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Pulsnitzer Tageblatt : 24.04.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937203-192804248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937203-19280424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937203-19280424
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Tageblatt
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-04
- Tag 1928-04-24
-
Monat
1928-04
-
Jahr
1928
- Titel
- Pulsnitzer Tageblatt : 24.04.1928
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Nr. 96. Puisultzer Tageblatt. — Diensiag, den 24. April 1928. Seile 2. die Einheitskurzschrift erlernt haben. Die Arbeiten sind aus einem Blatt aus einem Schreibheft mit der Liniatur der Einheitskurzschrift in ftenoqraphischer Berkehrsschrift mit Tinte anzufertigen und mit vollem Namen und Wohnung zu versehen. Rand lassen! Zu über setzen ist folgender Wortlaut: „Die bildende Seite der Arbeit des Stenographenvereins wird selten beachtet, weil sie weniger in die Augen sp ingt. Und doch schießt die eingehende Beschäftigung mit der Ein heitskurzschrift eine Reihe bildender Momente in sich, die besonders auf sprachlichem Gebiete liegen. Es ist keine zufällige Erscheinung, daß tüchtige Stenographen meistens einen leichten und flüssigen Stil schrei ben und sehr oft auch gute Redner sind. Die zahlreichen stenographi schen Uebungen machen die Mitglieder auch mit jenen Fragen bekannt, deren Kenntnis Allgemeingut aller Gebildeten sein sollte. Der Haupt zweck des Slenographenvereins aber ist die fachliche Ausbildung der Mitglieder." Die Einreichung der Arbeiten hat bis zum 28. April 1923 an den hiesigen Stenographenverein zu erfolgen. Iber Arbeit ist ein Einsatz von 40 Pfennigen beizufllgen. Die Bekanntgabe des Ergeb nisses erfolgt innerhalb 14 Tagen nach Eintreffen der Sendung beim Bunde. Alle Arbeiten werden an die Teilnehmer zurückgesandt, unter Beilegung der errungenen Anerkennungskarte oder des Preises in Form eines wertvollen Buches in Leincneinband, Pulsnitz. (In der Ansklärungsarbeit über Ernährung und Nahrungsmittel) steht im hiesigen landw. Haursrauenverein für den 26. April 1928 im Kino zu Puls nitz um 3 Uhr nachm. eine sehr interessante Veranstaltung bevor. In einem kurzen Vortrage über ,,Kakao und Schokolade in Haus und Volkswirtschaft" wird die Geschichte, die Verarbeitung der Ka> kaosrucht zu Kakao und von Kakao zu Schokolade, ferner die Nährwert und die volkswirtschaftliche Bedeutung dieser beiden wichtigen Nahrungsmittel behandelt. Sodann führt der Ufa Deu- lig-Film „Die braune Göttin" zuerst in die Ursprungsheimat des Kakaobaumes zurzeit der Entdecker Amerikas; er zeigt die Arbeit in den Plantagen verschiedener Kontinente und gewährt ausgezeich nete Einblicke in moderne Schokoladenfabriken mit ihren Etnrich- tungen. In einer Reihe von Spielszenen launigen und kurzweiligen Charakters wird dargepellt, in wievieler Hinsicht das Leben des Menschen und seine Gesundheit mit Kakao und Schokolade ver bunden find. In treffender Weise wird bewiesen, wie schnell Ka kao - und Echokoladenprodukte den Hunger stillen, ohne übermäßiger Körpersülle Vorschub zu leisten. Lustige Trickbilder zeigen die Nährwertverhältniffe im Vergleich mit anderen Lebensmitteln und einen Querschnitt durch alle Bevölkerungsschichten in Bezug auf die Beliebtheit von Kakao und Schokolade. Veranstaltungen dieser Art werden zweifellos das volle Interesse unserer Haussrauen haben. — sek. (Boykott gegen den religiösen So zialismus.) Aus den Kreisen der religiösen Sozialisten wird uns geschrieben: Die religiösen Sozialisten in Leipzig, die sämtlich der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands angehören, veranstalteten eine öffentliche Versammlung, in der Pfarrer Liz. Dr. Poul Piechowski, Berlin zum Thema seines Buches „Proletarischer Glaube — die religiöse Ge dankenwelt der organisierten deutschen Arbeiterschaft sprechen sollte. Das Organ der Sozialdemokratischen Partei, die „Leipziger Volkszeitung", lehnte aber die Aufnahme der Vortragsnotiz in den lokalen Teil und ebenso die Aufnahme eines bezahlten Inserates ab, weil für religiöse Sozialisten innerhalb der Partei und der Parteipresse kein Platz vor handen sei. Die gleiche Zeitung stellt bezahlten Inseraten der Alkoholindustrie ohne weiteres ihre Spalten zur Verfü gung. Aber den Parteimitgliedern, die auf religiösem Boden stehen und sür eine ideale Sache werben möchten, wird dieses Recht einfach verweigert. Von allzuviel Vertrauen in die eigene Sache traditioneller Religionsfeindschafl zeugt dieses Verhalten der „Leipziger Volkszeitung" gerade nicht. Und wie verträgt es sich mit den offiziellen Erläuterungen des Heidelberger Parteiprogramms, die jedes religiöse Bekenntnis als mit der Zugehörigkeit der Sozialdemokratischen Partei ohne weiteres vereinbar bezeichnen („Wan kann ein fromm gläubiger Christ, ein strenggläubiger Katholik und doch zu gleich ein vortrefflicher Sozialdemokrat sein")? Bischheim. (Selbstmord.) Aus Schwermut be ging die hinterlassene Witwe des vor einiger Zeit bei Lückers- dorf tödlich verunglückten Steinarberters N. Selbstmord. Sie wurde am Sonntagmorgen tot im Dorfbach aufgefunden. Rammenau. (Goldene Hochzeit.) Das sel tene Fest der goldenen Hochzeit begingen gestern der Wirt schaftsbesitzer unv Maurer, Bernhard Hartmann und seine Gattin, Frau Maria. Beide sind noch geistig und körperlich rüstig. Möge dem Jubilar noch ein recht gesegneter Lebens abend beschieden sein. — ,Eine Arbeilersreizeit) veranstaltet der Landesverband Evangelischer Arbeitervereine vom 13. bis 17. Mai im kirchlichen Bundeshaus in Krummenhennersdorf. Die Stellung des Arbeiters zu Religion, Kirche Staat, Po litik, Literatur und Presse wird von Sachkennern in einzelnen Vorträgen behandelt werden. Die Lebensbilder von Friedrich Naumann und Albrecht Dürer und religiöse Besprechungs abende ergänzen die grundsätz'ichen Themen. Dabei ist freie Zeit für Ruhe und Feierstunden gegeben. Dresden. (D e r Evangelisch - lutherische JungmännerbundinSachsen) begeht in den Pfingst tagen die Feier seines 50 jährigen Bestehens in Dresden. Aus diesem Anlaß findet am 26. April, dem eigentlichen Gründungstage des Bundes, eine Festsitzung im Saale des christlieben Vereins junqer Männer, Ammonstraße 6, statt. Dresden. (Verhafteter Dieb.) Seit Ostern trat in Dresden und Vororten ein raffinierter Wohnungs dieb auf. Er erschien bei Familien, gab sich als Pharma zeut und Reisender aus und ließ sich gewöhnlich Personen nennen, die an Krämpfen leiden. Hierauf schrieb er zum Schein ein Rezept, täuschte dabei ein Unwohlsein vor und bat um ein Glas Wasser. Während der Wohnungsinhaber das Gewünschte herbeiholte, stahl er aus Küchenschränkcn und anderen Behältnissen Geldbeträge. In einem Falle erlangte er außerdem noch eine Taschenuhr. Von der Kriminalpolizei konnte jetzt der Täter ermittelt und fest genommen Verden. Es handelt sich um den 22 Jahre alten Schlosser Martin Asbach aus Magdeburg. Er ist in 10 Fällen geständig. Hohenstein-Ernstthal. (Städtische Unter stützung für die Ausgesperrten.) Die Stadt verordneten nahmen einen Antrag an, nachdem den in Not geratenen ausgesperrten Metallarbeitern während der Dauer ihrer Arbeitslosigkeit Unterstützungen aus städti schen Mitteln gewährt werden soll, die an die Stadt nicht zurückgezahtt zu werden brauchen. Die Unterstützung soll auf Grundlage der Sätze für die Erwerbslosenfürsorge er digen. da man sich bewußt ist, daß die Stichwahlen am kommenden Sonntag nur zu leicht das Bild ändern könnten. Der „Temps" erklärt den Wählern der Linken und insbesondere den Radikalen, daß aus den Wahlen die Lehre zu ziehen sei, daß sich die Wähler in keiner Weise darum bekümmert hätten, ob es sich um einen Kandidaten der Rechten handelt, sondern einzig und allein daraus achteten, ob der Kandidat sich für oder gegen die Fortsetzung der Regierung der Nationalen Einigung ausgesprochen habe. Poincare selbst habe dabei keinerlei Rolle gespielt. Der nationalistische „Intranfigeant" hält es sür unwahrscheinlich, daß sich die Kom munisten und Sozialisten wie auch die sozialistischen Radikalen in den Stichwahlen bekämpfen würden, da sür sie zu viel auf dem Spiele stände. Die „Liberie" weist mit Entsetzen daraufhin, daß in Paris selbst allein 116 000 Kommunisten gewählt und daß auch in den reichsten Vierteln die Anhänger dieser Partei zugenommen hätten. Das sozialistische regierungssreundliche Blatt .Paris Soir" besaßt sich eingehend mit dem Erfolg der Autonomisten in Eljaß- Lothringen, den es als empörend bezeichnet. Es sei vielleicht nicht nur ein Zufall, daß gerade die Kommunisten und die Führer der elsäßijchen Partei für die Stichwahlen die besten Aussichten hätten, die auf Guth Litzen der Regierung eingesperrt worden seien. Die Wahl in Elsaß-Lochringen ein Bekenntnis zum Heimatqedanken. Straßburg. Die bisherigen Meldungen über die Wahl ergebnisse aus Elsaß-Lothringen lassen erkennen, daß wie erwartet, in den deutschsprachigen Wahlkreisen fast durchweg i Stichwahlen notwendig sein werden. Im Wahlkreis Straß- j burg-Stadt I erzielte der Herausgeber der seit Monaten i unterdrückten autonomistischen Wochenschrift „Die Zukunft" j Paul Schall, obgleich er selbst seit Monaten wegen angeb- ! licher „Gefährdung der Staatssicherheit" in Untersuchungs- ! Haft ist, 3634 Stimmen. Sehr beachtlich ist von den Ergeb- ' Nissen im Lande bisher die überraschend hohe Anhängerschaft ! des im Gefängnis befindlichen Führers der Autonomie- ' Frerverg. (Jahres fest des Evangelischen Bundes.! Der Sächsische Landesverein des Evangelischen Bundes wird sein diesjähriges Jahresfest am 22. und 23. Sep tember in Freiöerg abhatten. Den Hauptinhalt sollen drei Vorträge bilden, die zum Gegenstände haben: Deutsch evangelisches Schaffen des Evangelischen Bundes in der Pflege der Heimat, auf der Wacht für die Kirche, im Dienste am Vaterlande. Meerane.. (Heim wbf e stundHe i ma tbu ch.> Die Vorbereitungen für das im Jahre 1930 hier abzuhaltende Heimaffest sind iu vollem Gange. Beschlossen wurde u. a., anläßlich des Festes ein: Heimatbuch der Stadt Meerane herauszugeben. Herr Fabrikant Karl Schmieder wird an läßlich einer längeren Amerikareise Gelegenheit nehmen, die dortigen deutschen Klubs für das Heimatfest zu inter essieren. Riesa. (B r o n z e z e itl i ch e B ran d g rab e r.) Auf dem ehemaligen Göhliser Exerzierplätze in Riesa wurden zwei Brandgräber aus der jüngeren Bronzezeit ausgegraben. Das eine war mit einer großen Steinplatte bedeckt, die die Gefäße zerdrückt hatte. Ein zweites Grab, das mit Steinsetzungen umgeben war, enthielt 14 Gefäße, die sich in noch sehr gutem Zustande befanden. In mehre ren der Urnen wurden auch Bronzeklümpchen und Bronze drähtchen gefunden. Gedächtnisfeier für König Albert. In Dresden. Die Qffiziersverbünde Dresdens und der Sächsische Militärvereinsbund veranstalteten am Sonntag mittag, in der evangelischen Hof- und Sophienkirche eine Gedächtnis feier anläßlich des 100. Geburtstages König Alberts. Geh. Konsistorialrat 1). Dr. Friedrich hielt die Ge dächtnisrede. Er führte u. a. aus: König Alberts Leben steht im Rahmen eines Jahr hunderts, das für unser deutsches Volk von besonderer Be deutung war. Im Anfänge das gewaltige Ringen gegen den Erbfeind jenseits des Rheines: Dann brachen im Sonnenschein eines langen Friedens die reichen Quellen der Wissenschaft und der Dichttunst auf. Bis der Bruder krieg die deutschen Stämme erschütterte, um aber nur den Auftakt für deren Einigung im Jahre 1870 zu bilden. Unter all den Männern, die damals Deutschlands Ge schichte in Händen hielten, stand der nachmalige König Albert in vorderster Reihe. König Albert hatte Ehrfurcht vor dem Walten Gottes in der Geschichte. Sie bildete ihm kein Buch mit sieben Siegeln, kein bloßes Zufällig- keitsgewcbe, sondern das gewaltige Zeugnis einer niemals blinden Vorsehung, die Wohl oft auf verschlungenen Wegen, aber stets einem gesegneten Ziele zustrebt. Uns als der deutsche Traum sich erfüllte, als unserem Volke endlich Freiheit und Frieden anbrachen, da ist der König in stillem Danke demütig geblieben. König Alberts Losung war: „Ans Vaterland, ans teure schließ dich an!" An diesen Mahnruf wollen wir uns erinnern und geloben, im Streite der Meinungen und Ansichten allezeit das Vater land in den Mittelpunkt zu stellen und den heiligen Boden der Muttererde nicht zu verlassen. Gemeinsamer Gesang und Orgelspiel beschlossen die schlichte, aber eindrucksvolle Feier, an der u. a. teilnahmen Prinz Ernst Heinrich als Vertreter des ehemaligen Königs, Admiral v. Rebeur-Paschwitz als Vertreter des ehemaligen Kaisers, Hofmarschall v. Berlepsch als Ver treter des Prinzen Johann Georg. Die ehemaligen Minister v. Beck und Heinze, General d. Inf. v. Schweinitz, General d. Inf. Barth, General d. Kav. Frhr. v. Müller, sowie die Vertreter der veranstaltenden Verbände. Sächsische Künsilerhilsswoche 1928. In weit über 50 sächsischen Orten rüstet man sich für die „Sächsische Künstlerhilfswoche 1928", die von Sonn abend, den 28. April bis Sonntag, den 6. Mai, im ganzen Freistaat Sachsen zum Besten der Künstler aller Zweige (Dichter, Schriftsteller, Sänger, Musiker, Schauspieler, Bildende Künstler) durchgeführt werden soll. In verschiedenen Städten haben die Veranstaltungen bereits ihren Anfang genommen. So laufen bereits jetzt Kunstausstellungen zum Besten der „Woche" in Aue, ! Chemnitz, Kötzschenbroda, Sebnitz. Besonderem Interesse begegnet die „Chemnitzer Ausstellung aus Privatbesitz", bewegung, Or. Ricklin, der im Kreise MMrch über 5000' Stimmen ohne jede Wahlvorbereitung und ohne Presseunter stützung erlangte. Die elsaß-lothringischen Wahlen werden immer deut licher zu einem Bekenntnis zum heimatlichen Volkstum. Es ist unverkennbar, daß in Elsatz-Lothrin- gen der französische Wahlterror seine nZweck verfehlt hat. Keudells Rotfronk-Verbok vor dem Ständigen Ausschuß. Berlin. Der Ständige Ausschuß des Reichstages verhandelt auf Antrag der Sozialdemo kratie über das Ersuchen des Reichsinnenministers an die Länder wegen des Verbots des Roten Frontkämpferbundes. Ueber die Vorgeschichte zu dem Ersuchen Keudells wird folgendes bekannt: Es ist in einer Besprechung eines Ministerrates vor der Absendung des Ersuchens an die Län- ; der über die Absicht des Reichsinnenministers verhandelt, > wobei man sich grundsätzlich darüber einig war, daß der Rote j Frontkämpferbund verboten werden müsse.unü nur über den Termin Meinungsverschiedenheiten bestanden. Da aber all gemein festgestellt war, daß es sich um eine Ressort-Ange- legenheit des Reichsinnenministers handle, hat dieser mit - dem Reichskanzler am darauf folgenden Sonntag nochmals i eine Besprechung gehabt, und in dieser Besprechung hat der i Reichskanzler ausdrücklich erklärt, daß er, auch wenn eine Meinungsverschiedenheit bestehe, den Reichsinnenminister j nicht daran hindern werde, das Ersuchen an die Länder zu i richten. Die in Berlin anwesenden Minister, und zwar der - Außenminister vr. Stresemann und der Reichswehr- ! Minister Groener, sind dann am nächsten Tage vvM ' Staatssekretär der Reichskanzlei unterrichtet, ohne daß pe ' Einspruch erhoben haben. ttl der erstmalig der Privatbesitz der weiteren Umgebung von Chemnitz herangezogen worden ist, so daß durch diese lokale Erweiterung alter Adels- und neuer Jndustriebesitz, beide sich ergänzend, der Ausstellung zugesührt worden sind. Den Abschluß der „Woche" bilden einerseits Blumcn- tage am Sonnabend, den 5. und Sonntag, den 6. Mai und andererseits die Ziehuugstage der zum Besten der „Woche 28" genehmigten „Notstandsgeldlotterie zur Förde rung heimischer Kunst" am Sonnabend, den 5. und Mon tag. den 7. Mai. Deutschlands Achtung in der Welt. Was der Kommandant der „Emden" von der Weltreise berichtet. Hambvrg. Bei dem Esten des Nautischen Vereins, der das 60jährige Bestehen des Vereins feierte, und dessen Wirken die Geschichte der deutschen Schiffahrt widerspiegelt, bildete den Höhepunkt die Rede des Kommandanten des eben von seiner Weltreffe zurückgekehrten Kreuzers „Emden". Kapitän Förster erläuterte an drei Erlebnissen, daß Deutschland im Auslände wieder geachtet werde: In Port Bay in Feychelles hatte nur eine Zeitung die Ankunft der „Emden" in einer kurzen Notiz cmgezeigt, und dem entsprechend verhielt sich die Bevölkerung in den ersten Tagen. Aber bald sah man unsere deutschen Mattosen Hand in Hand mit den Kindern in den Straßen, und als nach 11 Tagen die „Emden" Abschied nahm, da sagte der englische Gouverneur zu dem deutschen Kommandanten: „Sie haben das fertig gebracht, was mtr bis jetzt nicht ge lungen ist, nämlich die ganze Kolonie zusammenzubringen." Ein zweites ähnliches Erlebnis war der Aufenthalt der. „Emden" in Seattle in den Vereinigten Staaten. Man ließ es dort an Feierlichkeiten nicht fehlen, aber als nach: 12 Tagen Aufenthalt die „Emden" den Hafen verließ, traf, sie draußen auf offener See die Pazifik-Flotte der Ver einigten Staaten. Der deutsche Kommandant feuerte den Ehrensalut ab und drehte dann bei. Während der deutsche Kreuzer die fremde Flotte pafsierte, war auf allen amerika nischen Schiffen di« Mannschaft in Paradestellung getreten, und die Kapellen sämtlicher Schiffe spielten die deutsche Nationalhymne. Ein drittes Er lebnis war der Besuch der „Emden" mit etwa 100 Mann Besatzung in Santiago de Chile. Die deutschen Mattosen zogen in die Stadt ein wie eine siegreiche Armee. Sie wurden mit Blumen überschüttet und mit Jubel auf genommen, vor allem in dem Augenblick, als sie vor der fremden Behörde im Paradeschritt vorüberzogen. Kapitän Förster schloß seine Eindrücke mit dem Bekennt nis, man könne nur innerlich ergriffen sein von der Art, wie deutsche Arbeit sich heute überall in der Welt wieder durch- gesetzt hade. Wenn zum Beispiel der englische Resident in Sansibar seine Frau und Kinder in die Heimat schicke auf einem deutschen Dampfer, wett sie dort am besten aufgehoben seien, jo Lagt dieses kleine Beispiel mehr als viele Worte. Der Aufmarsch der Parteien. Kundgebung der evangelischen Elternschaft. Der evange lische Gesamtelternbund von Groß-Berlin veranstaltete eine große Kundgebung, an der mindestens 18 000 Personen tett- kahmen. In einer Entschließung wendet sich der Elternbund gegen die Richtlinien Preußens für die Sammvlschulen. Dev Etternbund verlangt die Achtung des Rechts evangelischer Eltern. Nach den Versammlungen bildete sich ein großer Demonstrationszug, der zum Lutherdenkmal zog. Wahlkundgebung der Deutschen Demokratischen Partei. Im Preußischen Landtage veranstalteten di« Demokraten eine große Wahlkundgebung, in der der Abg. vr. Fischer sprach. Die Aufgabe der Partei erblickte der Redner in der Zu sammenfassung aller staatsbürgerlichen Kräfte des aufbau bereiten Bürgertums. Für die Gegenwart sieht es der Redner als eine der bedeutsamsten innerpolitischen Fürsetzungen demo kratischer Arbeit an, einer Majoritätsbildung links vom Zentrum durch Stärkung der Demokratie zu dienen. Pro- fessor G e o r g D e r n h a r d erklärte, die Demokraten könnten mit Optimismus und Zuversicht in den Wahlkampf gehen, und der Landtagsabgeordnet« Ruschke verteidigte di« Landwirt schaftspolitik der Preußischen Regierung. Der Wahlaufruf der Sozialdemokratischen Partei erklärt die Arbeit der Regierung des Bürgerblocks für einen Sttll» stand tu der auswärtigen Politik. Die Herrschaft der Reaktion:
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