospenaufbruch, also je nach der herrschenden Witterung Mitte bis Ende April, schlüpfen aus den Eiern winzige schwarze, etwa 2 nun lange Räupchcn. Die zu gleicher Zeit abgelegten Eier eines Ringes schlüpfen nicht am selben Tage, sondern im Zeitraum von zwei bis drei Tagen. Die jungen Räupchen fressen gesellig, d. h. die sämtlichen aus einem Ring schlüpfenden Räupchen machen sich über einige sich entfaltende Laubknospen her und umspinnen sie mit einem dünnen Gespinst, das sic nur verlassen, wenn sie sich neue Nahrung suchen müssen. Mit Vorliebe legen sie auch Gespinste in Zweiggabeln an, aus denen auch die Häutungen stattfinden. Schon nach der ersten Häutung bekommen die Raupen, die für sie charakteristische Färbung, die ihnen auch den Namen „Livreeraupen" eingetragen hat. über den Rücken hinweg zieht sich eine weiße Linie (Abbild. 4 und 5), die von braunen, schwarzgemusterten Streifen eingefaßt wird, auf die blaue folgen, denen sich seitliche Streifen von derselben braunen Tönung wie die erstgenannten anschließen. Der bläuliche Kops sowie das erste Körpersegment tragen dorsal zwei schwarze Punkte. Kurz vor dem Abschluß ihrer Entwicklung zerstreuen sich die Raupen über den ganzen Baum und fressen einzeln. Im Juni sind sie erwachsen und spinnen sich zwischen Blättern und Zweigen einen dünnen Kokon, in dem sie sich verpuppen. Im Juli erscheinen aus diesen Kokons die fertigen Falter, die sich am Tage meist versteckt aufhalten. Sie sind gelblich-braun gefärbt. Ihre Oberflügel weisen einen breiten, leicht geschwungenen Querstreisen von einer Farbe auf, die Heller oder meist dunkler als der Grundton des Flügels ist. Männchen und Weibchen sind an den Fühlern und am Hinterleibsende leicht zu unterscheiden; erstere sind beim Männchen breit gekämmt und letzeres endet bei ihm breit, während es beim Weibchen stumpf-spitz ausläuft. Nach erfolgter Kopulation legen die Weichen die eingangs erwähnten Eier, und damit ist der Entwicklungskreislauf geschlossen. Die Bekämpfung ist verhältnismäßig einfach. Wenn die Raupennester leicht zu erreichen sind, schneidet man sie ab oder brennt sie mit der Raupenfackel aus. Die auf ihren Gespinsten am Tage oft dichtgedrängten Raupen lassen sich an jungen Bäumen auch leicht zerquetschen. Bewährt hat sich neuerdings auch Spritzung der aus den Gespinsten sitzenden Raupen mit einer 5. bis lOprozentigen Karbolineumlösung, die allerdings Blätter nicht treffen darf, da sich an ihnen dann Verbrennungscrscheinungen bemerkbar machen. Als besonders empfehlens wertes Gegenmittel sei die Spritzung des ganzen Baumes mit einer Arsenkalkbrühe, der gegen schädliche Pilze auch Kupfervitriol beigefügt werden kann, erwähnt. Man stellt sie her, indem man 1 kg Kupfervitriol in 50 Liter Wasser löst, 1 bis 2 Kg gebrannten Kalk mit wenig Wasser löscht, ISO bis 200 g Urania ¬ grün dazu mischt und unter Aufsüllen auf 50 Liter zu Kalkmilch verrührt. Die Kupfer vitriollösung wird dann langsam unter Umrührcn in die Kalkarsenmischung gegossen, nicht um gekehrt. Als weitere Bekämpfungsmaßnahm« bleibt noch zu nennen das Abschneiden der Ei ringe beim winterlichen Ausputzen der Bäume. Jie Vovenbearbeltung anv Jüngling bei Anlage von Korbweivenlulturen. Von Kulturbauinspektor Siegert. DM grundlegender Bedeutung für die Korbweidenkultur ist die Bodenbearbeitung. Begangene Fehler sind nie wieder auszu gleichen; auch hängt die Rentabilität zum großen Teile von dieser Maßnahme ab. Aus diesen Gründen ist ein möglichst tiefes Umarbeiten des Bodens — bis zu Abbildung » Abbildung 5. Raupe »es Raupe »es Ningellvinucrs. «iugelspinners. Spielart, Ausgewachsen, vergröbert. vergrößert. 50 om, bei hartem Untergrund noch tiefer — durchaus erforderlich. Es fragt sich nun, wie diese Bearbeitung des Bodens unter Berücksichtigung der Kosten, Rentabilität und Ausdauer der An lage auszuführen ist. Die jeweiligen Boden- und Grundwasserverhältnisse sowie die bis herige Nutzungsart werden hierbei eine große Rolle spielen. Die Bearbeitung kann mit der Hand — Rigolen —, mit emem Rigolpflug, Dampf pflug oder Tiefpflug mit Untergrundhaken erfolgen. Die idealste Bodenbearbeitung ist natürlich das Rigolen mit der Hand, weil man hier durch in den Stand gesetzt wird, den Boden so zu lagern, wie er für den Wurzelbereich der Stecklinge am vorteilhaftesten ist. Auch kann auf diese Art und Weise der Boden am tiefsten gelockert werden, was namentlich bei einem Boden mit hartem Untergrund von
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