Volltext Seite (XML)
Nr. 91. PulSnltzer Tageblatt. — Mittwoch, den 18. April 1928. Seite 2. kaufmännische und technische Angestellte warnen daher immer wieder vor unüberlegter Auswanderung. Hinter den ost mit großen Versprechungen angebotenen ausländischen Stellen verbirgt sich meistens ein „edler" Zeitgenosse, dem es nur um die Einstreichung von „Auslagen" ankommt. Er hat sie nie gehabt und läßt nach Erhalt des Geldes nichts wie der von sich hören. So wurde z. B. nach Milwaukee, einer von vielen Deutschen bewohnten nordamerikanischen Großstadt, vor kurzem ausgerechnet in Deutschland ein junger deutscher Korrespondent, sowie eine Stenotypistin zu dem namhaften Monatsgehalt von 200 bezw. 150 Dollar gesucht und dabei noch angegeben, daß eine Kenntnis der fremden Sprache nicht erforderlich sei. Bei der auch in Nordamerika immer mehr zunehmenden Beschäftigungslosigkeit wäre jede Mark, die auf solches Angebot geopfert würde, aus dem Fenster geworfen. Wer sich vor Schaden bewahren will, wende sich an die ge meinnützigen Beratungsstellen für deutsche Auswanderer. Die Ausländsabteilung des G. D.A., Hamburg 36, ist eine vom Reichsauswanderungsamt anerkannte Beratungsstelle für Angestellte und hat jetzt eine ausführliche Aufklärungsschrift über „Berufsaussichten des kaufmännischen Angestellten im Auslande" herausgegeben Schwepnitz/ (Wasserversorgung der Ge meinde.) Seit etwa drei Wochen ist man eifrig bei der Arbeit, das schon vor vielen Jahren geplante Projekt der Wasserleitungsanlagen zur Ausführung zu bringen. Der erste Schritt, der bereits 1914 gemacht wurde, erleichtert der Gemeinde das Unternehmen in finanzieller Hinsicht ganz bedeutend. Es sind die 17 Sammelbrunnen am Ochsen berg an der alten Kamenzer Straße, welche schon damals angelegt wurden. Von diesen wird das Wasser in das Hauptsammelbecken und von hier durch eigenes Gefälle in unseren Ort geleitet. Die Arbeiten werden von Tiefbau-In genieur Spott, Dresden, ausgeführt. Laufs. (EinweihungdesneuenRathauses.) Nachdem das neue Rathaus mit vereinten Kräften fertigge stellt ist, soll es am kommenden Sonnabend, den 21. April, in schlichter Form seiner Bestimmung übergeben werden. Am Portal findet Schlüsselübergabe, im Sitzungssaale eine Feier, statt. Eine Nachfeier in der geräumigen Veranda der Teichwirtschaft schließt sich an. Schiedel. (Wiedereintreffen der Störche.) Seit voriger Woche haben die Störche wieder Einzug ge halten. Die Tiere nisten, wie jedes Jahr, auf dem Dache der Scheune des Wirtschaftsbesitzers Noack Bei der Selten heit der Storchnester — in der hiesigen Gegend wird nur noch in Döbra ein solches bewohnt — werden die Vögel sicherlich mit Freude begrüßt. Radeberg. (Die älteste Einwohnerin Ra debergs gestorben.) Am Sonntag morgen ist Frau Louise verw. Lehmann geb. Schneider, die seither älteste Ein wohnerin von Radeberg, im 97. Lebensjahre gestorben. Löbau (Vierzigjähriges Dienstjubiläum.) Am Montag konnte Oberbahnhossinspektor Lunze auf eine vierzigjährige Dienstzeit zurückblicken. Im Auftrage der Reichseisenbahnbetriebsdirektion überbrachte Oberbaurat Heim, Dresden, oie Glückwünsche der Eisenbahnbehörden und über reichte dem Jubilar ein Anerkennungsschreiben des Reichs präsidenten von Hindenburg. Oberbahnhofsinspektor Lunze, ein Löbauer Kinky ist seit dem 1. Januar 1924 Vorsteher des Löbauer Bahnhofes und erfreut sich als zuvorkommender, liebenswürdiger Beamter und Mensch allgemeiner Beliebtheit. Dresden, (lieber fall in der Heide.)^Am 12. April gegen 7,45 Uhr vormittags wurde eine 18 Jahre alte Haustochter, die auf ihrem Fahrrade durch die Heide nach der Radeberger Straße zu gefahren fit, unweit des König-Albert-Gedenksteins von einem unbekannten Mann überfallen. Er riß das Mädchen vom Rade, kniete neben ihm nieder und versuchte es am Halse zu würgen. Die Ueberfallene hat sich kräftig gewehrt und um Hilfe gerufen, worauf der Täter im Walde verschwunden ist. Er wird be schrieben: Etwa 35 Jahre alt, 1,75 m groß, kräftige Ge stalt, dunkle, stechende Augen, Hakennase, bekleidet mit grauer Sportmütze, verblaßter, grauer Windjacke, dunkler, gestreifter Hose. Zu seiner Ermittelung dienliche Angaben wolle man der Kriminalpolizei nach Zimmer 88 oder der Kriminal- dienststelle Weißer Hirsch melden. Dresden. (Keine neue Dollaranleihe.) Die Meldung verschiedener Blätter, daß Finanzminister Weber dieser Tage in London geweilt und dort eine neue Dollaranleihe ausgenommen habe, entspricht nicht den Tat sachen. Nicht um den Abschluß einer neuen Anleihe hat es sich bei dem Besuche des Finanzministers Weber und des Ministerialdirektors Dr. Hedrich in London gehandelt, sondern um die Unterzeichnung der im vorigen Jahre von der Aktiengesellschaft Sächsische Werke abgeschlossenen Anleihe. Hohenstein-Ernstthal. (SchwimmenalsPflicht- fach.) Die Stadtverordneten von Hohenstein-Ernstthal beschlossen die Einführung des Schwimmunterrichts als Pflichtfach im letzten Schuljahre. Johanngeorgenstadt. (Feuergefechtmiteinem Diebe.) Der 21jährige Arbeiter Siegel, der wegen Pulverdiebstahls festgenommen werden sollte, flüchtete in eine Skihütte und schoß auf den mit seiner Verhaftung beauftragten Schutzmann. Dann entzündete er eine Sprengpattone. Die Skihütte wurde zertrümmert und brannte nieder. Siegel erlitt nur leichtere Verletzungen und konnte festgenommen werden. Dürrweitzschen bei Döbeln. fOrtsjubiläum.) Am 1. April d. I. jährte sich zum 25. Male der Tag, an dem der Leiter der hiesigen Schule, Herr Oberl. R Gneuß, sein verantwortungsvolles Amt anttat. Er hat es verstan den, durch stece Freundlichkeit und treue Hingabe an seinen Beruf sich die Herzen der Schulgemeinde zu gewinnen, die an seinem Ehrentag voll Freude Anteil nahm. Weit über 200 jungen Menschen hat er während dieser langen Zeit wahrer Freund und Führer sein dürfen, und hat in ihnen in Lindenberg und Leiter des Höhenwetterdienstes in Deutsch land, Geheimrat Professor Dr. Hergesell, hat unmittel, bar nach Ankunft des Luftschiffes in Stolp folgendes Tele gramm erhalten: „Verbindlichsten Dank für nützliche und wert- volle Hilfe. General Nobile." Keine Zwischenfälle in Stolp. Berlin. In einem Bericht aus Stolp hatte die „B. Z. am Mittag" behauptet, daß in Kreisen der italienischen Ex- pedittons-teilnehmer tiefe Verstimmung über die Behandlung herrsche, die Montag abend einzelnen Herren der Expedition und der Botschaft zuteil geworden sei. Das Blatt berichtet weiter, daß in einem bekannten Hotel, das angeblich der „Hauptsitz der Deutschnationalen und völkischen Bewegung" sei, General Nobile und andere Herren von Gästen, „die sich aus den Kreisen der Großgrundbesitzer" rekrutierten, ge linde gesagt, belästigt worden seien. den Grundstock gelegt, um das Leben im Daseinskämpfe mit Erfolg zu meistern. Mögen dem allseits verehrten Herrn Oberlehrer Gneuß noch lange sonnige Jahre in seinem Amte beschicken sein, sich zur Ehre und dem Heranwachsenden Ge schlecht zum Nutzen. Tagungen in Sachsen Bevorstehender Sächsischer Genossenschaftstag. Am 6. und 7. Mai findet in Annaberg die diesjährige Tagung der sächsischen gewerblichen Genossenschaften statt. Ihren Abschluß findet die Tagung durch den Verbandslag des Landesverbandes gewerblicher Genossenschaften, in dem der weitaus überwiegende Teil der sächsischen gewerblichen Ge nossenschaften zusammengeschlossen ist. Der Anwalt des Deut schen Genossenschaftsvcrbandes, Prof. Dr. Stein, wird einen VortragDiber die Genossenschaften im Wirtschaftsleben halten und Direktor Kiesewetter, Prag, über Genossenschaft, Stand und Volkstum. Landesverband Sachsen im Reichsbund Deutscher Mieter. Der Landesverband Sachsen im Reichsbund Deutscher Mieter hat in den Tagen vom 13. bis 15. April seine dies jährige Hauptversammlung im Leipziger Volkshans abge- halten. Man hörte zwei Hauptreserate. Im ersten des Bundesvorsitzenden Dzevk, Berlin, über „Mietzinssteuer und Wohnungsbau" wurden die Forderungen erhoben, Friedens miete, nicht mehr als 70 Prozent Anteil des Hausbesitzers an der Miete, Verwendung des vollen Restes von 30 Prozent für den Wohnungsncubau. Bundesschatzmeister Grothaus, Berlin, sprach dann über „Mieterschaft und Reichstagswahl". Eine Diskussion fand nicht statt. Hauptversammlung der Gesellschaft für Volksbildung. Der Sächsische Landesverbanv für Volksbildung hielt im Saale des Vereins sür Volkswohl zu Leipzig seine ordent liche Hauptversammlung ab. Aus dem Geschäftsbericht war zu entnehmen, daß die Gesellschaft ihre Tätigkeit in den letzten Jahren im wesentlichen eingestellt har, weil sie von den überall aufblühenden Volkshochschulen übernommen worden ist. Aus dem Vorstande schieden der erste Vorsitzende, Siegfried Jung- nitzsch, Dresden, und der Schriftführer Dr. Löffler, Ehren friedersdorf, aus. An ihre Stelle wurden Dr. Hohlfeld, Leipzig, und Lehrer Ebert, Leipzig, gewählt. Den Posten des Schatzmeisters übernimmt Dir. Ackermann. Dr. Hohlfeld dankte dann besonders dem Reichsinnenminister a. D. Dr. Külz, der seinerzeit von der Leitung des Verbandes zurück- treten mußte. Es sei dringend erforderlich, die Gesellschaft straffer und übersichtlicher zu organisieren. ... Segina der Leipziger Rauchwarenmeffe. Gute Umsätze. Von der Ostermesse für Rauchwaren, die am Montag ihren Anfang genommen hat, hört man: Die Messe ist reichlich beschickt, nicht nur von reichsdeutschen, sondern auch von ausländischen, namentlich französischen Rauch- Warenfirmen. Es sind an den beiden ersten Messetagen im allgemeinen recht gute Umsätze erzielt worden. Na mentlich stark gefragt sind Füchse und Kanin. Australische Oppossum, Fohlen, veredelte Murmel, auch Skunkse sind vielfach auch für Österreich und Frankreich, zunächst selbst verständlich für Deutschland, erworben worden. Be sonders gefragt sind Sommerartikel und Besatzfelle; auch die Pelzkonfektion hat zufriedenstellende Geschäfte zu ver zeichnen gehabt. Die im Zusammenhang mit der Rauch warenmesse abgehaltene Glacelederbörse blieb ohne Ge schäft, ein Umstand, der durch die sehr gedrückten Hand- schuhpreise verursacht worden ist. Jahresbericht des Leipziger Messeamts. Der Bericht über die Tätigkeit des Leipziger Messe amts im elften Geschäftsjahr ist, nachdem er in der Ver- wattungsratssitzung zur letzten Frühjahrsmesse Genehmi gung gefunden hat, nunmehr erschienen. Er bringt ein leitend einen kurzen Wirtschaftsbericht, geht dann ausführ licher auf den Verlauf der Frühjahrsmesse sowie der Herbstmesse des Jahres 1927 ein und verbreitet sich an schließend über die wichtigsten Arbeitsgebiete des Messe amts (Verkehrsfragen, Werbetätigkeit, Organisation der ehrenamtlichen Vertretungen im In- und Auslande und anderes mehr). Bekanntlich ist in diesem Jahr nach langer Unterbrechung wieder ein Reichszuschuß für die Leipziger Messe bewilligt worden. . . Besuch bei den deutschen Ingenieuren B rlinkr Blätter Z elten aus Moskau: Im Auftrage des deut» scheu Botschafters besuchte Legationssekreiär Schlich erneut die jetzt im Moskauer Butyiki-Gesänanis umergebroch en deutschen Ingenieure Schliep ha te von der Unterbringung und Behandlung der Gefangenen im allgemeinen einen günstigen Eindruck. Nach Erledigung der For malitäten >mrd der Botschafter persö lich die verhafteten Reichs deutschen besuchen Der Stahlhelm zu den Wahlen. Hanau. Ueber die Stellungnahme des Stahlhelms zu den bevorstehenden politischen Wahlen hat sich auf einem von der Ortsgruppe Hanau des Stahlhelms veranstalteten Deutschen Abend der zweite Bundesvorsitzende, Oberst leutnant a. D. Düsterberg aus Halle a. S., in ein- gehender Weise geäußert. Er führte aus, daß keine der < nationalen und völkischen Parteien die Erwartungen des I Stahlhelms restlos erfüllt haben, doch lehne der Stahlhelm Hierüber befragt, erklärte General Nobile, daß ihm von irgendeinem Zwischenfall oder von Belästigungen von Italienern in Stolp nichts bekannt sei. Im Gegenteil sei die Aufnahme in der Stadt überall außerordentlich freund lich, die Herren fühlten sich in ihren Hotels wohl, und er müsse gleichzeitig seinen Dank für die liebenswürdige Auf nahme durch die Stolper Bürgerschaft zum Ausdruck bringen. Die „B. Z. am Mittag" hatte weiter behauptet, daß es in einem anderen Lokal zu nicht mißverständlichen Kund gebungen gekommen sei. General Nobile erklärte hierzu, daß in dem Lokal, in dem Italiener durch einen Ange trunkenen beschimpft sein sollen, zu dieser Zeit überhaupt kein Italiener dort anwesend gewesen sei. Außerdem habe es sich um einen Bettunkenen gehandelt. Von irgend welchen Zwischenfällen sei weder ihm noch den anderen italienischen Herren etwas bekannt. eine' Wahlenthaltung, die man dem deutschen Volke von einigen Seiten als Maßnahme gegen den Parlamentarismus einreden möchte, entschieden ab. Eine solche Parole der Wahlenthaltung würde nur den marxistischen Parteien zu statten kommen, die der Stahlhelm mit allen Mitteln be kämpfe. Auch habe der Stahlhelm die Bildung einer eigenen Partei abgelehnt, da hierdurch die Geschlossenheit in seinen Reihen gefährdet sein würde; auch sei es nicht empfehlens wert, den vorhandenen nationalen Parteien eine neue nationale Partei hinzuzugesellen. Der Stahlhelm habe sich begnügt, aus seinen Reihen Mitglieder den einzelnen Par teien als Kandidaten zu präsentieren und diejenigen Par teien, die diese vorgeschlagenen Kameraden als Kandidaten an sicherer Stelle aufstellen, zur Wahl zu empfehlen. Der Bauernbewegung stehe der Stahlhelm sympathisch gegen über. Wie England das Kellogg-Angebot auslegt. Keine Antwort Englands vor Frankreichs Entscheid. London. Die französische Negierung hat sich mit der britischen Regierung in der Frage der Kellogg-Note in Ver bindung gesetzt. Frankreich verlangt formal die Rückstellung jeden Entscheids, bis man in Paris seine Ansichten geäußert hat. Inzwischen hat die „vorläufige Untersuchung" des Kel logg-Entwurfes durch die Sachverständigen in London folgen des ergeben: England ist dnrch den Völkerbundrat und Lo carno bereits gebunden. Der Völkerbund legt niemandem positive Verpflichtungen auf, aber der Locarnopakt. Sollte nämlich England ans Grund der Dölkerbundsatzungen in einen deutsch-französischen Streit einzugreifen gezwungen sein, dann soll dieses Eingreifen nicht den Charakter eines Krieges, sondern nnr den Charakter einer Polizeiaktion tragen. Dieses Argument dürste in den kommenden Verhand lungen eine große Rolle spielen. Eine solche Unterscheidung würde etwaige Relbungspunkte zwischen dem Kellogg-Entwurf und den Völkerdundsatzungen zum Fortfall bringen. Eine wirkliche Schwierigkeit, so argu mentiert man in Londoner maßgebenden Kreisen, liegt nur im 8 3, Art. 4 des Locarno-Paktes, wodurch England ver pflichtet ist, dem Opfer eines unprovozierten und flagranten Angriffes zu Hilfe zu kommen. Aber auch hier weist man darauf hin, daß in Anbekacht der Nähe des Kriegsschauplatzes England immer bis zu einer Entscheidung des Völkerbundes warten würde, ehe es seine Truppen abschicke. * Der Einspruch Frankreichs hat, wie man sieht, die eng lischen Politiker veranlaßt, die Großzügigen zu spielen und durch "allerlei juristische Spitzfindigkeiten die erst bezweifelte Annehmbarkeit des Kellogg - Planes für England nach zuweisen. Zahlreiche Verhaftungen in Mailand. Mailand. Die aus 50 der fähigsten Beamten der ita- lienischen Kriminal- und Sicherheitspolizei zusammengesetzte Fahndungsabteilung entwickelt in Mailand und Umgebung eine lebhafte Tätigkeit. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen. Die Polizei nahm auch eine internationale Bande fest, die außer dem Mailänder Attentat auch andere Gewalttaten vorhatte. Im Zusammenhang mit dem Attentatsversuch auf Mus solini auf der Gotthardlinie in der Nacht vom 13. zum 14. April zwischen Küßnacht und Innnensee wurde der „Natio- nalzertung" zufolge ein junger Bauarbeiter ver haftet, der unter dem Verdacht steht, von einem der At tentatsstelle benachbarten Bauplatz Sprengpatronen entwert- det und diese auf die Gleise gelegt zu haben. Aus aller Welt. Tiefer Winter im Gebirge. Erhebliche Schäden in Schlesien und Thüringen. In der Dienstagnacht wurde Schlesien von einem schweren Schneesturm heimgesucht, der erhebliche Verkehrs störungen im Gefolge hatte. Der Schnee hatte in Bres lau eine Höhe von 20 Zentimeter erreicht. Dadurch traten auf sämtlichen Verkehrslinien große Stockungen ein. Auf der Strecke nach Berlin hatte der D-Zug 41 stunden lange Verspätung. In ganz Thüringen und im Riesengebirge ist seit Tagen starker Schnee gefallen, der die Ebene fast fußhoch bedeckte. Diele Drähte sind gerissen und große Bäume find an vielen Stellen der Last erlegen. Besonders böse Nach richten kommen aus dem Schwarzatal. In Krumm - hübelhat die Schneedecke 40 Zentimeter,erreicht bei 3 Grad Kälte. Der starke Temperatursturz hat auf dem südlichen Schwarzwald bei heftigem Sturm Schneefall gebracht. Bis zu einer Höhe von 800 Meter herab ist eine geschlossene Schneedecke von 5 Zentimeter vorhanden. Schwerer Orkan über Norditalien. Ueber Venezien und die Lombardei gingen außer ordentlich schwere Regengüsse und Haaelsckläae nieder, be-