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Nr. 41. Pulsnitzer Tageblatt. — Freitag, den 17. Februar 1928. Seite 2 ser Verordnung für den Bezirk der Lladtgemeinde Chemnitz mit Wirkung vom 10. April 1927 aufgehoben. — (Gebäude-Brandversicherungsbeiträg e.» Nach einer Mitteilung der Brandversicherungskammer werden die Beiträge für die Gebäudeversicherung (einschl. Reichsver sicherungssteuer) auf die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 1928 am 1. April d. I. nach einem Beitragssatz von einem Reichspfennig für die Einheit zur Erhebung gelangen. — «Bis zum Frühlingsanfang) sind es noch fünf Wochen, aber wenn wir sagen, daß die letzte Strecke einer bestimmten Frist noch einmal so schnell zu verstreichen pflegt, dann wird uns diese Zeit nicht allzu sehr mehr quälen, umso weniger, als vom März ab das Frühlingssehnen groß zu werden beginnt Dann ist Fastnacht, die auf den 21. Fe bruar fällt, vorbei, und die ernste Fastenzeit hat ihren Anfang genommen. Bis Ostern heißt es ja dann immer noch ge dulden, aber dafür dürfen wir dann auch deutlichere grüne Feiertage erwarten. Geringe Zeit nur noch und die Schnee glöckchen kommen überall. Dann ist der Vorfrühling da, im herben Gewand, aber doch mit lachendem, frohem Gesicht. — (Hängt Nistkästen auf.) Ein gutes Quartier ist immer etwas Angenehmes! Sehen die Vögel einen guten Nistkasten, so wissen sie in der Regel wohl Bescheid und verfehlen nicht, ihren persönlichen Vorteil zu wahren. Nicht nur der zurückkehrende Star braucht Quartier, auch andere Vögel sind noch in Wohnungsnot. Unter den quartiersuchen den gefiederten Sängern sollte man besonders auch das Meiseugeschlecht schätzen, da sie zu den geschicktesten und eifrig sten Jnsektenjägern gehören. Ihre Klettergewandtheit, ins besondere auch an schwankenden Zweigen, befähigt sie dazu. Sie suchen den Stamm ebenso sorgfältig ab wie die feinsten Zweige. Es ist ein Glück für unsere Wald- und Obstbäume, daß sich die Meisen zahlreich vermehren, sie legen jährlich acht bis zehn Eier. Aber an Nistgelegenheit fehlt es ihnen mehr und mehr; denn sie sind Baumhöhlenbewohner. Diese werden iofolge der fortschreitenden Baumpflege immer seltener. Die Tierchen müssen sich mit Mauerlöchern, Felsenritzen und unter Umständen sogar mit Erdlöchern behelfen, wodurch die Brut in Gefahren kommt. Es sei daher im Februar die Sorge des Obst- und Gartenfreundes, den gefiederten Ge hilfen Wohnung anzubieten; er wird den Nutzen an ver mehrter Obsternte spüren. — (Ueber schlechteGeschäfte auf dem Bau tzener Wochenmarkt) stimmt ein Händler vom Lande folgendes Klagelied an: Das Geld ist knapp, und so hoffte ich, an den letzten Marktagen auf dem Bautzener Wochen markte etwas Obst abzusetzen. Wenn ich ungefähr um 8 Uhr aus dem Markte sein will, muß ich bereits früh >/,4 Uhr aufstehen, das Pferd füttern und 2'/, Stunden fahren, um bei der glatten Fahrstraße rechtzeitig nach der Stadt zu kom men. Am Mittwoch hatte ich einen Umsatz von etwa 10 Pfund Aepfeln, am Sonnabend einen solchen von 25 Pfund, und das bei einem Preise von 15, 20 und 30 Pfg. für das Pfund. Da braucht sich das Finanzamt wirklich nicht zu wundern, wenn wir keinen nennenswerten Umsatz anzugeben vermögen. Hier kommt man wirklich mit der Erwerbslosen unterstützung besser. Entweder ist die Kaufkraft der städtischen Bevölkerung so gesunken, oder es wird zuviel Geld für an dere Zwecke verausgabt oder man kauft ausländisches Obst. Dabei ist das deutsche Obst bei besserer Qualität immer noch weit billiger als das ausländische. — Die Mahnung, mög lichst viel Obst zu essen, wird man aus gesundheitlichen Gründen ebenso unterstreichen können wie die Forderung, in erster Linie sich des heimischen Obstes zu bedienen. . — (Die Mütterberatung) in Lichtenberg findet am Dienstag, den 21. Februar, nachmittags >/,3 Uhr in der Schule statt. Arzt wird anwesend sein. Kamenz. (Wochen markt.) Auf dem gestrigen Wochenmarkt kosteten u. a. Blumenkohl 50—90, Kohlrabi 15, Rosenkohl 65, Grünkohl 30, Spinat 40—45, Möhren 15, Weißkraut 15, Rotkraut 20—25, Welschkraut 20, Zwie beln 25, Kartoffeln 6 Pfg. das Pfund, Rapünzchen '/z Pfund 25 Pfg., Aepsel 10-30, Nüsse 50—70, Wein 100—120 Pfg. das Pfund. — Der Auftrieb am Viehmarkt betrug 50 Rinder und 23 Kälber. Kamenz. (Versetzung.) Unterm 16. Februar ist Gendarmeriehauptwachtmeister Viertel vonOßling nach Gersdorf mit dem Wohnsitz in Bischheim versetzt. Telefonisch ist er bis auf weiteres unter Nr. 136, Gemeindeamt Bischheim, zu erlangen. Gendarmeriehauptwachtmeister Schmidt ist un- term gleichen Tage von Mohorn nach Oßling versetzt. Untem 1. Februar ist Gendarmeriehauptwachtmeister Becker von der Gendarmerieabteilung Arnsdorf zum Gendarmerieposten Ka menz versetzt. Arnsdorf. (Ein Eisenbahnunfall) ereignete sich gestern früh gegen 5 Uhr bei Arnsdorf. Ein von Arns dorf noch Radeberg fahrender Güterzug fuhr kurz nach der Ausfahrt an einer Weiche auf eine dort haltende Rangier lokomotive mit drei Wagen auf. Es wurden beide Maschi nen beschädigt, eine ist entgleist, ferner sino ein Packwagen und ein Güterwagen beschädigt. Personen wurden nicht ernstlich verletzt. Das Unglück ist mit darauf zurückzuführen, daß die Beleuchtung der Strecke infolge Kurzschlusses nicht funktionierte und der Güterwagenführer die hallende Rangier lokomotive nicht sah. Der Verkehr erleidet keine Störung. Radeberg. (Guts-Brand.) Am Montag nach mittag brannte das dem Gutsbesitzer Kotte gehörende, von Fischer bewirtschaftete Gut in Liegau-Augustusbad, bestehend aus Wohnhaus, Scheune und Schuppen vollständig nieder. Die Entstehungsurfache des Feuers ist auf fahrlässige Brand stiftung eines Knechtes zurückzuführen. Dresden. (Eildampferverkehr Dresden- Riesa— Berlin.) Die Vereinigten Elbeschiffahrtsgesell- schasten eröffnen außer ihrem Eilverkehr Dresden—Hamburg vom 15. Februar an einen solchen zwischen Dresden - Riesa— Magdeburg—Berlin und umgekehrt. Die Dampfer fahren einer der aktivsten Anhänger der lmksqenchlen Koalition, da er einsehen mußte, daß nur eine Unterstützung der Linkspar- teieu sei ner Politik die nötige Kontinuität gewährleisten könne. Der Reichsinnenminister zum Reichsschulgesetz. Zn einer Berliner Versammlung äußerte sich Reichs- Innenminister von Keudell zum Scheitern des Reichs schulgesetzes. Der Minister erinnerte an seine frühere politische Tätigkeit, die ihn häufig mit der Deutschen Volks partei Schulter an Schulter kämpfen ließ. Um so schmerz licher sei ihm die jetzige Situation. Sei es nicht eine Ver schleierung, wenn man die Gemeinschaftsschule als „christlich" bezeichnen will? Die bloße Erhaltung des Religionsunter richts'könne uns nicht genügen. Wir fordern "für unsere Kinder einheitliche, christliche Erziehung. Es sei weder liberal noch demokratisch, in den sogenannten Simultanschulländern auf die Dauer das Elternrecht auszuschließen. Die Ver pflichtung der christlichen Eltern gegen ihre Kinder sei heute viel größer als im alten Staate. Nach kurzer Aussprache nahm die Versammlung ein- stimmig eine Entschließung an, in der es u. a. heißt: Das Reichsschulgesetz ist nicht tot, es lebt im Dolksbewußtsein. Di« weitere Entwicklung in Reich und Ländern wird zeigen, wie tief das Derantwortungsbewußtsein der Eltern für die Er ziehung ihrer Kinder im deutschen Volk Wurzel geschlagen hat. Wir rufen die christliche Elternschaft aller Kreise zur Wahrung ihrer Rechte auf den Plan. wöchentlich zweimal regelmäßig Mittwochs und Sonnabends mittag von Dresden ab. Die Frachtsätze sind niedrig ge halten, sodaß erwartet werden kann, daß die Neueinrichtung bald sehr in Anspruch genommen wird. Dresden, 15. Febr. (Das St. Benno-Gym nasium ministeriell anerkannt.) Wie wir erfahren, hat das Ministerium für Volksbildung dem Direktor Lud wig Englert für seine Person unter Vorbehalt des jeder- jeitigcn entschädigungslosen Widerrufs gemäß H 35 des Ge setzes über die Gymnasien, Realschulen und Seminare vom 22. August 1876 die Genehmigung zur Führung der jetzt I in Dresden-A., Käuferstraße 4 befindlichen neunstufigen f höheren Privatlehranstalt (Gymnasium und Real-Gymnasium) erteilt. Zugleich ist die Erlaubnis ausgesprochen worden, daß die Lehranstalt die Bezeichnung St. Benno Gymnasium führt. An diese Genehmigung ist eine Reihe von Voraus setzungen geknüpft, die den weiteren inneren und äußeren Ausbau der Anstalt betreffen. Die Anstalt ist der Kom Mission für die höheren Privatschulen in Dresden, z. Zt. Stadtrat Dr. Matthes und Ministerialrat i. R. Professor Dr. C. Schmidt unterstellt werden. Dresden. (Protest der christlichen Eltern- Vereine.) Die Vereinsvorstände und Elternratsmit- glieder der christlichen Elternvereine Groß-Dresdens haben eine Entschließung gefaßt, in der es heißt: Wir sind auf das tiefste empört über das Scheitern des Reichsschulgesetzes. Dies ist ein Schlag gegen die ge samte evangelische Welt des Reiches. Die hier in der kläglichsten Weise versagt haben, werden die Quittung dafür erhalte'n. Wir werden uns unsere evangelisch christliche Schule mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln erkämpfen. Wir werden siegen, denn Gott ist mit uns! Dresden. (Ernennung.) Der Oberregierungs- rctt im Ministerium für Volksbildung, Dr. Mich, ist zum Honorarprofessor für das Lehrgebiet der praktischen Päda gogik in der Kulturwissenschaftlichen Abteilung der Tech nischen Hochschule in Dresden ernannt worden. Leipzig. (Die neue große Halle auf dem Messe gelände.) Auf dem Gelände der Technischen Messe wird zurzeit eine Halle von gewaltigen Ausmaßen mit einer Nutzfläche von 17 000 Quadratmetern erstellt. Das 21 Meter hohe Gebäude ist ein hervorragendes Werk moderner Hallenbautechnik, da es mit freitragender Dach konstruktion, also ohne Pfeiler- und Säulenbauten, her- gestellt ist. Diese Halle wird auf der Frühjahrsmesse die Internationale Automobilausstellung für Last- und Sonderfahrzeuge aufnehmen, die vom Reichsverband der Automobilindustrie in Berlin veranstaltet wird. Leipzig. (Die Franzosen auf der Leipziger Frühjahrsmesse.) Im neuen Grassimuseum wird während der Frühjahrsmesse und in dem von dieser Veranstaltung bedingten Rahmen eine französische Nationalausstellung gezeigt werden, an der zu beteiligen ungefähr 140 französische Firmen sich verpflichtet haben. Einen nicht unwesentlichen Teil dieser Ausstellung wird das französische Buch ein nehmen. Die Leitung der französischen Ausstelluna hofft, durch die Wiederaufnahme dieser Borknegsgepflogenheit gewissen Spezialitäten der modernen und auch der klassischen französischen Literatur den Weg in den deutschen Buchhandel zu ebnen. Parallel mit dieser rein ver legerischen Propaganda wird selbstverständlich durch diese Ausstellung auch eine kulturelle Werbetätigkeit entfaltet werden. Schließlich wird auch die französische Buchherstellung den Versuch machen, über den Weg der Nationalausstellung zu Leivzig jür sich zu werben. Man hat es also hier mit einem sür weite Kreise beachtlichen Unternehmen zu tun. Die Franzosen bringen dann ferner typische Pariser Scherzartikel nach Leipzig, Spielzeugs, wie sie nur in Frankreich hergestellt werden. Außerdem haben sich einige Modehäuser angesagt und schließlich noch verschiedene Reisebüros. Die Exporterzeugnisse der französischen Land wirtschaft kommen dagegen nicht nach Leipzig, sie werden vielmehr im Rahmen einer Messeveranstaliung in Frankfurt a. M. einen Platz finden. Leipzig. (Wann können Kriegsbeschädigte (Schwerbeschädigte) fristlos entlassen werden? Eine zweite Entscheidung des Reichsarbeits gerichts.) Das Reichsarbeitsgericht hatte sich gestern mit einem zweiten Fall der fristlosen Entlassung Schwerbeschä digter auf Grund einer allgemeinen Äusserung zu befassen und wieder hat es entschieden, daß im Falle einer Aus sperrung, die ein erlaubtes Kampfmittel darstelle, den Schwer beschädigten vor den übrigen Arbeitern des Betriebes keinerlei besonderer Schutz gewährt werden könne. Die Schwerbeschä digten können ohne weiteres, wenn eine allgemeine Aussper rung in Kraft tritt, zusammen mit den übrigen Arbeitern und ohne Einhaltung der vierwöchentlichen Kündigungsfrist, ebenso ohne Genehmigung der zuständigen Hauptvcrsorgungs- sielle entlassen werden. Die Schwerbeschädigten haben durch die gesetzlichen Bestimmungen, wie sie im Z 13 des Schwer beschädigtengesetzes enthalten sind, lediglich das vor den anderen Arbeitern voraus, daß ihre Wiedereinstellung im Falle der Wiederaufnahme des Betriebes alsbald zu erfolgen hat. Die gestrige Entscheidung erfolgte auf die Revision gegen ein Uurteil des Landesarbeitsgerichtes Dresden vom 8. September 1927, das durch dreses Revisionsurteil aufge hoben wurde. Kläger war die Waggon- und Maschinen fabrik A.-G. in Bautzen, Beklagte die Schwerbeschädigten Hecke! und Genossen. Insbesondere wurde vom Reichsarberts- gericht festgestellt, daß der Inhalt des Z 124a der Gewerbe ordnung auf dre Behandlung der Schwerbeschäftgtcn keinerlei Einfluß mehr habe, sondern daß diese Bestimmungen hinter jene im 8 13 des Schwerbeschädiglengesetzes zurückzutreten hätten. (Aktenzeichen R.A.G. 67/27 Urteil, 15. Febr. 1928). , Annaberg. (Hochwasser im oberen Erz gebirge.) Infolge der großen Niederschläge traten in der letzten Nacht alle Flüsse des oberen Erzgebirges über die Ufer. In verschiedenen Orten — insbesondere in Frohnau bei Annaberg — wurde die Lage für die Hans- bewohner bedrohlich, da die Wassermassen in die Häuser eingedrungen waren. In Dörfel wurde die Dorfstraße aufgerissen. In Jöhstadt wurden die Bahnhofsanlagen unter Wasser gesetzt. , Annaberg. (Ermittelter Brandstifter) In der Nacht zum 16. Januar war in Altmannsgrün in einem Bauemgute ein Brand angelegt worden. Jetzt ist es gelungen, den Brandstifter, der zunächst einen Unbekannten verdächtigt hatte, in einem 22 Jahre alten Schuhmacher aus Treuen zu ermitteln. Der Schuldige hat ein Geständnis abgelegt. Königswartha. (Eigenartige Aufklärung eines Diebstahls.l Dem hiesigen Müylenbesitzer Michael Kubitz wurden in der Nacht züm 10. Februar aus einer unverschlossenen Waschküche aus einem Pökelfaß etwa 70 Pfund eingefallener Speck gestohlen. Die Tür war versehentlich nur angelehnt gewesen. Ein zweites Pökelfaß mit 4 Schinken und Fleisch war vom Täler unberührt geblieben Während der Aufnahme des Diebstahls wurde von dem Sohn des Besitzers e ne Seite Speck in einem Streuhaufen versteckt aufgefunden. In dieser Speckseite waren Merkmale zu sehen, die vermutlich von einem Hundegebiß herrühren. Nach Ab- suchcn der Umgebung wurde in einer etwa 200 Meter ent fernt liegenden Sandgrube eine weitere Speckseite vergraben aufgesundcn. Desgleichen wurde in nördlicher Richtung vom Grundstück in etwa 400 Meter Entfernung in einem Erd haufen eine dritte Speckseite verscharrt aufgesunden. Nach weiterem Absuchen des Geländes wurden in 300 Meter Ent fernung in einem von einem Hunde gegrabenen Loch Svuren von Salz vorgefunden. An den Fundstellen waren frische Fußspuren eines großen Hundes sestzustellen. Da noch etwa 50 Pfund Speck fehlen, wird angenommen, daß der Hund an weiteren Stellen diesen vergraben oder bis in seine Hütte getragen hat. Aus der Tätigkeit der Handelskammer zu Jittau Mit der von der Reichspostverwaltung geplanten Beseitigung der Paketkarte hat sich die Kammer nicht einverstanden erklären können, weil die Paketkarte bei der Feststellung von Paketverlustrn als schleckt entbehrlich angesehen werden muß. — Die Postzustellung auf dem Lande in manchen Gegenden des Kammerbezirks wird von der Kommer sür unzureichend gehalten Sie hat deshalb aus deren Derbefserung durch Vorstellungen bei den zuständigen Postbehörden hingewirkt. — Wie bereits früher, so hat sich die Kammer auch neuerdings wieder dasür eingesetzt, daß der Bahnbau Schwepnitz— Straßgrübchen bald in Angriff genommen wird. — An die Reichs- bahndireLtion Dresden hat die Kammer die Bitte gerichtet, dem weiteren zweigleisigen Ausbau der Strecke Zittau - Bischofswerda ihre besondere Fürsorge zuteil werden zu lassen. Die Reichsbahn, direbtion hat daraufhin mitgeteilt, daß der weitere zweigleisige Ausbau zwischen Taubenheim und Ebersbach vorgesehen sei, aus Mangel an Mitteln jedoch vorläufig leider zmückgestellt werden müsse. — Die Einführung einer Zwongspfltchlveistcherunq jür Kraftfahrzeuge einschließlich der Krostsahrrädcr soweit sie steuer« pflichtig find, hat die Kammer befürwortet — Nähere Ausführungen über diese Angelegenheiten find in dem soeben erschienenen neuesten Hefte der »Mitteilungen der Handelskammer zu Zittau" zu finden. — Die Kammer hat bereits verschiedentlich die Bemühungen der Spitzenverbände der Wirtschaft unterstützt, die sich dagegen richten, daß Schecks vor dem aus ihnen angegebenen Ausstellungstag im Umlaus gesetzt werden Dor kurzem hat der Reichsminister der Finanzen in einem Rundcrlasse erneut ausdrücklich darauf auf merksam gemacht, daß sür solche Schecks Wechselstellen durch Ver wendung von Wechselfteucrmarken zu entrichten ist. Mit Rückficht daraus hat der Reichsminister der Finanzen die in Frage kommenden Steuerbehörden ausdrücklich angewiesen, Vorsorge dasür zu treffen, daß bei Wcchselstruernachpiüsungcn und bei Buch- und Betriebs- Prüfungen aus die Versteuerung solcher Schecks besonders geachtet und gegen Zuwiderhandlungen oorgegangen wird. Kreditinstitut für Absahfinanzierung. Mit dem Sitz in Leipzig wurde die Mitteldeutsche Jndustriebank A.-G. mit einem. Aktienkapital von 500 000 Mark gegründet. An der Gründung beteiligen sich ein Bankenkonsortium sowie die Deutsche Autobank in Berlin. Zweck der Gesellschaft ist Finanzierung des Ab satzes industrieller Erzeugnisse, insbesondere von Ma schinen, auch Kraftsahrzeugen sowie von sonstigen pro duktiven Gegenständen dauerhaften Wertes, ferner die langfristige Bevorschussung von Reitanlagen. Die Aus nahme der Tätigkeit ist für Ende März vorgesehen. Tagungen in Sachsen. Sächsische Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Volkspartei. Am Sonnabend, dem 18. Februar, tritt in Dresden der vor kurzem gewählte Landesvertretertag der ueu gebildeten Sächsischen Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Volkspartei z« seiner ersten Sitzung zusammen. Den Hauptpunkt der Tages ordnung bildet die Erörterung über die sächsische Verwaltungs reform, zu der Präsident Dr. Schieck das einleitende Referat übernommen hat.