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Nr. 61. Pulsnitzer Tageblatt. — Montag, den 12. März 1928 Seite 6. h-rrlichen landschaftlichen Lage der Rennstrecke, die übersichtlich ist und den Zuschauer einen großen Teil de« Rennens verfolgen läßt, wird das Lückendorf.Bergrennen 1928 wiederum eine Scysation der Oberlaufitz * S-oel vom SourrLrF^ Das 2«. Berliner Sechstagerennen. Der Auftakt des 20. Berliner Sechstagerennens hatte das gewohnte Aussehen. Zunächst gab es ein Stunden-Mann- schaftsrennen für Amateure, das auch sehr lebhaft verlief. Die Mitteldeutschen Hahn-Siegel feierten einen neuen Er folg gegen die Süddeutschen Zettner-Steger. Die Amateure schäften die sehr beachtenswerte Leistung von 43,165 Km. Nach diesem Rennen erfolgte die Vorstellung der Sechstage fahrer. Punkt 10 Uhr schickte die Weltmeisterin Sonja Henie das Feld auf die 145-Stundenfahrt. Der Franzose Brünier führte die Reise an. 42,090 Km. wurden in der ersten Stunde flott heruntergekurbelt. Um Mitternacht entfesselte dann Tonani eine Jagd, die die ersten Ueberraschungen bringen sollte. In dem wilden Kampfe gab es aber ver schiedene recht empfindliche Stürze, so daß doch das Rennen neutralisiert werden mußte. Goris-Duray hatten einwand frei eine Runde verloren, Dewolf-Göbel sich nur durch Ablösung auf Sicht gerettet. Die Strafe folgte prompt durch «ine Strafrunde. Als dann die Neutralisierung beendet war, begann der Kampf sofort von neuem. Rausch und Maczynski überraschten das Feld und nur Ehmer erreichte durch einen fabelhaften Spurt Anschluß an die Ausreißer. Bevor das Feld zur Besinnung kam, hatten Carpus-Maczhnski, Ebmer- Kroschel und Rausch-Hürtgen das ganze Feld überrundet! Nach der Nachwertung gingen van Kempen-Richli in un heimlicher Fahrt nach und besondres van Kempen zerriß durch seine fabelhafte Fahrt das Feld. Ehmer ging wie der verzweifelt nach, sonst konnten sich nur Wambst-Lacque- hay und Rieger-Tietz aus dem Felde lösen. Der Rest war schon nach wenigen Minuten von van Kempen überholt. RiKli—ließ jxtzt erschöpft nach und jetzt konnten Lacguehay Sonia Henie vor dem Startschuß zum 20. Berliner Sechstagerennen. Neben ihr Ehmer, der zurzeit mit seinem Partner Kreschel allein das Sechstageseld führt. uno wymer Boden gewinnen und beide Fahrer können trotz verzweifelter Gegenwehr van Kempens ebenfalls das Feld überrunden, da Richti zu stark erschöpft war. Ehmer- Kreschel, Wambst-Lacquehah und van Kempen-Richli hatten gegen das Feld eine Runde gewonnen und jetzt lagen Ehmer-Kreschel allein an der Spitze. Das Feld kam nicht zur Rube, als plötzlich Rausch und Richli stürzten und auch Tietz, Dempsey, Frankenstein, Ehmer und Carpus zu Fall brachten. Besonders schwer hatten sich Ehmer und Tietz verletzt. Das Rennen mußte über V? Stunde neutralisiert werden und erst dann konnte der letzte Spurt der Nacht wertung ausgefahren werden, den sich Behrend holte. Kaum war einige Minuten Ruhe, als Goris-Duray davonzogen und fast kampflos eine Runde aufholten. Wenig später entfesselte Louet neue Kämpfe, van Kempen folgte wieder nach, ebenso Wambst-Lacauehay. Von dem übrigen Felde konnten wiederum nur Ehmer-Kroschel folgen, alles andere wird rasch überrundet. Einzelne Mannschaften büßen gleich zwei Runden ein. Wieder einmal machte ein Sturz von Ehmer, Louet, Tietz und Göbel einen Abbruch der Kämpfe notwendig. Das Renngericht sprach van Kempen- Richli, Ehmer-Kroschel und Wambst-Lacquehay eine Gewinn runde zu. Goris-Duray, Tonani-Dinalo, Carpus-Maczhnski und Dorn-Behrend hatten noch eine weitere Runde cin- gebüßt. Damit waren die Ereignisse der Nacht erschöpft. Der Sonntag nachmittag brachte eine neue Jagd, die große Veränderungen ergab. Abends 20 Uhr, nach 46 Stun den war der Stand des Rennens: 1. van Kempen-Richli 99, 2. Ehmer-Kroschel 45: eine Runde zurück: 3. Tietz-Rieger 70: zwei Runden zurück: 4. Wambst-Lacquehay 16: drei Runden zurück: 5. Tonani-Dinale 76, 6. Dempsey-Frankenstein 48, 7. Bhrendt-Maczhnski 37, Rausch-Hürtgen 18: vier Runden zurück: 9. Linari-Lorenz 40: fünf Runden zurück: 10. Dewolf-Göbel 62, 11. Miethe-Buschenhagen 18: acht Runden zurück: 12. Goris-Duray 69 Punkte. Der Franzose Louet mußte wegen Erkrankung aufgeben. Sein Partner Brunnier blieb als Ersatzmann im Rennen. Lückeadors-Bergre»««» 1828. Der Allgemeine Deutsche Automobilklub Gau XI Bezirk I Bautzen (Freistaat Sachsen) veran staltet am 29. April 1928 im Verein mit dem Zittauer Automobil» und Motvrradklub, Ortsgruppe des A. D. A C, auf der Paßstraße Eichgraben-Lückendorf bei Zittau i. Sa. ein Bergrennen für Kraft räder, Sport« und Rennwagen. Di Vorbereitungen und Durchführung für das Bergrennen Lückendorf liegen in Händen des A. D. A.C.» Organisations Ausschuss s des Gaues Xl Bezirk l Bautzen in Löbau i. S., Moltkcstr. 3, Fernruf 2590, Löbau, an die alle die Veranstaltung be treffenden Zuschriften zu richten find. Die große Bedeutung des Lücken« dors-BergrennenL liegt darin, daß es für daS gesamte Gebiet des säch sischen Freistaates die bedeutendste motorspvrtliche Veranstaltung d s ganzen JahreS darstellt und durch seinen Charakter als klassisches Rennen, bei dem also nur die Fahrer mit internationaler Lizenz starten dürfen, in ganz Deutschland und dem Auslände Beachtung findet. Bei der Norddeutsche Hockeyspiele. Der DHC Hannover konnte gegen den Bremer Club zur Vahr überlegen mit 10:0 ge winnen. In Hamburg gab die Damenelf von Frankfurt 1880 ein Gastspiel. Gegen Harvestehude Damen langte es zu einem 2:2, gegen die Damen des HC Rahlstedt verloren die Frank furterinnen 1:2. Uhlenhorster HC spielte gegen Hannover 78 3:3, Uhlenhorster Klipper siegten gegen Club an der Alster 7:1. Die D. R. U.-Querfeldein-Meisterschast von Berlin, die die Ortsgruppe Berlin der Deutschen Radfahrer-Union zum Austrag brachte, gewann F. Kasper-Op^l 1925. Der Gustav-Wasa-Lauf, der längste Ski-Dauerlauf der Welt, über 95 Kilometer, endete mit dem Ergebnis: Totes Rennen zwischen dem Schweden Utterström und dem Olympiasieger Hedlund-Schweden, die in sseuer Rekordzeit von 5 : 33 : 23 Hand in Hand durchs Ziel liefen. Den Internationalen 50-Kilometer-Ski-Dauerlauf bei Schreiberhau gewann unter Teilnahme von 86 Läufern, dar unter einer großen Zahl Deutsch-Böhmen und Tschechen, der Deutsch-Böhme Donth in 5 : 02 :28,3. Das Skispringen auf dem Aschberg bei Klingenthal (Sachsen) gewann der Thüringer Recknagel mit der Note 18,417 vor Walter Glaß-Erzgebirge mit der Note 17,166. Der Länderkampf im Mannschaftsfechten Schweiz-Süd deutschland in Stuttgart endete mit einem Siege der Schwei zer mit 14:37 Punkten. Bei den Dortmunder Berufsboxkämpfen siegte Europa meister Schmeling über den Engländer Ted Moore nur nach Punkten (über 10 Runden), der Neger Alonzo erzielte das gleiche Ergebnis gegen Roland Todd-England, Exleichtge wichtsmeister Ensel mußte eine Punktniederlage von dem Westdeutschen Eder einstecken. Rösemann-Hannover schlug den Engländer Alf Bright in der 3. Runde k. o. Die Verbandsfußballspiele im Reich brachten in Nord deutschland das erste Spiel um die Hamburger Meister schaft, das der Hamburger S. V. gegen St. Pauli Sport mit 3 :0 gewann. Bremen gewann ein Städtespiel gegen Dort mund mit 3:2. In der Vorrunde um die Norddeutsche Meisterschaft siegte- Viktoria-Hamburg mit 5:1 gegen Han nover 97. In Mitteldeutschland gab es Ueber raschungen. In Gera schlug Wacker den Westsachsen-Meister Meerane 07 mit 6 :3. In Salzwedel reichte es nur zu einem 2 :1-Siege der Viktoria-Leipzig gegen S. C. 09-Naumburg 05 und Riesa trennten sich trotz zweimaliger Verlängerung 1:1 unentschieden. Der S. C. Oberlind blieb gegen die S. Vg. Mehlis mit 3 :4 nach zweimaliger Verlängerung unterlegen. In SUddeutschland ergab die Runde der Meister zwei Un entschieden 2 :2 zwischen Bayern München-Eintracht, Frank furt und Karlsruhe F. V. und Sp. Vg. Fürth. Kickers-Stutt gart erzielten 5:3 gegen Wormatia-Worms, während der S. V. Waldhof mit 4:1 über F. V. Saarbrücken erfolg reich war. 1.F. C. Nürnberg—Wacker-München 2:2. In Westdeutschland gab es erwartete Ergebnisse Köln-Sülz 07-Borussia-Rheine 6:2, Preußen-Krefeld — Kurhefsen-Kassel 2 :1s Schalke 04—Rasensport-Hagen 72 2 .0, Schwarz-Weiß-Barmen—Fortuna-Düsseldorf 3 : 2. Im Berliner Fußball-Pokal wurde Tennis Borussia überraschend durch einen Sieg des B. S. V. 92 mit 5 :2 aus dem Wettbewerb geworfen. Hertha B. S. C. siegte gegen Union-Potsdam mit 2 :1. Das Fußball-Länderspiel Schweiz—Frankreich in Lau sanne endete mit einem Siege der Schweizer mit 4 : 3. Brandenburgisch - Mitteldeutscher Nugbymeister wurde der A. S. C. Leipzig, der das zweite Entscheidungsspiel gegen den S. C. Charlottenburg in Berlin unentschieden 0:0 ge staltete, nachdem er das erste am Vorsonntag in Leipzig gewonnen hatte. - Das zweitägige Schwimmfest in Hamburg brachte bei scharfen Kämpfen knappe Entscheidungen. Die Europameiste rin, Frl. Schrader-Magdeburg, muhte im 200-Meter-Brust- schwimmen den Sieg an Frl. Mühe-Hildesheim abtreten, welche in 3 :18 gewann (3 :24,5). Küppers-Viersen trat im Rückenschwimmen nicht an und so gewann der Magdeburger Schumburg in 1 :16,9 für 100 Meter. Der Olympiakandidat Sietas-Hamburg gewann sowohl das 100-Meter-Brustschwim- men in 1:20,4 als auch das 200-Meter-Brustschwimmen in 2:55 vor Prasse-Bremen in 2:56,9. Die große Freistil staffel 10 mal 50 Meter gewann der S. S. C. 89-Berlin vor Stern-Hamburg. Im Wasserballspiel schlug Altona 1910 mit 7 :2 Hildesheim 99, während Weißensee 96 mit 2 :1 den A. B. T. S.-Bremen abfertigte. Union-Neukölln siegte mit 7 :6 über Altona 1910 und Weißensee blieb mit 5 :2 über den B. S. V.-Bremen erfolgreich. Hildesheim 99 konnte überraschend in der 3X100-Meter- Damenbruststaffel die Meistermannschaft des I. Magdeburger Damen-S. L. in 4 :47,6 sicher hinter sich lassen. Um Vie süddeutsche Handballmeisterschaft der Sportler siegte DSV München gegen die Spielv. Fürth mit 2:0. Nm die norddeutsche Handballmeisterschast der Sportler siegte in der Zwischenrunde Polizei-Hamburg gegen Borus sia-Harburg überlegen mit 12:1 und qualifizierte sich damit zum Endspiel gegen Polizei-Hannover. Neues aus dem deutschen Turngau Südwestafrika. Der deutsche Turnverein East London, der bisher der D. T. als Verein unmittelbar angehört hat, ist dem Turngau Südwestasrika beigetrcten. Im Gauvcrband des deutschen Turnwesens in Süd westafrika haben sich nunmehr alle Turnvereine Afrikas zur Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen. — Die Turnfahrt nach Köln wird von dieser Stelle aus gemeinsam vorbereitet. Deutsche Leibesübungen in Ecuador (Südamerika). Um die Betreuung und Organisation der Leibesübungen im Staate Ecuador macht sich derzeit ein Deutscher namens Bern hard Müller verdient. Bernhard Müller ist an den Schulen im Zentrum Ecuadors in Guayaquil als Professor und Turn- lehrer tätig. In einer letzthin zusammcnberufenen Tagung der .namhaften Erzieher in Ecuador sprach Bernhard Müller über Ziele der körperlichen Ertüchtigung im Schulturnen des Landes. Im ersten Teil sprach er über „Halte und Bewegung im neu zeitlichen Freillbungsturnen". Anschließend daran führte er di« Körperschule mit der 4. Klasse der Mittelschule in Guayaquil praktisch vor. Für die nächste Tagung hat Bernhard Müller das Thema „Das Spiel" angesagt und will dadurch aus Einführung, Pflege und weiteste Verbreitung des Spiels in allen Schnlen einwjxken. Von den unter seiner Leitung stehenden Schülern hat Müller Körpermessungen vorgcnommen. In der Veränderung von Maß und Gewicht will er so den Einfluß der klimatischen Verhältnisse, insbesondere in der Regenzeit bis April, feststellen. Aus aller Wett. Es wird wieder Winter. Wie in Nord- und Mitteldeutschland, ist jetzt auch in Südwe st deutschland ein Witterungsumschlag erfolgt. Nach starker Abkühlung sind in der Pfalz, in Baden und Hessen starke Schneefälle eingetreten. Von der Stadt New Port wurde gestern ein Aufruf her- ausgegeben, in dem 8250 Schneeschaufler gesucht wurden, die an der Reinigung der Straßen von einer 4 Zoll dicken Schneedecke mithelfen sollten. In fast allen Staaten Neu- Englands waren Schneefälle zu verzeichnen. Die Tem- peratur hielt sich unter Null. Unschädlichmachung einer großen Verbrecherbande. Den Bemühungen der Polizei ist es gelungen, einer weit verzweigten Räuber-, Mörder- und Einbrecherbande das Handwerk zu legen, die seit Monaten das westfälische Industriegebiet und das MUnsterland unsicher gemacht hat. Auf das Konto der Bande sind zahlreiche schwere Ver« brechen zu setzen, u. a. ein Raubmord und der große Silberdiebstahl im Schlosse zuBulder n. Im Walde wurde ein Versteck mit Diebesgeräten und zahlreick>em Diebesgut aufgefunden, u. a. 150 000 Mark in Wertpapie ren, ein Koffer mit Tafelsilber und eine Schatulle mit Uhren, Gold- und Silbersachen. Bis jetzt sind zehn Ver haftungen erfolgt. Weitere Verhaftungen stehen bevor. Großfeuer auf der Marinewerft in Wilhelmshaven. Auf der Wilhelmshavener Marinewerft brach ein Feuer e us, das sich, durch den starken Sturm unterstützt, schnell fort- pfläUzte. Den vereinten Bemühungen der Feuerwehren aus Wilhelmshaven und Rüstringen gelang es, den BrFnd nach drei Stunden zu löschen. Der Brand ist vermutlich durch Kurzschluß entstanden. Der D-Zug Amsterdam—Bremen entgleist. Bei August- sehn entgleiste der D-Zug 125 Amsterdam—Bremen an scheinend infolge falscher Weichenstellung. Die Lokomotive stürzte die Böschung herab in den Graben. Führer und Heizer blieben aber unverletzt. Der Packwagen ist um gestürzt. Zwei Personenwagen sind aus dem Glene ge- fprungen. Einige Reisende haben leichte Prellungen er» erlitten. 30 Personen durch einen Erdrutsch getötet. Nach Be» richten aus Rio deIaneirc sind bei einem Erdrutsch in Monte Serrat 30 Personen getötet und 200 verletzt worden. Etwa 50 Gebäude in Santos wurden zerstört. Lin französischer Hauptmann als Defraudant. Die ge samten Unterschlagungen des bei der Hauptkassenverwaltung der französischen B e r g w e r k s d i re l t i o n in Saarbrücken eingestellten ehemaligen französischen Haupt manns Jean Riff belaufen sich auf 334000 Francs. Bon der Bergwerksdirekiion wird natürlich das größte Still schweigen beobachtet. Eine Oelrassinerie niedergebrannt. In der Ölraffinerie von Hubbe-Fahrenholtz in Magdeburg, dem größten mitteldeutschen Werk dieser Art, brach ein Großfeuer aus. Sämtliche Züge der Magdeburger Feuerwehr rückten so fort aus. Trotzdem brannte infolge des überall umherfließen- den Oeles die ganze Fabrik nieder. Kunstleben in Dresden Dresdner Mufikbries Dresden, 9 März. Im Opcinhause fitzte J-aii Todsen ihr Gastspiel als Isolde fort und versläikte damit de» günstigen Eindlnck, d-n man von ihrer Brünnhilde gewonnen hatte. Eine große, trag» fähi e, warme Stimme paart sich bei ihr mit großzügiger Daistellung, sodaß der Eindruck bedeutend ist. Freilich eine Isolde wie die der un vergeßlich n Therese Maitcn werden wir WM kaum je wieder i ören und sehen. - In einem Konrert der Philharmoniker diiigicrte der Schwede Tor Mann mit beträchtlichem Etsolg und zwar süh-te er nur Werke schwedischer Tonsitz r vor, aus denen man mit Freude ersah, daß dieses hochbegabte Volk auch in der Musik sich seine gesunde Eigen art ben ak>t ha« nnd noch nicht von den Absonderlichkeiten unserer Mo« dcntsten a gtsnckl worden ist — Sehr genußreich war auch der Abend, den der Nniversitätsyesangverein der Pauliner aus Leipzig unter Lei tung von Friedrich Brandes gab. Die Kraft und Klangfülle der jungen Stimmen war rbenso erfreulich wie ihre Disziplin und ihre Kuist der rhythmischen und dynamischen Schattierung. — In einem eigenen Klavierabend e wies sich Severin Eisenberger wieder als einer der ersten Pianisten der Gegenwart. Ohne an seiner blendendcn Tech nik etwas rinzubllßen, hat er an Jancrlichkei» und Reife der Auf- fosfima noch wesentlich gewönne». — Tem Andenken des im Dezem ber 1924 verewigten Dresdner Tonfitzers Reinhold Becker war ein Abend geweiht, in dessen Verlaus Margarethe Janda (Hamburg) ledig lich Lieder diefis Meisters sang. Der E>so!g b.wies, daß das von manchen als gtwagt bezeichnete Unternelmen seine volle Berechtigung Halle. Reinl c> d Bickers Li de, schätz ist so reich und so Vielgestalt g, daß man bei jediw der Gesänge andere Saiten erklingen hörte und mit der UeberzlNgung schied, daß er als L ederkowponist zu den Unser» wählten gehö t und eine viel eifrigere Pflege verdient als sie s iner Lyrck bisher zuteil giwordrn ist. Tie Sängerin versügt über eine schöne und woh'geschultc AUst wme und hatte sich in die WesnSart der Tond chtungen mit unendlicher Lnbe tingelebt. Sie hat sich mit diesem Reinhold » Becker - Abend ein entschfidenes Verdienst erwviben und die Erinnerung an den Komponisten in unserer sch ellebigen Zeit wieder aus's schönste belebt. Nie zah reichen Be ehrer der Beck r'jchen Mu e dankten es ihr durch reichen Beifall. ?. Q Städtische Volksbücherei Die Ausleihe ist Montag von 7—8 Uhr, Donnerstag und Freitag von 6—7 Uhr geöffnet. Der Lesefaal ist täglich von 6-9 Uhr, Sonnabend von 4-7 Uhr g> öffnet. Neu eingestellte Bücher. Lebensbilder, Biographien, Briefe: GUllparzcr, Tagebücher, Selbstbiographie, Briese. Tickens, Tavid Copperfield (Illustriere). Beethoven« Briese. Bornhagen van E se, Dcnlwiirdigkeiien des eigenen L.bens. Olio Braun, Aus nachgelas senen Schriften eines Frühvollcndeten. Bischoff, Erinnerungen an Nordschlcswig. Carnegie, Geschichte meines Lebens. Sudermann, Tas Bilderbuch meiner Jugend. Alexis, Mein Marsch nach Frankreich im Jahie 1815 Findeisen, Non Heimat und Heimweh (Julius Mosel). Raisnli, Sultan der Berge. Hohlbaum, R H Bartsch Deutsche Lie besbriefe ans 9 Jahrhunderten. Schleiermacher, Briefwechsel mit sliner I Braut. Juno, In der Morgevsonne. Thoma, Im Winter des L>beus. I Ko binhiyer, ämor vei (Spinoza). Klara Schumann. Ein Küistler- t leben. Haller, Pestalozzi. Tolstoi, Ein Leben in Sclbslbckew tmss n.