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Pulsnitzer Tageblatt : 02.06.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937203-192806028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937203-19280602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937203-19280602
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Tageblatt
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-06
- Tag 1928-06-02
-
Monat
1928-06
-
Jahr
1928
- Titel
- Pulsnitzer Tageblatt : 02.06.1928
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;vctj qun ynis '^z^ uaP^ rrat (2 —E—° „HMSD °—— usqaom ursjnm;anvF Zrsquv qun s;rZ)vD ZiE 'mn;uiMnU moahvm ;im juniftz aZlpiisiaiü ast st Hst ;uiz MuomrvH 'siasiv6Zq;vwöD wIzrustnaaqiisal asuws ;im Mit, ErstvA uwq u4 öuvönL mlxMMÜ usq zsqirq oitzssL s;uoL ascL Frage und Antwort. Ein Ratgeber für jedermann. ve»in«mns«» für »le Beantwortung von «»fragt»: Der größte Teil der Frage» muß schriftlich beantworlei werden, da ein Abdruck aller Antworten räumlich unmöglich ist. Deshalb Muß jede Anfrage die genaue Adresse des Frage steiler» enthalten. Anonyme Fragen werben grundsätzlich nicht beantwortet. Außerdem ist jeder Frage ein Ausweis, daß Fragesteller Bezieher unseres Blattes ist, sowie als Portoersatz »er Betrag vou SO Psg. beizusügen. Für jede weiter- Frage flut gleichfalls je LV Pfg. milzusenden. Anfragen, denen weniger Porto beigesngt wurde, werden zurückgelegt und erst beantwortet, wen» der volle Portoersatz erstattet worden ist. Sm Briefkasten «erden nur rein landwirtschaftliche Fragen behandelt; in Rechtsfragen oder in Angelegenheiten, die sich Nicht dem Rahmen unseres Blattes anpaflen, kann Auskunft Nicht erteilt werden. Die Schristleitung. Frage Nr. I. Mein fünfjähriger W.allach leidet feit einigen Tagen an einer starken Schwellung des Schlauches. Der Tierarzt hat Samenstrangschwellung festgestellt. Was kann ich zur Heilung des Leidens tun? 2. G. in F. Antwort: Es ist sehr sonderbar, daß der Tierarzt bei der Feststellung der Krank heit nicht gleich die Behandlung angegeben hat. Es war für ihn doch entschieden leichter als für den fernstehenden Briefkastenberatcr. Die Behandlung der Samenstrangschwcllung richtet sich nach dem ganzen örtlichen Befund. Bestehen noch eitrige Kastrationswunden, so ist das Ausspritzen derselben mit des- infizierender Flüssigkeit am Platze. Sind aber schon Wucherungen am Samenstrange vor handen, so kommt nur eine Operation in Frage. Bet. Frage Nr. 2. Ich habe vier Iungeber im Alter von einem halben Jahr; diese bekommen jetzt ver dickte Vorderfußwurzeln bzw. Sprunggelenke. Bei zwei Ebern ist nur ein Bein, bei den andern zwei Beine in Mitleidenschaft gezogen. Die Ge schwulst ist ohne wesentliche Temperaturerhöhung und scheint mehr durch Mißbildung der Knochen zu entstehen. Die Beine sind wohl etwas steif, doch bewegen sich die Tiere noch ganz gut. Das .Allgemeinbefinden ist nicht gestört. Da es sich um Zuchttiere handelt, möchte ich gerne den Grund dieser Steifheit wissen. Gibt es irgend ein Heilmittel? Die Eber bekommen außer etwas Rüben wenig Kartoffeln, Spreu und ein braftfuttermittel in nachstehender Mischung: 17 Pfd. Gerste, 17 Pfd. Hafer, 25 Pfd. Reis- Wehl, 8 Pfd. Maismehl, 5 Pfd. Malzkcime, 11 Pfd. Sojaschrot, 8 Pfd. Erdnußmchl, 4 Pfd. Dorschmehl, 4 Pfd. Fl. Knochenschrot, 1 Pfd. Schlämmkreide. Kartoffeln, Spreu und Kraft- pltter werden in steifer Suppe gereicht. Sollte «s an der Fütterung liegen? 5). B. in F. Antwort: Bei der Erkrankung Ihrer Fungeber handelt es sich wahrscheinlich um Knochenweiche. Die Ursachen der Knochen- weiche sind noch nicht vollkommen geklärt. Sic wird auf einen Kalkmangel der Nahrung und auf einen Mangel an Vitaminen zurückgeführt. Gegen Ihre Futterzusammenstellung ist an und Pir sich nichts zu sagen. Wir würden aber empfehlen, mehr phosphorsaurcn Kalk bzw. Schlämmkreide der Schweinen zu verabreichen. Auch sind Gaben von pulverisierter Holzkohle angezeigt. Um genügende Vitamine im Futter zu haben, sind Wurzelfrllchte dem Futter bei- zufügen, im Frühjahr und im Sommer frisches Erünfutter. Ein gutes Mittel gegen die Knochenweiche ist außerdem noch Lebertran. Für viel Aufenthalt im Freien ist zu sorgen. Be- jonders empfehlenswert ist Weidegang. Zt. Frage Nr. 3. Mein sechsjähriger Wolfs- Hund kratzt sich seit einiger Zeit häufig am rechten Oyr, wobei er das Ohr nach unten hält. Nun sieht die Ohrmuschel zerfressen und blutig aus. Handelt es sich vielleicht um Räude oder Ohrenzwang? Wie kann ich das Leiden heilen? E. L. in R. Antwort: Vermutlich beruht die Ent zündung des äußeren Gehörganges, im Volks- munde Ohrenzwang genannt, nicht auf para sitärer Grundlage, da sich der Hund sonst auch an andern Körperstellen kratzen würde. Gießen Sie in den Gehörgang des Hundes eine etwas «ingemärmte dreiprozentige Wasserstofssuper- o^ydlvsung und kneten Sie den Gehörgang eine bis zwei Minuten sanft durch. Dann lassen Sie die Flüssigkeit durch Schiefhalten des Kopfes wieder abflietzen und entfernen den i:st kxr Flüssigkeit durch Austupfen mit m Wattebausch, den Sie um ein Holz stäbchen gewickelt haben. Da der sogenannte Ohrenzwang häufig ein sehr langwieriges Leiden darstellt, wird empfohlen, den Hund tierärztlich behandeln zu lassen. Vet. Frage Nr. 4. Auf meinem Acker hatte ich den Kartofselkrebs. Ich habe daher seit drei Jahren keine Kartoffeln auf demselben gebaut. Im ersten Jahre hatte ich Hafer gesät und Klee beigemischt. Die Klee-Ernte war in den beiden letzten Jahren reichlich. Ich will den Acker nun wieder mit Kartoffeln be stellen, und zwar mit krebsfcstem Saatgut. Der Kartoffelacker wurde stets mit Stallmist und reichlich Abortdünger gedüngt. Was fehlen dem Boden trotzdem noch für Nährstoffe? Ich habe feststellen können, daß die genannten beiden Fragen in unserm Orte fast Haus bei Haus gelöst werden müßten! R. M. in M. Antwort: Als beste krebsfeste Kartofsel- sorte ist Richters Jubel (mittelfrüh) zu emp fehlen; etwas anspruchsvoller ist v. Kamekes Arnika. Als Frühkartoffel ist zu empfehlen Thieles Kuckuck. Die Hauptsache ist, daß Sie einen Händler oder eine Genossenschaft finden, die die Sorten wirklich echt liefern! Darauf kommt es an. Dann können Sic auch vom verseuchten Land gute Ernten erzielen. Die AbortLüngung würden wir im Feld und Garten für zwei bis drei Jahre ausfallen lassen und sie lieber auf die Wiese geben. Dem Kartoffelstück geben Sie dafür zum Stall mist je Morgen (2500 qm) noch 50 kg Thomasmehl, 50 Kg 40prozentigcs Kalisalz und 30 kg schwefelsaures Ammoniak. 2m Herbst nach der Ernte werden 300 kg kohlensaurer Kalk gestreut und mit untergeackert. — Die Bodenprobe enthielt nur einige Spuren von Kalk. vr. E. Frage Nr. 5. 2ch beabsichtige, ein Stück Ackerland als Weide einzusäen. Es liegt neben einer schon vorhandenen Wiese. Es handelt sich um guten Lehmboden, der Rüben und Weizen trägt. Ein Teil des Stückes kommt im Winter unter Wasser. Welcher Gras- und Kleesamcn soll gesät werden? Wie setzt sich die Mischung zusammen? G. L. in F. Antwort: Wir nehmen an, daß die winterliche Ueberschwemmung stets nur vorüber gehend ist und daß im übrigen die Wasser verhältnisse normal sind, denn gegenüber einer dauernden Uebernässung des Bodens hält die beste Grasmischung nicht stand. Versuchen Sie folgende Mischung, die für einen Morgen (2500 Quadratmeter) berechnet ist: Weißklee 500 g, Wiesenschwingel 2 kg, Wiesenrispe 1800 g, Weißes Straußgras (Fioringras) 1 kg, Eng lisches Raigras 2700 g, Kümmel 250 g. vr. E. Frage Nr. 6. Ich habe in meinem Ge müsegarten seit einigen Fahren schlechte Ernten gemacht, trotzdem ich nach meiner Ansicht gut gedüngt habe. Es wurde Stallmist mit reich lich Abortdünger gegeben. An den Wurzeln von Kohlrabi, Blumenkohl und anderen Kohl- artcn fanden sich dicke Knollen, welche in Fäulnis übergingen. Die Ernte war sehr gering; die Pslanzen sahen verhungert aus. Welche Düngung fehlt und wie ist dem Uebel stand abzuhelsen? R. M. in M. Antwort: 2n Ihrem Garten herrscht die Kropfkrankheit oder Kohlhernie, die alle Kohlarten befällt und bis zur Vernichtung schädigt. Als erfolgreiches Bekämpfungsmittel gilt eine Uspulunlösung von bestimmtem Gehalt. Mit der Losung werden die Pflanzenanzucht beete nach Vorschrift besprengt. Beim Aus pflanzen ins Land soll man die Kohlpslanzen mit den Wurzeln in einen Lehmbrei tunken, der mit Uspulunlösung angerührt worden ist. Das Uspulunbeizmittel erhalten Sie beim Drogenhändler. Jeder Schachtel ist eine Vor schrift beigegeben. Der Drogenhändler sagt Ihnen, wie Sie die Lösung machen sollen. — Im Herbst ist der Garten kräftig zu kalken. Man rechnet auf 2500 gm 300 bis 400 kg Aetz- kalk (Stllckkalk). Die Bodenprobe enthielt keinen Kalk. vr. E. Frage Nr. 7. 2ch habe schon mehrere Jahre für meinen Haushalt Zwiebeln angebaut. Als Stallmist gab ich Hühncrdünger, außerdem Kali, Superphosphat und schwefclsaures Am- monM, ungefähr je Morgen von jeder Dünger sorte zwei Zentner. Ich pflanzte Steckzwiebeln, die sich aber nach der Ernte nicht lange auf dem Lager hielten, denn schon im Januar war der größte Teil schwarz und verfault. Ich glaube, die künstliche Düngung hat hieran schuld. Was ist zu tun, damit sich die Zwiebeln über Winter besser halten? R. F. in W. Antwort: Sic haben Ihren Zwiebeln unbedingt zu viel Stickstoffdünger gegeben. 1,50 Zentner schwefelsaures Ammoniak je Morgen ist schon reichlich. Außerdem mußte der Hühnerdung gänzlich fortfallen, denn frischen tierischen Dünger vertragen Zwiebeln nicht. Außerdem faulen Zwiebeln auf dem Lager leicht, wenn sie nicht gehörig ausreisen oder in geschlossener Lage angebaut werden. Also beachten Sie diese Winke für die Zukunft. Rz. Frage Nr. 8. Wie bereitet man von Buttermilch Käse als Brotausschnitt? Der Käse muß also so fest sein, daß er ausgeschnitten werden kann. W. H. in Bd. O. Antwort: Die Buttermilch eignet sich zur Bereitung eines festen Käses nicht so gut, wie Milch oder Magermilch, weil der Bruch ein sehr zartes, weiches und seinflockiges Ge rinnsel ist, das sich nicht so fest zusammcn- zieht. Es wird darum sehr oft ein Zusatz von Magermilch oder doch ein Zusatz von ge säuerter Magermilch (Säurewecker) vorge- nommen, um dann einen Quark daraus herzu- stellen. Für die Verarbeitung als solche nimmt man allerdings nur ganz frische Buttermilch, da mau ein gutschmeckendes Produkt Herstellen will. Wenn man nicht die Buttermilch durch Dickwerdenlassen bzw. durch ihre eigene Säure ausküsen will, nachdem man etwa 10 Prozent dicke saure Milch hinzugesetzt hat, so kann man auch etwas Lab hinzufügen; doch darf dieses nur in sehr geringer Menge geschehen, damit der Quark keine schlechtbindende Beschaffen heit bekommt. Man arbeitet am besten bei 30 bis 38 ° 0. Dies richtet sich nach der Außen temperatur. Den Bruch schöpft man ohne Zerkleinern und ohne starkes Nachwärmen gleich in Säcke, in denen er einige Stunden verbleibt, um von selbst die Molken auslaufen zu lassen und sich zusammenzuziehen, um dann erst später schwach gepreßt zu werden. Will man mit reiner Buttermilch arbeiten, so kommt nur ein Aufkochen in Frage; darauf füllt man auf Säcke und läßt ablaufen, wobei ein voll ständig breiartiger Bruch verbleibt, diesen salzt man und gibt ihm verschiedenerlei Gewürze bei, unter anderem Nelken, Zimt, reinen Pfeffer sowie auf 500 x Teig einen Eßlöffel Rum. Nachdem die Masse gut durchgefüllt ist, werden kleine Käschen daraus geformt, die auch nach Art der Schichtkäse mit anderem Gemisch her gestellt werden können. Aus dem ganzen geht hervor, daß eine wirklich praktische Verwertung der Buttermilch in diesem Sinne weniger in Frage kommt, man vielmehr danach streben muß, die Buttermilch frisch zu verkaufen und nur dort dazu überzuaehen, Käschen herzu- stcllen, wo die Buttermilch auch im Schweine magen nicht lohnender zu verwerten ist. vr. P. Frage Nr. 9. Wie läßt sich geräuchertes Fleisch am besten ausbewahren, damit es nicht schimmelig wird. Eine Räucherkammer ist leider nicht vorhanden. F. R. in A. Antwort: Es ist unbedingt nötig, die Rauchwaren an einem Kühlen, trockenen und luftigen Ort aufzubewahren. Die Schinken werden an den Knochenstellen mit gemahlenem Pfeffer cingerieben und dann in Beutel aus Gaze, Nessel oder Leinen gesteckt. Eine gute Aufbewahrungsort für Schinken und Würste ist auch die in Kleie. Die Fleischstücke schichtet man abwechselnd mit Kleie in eine Kiste, doch so, daß sie sich nicht berühren. Die oberste und unterste Schicht bildet Kleie. Bedingung ist, daß das Fleisch in tadellosem Zustande ein- gefchichtet wird. Statt Kleie kann man auch Kochsalz verwenden. Jedenfalls muß der Auf- bewahrungsort kühl, trocken und luftig fein. Für Dauerwurst sind die Feuerstellen der Kachelöfen ein'guter Aufbewahrungsort. Nach dem man sie gesäubert und mit Papier aus- gelcgt hat, legt oder stellt man die Würste hinein. Die Tür wird nicht fest zugeschraubt, damit die Luft Durchzug hat. E. S. SM« Z«f«a»u»acu »u di« kchrittteiluna, auch Unsraaca, find in richt«» a» d„ «Perla« L Struma»», Neudamm tv«1 Sl».K usösövq s;Piu sftvh ZuvH „^usörövq ßvcu sjusqvH j uztzstucfuina ssravU Hwn )vm itzoa, urPfrövW mrq M stzgm P; j PvH z tznu stusmpsctmL sqmsa^ azq Ut 'ouasL "q m mßnmq rasöuv) ftplSMä asai sjiZ 'jtznlUZg llxsa oj jchm avö lpou usfjzq stuf' quij uslpjlMtshutD aoq 'jnvPf shgH usazquv asms quzöät qun söasqssöSiZ) moq Pnv isqo söasquiZ mv „SNvhqfvW" Lanümanns Sonntagsblatt Allgemeine Leitung für Lanüwimcftatt, kamndau uns fiauswlrtrcbaN Beilage zum Pulsnitzer Tageblatt 37. Jahrgang Echriweitung: Oekonomier», Grundmann, N-ndamm Jeder Nachdruck aus dem Inhalt dieses Blattes wird gerichtlich versalzt sGesetz vom 19. Juni 1901) 1Y2S --n?— 6? Abbildung 1. SlnrelkSsl, kür Meerschweinchen. kann man gemeinen die Geburt, und zwar bringen Erst lingstiere meist nur ein Junges, in späteren Trächtigkeitsperioden 2 bis s, mitunter auch nachgedeckt. Nach etwa drei Wochen lassen es sauber und reichlich sein, es soll Abwechselung sich durch vorsichtiges Befühlen des Hinter- nicht fehlen, es muß den Tieren zusagen und leibes die ersten Zeichen der Trächtigkeit fest- ihnen regelmäßig und Pünktlich verabfolgt stellen. Am 63. bis 65. Tage erfolgt im all- werden. Es ist nicht nötig, den Tieren Hafer, zu bestreichen. Ler Anstrich ist mehrmals im Jahr zu wiederholen, damit das Faulen des Holzes verhindert wird. Das Dach und die Seitenwände sind zum Schutze gegen die Witterungseinflüsse mit Dachpappe zu benageln. Die einzelnen Käfige können je nach Bedarf neben- und übereinander gestellt werden, so daß sogenannte Etagenkäfige wie Abbildung 2 Gerste, Kleie, Kartoffeln oder Brot «nd Semmeln zu reichen, sondern es reicht z. B- vollständig aus, wenn fie im Winter ais GruMMe MS Vas Meerschweinchen, seine Zucht und Haltung. Von vr. W. Lentz. (Mit 2 Abbildungen.) Die Heimat des Meerschweinchens ist Pern, von wo es wahrscheinlich im 16. Jahrhundert durch die Holländer übers Meer nach Europa gebracht wurde. Der Name ist mit diesem dem sie zu dienen haben. — Im allgemeinen muß der Käfig für einen Bock und zwei Weib chen Unterbringungsmöglichkeit bieten. Be sonderer Wert ist auf die Auswahl gesunder Zuchttiere zu legen, da das Meerschweinchen, wie ich bereits weiter oben sagte, gegen Witte- crreicht und können zum Verkauf gelangen. Die Muttertiere können schon einige Tage nach dem Werfen wieder neu belegt werden, so daß es möglich ist, vom selben Tiere bis zu fünfmal im selben Jahr Junge zu erhalten. Das Einlegen von Erholungspausen ist vorteilhaft. Zur Förderung der Körperkonstitutton der Tiere ist cs vorteilhaft, ihnen Chlorkalzium zu verabfolgen Sem man vier Gramm kristallisiertes Chlorkalzium in 10 Liter Wasser löst und diese Flüssigkeit als Tränkwasser reicht. Den Meerschweinchen muß man, wie allen anderen Tieren, ein ihnen zusagendes Futter geben und nur bestes Futter sollte man verfüttern- Folgende Eigenschaften des Futters sind unbedingtes Erfordernis: Zunächst muß rungseinflüsse sehr empfindlich ist. Die Böcke können mit sieben Monaten, die Weibchen mit acht Monaten zur Zucht verwendet werden. Zum Zwecke der Kostenersparnis auch in Abänderung der oben in Vorschlag gebrachten Hal tung, die Weibchen getrennt von den Böcken halten und muß dann auf acht bis zehn Weibchen einen Bock rechnen. Ist ein Weibchen brünstig, so wird es zu einem Bock ge bracht. Die Brunst beim Weib chen gibt sich durch ein un ruhiges Wefen zu erkennen. Es wühlt in der Streu und zieht sich in die Winkel des Käfigs zurück. Es ist unrichtig, den Bock zum Weibchen zu setzen, da die Männchen durch die fremde Umgebung ängstlich wer den und keine Neigung zum - Deckakt zeigen. Das belegte Weibchen wird wieder in seinen ' Transport über das Meer in Zusammenhang zu bringen und mit den grunzenden, quiekenden Tönen, die Ähnlichkeit mit den Stimmlautcn des Schweines haben. Die Zucht des Meerschweinchens wiro teils aus Liebhaberei betrieben, zum Teil aber auch des Verdienstes wegen. Die Möglichkeit, Gewinne aus der Meerschweinchenzucht zu ziehen, ist gegeben, davon feiten wissenschaftlicher Institute eine große Nachfrage nach diesen Versuchstieren besteht. Besonders bei der Fest stellung der Tuberkulose von Mensch und Rind ist das Meerschweinchen fast unentbehrlich geworden und auch für die verschiedensten diagnostifchen Blutuntersuchungen, wie z. B. der Wasfermann'schen Reaktion zur Feststellung der Syphilis des Menschen, wird cs benötigt. Trotz der Genügsamkeit des Meerschweinchens erfordert die Aufzucht die Beachtung gewisser hygienischer Maßnahmen, wenn die Zucht sich gewinnbringend gestalten soll. Vor Inangriff nahme der Zucht ist zunächst für eine sach gemäße Unterbringung der Tiere Sorge zn tragen. Der Stall muß trocken, warm, hell, luftig, aber zugfrei und gut ventiliert sein. Zweckmäßig ist die Unterbringung in Käfigen, wie Abbildung 1 zeigt, die aus etwa 1^, om dickem Kistenholz gefertigt werden können, etwa 1 ua breit, 75 om tief und 60 om hoch sind und einen Doppelboden besitzen, der nach einer Seite geneigt ist, damit der Harn abfließen kann. Die Ableitung des Urins kann durch eine an der Vorder- oder Rückenwand angebrachte Blechrinne erfolgen. Diese Abflußeinrichtung ist entbehrlich, wenn genügende Mengen Torf mull als Streu vorhanden sind, der jedoch häufig erneuert werden muß. Die Tür ist mit einem Drahtgitter zu versehen und alle Holz teile, besonders die Böden, sind Wit Kgrbolineum 4 bis b vollständig entwickelte Junge zur Welt. Während der Trächtigkeit sind die Muttertiere selbstverständlich besonders gut zu ernähren, gleichzeitig ist für peinlichste Sauberkeit der Käsige Sorge zu tragen. Nach Möglichkeit sind nur zwei Muttertiere in einem Käfig unterzubringen, die Käfige selbst find reichlich mit trockener und weicher Streu zu versehen. Nach dem Werfen sind Störungen jeder Art zu vermeiden. Als Beifutter für die säugenden Mütter sind im Sommer der saftreiche Löwen zahn, ini Winter Mohrrüben zu empfehlen. Die Jungen beteiligen sich meist schon am zweiten Tage nach der Geburt an der Mahlzeit, benötigen aber trotzdem die Muttermilch etwa 14 Tage lang. Nach 8 bis S Monaten haben die Jungen ihre volle Größe erreicht und können zur Zucht Verwendung finden. Bei guter Pflege können sie ein Alter von 6 bis 8 Jahren erlangen. Mit sechs Wochen haben sie im allgemeinen das für wissenschaftliche Zwecke erforderliche Mindestgewicht von 250 Gramm veranschaulicht, ent stehen. Während der warmen Jahreszeit können sie, mit der Vorderseite nach Süden, ini Freien aufgestellt werden, im Winter müssen sie aber unbe dingt in massiven Ge bäuden untergebracht werden, da die Meer schweinchen sehr zu Er kältungen neigen und in großer Zahl daran zugrunde gehen. Die Größe der einzelnen Käfige wird von dem zurVerfügung stehenden Raume abhängig sein und von dem Zwecke,
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