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Nr. '30. Pulsnitzer Tageblatt. — Mittwoch, den 6. Juni 1928, Seuc 2 didat gewählt werden? Der ostsächsische Wahlausschutz ent schied sich dafür, diese Frage nicht aus eigener Machtvollkom menheit zu entscheiden. Er beschloß daher, zwar nicht Dr. Heinze als gewählt „sestzustellen", aber doch auch nicht die Ersatz kandidatin Frau Dr. Hertwig-Bünger als Reichstagsabge ordnete zu proklamieren, vielmehr wurde ihre Erwählung nur „vorbehaltlich der Entscheidung des Rerchswahlausschusses" festgestellt. Der wird nun wohl etwas mutiger sein und trotz fehlendem Paragraphen Frau Hertwig-Bünger zum dauern den Besuch des Wallotbaues einzuladen. — (Briketteindeckung jetzt!) Es empfiehlt sich, daß die Brikettverbrauchcr und vor allem auch die Haus haltungen schon in jetziger Jahreszeit und zwar möglichst bald den im kommenden Winter benötigten Brikettvorrat be ziehen. Die Werke sowie der Kohlenhandel haben, um diese rechtzeitige Eindeckung zu erleichtern, die Preise für die im Sommer getätigten Entnahmen herabgesetzt. Es bestehen zur Zeit Werkpreisermäßigungen und seilens des Handels noch besonders ermäßigte Sommerpreise. Von diesen Vergünstigungen allseits Gebrauch zu machen, gebietet vor allem auch die im vergangenen Winter gemachte Erfahrung, daß, zumal infolge des damals unvorgesehencn und ungewöhnlich stark auf tretenden Frostes, die plötzlich an die Werke gestellten An forderungen von ihnen und von der Bahn nicht mit einer an sich dringlich gewordenen Beschleunigung und Vollstän digkeit gedeckt werden konnten und daß Versorgungsausfälle nicht ganz zu vermeiden waren. — «Die Spargelsaison ist bald zu Ende!) Daher heißt es sie wahrnehmen, so lange sie uns freundlich winkt. Mit dem Johannistage hört man in den Gärten mit dem Spargelstechen auf, wenn nicht aufzugebende Beete vor handen sind, die man ausrauben kann. Die Beete werden peinlich sauber gemacht und tüchtig begossen und bald kommen die niedlichen Bäumchen hervor. Die kleinen grünen Dinger, die nicht einmal ordentliche Blättchen haben, müssen der Wurzel große Mengen von Reservestoffcn schaffen, an denen sie im Frühjahr die dicken Triebe macht. Reinhalten des Beetes während des Sommers, Gießen und Abnehmen des unreifen Samens mögen sie hierbei unterstützen. — (Der Juni im 100jährigen Kalender.) Vom 1. bis 8. Juni schön und freundlich, am 9. und 10. Regen, dann in der Frühe Nebel bis zum 13, hierauf Regenwetter bis zum 23., dann wieder schön bis zum Ende des Monats! Hoffentlich wird der Monat besser als die Voraussagen. — lSachsens 35 Arbeitsämter.) Bekanntlich hat der Vorstand der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung dieser Lage u. a. auch die Verringerung der Zahl der säch sischen Arbeitsämter von 105 auf 35 beschlossen. Wie wir dazu erfahren, behalten oder erhalten folgende Orte Arbeits ämter: Zittau, Neugersdorf, Löbau, Bautzen, Sebnitz, Pirna, Kamenz, Dresden, Freital, Dippoldiswalde, Freiberg, Meißen, Riesa, Oschatz, Döbeln, Mittweida, Flöha, Olbernhau, Anna berg, Thalheim, Chemnitz, Burgstädt, Crimmitschau, Wurzen, Leipzig, Borna, Glauchau, Lugau, Aue, Zwickau, Grimma, Reichenbach, Auerbach, Plauen und (statt Oelsnitz) Adorf. — (Entziehung von Führerscheinen.) Wie uns aus Dresden gemeldet wird, hat das sächsische Justiz ministerium angeordnet, daß den Strafmitteilungen der Ge richte an die Polizeibehörden des Wohnortes des Verurteilten ein Vermerk beizufügen ist, wenn der Verurteilte einen Führerschein besitzt. Von allen Zuwiderhandlungen gegen das Gesetz über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen sowie von allen bei Führung eines Kraftfahrzeugs begangenen Ver stößen gegen die Verkehrsvorschriften hat Mitteilung an die Ortspolizeibehördcn zu ergehen. Diese sind angewiesen worden, derartige Mitteilungen unverzüglich den für die Entziehung der Erlaubnis zum Führen von Kraftfahrzeugen zuständigen höheren Verwaltungsbehörden weiterzugeben. — (JugendherbergeOstrau beiBadSchan- bau.) Die wandernde Jugend, die zu Pfingsten wieder überaus zahlreich in der prächtig, über dem tief eingeschnitte nen Kirnitzschtal, gelegenen Jugendherberge Ostrau bei Bad Schandau billige, aber angenehme Uebernachtung suchte, erlebte eine große Ueberraschung. Die ehemalige große Scheune, die bisher nur Notlager geboten hatte, war völlig umgewan delt. Im Erdgeschoß befinden sich jetzt ein großer, künstlerisch ausgestatteter Tagesraum, Waschraum für Jungen und Mäd chen mit Duschen und Fußwaschbecken, die durch die Zentral heizung mit warmen Wasser versehen werden können, eine Selbstkocherküche mit Gasautomaten, ein Lrockenraum für naßgewordene Sachen, eine Dunkelkammer und Abortanlagen, die sich übrigens bis ins zweite Stockwerk erstrecken. Im ersten und zweiten S.ock liegen 12 freundliche, luftige, lichte Schlafräume, die Raum für mehr als 200 Jugendliche bie ten, so daß Ostrau jetzt mit dem alten Gutshaus zusammen 300 Jungen und Mädels beherbergen kann. Die rührige Ortsgruppe Dresden für Deutsche Jugendherbergen hat große Opfer für die Jugend damit gebracht. Alle Anmeldungen zur Uebernachtung sind wie bisher an den ersten Vorsitzenden, Studienrat Paul Zacharias, Diesden-N. 6, Fischhausstraße 4, zu richten. Oberlichtenau. (Fahnenweihe des Allgem. Turnvereins (VT). Wie bereits allgemein bekannt, feiert der Allgem. Turnverein (Öl') am nächsten Sonnabend und Sonntag das Fest der Fahnenweihe, verbunden mit dem Probeturnen des IV. und V. Bezirkes für das Deutsche Turnfest in Köln. Gleichzeitig werden auch die Neichsjugend- wettkämpfe ausgetragen. Schon lange bestand der Wunsch, auch eine Fahne zu besitzen, jedoch mußte es immer bei dem Wunsche bleiben, da die Mittel nicht im entferntesten dazu ausreichten. Im Stillen arbeitete aber dieser Gedanke wei ter, und so war es der jetzigen Vereinsleitung Vorbehalten, die Tat folgen zu lassen. Mit wenigen Ausnahmen wurden die Gelder von den Vereinsaagehörigen gestiftet, wofür an dieser Stelle nochmals gedankt sei. Dank gebührt auch den fleißigen Sammlern, die keine Mühe scheuten, um so viel j wie möglich heraus zu holen. — Nachdem nun die Vorbe reitungen zum Feste so weit gediehen sind, bedarf es nur noch eines heiteren Himmels, um ein gutes Gelingen Voraus sagen zu können. Die Anmeldungen auswärtiger Turner und Gäste nehmen täglich zu, weshalb die geehrten Einwoh ner nochmals gebeten werden, dem Wohnungsausschuß be reitwilligst Quartiere zur Verfügung zu stellen und sich so viel wie möglich an der Schmückung des Ortes zu beteiligen, sei es durch Fahnen, Rauken und dergleichen. Kamenz. (Ueber den Stand von Tier seuchen) in Sachsen am 31. Mai d. I. verzeichnet der amt liche Bericht des Landesgesundheitsamtes für den Bezirk der Amtshauptmannschaft Kamenz: Ansteckende Blutarmut der Einhufer in 3 Gemeinden und 3 Gehöften; Faulbrut der Bienen in 1 Gemeinde und 1 Gehöft. Lomnitz. (Vortrag) Kommenden Freitag, den 8. Juni findet abends 8 Uhr in hiesiger Kirche ein Vortrag des Herrnhuter Missionarcs Kretzschmer über Ostafrika statt. Eintritt frei! Bischofswerda. (Konkurs.) Ueber das Vermö gen der Geschäftsinhaberin und Händlerin mit Kolonialwaren Emilie Ida Weis geb. Hornoff in Bischofswerda ist am 2. Juni das Konkursverfahren eröffnet worden. Dresden. (Schützentag 1928.) Am Sonnabend und Sonntag fand in Dresden der Schützentag 1928 statt, der mit der Einweihung der Gedächtnisstätte vor der ehe maligen Schützenkaserne verbunden war. Der Begrüßungs abend sand im großen Saale des Ausstellungspalastes statt, jedoch reichte der Saal nicht aus, die Menge der Besucher zu fassen. Am Sonntag früh wurde in der Gacnisonkirche ein Gedächtnisgottesdienst abgehalten, bei dem Domprediger von Kirchbach über die Schriftworte redete: „Der Tod ist verschlungen in den Sieg". Nach dem Gottesdienste mar schierten die Teilnehmer nach Kompagnien geordnet zur Ge dächtnisstätte. Nach musikalischen Darbietungen hielt Ge neralleutnant a. D. Graf Vitzthum von Eckstädt, dec Kom mandant des Regiments beim Ausrücken ins Feld 1914, die Festrede. Er betonte, daß der Landesverband ehemali ger Schützen 108 mit der Errichtung dieser Gedächtnisstätte eine Pflicht der Dankbarkeit erfülle. Die Geister der Ge fallenen seien heute den Lebenden nahe, grüßten sie und mahnten im Sinne des Wortes, daß „ein Volk sein" heiße: gemeinsame Not empfinden.und ihr begegnen in gemeinsamer Abwehr. Um dieses Ziel zu erreichen, müßien die drei Feinde, Haß, Gleichgültigkeit und Gottentfremdung überwunden wer den. Von dem Teile des Fahneneides, der die Verpflichtung enthalte, dem deutschen Volle zu dienen, sei keiner entbunden Worden. Dann fiel die Hülle von der künstlerischen Bronze- tasel. Den ersten Kran; legte der letzte Regimentsführer General der Infanterie a. D. Edler von der Planitz als Vertreter der Angehörigen gefallener Schützen gemeinsam mit dem Landesverbandsvorsitzenden Rieß nieder. Die Feier wurde durch den Vorbeimarsch der Ehrenkompagnie beendet. Am Abend fand die Wiedersehensfeier statt. Der Montag war mit Ausflügen in die Sächsische Schweiz und einer Ab schiedsfeier in Königstein angefüllt. Dresden. (Oderschulrat Bang f) Nach lan gem schweren Leiden starb hier im Alter von 73 Jahren der über die Grenzen der Landeshauptstadt in ganz Sachsen be kannte Oberschulrat Bang. Der Verstorbene, dessen Sohn, der Oberfinanzral Dr. Bang, bei der Reichstagswahl am 20. Mai als Spitzenkandidat der Deutschnationalen Volks- Partei für Ostsachsen in den Reichstag gewählt wurde, ist selbst politisch vielfach hervorgetreten und bekleidete eine ganze Reihe öffentlicher Ehrenämter; u. a. war er auch Mitglied der Landessynode, an deren letzter Tagung im März d. I. er noch teilnchmcn konnte. Grotzenhai«. (Todesfall.) Am Dienstag früh i/,4 Uhr starb im Alter von über 72 Jahren der Chefsenior dec Firma'Buchdruckern Hermann Starke, Buchdruckereibc- sitzer Clemens Piasnick. Ec hatte im Jahre 1891 die Buch druckerei und damit den Verlag des „Großenhainer Tage blattes" in Alleinbesitz übernommen und durch seine persön liche Tüchtigkeit und fachmännisches Wissen ist es ihm gelungen, die Buchdruckerei und das Tageblatt zu großem Aufschwung und zu allgemeinem Ansehen zu bringen. Der Verstorbene war ein Mann edlen Charakters, den er auch durch viele Wohltaten in der Stille reichlich bekundet hat. Zöblitz. (Frühlingspracht im Gebirge.) Auf den umliegenden Erzgebirgshöhen hat die Baum blüte ihre volle Pracht entfaltet, während die Wälder in ihrem frischesten Grün stehen und zahlreiche Fremde herbeigelockt haben. Die Heidelbeerblüte hat begonnen und zeigt einen so guten Blütenbehang, daß man auf gute Beerenernte rechnen zu können glaubt. Sie Hundertjahrfeier der Technischen Hochschule. Die Feier des hundertjährigen Bestehens der Sächsi schen Technischen Hochschule erreichte ihren Höhepunkt mit dem akademischen Festakt im Staatlichen Schauspielhaus. — Nach einem Vortrag des Studentenorchesters ergriff der Rektor der Technischen Hochschule, Pros. Dr.-Jng. Nägel das Wort zu seiner großangelegten Festrede, in der er zu nächst die zahlreich erschienenen Ehrengäste begrüßte. Nach einem kurzen Überblick über die Entwicklung der Techni schen Hochschule in den letzten 50 Jahren betonte der Redner u. a., daß die Technische Hochschule sich nicht daraus beschränken könne und dürfe, technische Wissenschaft zu lehren, sondern eine umfassende Allgemeinbildung ver mitteln müsse. Hierauf überbrachte Ministerpräsident Heldt der Technischen Hochschule die Glückwünsche der Sächsischen Staatsregierung. Er schloß seine Ansprache mit dem Wunsche, daß das zweite Jahrhundert der Tech nischen Hochschule von den gleichen wissenschaftlichen und , prattischen Erfolgen begleitet sein möge wie das ver- I gangene, zum Heile des Staates, zum Heile des Reiches und zum Heile der Menschheit. — Sodann sprach Volks bildungsminister Dr. Kaiser, der auf die Bedeutung und stolze Entwicklung der Technischen Hochschule hin wies und die verständnisvolle Mitarbeit des Volks bildungsministeriums an ihren Aufgaben und Zielen in Aussicht stellte. — Oberbürgermeister Dr. Blüher überbrachte der Technischen Hochschule die Glück wünsche der Stadt Dresden und teilte mit, daß der Rat und die Stadtverordneten beschlossen hätten, für die Her stellung einer Stätte der Leibesübungen der Studentenschaft die Summe von 100 OVO Mark zu stiften Als letzter Redner gab Geh. Hofrat Ehrensenator Dr.-Jng. ehrenhalber Ernst bekannt, daß der Ausschuß für die Jahr hundertfeier in der glücklichen Lage sei, der Technischen Hochschule Spenden im Gesamtbeträge von über einer Million Mark übermitteln zu können. Der Rektor Magni ficus Prof. Dr. Nägel sprach in tiefbewegten Worten seinen Dank für die dargebotenen Glückwünsche und Spen den aus und gab sodann die vom Rektor und Senat be schlossenen akademischen Ehrungen bekannt. Mit dem Deutschlandlied schloß die eindrucksvolle Kundgebung. Kundgebung für die Zollshochschulen. Der deutsche Volkshochschultag in Dresden. Im Rahmen der Dresdener Tagung des Reichsverbandes der deutschen Volkshochschulen fand im Vereinshaus eine große öffentliche Kundgebung statt, bei der als erster Redner Direktor Bäuerle vom Verein zur Förderung der Volks bildung, Stuttgart, über „Alte und neue Wege zur Volks bildung" u. a. folgendes ausführte: Die Gegenüberstellung all und neu bedeutet mir eine Feststellung der Andersartigkeit, nicht aber eine unterschiedliche Wertigkeit. Die Volksbildung der Vorkriegszeit ging von einem Begriff der Bildung aus, die lediglich den Besitz von Wissen aller Art als Wesensinhalt hatte. Sie trennte deshalb die sogenannten Gebildeten von der breiten Schicht der Nichtgebildeten, des Volkes. Die Riffe und die Problematik des kulturellen und zivilisatorischen Lebens wurde von ihr übersehen, wobei im Bildungsbetrieb geflissentlich alle wesentlichen Fragen der Weltanschauung und der Gesellschaftsordnung unbeachtet blieben. Der stellvertretende Vorsitzende des A. D. G. B-, Peter Graßmann, M. d. R., Berlin, sprach hierauf über „Arbeiterbildung und Volksbildung". Neben einem inter essanten Rückblick aus die von den Gewerkschaften geleistete Bildungsarbeit betonte er im besonderen Maße die Bedeu tung der Zusammenarbeit mit den freien Volkshochschulen. Da die Gewerkschaften ihrer Ausgabe gemäß nur Zweckbildung leisten, können sie die aus Wesensbildung ausgehende Arbeit der Volkshochschule keineswegs entbehren. Als letzter Redner sprach Ministerpräsident a. D. Tantzen, M. d. R-, Oldenburg, über „Bauernbildung". Der an die Scholle gebundene Bauer und bäuerliche Arbeiter unterscheidet sich wesentlich von dem großstädtischen Industriearbeiter. Trotz dem lebt auch in ihm ein starker Bildungswille, für den ent sprechende Formen des Erwachsenenbildungswesens gesunden Werden müssen. Bäuerliche Bildungsarbeit verlangen die Methoden, die der erste Redner des Abends als die der neuen Volksbildung herausgearbeitet hat. Der Bauer will selbsttätig denken. Alle überkommenen und fertig aus geprägten Ideologien zerschellen an der Tatsache, daß der Bauer nichts übernimmt, Was er sich nicht selbst erarbeitet hat. Darum darf die Form der Volksbildung weder konfessionell noch politisch gebunden, sondern muß frei davon sein. Die Aufgaben solcher Volkshochschulen auf dem Lande sieht der Redner in der Notwendigkeit der Verbindung des Bauern mit dem Volksstaat und seiner werdenden Kultur, in ihrer Förderung seines Gemeinschaftssinnes und der Stär- kung seines Strebens nach freier und selbständiger Persönlich keitsentfaltung. Oie Wirtschaftspartei nach den Wahlen. Der Wahlkreisvertretertag der Reichspartei des Deut schen Mittelstandes (Wirtschaftspartei) sand in Dresden statt. Er war aus allen Kreisen stark besucht. Nach einem Bericht des Landesparteivorsitzenden Kaiser über das Er gebnis der Reichstagswahlen gab die Versammlung ihrer Zufriedenheit über deren Ausfall lebhaft Ausdruck, daß, im ganzen betrachtet, die Neichspartei des Deutschen Mittelstandes als einzige bürgerliche Partei einen Zuwachs zu verzeichnen hat, sowie über die bisherige Politik der Partei. Die im Anschluß hieran vorgenommenen Wahlen ergaben die einstimmige Wieder wahl der ausscheidenden Vorstandsmitglieder, des Land- tagsabgeordneten Kaiser als Wahllreisvorsitzenden, des Geschäftsführers Schlombs-Dresden als stellvertreten den Schatzmeister und des Stadtverordneten Becher- Dresden als stellvertretenden Schriftführer. Finanz- Minister Weber und Glaserobermeister Neichstagsabgeord- neter Beier nahmen an der Tagung teil. Das Glauchauer Weber- und Heimatfest. Auch der Festmontag stand im Zeichen lebhaften Verkehrs. In den Mittagsstunden fand die Speisung von 350 bedürftigen Einwohnern auf Kosten der Stadt durch den Ortsausschuß der Altershilfe statt. Direktor Richter, der Vorsitzende der Altershilfe, begrüßte die Ehrengäste und dankte der Stadt für die Spende. Das Mahl wurde gewürzt durch Festkonzert und heitere Vor träge. Gegen Abend fand dann in den Gründelteich anlagen das traditionelle Fischerstechen vor über 10 000 Menschen statt: eine große Menschenmauer umgab den Teich, auf dem in zehn Kähnen zwei Parteien um den Siegerkranz kämpften. Es gab oft heitere Szenen, wenn die Kämpfer kopfüber ins Wasser stürzten. Am Abend fand auf dem Schützenplatz ein Feuerwerk statt. Straßensperrungen in Sachsen. Die Staatsstraße Wurzen — Eilenburg wird zwischen Wurzen und Nischwitz wegen Banarbeiteu vom 5. Juni bis 12. Juni für allen Fahr- lind Reitverkehr ge sperrt. Der Verkehr wird von Wurzen über Lossa nach Thallwitz und umgekehrt verwiesen. Die Staatsstraße Borna — Markranstädt wird zwischen Knautnaundorf und dem Wege Netzbach— Schkeitbar wegen Bauarbeiten vom 9. bis 20. Juni für allen Fahr- und Reitverkehr gesperrt. Der Verkehr wird von Ehthra über Bösdorf, Knauthain, Rehbach und um gekehrt verwiesen.