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die sie in oel s)and lrug. wie hatte ein jpottifches kacheln in den Augen. „Was sind doch die Menschen komisch! Wegen einer Gcdankenschuld macht sich dieser Doktor Karsten solche Skrupel! Ich denke mir stets die tollsten Dinge von euch, wenn ihr oorübergeht an mir und es macht mir nicht die geringsten Gewissensbisse." Vor Elisabeths Türe drückte der Doktor dem Freunde dis Hand, so wie er sie am Tage zuvor seinem Schwiegervater gedrückt hatte. Aber Helbing zuckte mit keiner Wimper. „Gute Nacht, mein Alter!" sprach er gedämpft. „Ein andermal hab mehr Vertrauen zu mir und warte nicht mehr so lange mit Sprechen, wenn du etwas auf der Seele hast I" Karsten hörte noch, wie an Helbings Tür der Schlüssel knirschte, dann trat er in Elisabeths Zimmer. Sie lag mit zartgeröteten Wangen in den Kissen. Der Mond warf sein ganzes Silber in ihr schmales Gesichtchen. Der Doktor trat zum Fenster. Er schloß es nicht, nur den Störs schob er etwas weiter gegen die Mitte. Nun lag Elisabeths Antlitz im Dunkel. „Schade!" dachte der Trabant. „Es wäre so schön gewesen einen Blick in die Träume einer werdenden Mutter zu tun!" Als Karsten in den Kissen lag, fiel es-ihm ein, daß er nur seine Last von der Seele gewälzt hatte, über die Not des Freundes hatte er kein Wort verloren. „Ich bin ein Egoist!" dachte er, „genau so, wie Simmens kleiner Junge. Aber Hans brauchte keinen Menschen! Der stand für sich allein, wie ein Fels. Da konnte die ganze Welt in Trümmer gehen, der verlor seine Ruhe nicht und wenn alles ringsum zusammenstürzte. Er war unverwundbar, wie ein hörnerner Siegfried. Die einzige verletzbare Stelle, die er hatte, war Lona Petersen und da durste man eben nicht daran rühren." Karsten schlief, von seiner Gewisjsnsschuld befreit, derart fest, daß er sogar den Wecker, der ihn zur Sprechstunde rief, überhörte. Als er nicht zum Frühstück erschien, wurde die junge Frau ängstlich. „Ich will sehen, was es mit ihm ist!" sagte sie zu Helbing und lief die Treppe hinauf. Sie trat in sein Zimmer. Da lag er in den Kissen, ein Lächeln auf dem Gesichte. Er schüttelte eben seinem Jungen, der bereits Hosen trug, die schönsten Borsdorfer von den Bäumen. „Guten Morgen, Liebster!" Elisabeth beugte sich über ihn und küßte den Gatten wach. Als er an den Frühstückstisch kam, den Lene im Garten gedeckt hatte, schalt Helbing. „Wie kann man nur so lange schlafen! Von zwei Uhr bis sieben Uhr früh! Ich dachte schon, ich mutzte dich heute in der Sprechstunde vertreten!" „Das könnte so etwas werden!" lachte der Doktor. „Möglich," gab er zurück. „Es könnte schon passieren, daß ich einen Beinbruch für eine Blinddarmentzündung hielte!" Elisabeth goß ihrem Mann den Kaffee in die fein geränderte Porzellantasse, strich ihm das Brot und fragte nebenbei: „Seid ihr denn gestern so spät zu Bett gegangen?" „So früh, mußt du sagen!" neckte Helbing. „Wir haben noch Wein getrunken, und dabei eines deiner schönen Kelch- gläser zerbrochen, Elisabeth! — Aber ich habe keine Schuld! Rolf hat es zuletzt in der Hand gehabt!" Obwohl er dabei an Karsten vorübersah, konnte er doch das Zucken um seine Mundwinkel nicht meistern. Elisabeth sah lachend von einem zum andern. „Ich werde es hernach wegräumen," tröstete sie. „Die Lene würde zanken, wenn sie es sähe!" „Ja, bitte Elisabeth!" Dafür streiche ich dir jetzt das dickste Butterbrot, selbst wenn Rolf zankt und während er seine armen Patienten quält, machen wir beide einen Spaziergang in den Wald. Auf der Bank in der Lichtung halten wir Rast und ich lese dir aus Hamlet vor!" Karsten war vollkommen beruhigt. Der Freund hielt Wort. Es war alles, wie immer!" Am Nachmittag fuhren sie zu dreien nach der Ludwigs- taler Glashütte. Elisabeth hatte den Betrieb noch nicht gesehen, und der Direktor des Hüttenwerkes hatte sich er boten, ihr alles zu zeigen und zu erklären. Helbing kam nicht mit. Karsten begriff. Er fürchtete das Erinnern. „Ich gehe zu Fuß über die Wiesen nach Hause," sagte er, dann bin ich ungefähr gegen fünf Uhr in Wylten." „Ja! So gegen sechs sind wir auch dort. Ich habe mich nämlich mit Petersen bei Pfarrer Schmitt zusammenbestellt wegen des Kfrchenbaues. Ich bin Gemeinderat geworden," fügte er hinzu, „und hoffe, daß du mich in Zukunft dem entsprechend respektvoll behandelst." „Ich werde es nicht daran fehlen lassen," lachte Helbing, küßte Elisabeth die Hand und ging rasch nach den Wiesen, über die ein schmalgetretener Fußweg nach St. Wylten führte. Die hohen Gräser streiften seine Füße. Er pflückte eine Sternblume, die schönste, die er fand, und begann während des Weiterschreitens auszuzählen. „Mit Schmerzen," hieß das letzte Blättchen. „Das stimmt," dachte er. „Arme, kleine Lona!" Ein Rufen schreckte ihn aus seinem Träumen. (Fortsetzung folgt.) Nr. 123. Pulsnitzer Tageblatt. — Dienstag, den 29. Mai >928 Seite 6 Haltet md lest das Pulsnitzer TigetlM Jugendnot und Jugendhilfe. Goldene Jugendzeit! Erstes beglückendes Bewußtwerden freien Selbstbestimmungsrechtes! Erste Freiheit auch in der Ver wirklichung eigener Willensentschließungen für die persönliche Lebensgestaltung! Wer wollte es der zukunftsfrohen Jugend ver- argen, wenn sie sich stolz ihrer wachsenden Selbständigkeit bewußt wird? — Doch am freigewählten Lebenswege lauern auch Irrun gen und Wirrungen. Schwer wird es der heutigen Jugend, im lauten Durcheinander der Zeitströmungen die rechten Wegweiser für ihre Lebenshaltung zu finden. Aus all diesen Nöten des Wollens und Werdens, aus all den Spannungen zwischen Wunsch und Wirklichkeit hat sie selbst einen Weg gesucht, fand zurück zu Einfachheit und Schlichtheit der Lebensführung, schuf aus eigener Kraft — die deutsche Iu- gendbewegung. Daneben hat in der Notzeit unseres Volkes, die am härtesten die reifende Jugend traf, eine verstärkt einsetzende staatliche Jugendpflege ihr Möglichstes getan, um der Jugend die Wege aus notvoller Gegenwart in die Zukunft zu ebnen. Doch der Druck des Friedensvertrages lastet auf allen staatlichen Unter nehmungen und hemmt die wünschenswerte Entwicklung auch auf diesem Gebiete. Und wenn auch in unserem Zeitalter Jugend pflege und Iugendwohlfahrt einen vorher nie erreichten Hochstand zeigen und die Besten des Volkes redlich bemüht sind, der Seele der Jugend nahezukommen, ihr im Rahmen des Möglichen Freiheit und Selbstentfaltung zu gewähren, so bleibt doch immer noch ein arges Mißverhältnis zwischen Erreichtem und Wünschens wertem bestehen. Unsere heutige Jugend leidet eben, wie keine andere vorher, stärker noch als die Erwachsenen, unter dem bis zu entnervender Rastlosigkeit gesteigerten Erwerbsleben, unter der zunehmenden Einförmigkeit und Entseelung neuzeitlicher Werkarbeit, die einer Leib und Seele gefährdenden Ausnutzung der Freiheit Vorschub leistet. Soll die Jugend aber für den heute maßlos harten Kampf ums Dasein gewappnet sein, dann darf eine widersinnige Gestaltung der Erholungszeit nicht noch mehr an ihrem Lebensmark zehren, als es die heutige Berufs arbeit schon zwangläufig tut. Das Turnen macht die Augen hell, die Herzen widerstands fähig, die Lungen atemkräftig und die Nerven zuverlässig. Wer gelernt hat, Körper, Herz und Sinne zu meistern, der wird auch der Zukunft zu begegnen wissen. Wo dann noch im Kreise gleich- gesinnter Kameraden die von allen wirtschaftlichen und sonstigen Bindungen unabhängige Leistung das Gemeinschaftsleben fördert und veredelt, da wird die Jugend herausgehoben aus der Zer- rissenheit und Verworrenheit zu gemeinschaftlichem Tatwillen, * vom SonrrLrU^ Turnen. A.D.B Bei den Kampfspielen in Jena wurden abwechslungsreiche Eu .elkämpfe und Staffeln gezeigt. Haupt matador war neben dem V. F. B.-Jena, bei dem Huhn im Hoch sprung leicht die IM Meter schaffte, der Akademische Turnverein zu Berlin, der bis auf die durch Stabverlust danebengegangenen 4 mal 100 Meter in 1P5 und MU MLspES .Wjb ÜM-WetUll gewann, - , Olympia-Sieger des Hockey-Turniers in Amsterdam wurde Indien im Schlußspiel mit einem 3 : O-Siege gegen zu erzielen. Deutschland kämpfte vorher gegen Belgien um den dritten Preis und blieb mit dem gleichen Ergebnis erfolg reich. Theo Haag konnte sämtliche Tore auf sein Konto bringen. Das olympische Fußballturnier, das am Pfingstsonntag in Amsterdam mit den Spielen Portugal-Chile 4:2 und Belgien-Luxemburg 5:3 eröffnet wurde, brachte am Montag das erste Spiel der deutschen Mannschaft im olympischen Turnier, das sie gegen die Schweiz führte. Insgesamt hinter ließ die deutsche Mannschaft einen vorzüglichen, für die weiteren Spiele vielversprechenden Eindruck und trug einen 4:0 (2:0) Sieg davon, der vor etwa 20000 Zuschauern im neuen Stadion errungen wurde. Der deutsche Sturm er füllte die in ihn gesetzten Erwartungen mit Ausnahme des Mitteldeutschen Hofmann, der allein drei Tore schoß, nicht, während die deutsche Hintermannschaft großen Ansprüchen gerecht wurde. Im zweiten Spiel am Pfingstmontag schlug Aegypten die Türkei wie erwartet mit 7 : 1 (2 : 0). Das Kissinger Turnler brachte am ersten Tage folgende folgende Ergebnisse: Admira-Wien—F.S.V.-Frankfurt 3 : 2, Hertha B.S.C.—Duisburger S.B. 5 : 1. Das Breslauer Fußballturnier endete mit dem Ueber- raschungssieg des dortigen VfB., der auch den südostdeutschen Meister Breslau 08 mit 4:1 schlug. Tennis-Borussia verlor in Stuttgart gegen Kickers mit Ersatz 2:8. Fortuna-Leipzig trennte sich vor heimischen Publikum von München 1860 mit 2 : 2, gegen Svg.-Dres- den siegten die Münchener mit 3 :1. Die Berliner Fußballspiele brachten keinen besonders hochstellenden Sport: Norden-Nordwest—Düren 03 3 : 2, Tasmania — Düren 03 2:2, Union-Oberschöneweide — Sportfreunde Leipzig 2 : 2, Wedding—Germania Halber stadt 3 : 2. Die deutsche Davispokalmannschaft für die vom 7. bis 9. Juni in Edgbaston bei Birmingham stattfindenden Ten niswettspiele England-Deutschland besteht aus Froitzheim, Or. H. Kleinschroth, Moldenhauer und Prenn. Bei dem internationalen Pfingsttennistnrnier in Berlin brachten die beiden Feiertage eine Reihe sehr bemerkens werter Treffen mit zum Teil noch bemerkenswerteren Er gebnissen. So schlug Prenn Or. Buß mit 6:2, 6:4 und Froitzheim mit 6 :4, 3 : 6, 6:4, der Ungar v. Kehrling den Moldenhauer-Besieger Menzel (Prag) mit 6:1, 6:1. Im Damen-Einzelspiel kamen Frl. Ryan durch einen 6:4, 6:3- Sieg über Frl. Hoffmann, Frau Friedleben, Frau v. Reznicek Fr. Schomburgk in die Vorschlußrunde. Ueberraschend kamen die Niederlage der spanischen Davispokalmannschaft Flaquer- Morales im Herren-Doppel gegen Hoppe-Mishu, die Nieder lage von Frl. Kallmeyer-Greig gegen Frl. Hoffman-Frenz, von Fr. v. Reznicek-Buß gegen Frau Fritsche-Hughes. Die französische Tennismeisterschaft gewannen am Sonntag im Damen-Doppelspiel Miß Bennet-Mrs.Watson durch einen 6 : 0, 6 : 2-Sieg über Mlle. Deve-Mme. Lafaurie Im Herren-Doppelspiel siegten im Semifinal Borotra- Brugnon mit 8 :6, 3 : 6, 6 :3, 6 :3 über Landry-Thurneyssen und Cochet-de Buzelet mit 6:4, 6:1, 5:7, 7:5 über Gregory-Kingsley. Für das Endspiel im gemischten Doppel qualifizierten sich Mrs. Wills-Hunter und Miß Hunter- Bennet-Cochot. Die Radfernfahrt Köln—Berlin endete im Gesamt- ergebnis mit einem toten Rennen in der -^-Klasse von A. Ingel - Chemnitz und dem Berliner Sieronski in 21:3 :35,6 für die 642 Kilometer lange Strecke, und in der 8-Masse mit einem Siege von O. Brauer-Berlin in 21 :44 :17,4. Die Radrennen in Chemnitz brachten in den Flieger rennen Siege von Spears, de Martini und Knappe, während sich die beiden ersten Preise im Dauerrennen Möller und Thollembeek teilten. Die Pfingstradrennen auf der Berliner Olympiabahn endeten im Gr. Pfingstpreis Uber zweimal 50 Kilometer mit dem Siege Sawalls vor Thollembeek, Lewanow, Möller. Das Deutsche Traberderby gewann Britton (Groß mann) vor Augias (I. Mills) und Arnim (Treuherz). Das Rennen führte über 3200 Meter. Toto: 21 Sieq, 13, 14, 43:10 Platz. Am holländischen Bundesturnfest zu Pfingsten in Utrecht nahm eine aus westdeutschen Turnern bestehende Riege der Deutschen Turnerschaft teil, die von dem Oberturnwart Steding geführt wurde. Die Vorführungen der Deutschen bildeten Höhepunkte des Festes. Ein japanischer Studienausschust beim 14. Deutschen Turnfest in Köln. Von Japan werben zwei Vertreterinnen für das körperliche Erziehungswesen als Studienausschuß zum 14. Deutschen Turnfest erscheinen. Marktpreise i« Kamenz am 24. Mai 1928. Am heutigen Wochenmarkle wurden gezabu pro Zentner: Weizen 13,00-13,25 Mk. Roggen 14,00—14,25 Mk. Gerste 14,00 bis 14,50 Mk. Hafer 13,00 bis 13,50 Mk. Heu 3,00 bis 3,50 Mk. Flegelstroh 2,50 bis 3,00 Mk. Futterstroh 2,00- 2,25 Mk. Streustroh 1,80—2,00 Mk. Kartoffeln 3,60- 4,00 Mk. pro Zentner. Butter 2,10- 2,20 Mk. Eier 10 Pfg. das Glück, i Ferkel 12-22 Mk., Läufer Mk das Stück. Für ausgesuchte Ware Preis über Notiz Gänse, kleine 2,50—3,00 Mk Börse und Handel «mNiche MMe Astlemmen vom rs. Ml 1SR. Leipziger Produktenbörse. Weizen, inländ. 74,5 Kg., 256 bis 264; Roggen, hiesiger 70 Kg., 292—300; Sandroggen, 71 Kg„ 296—304; Sommergerste, inländ., 265—310; Wintergerste 250 bis 270; Hafer 260—274; Mais, amerikanischer, 248—252; Mais, Cinquantino 270—280; Erbsen 350—460. Die amtlichen No tierungen lauten für prompte Ware Parität frachtfrei Leipzig. Alles bezahlt und Brief. Auf Grund der Beschlüsse des Börsenvorstandes waren die Effekten- und Produktenbörse am Sonnabend geschlossen. Amtlicher Berliner Schlachtviehmarkt. Austrieb: 1238 Rinder, darunter 289 Ochsen, 465 Bullen, 484 Kühe und Fär- : sen, 1440 Kälber, 2581 Schafe, 6851 Schweine, zum Schlachthof i direkt seit letztem Viehmarkt 441. Verlauf: Bei Rindern und Kälbern ruhig; bei Schafen in guter Ware glatt, sonst ruhig, bei Schweinen ruhig. Preise: Ochsen: a1) 60—62, b1) 55—58, c) 49 bis 53, d) 43—47; Bullen: a) 54—55, b) 51—53, c) 47—50, d) 43 bis 46; Kühe: a) 45-48, b) 33—41, c) 25—30, d) 18—22; Für- seu: a) 56—57, b) 49—53, c) 42—45; Fresser: 35—46; Kälber: b) 75—80, c) 65—73, d) 50—60; Schafe: a2) 60—65, l>1) 52—58, b2) 50—55, c) 45—50, d) 30—40; Schweine: a) 61, b) 60—61, c) 59—60, d) 56—59, e) 53—55; Sauen: 53—55. Wild- und Gefliigelpreise. W?ld und Wild geflügel per Kilogramm: Wildschweine, Keiler 0,40—0,45, do. Bachen 0,50—0,55, Üeberläufer 0,55—0,60. — Geschlach tetes Geflügel: Hühner, hiesige Suppen-, la per Kilo gramm 1,10—1,20, do. Ila 0,80—1, Hähne, alte 0,85—0,95, Hüh ner, Wolga- 1—1,05, Tauben, junge, la per Stück 0,80—0,90, do. junge Ila per Stück 0,50—0,60, do. alte 0,60—0,65, Gänse, junge la 1,50—1,60, do. Ila 1,20—1,40, Enten, junge, Is 1,60—1,80, do. Ila 1,30—1,50 per Kilogramm. Die Preise sind die amt lichen Berliner Markthallenpreise einschließlich Fracht, Spesen und Provision. Erhöhung der Invalidenrenten. Dov Gesetz vom 29. März 1928 bringt für das Gebiet der Invaliden versicherung für die vom 1. April 1928 festgesetzten Renten eine Erhöhung, die vom 1. Juli 1928 ab in Kraft tritt. Vom gleichen Zeitpunkt ab werden die Kinder zuschüsse von 7,50 Rm. für jedes Kind auf 10 Rm. monatlich erhöht. Die Umrechnung der Renten ist im Gange. An fragen bei der Landesversicherungsanstalt wie bei der Post sind vollkommen zwecklos, da jeder Rentenempfänger, dessen Rente erhöht wird, eine besondere Mitteilung erhält. Gezahlt wird die.erhöhte Rente erst am U Juli. Holland. Bei gutem Wetter hatten sich hierzu in Amster dam nicht weniger als 20 000 Zuschauer eingefunden. Bis ;ur Halbzeit konnten die Holländer das Treffen ganz offen gestalten, gelang es doch den Indern, nur ein einziges Tor vanesra-necursscuvrr ouacn vemxs osxxa HmwHbltriNÜH (49. Fortsetzung.) „Du wirst Elisabeth nichts sagen, Hans und ihr nichts merken lassen, daß du alles weißt?" fragte der Doktor schwer atmend. „Natürlich nicht, es wird sein, wie immer!" Karsten ließ den Lüster im Speisezimmer aufflammen. Er warf einen blendenden Schein bis in das letzte Eckchen, des mit vornehmem Geschmack möblierten Raumes. Er öffnete die Kredenz, entkorkte eine noch nicht angebrochene Flasche und füllte eines der hohen geschliffenen Kelchgläser. Wie flüssiges Blut rann der Wein in dasselbe. „Trink, Hans! — Den Rest laß mir!" Helbing leerte es zur Hälfte und reichte es ihm: „Ich glaube, ich habe redlich geteilt," sagte er ernst. Der Doktor trank bis zum letzten Tropfen und zerschmet terte es dann am Boden. „Es soll keiner mehr nach uns daraus trinken!" Dann kam ein weicher Zug in sein Gesicht. „Daß du dich schuldig bekennst, Hans, wenn Lene fragt, wer es gewesen ist. Sie wird einen andern Jammer haben! Es ist vom Dutzend weg!" ,/Ncin!" sagte Helbing, mit einem leisen Zucken um die Mundwinkel! „Ich werde sagen, daß du es gewesen bist, Rolf! — Ich will auch einmal sein, wie andere Menschen!" Karsten schob ihn zur Türe! Plötzlich bemerkte er, daß in Helbings Hemdbrust die Perlen fehlten. „Hast du sie verloren, Hans?" sprach er, auf die leeren Knopflöcher deutend. Der Direktor nickte gleichmütig. „Vorhin im Garten?" „Ja, deine Liebkosung ist etwas bärenhaft ausgefallen, mein Alter, da sind sie vor Schrecken abgesprungen. „Ich suche sie dir morgen!" Karsten sah ihn abbittend an. „Darüber mach' dir keine Sorge, Rolf! Ich komme auch ohne Perlen durchs Leben!" Der dicke Läufer der Treppe dämpfte den Schritt. Trotz dem traten sie beide sehr vorsichtig auf, um niemand zu wecken. Nur die alten Stufen ächzten ein wenig unter ihrem Schritt. Die Bronzefigur stand hellerleuchtet von der Birne,