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Nr. 68. Pulsnitzer Tageblatt. — Dienstag, den 20. März 1928. Seile 2. Daß alles ist noch nicht genug — Wintersorgen machten manchen griesgrämig. Nun soll es gelten: Me Fenster auf, die Herzen auf, geschroinde, geschwinde, auch in die Herzen der Menschen soll der Friihlingssturm hinein- wchen und dem Verzagten neue Hoffnung schenken. „Und wo ein trauerndes Herz« fimrt, , Das sollst du ins Freie locken, s K ! Und wo eine stille Träne rimch Da weile und küfle sie trocken." —> Manch einer weinte stille Tränen im Verborgenen und trug seinen Kummer nicht unter die Leute; das aber ist das Göttliche, das ein gütiges Geschick in unsere Herzen pflanzte, daß wir nie aufhören sollen, zu hoffen. Me Hoff nung erstirbt niemals im Menschenherzen, und am aller wenigsten im Frühling, als dessen Vorbote uns ja doch immer der März, der Lenzmonat, erscheinen muß. Eines Tages wird's dann wirklich ganz so weit sein, daß der Junker Lenz zu uns kam, daß wir unter jungem Grün wandeln: „Der Schnee zerschmilzt, der Frühling kommt mit seiner Blumen Schar, Und Busch und Baum ist jung und grün und blühend, wie er war!" — Iss. Pulsnitz. (Künstlerisch hochstehende Theater» aufführunqen.) Um auch in künftige» Jahren der hiesigen Ein wohnerschaft die Möglichkeit zu geben, bei niedrig bemessenen Eintritts preisen künstlerisch hochstehenden Theateraufführungen beiwohnen zu können, besteht beim hiesigen Stadtrat die Absicht, durch Erwerbung der Mitgliedschaft beim Zweckverband „Sächsische Landesdühne" reget» mäßig wiederkehrende Vorstellungen durch das vorgenannte Kunstinstitut zu sichern. Bevor jedoch diese Absicht zur Durchführung gelangen kann, muß zunächst festgestcllt werden, welches Interesse die Einwohnerschaft dem Vorhaben entgegenzubringon b reit ist und welche Unterstützung sie demselben angedeihen lassen will. Zu diesem Zwecks wird seitens des Stadtrates angestrcbt, eine sogenannte Thcatergemeinde zu bilden und dazu ist er erforderlich, daß alle Freunde guter Schauspielkunst sich bereits jetzt unterschriftlich zur Abnahme der Eintrittskarten für mindestens 8—12 Vorstellungen verpflichten und auch gleichzeitig Sen dritten Teil dafür anzahlen. Die weiteren 2—3 Raten würden dann später in angemeffcnen Zütabständen durch den Ratsboten eingeholt, wie auch selbstverständlich nach freier Wahl der ganze Preis für alle Anrech'Skarten sofort bei der Einziehung gezahlt weiden kann. Wie auS der im amtlichen Teile erscheinenden Bekanntmachung des Stadt rates zu ersehen ist, liegen für die Einwohnerschaft von Pulsnitz und Umgebung Listen zur Eintragung zu dem oben angegebenen Zwecke in der Ratskanzlei (Rathaus, 1 Treppe), in der Girokafse (Rathaus, Erd geschoß) und beim Vorsitzenden des Verkehrsamtes, Herrn Stadtrat Beyer, aus. Um die Angelegenheit aber möglichst zu beschleunigen, wird außerdem der Ratsbote mit einer Einzeichnungsliste in hiesiger Stadt persönlich vorsprechcn. ES wäre nun im Interesse der Sache sehr zu wünschen, wenn die Beteiligung aus allen Schichten der Be völkerung eine recht zahlreiche wäre, damit schon bei Beginn der dies jährigen Herbstspielzeit die erste Serie der Vorstellungen durch die Sächsisch- Lande-bühne stattfinden könnte. Pulsnitz. (Der literarische Abend) anläßlich des Jubiläums des Büchereivereins, an dem Friederike Stritt deutsche Balladen und Erzählungen vorträgt, findet morgen um 8 Uhr in der Turnhalle statt. Jedermann ist herzlich willkommen. — (Aussicht auf Frühlingswetter.) Der Nachwinter hat, wie die Oeffentliche Wetterdienstwarte mit teilt, jetzt seinen Höhepunkt überschritten. Die Situation wird in einigen Tagen durch eine flache Druckstörung beein flußt werden, die von Westen kommt und langsam über uns hinwegzieht. Niederschläge werden nicht mehr zu erwarten sein trotz stärkerer Bewölkung, die im Gefolge der Druckstö rung sich bemerkbar machen wird. Interessant ist, daß Tem peraturen wie in diesem Märzwinter seit dem 4. Januar d. I. nicht mehr verzeichnet worden sind. — (Stundung derGrund st euer vonKlein - wohnungsbauten.) Wie uns aus Dresden gemeldet wird, hat das Finanzministerium die Grundsteuerbehörden angewiesen, die zurzeit rückständige und die am 15. April fällig werdende Grundsteuer für Kleinwohnungsbaulen im Sinne von Z 1 des Gesetzes über die Steuer- und Gebüh renfreiheit von Wohnungsbauten, die in der Zeit vom 1. Ja nuar 1924 bis zum 28. Februar 1926 bezugsfertig herge stellt worden sind, ohne Rücksicht auf die Höhe des Jahres betrags auf Antrag im Einzelfalle zunächst bis 30. Juni 1928 zinslos zu stunden. Ausgenommen von der Stundung sind diejenigen Grundsteuerbeträge, die bereits vor der Er teilung der baupolizeilichen Erlaubnis zur Ingebrauchnahme fällig geworden sind. Die Entschließung auf Grundsteuer erlaßgesuche ist zunächst bis zum 30. Juni d. I. auszusetzen; derartige Erlaßgesuche gelten aber ohne weiteres als Stun dungsanträge im vorstehenden Sinne. Die Stundung erstreckt sich von selbst auf die gemeindliche Zuschlagssteuer. — (Steuernunter einer Mark werdennie dergeschlagen.) Gewerbe- und Grundsteuer und ge meindliche Zuschlagssteuern, die zusammen eine Mark nicht erreichen, sollen nach einer Verordnung der sächsischen Steuer direktion künftig niedergeschlagen werden. Beträgt der Jah resbetrag eine bis vier Reichsmark, so soll dem Steuerzahler anheimgegeben werden, die Steuer in einer Summe am ersten Terminstag zu zahlen. — (Auswanderer-Ansichten.) Die Ortsgruppe New Jork des „Stahlhelm" teilt auf verschiedene Anfragen, die ihr aus Deu-schland zugingen, in der Bundeszeitung „Der Stahlhelm" mit: Prinzipiell ist folgendes zu sagen: Kommen lassen können wir niemand, wollen auch beileibe niemand veranlassen, hierherzukommen, denn es ist und bleibt immer ein Risiko und die unsicheren Arbettsverhältnisse ma chen die hohen Löhne wieder wett, da eine Periode der Ar beitslosigkeit die Ersparnisse wieder aufzehrt. Wer nicht das Geld für die Ueberfahrt bar hat und zum Zweck der Aus wanderung noch Schulden aufnehmen muß, hat mindestens em Jahr schwer zu sparen, um sie wieder heimzuzahlen. Auch wer liebe Verwandte hier hat, die ihn kommen lassen, muß meist dys Geld wieder sauer verdienen. Der Arbeits markt hat sich ziemlich verschlechtert. Ganz aussichtslos ist cs vor Mem für Kaufleute, i.e ihrem Beruf lohnend beschäf tigt zu werden. Bauhandwerker, Maler, Bäcker kommen am ehesten durch. Landwirte sind begehrt, aber meist gänzlich unterbezahlt und werden sehr ausgenützt. Hausangestellte, männlich und weiblich, führen ein komfortables Leben und Lösung des Problems der allgemeinen Sicherheit und der Aufrechterhaltung des Friedens sicher gewährleisten würde. Eine Pariser Stimme zum deutsch-rus sischen Konflikt Pari«, 20. März. Die »Liberte" widmet dem deutsch-rus- fischen Konflikt eine Betrachtung, in der sie die Verhaftung der sechs deutschen Ingenieure als einen Tibets China oder Mittelasrika würdigen Zwischenfall bezeichnet. Das Blatt schreibt, selbst wenn Deutschland alle Beziehungen zu Moskau abbrechen sollte, würde das das bolschewistische System doch nicht stürzen. Es wäre ein Irrtum, zu glauben, daß Deutschland, dessen Regierung sich nicht habe einschüchtern lassen, sich jemals von der russischen Welt tren nen werde. Es habe sich während und trotz des Krieges in Ruß land großen Einfluß gewahrt Rußland sei für Deutschland ebenso notwendig wie Deutschland für Rußland. Der Russe liebe vielleicht den Deutschen nicht, könne ihn aber ebenso entbehren wie umgekehrt. Die rumänischen Bauern fordern Regierungswechsel. 60 000 Bauern demonstrieren in Bukarest. Bukarest. In der rumänischen Hauptstadt kam es am vergangenen Sonntag zu Riesendemonstrationen rumänischer Bauern, die in acht Parallelversammlungea gegen die Re- gierung demonstrierten. Die Zahl der Demonstranten wurde aus etwa 60 000 geschätzt. Maniu, der Führer der natio» verdienen auch gut, wenn sie sich alle Launen der Herrschaft gefallen lassen und nicht vorher davonlaufen. Kündigungs fristen gibt es nicht und man kann am anderen Tage auf dem Pflaster liegen. Doß man jeden Tag einen Geschirr wascherjob haben kann, ist ein schlechter Trost, da dort die Behandlung danach ist und man oft um den kargen Lohn betrogen wird. W (Der Festzug beim 14. DeutschenTurn- fest) Aus Köln wird uns geschrieben: Bei jedem Deut schen Turnfeste stellte der Festzug einen Höhepunkt dar. So rüstet auch Köln, um beim 14 Deutschen Turnfest einen Festzug durchzuführen, der der Bedeutung des Festes gerecht wird. Bei der Beteiligung von etwa 180 000 werden, aus gehend von den Wohnbezirken der einzelnen Kreisen der V.D. in Köln vier Züge gebildet, von denen zwei Züge je 50 000 und die anderen zwei Züge je 40000 Teilnehmer umfassen. Alle vier Züge beginnen nun am Sonntag gleichzeitig um 8,30 vormittags. Es entsteht damit auf der Ringstraße ein sogenannter Gegenzug, eine Durchführungsart, die das Ein zigartige in sich schließt, daß sich die verschiedenen Land mannschaften aus dem deutschen Vaterlande sehen und be grüßen können. Die Zeiteinteilung dieses Planes ermöglicht die Durchführung in 3>/,—4 Stunden, sodaß um 12 Uhr der Festzug beendet ist und die Zehntausende von Zuschauern noch vor dem Beginn der Nachmittazsvorführungen Zeit genug zur Einnahme der Mittagsmahlzeit haben. — (Keine Tariferhöhungen — keine Kilo meterhefte bei der Reichsbahn.) In einer Antwort, die die Deutsche Reichsbahngesellschaft, Hauptverwaltung, der Reichsvereinigung der Reisenden und Vertreter im Gewerk schaftsbund der Angestellten auf eine Eingabe gibt, teilt die Reichsbahngesellschaft mit, daß sie sich von der Einführung der Kilometerhefte keinen verkehrsbelebenden Erfolg verspricht und nach wie vor auf ihrem früheren Standpunkt steht. Sie habe nicht die Absicht, der Schaffung von Kilometerheften näherzutreten. Wegen einer Tariferhöhung der Güter und Personentorife schreibt die Deutsche Rcichsbahngesellschast, daß ihr die Bedenken, die einer Erhöhung entgegenstehen, vollkommen bekannt seien. Sie werde daher nur dann zu einer derartigen Maßnahme schreiten, wenn alle anderen zur Abwendung dieser Belastung der Allgcmeinwirtschast zur Ver fügung stehenden Mittel versagen. — (Aus dem Ministerialblatt für die Säch sische Innere Verwaltung) Das Ministerialblatt für die Sächsische Innere Verwaltnng enthält folgende Bekannt machungen: Erleichterung der Filmbcrichterstattung Notstands bekämpfung, Krankenstift Zwickau, Azetylenentwickler und Wasservorlagen, Wohnungsbaustoff, Fleischbeschaustatistick, Nachsteuer und Strafe bei Wandergewerbesteuerhinterziehung, Kleinbeträge bei der Gewerbesteuer und Grundsteuer, Berück sichtigung der schwierigen Lage der Landwirtschaft bei der Grundsteuer und Steuererleichterung für die Landwirtschaft. Lichtenberg. (Monats-Versammlung des Turnvereins D.T) Am Sonnabend hielt der Turn verein D.T. seine Monatsversammlung im Vereinslokale ab. Mit dem Gesänge des Turnerliedes wurde dieselbe eröffnet. Zunächst nimmt die Versammlung von verschiedenen Ein gängen und Mitteilungen Kenntnis. Abmeldungen lag nur eine vor, während vier Anmeldungen zu verzeichnen waren, die einstimmig genehmigt wurden. Turnbruder Adolf Fischer konnte für 2bjährige treue Mitgliedschaft mit der Ehrennadel ausgezeichnet werden. Dem Jubilar wurde dieselbe mit herz lichen Worten von feiten des Vorsitzenden übergeben. Weiter hin wurden die Satzungen der Vereinssparkasse bekanntge geben und dieselbe den Mitgliedern zu reger Benutzung empfohlen. Die Steuerfrage für einige Turnratsmitglieder wurde nach den Vorschlägen des Turnrates genehmigt. Der vom Kassierer gegebene Kassenbericht vom Stiftungsfeste wies einen ersreulichen Reingewinn auf. In den Vergnügungs ausschuß wurden für das laufende Jahr die Turnbrüder R. Müller, Schaller, Hentschel, Gretschel, Hübler und Päßler gewählt. Der Vorsitzende gab dann einen Bericht über den Gautag in Großröhrsdorf, wo die endgültige Verschmelzung der beiden Gaue zum Großgau „Meißner Hochland" voll zogen worden ist. Weiterhin werden einige Fragen für die Teilnahme am Deutschen Turnfeste in Köln geregelt. Als nächste Vereinsverstaltung ist am Palmsonntage eine Kon firmandenfeier in der Turnhalle vorgesehen, die aus theatra lischen, turnerischen und gesanglichen Darbietungen bestehen wird, Beginn 8 Uhr. Das offizielle Sommeranturnen soll am 13. Mai stattfinden. Ueber die Ausgestaltung desselben nalen Bauernpartei, der die Opposition gegen Vie rumänische Regierung führt, erklärte in seinen Reden, daß in Bukarest gegenwärtig ein Parlament von Wahl» urnendieben herrsche. Die nationale Bauernpartei ver lange freie Wahlen und Uebernahme der Regierung durch Mitglieder ihrer Partei und deren Verbündete. In einer Ent- schließung Wurde die Ernennung einer Regierung Mani» verlangt. Diese Entschließung wurde dem rumänischen Regentschaftsrat durch Maniu und 1000 Delegierte seiner Partei überreicht. . . Die rumänische Opposition verläßt das Parlament Bukarest, 19. März. Der Führer der Nationalen Bauern partei, Maniu, wurde gestern vom Regentschaftsrat empfangen. Seine Forderungen auf Neuwahlen und Umbildung der Regierung wurden aber abschlägig beschieden. Als Maniu daraufhin einer Massenversamm lung von 10 000 Personen den Fehlschlag seiner Aktion bei der Re gierung mitteilte, wollte die Menge Demonstranten znm Palais des Regentschaftsrats schicken. Nur mit Mühe gelang cs Maniu, seine An hänger von diesem Schritte abzuhalten, der bestimmt zu Zusammen stößen mit dem Militär geführt hätte. Die Versammlung nahm aber eine Entschließung an, die alsbald Wirklichkeit würde. Die Mitglieder der Nationalen Bauernpartei im Senat und in der Kammer verließen gestern das Parlamem, da sie, wie sie sagen, nicht mehr mit den „Ur nendieben" der Regierung zusammenarbeiten wollen. Der große Partei kongreß der Nationalen Bauernpartei am 22. April in der siebendur gischen Krönungsstadt Alba Julia (Karlsburg) wird die weitere Politik der Partei bestimmen. wird die nächste Versammlung beschließen. Unter Verschie denem wurde bekanntgegeben, daß Turnbruder Leipold als Vorturner, und Turnbruder Päßler als Knabentnrnwart ge wählt worden sind. Mit gemeinsamen Gesänge eines Turner liedes schloß die Versammlung. Gut Heil! ?. Häslich. (Tödlicher UngIückssall.) Am Sonn abend wurde im Sparmannnschen Steinbruch „Luise" in Häslich kurz vor Schluß der Arbeitszeit der ledige Steinar beiter Arthur Kreische aus Schwosdorf von einem herabrol lenden Stein so unglücklich getroffen, daß sein Tod auf der Stelle eintrat Kreische galt als ein guter, verträglicher Ar beiter, und sein tragisches Geschick wird tief beklagt. — Ein zweiter Arbeiter, Arno Ziesche aus Nicderlichtenau,' wurde bei dem Vorfall schwer verletzt. Er erlitt einen Beinbruch, Verletzungen am Kopf und Rücken. Mittels Auto wurde er ins Krankenhaus Pulsnitz überführt. Ziesche ist ver heiratet, hat Frau und ein Kind. Auch ihm wird allseitiges Bedauern entgegengebracht, doch hofft man, ihn am Leben zu erhalten. Lomnitz. (Kriegerdenkmahlsweihe.) Am Sonntag fand die feierliche Einweihung unseres schönen Krie gerdenkmals an der Kirche statt. Herr Pfarrer Kilian hielt die Festrede und der Gesangverein und der Schülerchor ha ben die Feier würdig verschönt. — Am Abend veranstaltete der D.T. Turnverein „Germania" ein Bühnenschauturnen im Gasthofe. Bischofswerda. (Das Fest der goldenen Hochzeit) beging gestern Herr Oberst a. D. Schreiter mit seiner Gemahlin Adele, geb. Huste, in deren elterlichen Hause hier. Bischofswerda. (Versteigerung des Gast hofes .Goldner Löwe.) Gestern vormittag wurde der Gasthof „Goldner Löwe" versteigert, den Herr Ziller, der Stiefvater des Inhabers Beyer, für 31000 Mark erstand. Herr Martin Tharang bleibt auf 6 Jahre als Pächter des Gasthofes. Bautze«. (Das schöne Bautzen.) Ein interes santes Ausschreiben hatte der Bautzener Verkehrsverein zur Erlangung wirksamer Werbcparolen für Bautzen erlassen. Er Wies darauf hin, daß die bisher für Bautzen üblichen Be zeichnungen wie Klein-Nürnberg oder sächsisches Rothenburg veraltet seien und außerdem in geschichtlicher Beziehung mei stenteils mißverstanden würden. Es sollten daher neuzeitliche originale, für Geschichte und städtebauliche Eigenart Bautzens ausreichend kurze Bezeichnungen gesucht werden. Die besten Lösungen beabsichtigt der Verkehrsverein anzukaufen. Das Ausschreiben hat einen überraschenden Erfolg gehabt. Es sind mehrere hundert Vorschläge und Lösungen eingegangen, die zurzeit ganz beachtliches Material bringen. So werden u. a. vorgeschlagen: Bautzen, das Bilderbuch des Mittelalters, Bautzen, die malerische Fremdenstadt der Oberlausitz, Bautzen, ein Urbild deutscher Städteschönheit oder ein Hort alter Städte-Romantik, deutsche Stadt im Wendenland, Bautzen, ein Märchen aus alter Zeit — In Bautzen ist zu schauen, altes und neues Bauen — Kunst und Schönheit, Bautzens Ehienkleid, usw. Auch der Lausitzer Dialekt fehlt nicht, wie folgendes Sprüchlein beweist: „Wär de Bautzen ne gesahn, Mach'ch ock murne off die Socken, Schirmes konns doch bal ne gähn, Aos wenn Barg' und Türme locken." Der Bautze ner Verkehrsverein würdigt dle Summe der eingegangenen Vorschläge und Lösungen als „Das Hohelied von Bautzens Schönheit." Bautzen. (D r. Dürbeck ff.) Ein Opfer seines Be rufes wurde der bekannte Nasen- und Ohrenspezialist Dr. Dürbeck. Er starb im Alter von 58 Jahren an einer Infektion, die er sich vor kurzer Zeit an einer Operation zugezogen hatte. Löbap. (Schadenfeuer.) Hier brach im Schuppen Les Bahnhofsrestaurants Feuer aus, durch das das Ge bäude eingeäschert wurde. Es liegt offenbar Brand stiftung vor. Zittau. (Um die Tanzkonzession.) Gegen den unerlaubten Dielentanz in den Schankwirtschaften wendet sich jetzt die Polizeibehörde in einer energischen Warnuna- Sie weist daraus hin, daß wohl eine Anzahl von Wirt schaften die Erlaubnis haben, wöchentlich an einem be stimmten Tage und zu gewisser Zeit in räumlich be schränktem Umfange sogenannten Dielentanz zu veran stalten, daß aber ohne diese Konzession kein Tanz mehr bei strafrechtlicher Verfolgung gestattet wird. Dresden. (Antrag auf erhöhte Erwerbs-