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Pulsnitzer Tageblatt : 21.02.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937203-192802217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937203-19280221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937203-19280221
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Tageblatt
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-02
- Tag 1928-02-21
-
Monat
1928-02
-
Jahr
1928
- Titel
- Pulsnitzer Tageblatt : 21.02.1928
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Nr. 4 !. ziemlich armseliges Leben geführt, und es ist erst eine Weile ber, daß er wieder zur Herrschaft zugelassen wurde. Zudem dauert sie alljährlich nur einige Wochen und erstreckt sich nur aus die, die sich ihr freiwillig unterwerfen. So kann man sie sich gefallen lassen — dem Prinzen am Abend seiner Thronentsagung noch einmal seine Huldigung darbringrn. Also lustig, Herrschaften, Mittwoch bricht die hoffentlich nicht schreckliche, aber jedenfalls karnevalslose Zeit an ... es ist Aschermittwoch. vr. M. P. Pulsnitz. (S ä n g e r a b e n d.) Der traditionelle Herren« abend des M.-G. V „Liederhain" am Sonnabend im Nereinszimmer des Ratskellers erbrachte wiederum den Beweis, daß man hier nicht nur mit Hingabe das deutsche Lied Pflegt, sondern auch die echte Ge selligkeit, die von Herz zu Herzen goldene Brücken schlägt, hoch hält und hegt Mit zündenden Worten begrüßte der allbeliebte Vorsitzende, Herr Paul Militzer, seine treue Sängerschar, sowie die Ehrengäste, Sänge.Veteranen und passiven Mitglieder. Alle seine inhaltsreichen Ausfühmngen umrankte ein aus innerstem Herzen kommendes „Bleibt treu dem deutschen Lied!" Seine lies empfundene Rede erweckte stür mische Begeisterung und reicher Beifall wurde ihm zuteil. Ein, das deutsche Lied verherrlichender Borspruch brachte Sangesbruder Hermann Weise wirkungsvoll zum Vortrag. Nach dem allgemeinen Gesang des Liedes „Brüder, reicht dis Hand zum Bunde" galt es, verdiente Sänger zu ehren. Dem demnächst von hier scheidenden 2. Vorsitzenden Herrn Franz Walter, welcher sich große Verdienste um den G.-V. erwarb, so wie dem rührigen, mit seltener Liebs und Treue seines Amtes walten den Notenwart Herrn Robert Kähne überreichte der Vorsitzende Herr Militzer unter herzlichen Geleitworten und Glückwünschen — auch sei tens der Bundesleitung — die wohlverdiente silberne Medaille des E. S. B. für besondere Verdienste um das deutsche Lied. Desgleichen wurde der Sängerveteran Herr Ernst Bein zum außerordentlichen Mitglied ernannt. Als Anerkennung für seine vorbildliche Mitarbeit in der Vorstandsschaft erhielt der nie versagende Kassierer Herr Paul Hahn ein Ehrenseidel und nahm es derselbe hochersreut unter herzlichen Danksswortsn entgegen. Hrrzsrhebendc Mannerchöre, nicht minder die herrlichen Klaviervorträge des Herrn Liedermcisters Kantor Hoppe, packende Ansprachen, sowie die sich jeder Lebenslage wunderbar anpas- ssnden Sängersprüche und die heiteren mundartlichen Darbietungen ihres Hermann's gaben dem äußerst wohlgclungenen Abend ein eigen artiges harmonisches Gepräge. Der allezeit rührige und umsichtige Sängervater Herr Buschmann bot selbstverständlich — wie immer — auch sein Bestes, und darum blieb man nach Beendigung des offiziellen Teiles, noch seßhaft in froher Sängermitte beisammen. Noch lange wird es in den Herzen der Sangesbrüder nachklingen, was man hier erlebte und wieder lernte man cS aufs neue schätzen und lieben: sein liebes, deutsches Lied! „Leis' mahnt es dich: Vergiß mich nit! HaÜ hoch! Halt hoch — dein deutsches Lied!" 8 N Pulsnitz. (Der Geflügelzüchter-Verein) PulSmtz und Umg., Sitz Pulsnitz, beschloß in seiner am Sonntag stattgefundenen Generalversammlung, am Sonntag, den 6. Mai im Gasthof Pulsnitz M. S eine Bruteier- und Kücken-Ausstellung und am Sonnabend, den 24. und Sonn tag, den 25. November 1928 (Totensonntag) ebenfalls im Gasthof Pulsnitz M. S. eine lokale Geflügel-Ausstellung zu veranstalten. Als Preisrichter zu der lokalen Schau werden die Herren Heinz (Dresden-Cotta) für Hühner und Herrmann (Kötz- schenbroda) für Tauben ihres Amtes walten. Ferner wurde für Mai (betr. Sonntag wird noch bekanntgegeben) eine Par tie nach Senftenberg beschlossen, um dort u. a. die Kohlen gruben zu besichtigen. — (Aus demMinisterialblatt fürdie säch sische innere Verwaltung.) Das Ministerialblatt für die sächsische innere Verwaltung Nr. 4 vom 15. Februar enthält Bekanntmachungen über die Vernichtung von Stimm zetteln für den Volksentscheid „Enteignung der Fürstenver mögen", Hebammenhilfc durch Krankenkassen, über Gebühren sätze für Einbürgerungsurkunden, wenn dem Eingebürgerten ein Rechtsanspruch auf Einbürgerung zusteht, über grund sätzliche Entscheidungen der Gemeindekammer, über die Auf- wertungssteuer, das Kostengesetz, das Merkblatt für Eheschlie ßende, Gefrierfleisch usw. — (Stundung und Erlaß der Mietsteuer.) Das Finanzministerium hat die Befugnis zur Stundung der Mietsteuer oder zur Bewilligung anderer als der vorgeschrie benen Teilzahlungen, jedoch mit den bisherigen Einschrän kungen, auch all den Gemeinden übertragen, die, ohne einen eigenen Grundsteuerbezirk zu bilden, mehr als 1000 Ein wohner haben. Die Grundsteuerbehörden und die genannten Gemeinden sind ferner zum Erlaß von Mietsteuerbeträgen für Gebäude (Gebäudeteile), deren Nutzungswert nicht mehr als 2000 Reichsmark beträgt, für das jeweils laufende Rech nungsjahr ermächtigt worden. sek (Wie es gemacht wird:) „Der Film", Zeit schrift für die Gesamtinteressen der Kinematographie, Verlag Max Mattisson, Berlin SW 68, Ritterstraße 71, bringt in Nr. 3, Jahrgang 13, unter der Ueberschrift „Hilde Schellers Glück und Ende" einen geharnischten Protest gegen die Ab sicht, in einem Laufbilde das Leben der Steglitzer höheren Tochter veranschaulichen zu lassen. Voll Freude über das mannhafte Auftreten legt man das Blatt zunächst aus der Hand, bis man auf der Rückseite eine Riesen-Anzeige im Format 41 : 27 cm entdeckt, die wohl eine gute Einnahme bedeutet: Entgleiste Jugend? Die Beichte eines Gymnasiasten. Eine Schüler-Tragödie unserer Zeit. Erstklassige Regie. Der große Prozeß wird von Millionen Deutschen in den Tages- zerlungen gelesen! S -M.-Film, Berlin SW 48, Friedrichstr. 218. Kamenz (Autounfall.) Am Sonnabend abend in der 8- Stunde ereignete sich an der Ecke Nord- und Grenzstraße ein Autounfall, der glücklicherweise keine ernst lichen Folgen batte. Das Auto eines hiesigen Arztes kam von der Moltkestraße her und wollte nach der Grenz- stroße zu fahren. Beim Ueberqueren der Nordstraße prallte der Wagen mit dem von Bernbruch kommenden Friebelschen Lastkraftwagen zusammen, wodurch das Personenauto umge worfen wurde. Beide Wagen erlitten Beschädigungen, konn ten aber abtransportiert werden. Die Führer kamen ohne Verletzungen davon. Die Unfallstelle hatte eine zahlreiche Menschenansammlung zu verzeichnen. — (Zu einem Zu sammenstöße zwischen zwei Motorrädern) kam es am Sonntagnachmittage in der Nähe des Gasthofes „Goldene Sonne". Beide Fahrer und ebenso ihre Näder erlitten zum Glücke keinen Schaden, so daß beiderseits die Fahrt fortgesetzt werden konnte. Pulsnitzer Tageblatt. — Dienstag, den 21. Februar 1928. Seite 2 sowie den wissenschaftlichen Verbänden zu, die 100 Kandidaten benenne« Der groß« faschistische Rat stellt aus der Liste der Dor- geschlagenen eine Wahlliste zusammen, wobei er berechtigt ist, von sich aus Vertreter der Wissenschaft, Kunst, Literatur und Politik in Ergänzung der Vorgcschlagrnen Kandidaten aus die Liste zu setzen. Die Kandidatenliste wird dann in einem Verordnungsblatt veröffentlicht. An drei aus die Veröffentlichung solgenden Eonn- findet dann die Wahl statt. Italien bildet dabei einen einzigen Wahlbezirk. Wahlberechtigt find Verehelichte mit Kindern vom 18. und Ledige vom 21. Lebensjahr ab. Die Wahl ist gültig, wenn die Liste über die Hälfte der abgegebenen Stimmen aus sich ver- einigt. Andernfalls müssen spätestens nach 45 Tagen neue Wahlen stattfinden, wobei ollen Organisationen mit über 5000 Mitgliedern das Recht zur Ausstellung von Kandidatenlisten ohne Prüfung durch den großen faschistischen Rat zusteht. Paris und die Genfer Sicherheits- Verhandlungen Paris, 21. Februar. Dle diesigen politischen Kreise ver folgen mit großer Aufmerksamkeit die am Montag eingeleitcten Berotungen des Genfer Sicherheitsausschuffes. Man ficht in der Tatsache, daß Deutschland nicht wie die anderen Länder seinen Vertreter in der Vorbereitenden Abrüstungekommiston, sondern Herrn v. Simson in den Dicherdeitsausschuß delegierte, die deutsche Absicht, die Priisung der Sicherheitssrage deutlich von der des Abiöstungsproblems zu trennen. Was die Hal tung Großbritanniens bei den gegenwärtigen Beratuncen onbe langt, so nimmt man in Paris an, daß sich der englische Brr- tretrr im Rahmen der Richtlinien des englischen Sicherheit- memora ndums ballen wird. In diesem Zusammenhang unterstreicht die Pariser Presse mit auffallender Schärfe den negativen Cha rakter der englischen Sicherhcitspolitib, die besonders bezüglich der Anwendung des obligatorischen Schiedsgerichtsverfahrens schwer aus den Beschlüssen der Proper Konferenz gelvstct habe. Man glaubt allgemein, daß die Sowjetunion, trotz der Be schickung der Genfer Tagung durch Beobachter, einen tätigen Anteil an den kommenden Debatten nehmen wird. Ri-mmena«. (Ein Verkehrsunfall) hat sich I am Sonnabend nachmittag gegen 4 Udr auf der Staatsstraße zwischen Rammenau und Geißmannsdorf, etwa 30 Meter vom Feldschlößchen entfernt, ereignet. Der Unfall hatte fol gende Ursache: Drei Radfahrer fuhren nebeneinander. Hinter ihnen kam ein Auto, dessen Führer kräftig hupte. Zwei der Radfahrer sind anstatt nach rechts nach links eingebogen. Der Führer des Kraftwagens, der die Straße in der Mitte und rechts frei hatte, versuchte die Radfahrer zu überholen und im letzten Augenblick, als der Wage in unmittelbarer Nähe der Radfahrer war, bog der eine Radfahrer, der auf der linken Straßenseite fuhr, wieder nach rechts und geriet so direkt vor das Auto Der Kraftwagenführer, der den un vorsichtigen Radfahrer nicht überfahren wollte, lenkte seinen Wagen rechts an einen Straßenbaum, der umgefahren wurde. Der Wagen wurde schwer beschädigt, während der Radfahrer mit leichten Verletzungen davonkam. — Dieser Unfall, der wiederum durch die Disziplinlosigkeit eines Rad fahrers entstanden ist, gibt zu erneuter Mahnung Anlaß. Es ist nicht immer der Fall, daß ein derartiger Unfall nur Materialschaden verursacht, sondern auch Menschenleben kostet. Im Auto saßen drei Personen, deren Leben auf dem Spiele stand. Dresden. (Taschendiebe beim Faschings umzug.) Der Faschingsumzug am Sonntag hat Taschen dieben reichlich Gelegenheit gegeben, ihr unsauberes Hand werk auszuüben. So wurden in der inneren Stadt in fünf Fällen Frauen die Geldtäschchen mit Inhalt entwendet. Dresden. (Der Landesvertreterlag der DVP. zur Kleinrentnerfrage.) Der Sächsische Landesvertretertag der Deutschen Volkspartei nahm im Verlauf seiner Sitzung einstimmig eine Entschließung zur Kleinrentnerfrage an, in der eine wesentliche Erhöhung des im Notprogramm der Reichsregierung zur Unter stützung der Kleinrentner vorgesehenen Betrages ge fordert und die Teillösung des Notprogramms ausdrück lich als eine Notmaßnahme gekennzeichnet wird. Die end gültige reichsgesetzliche Regelung der Kleinrentnerfrage sei von der Deutschen Volkspartei wie bisher auf der Grund lage eines Rechtsanspruchs der Rentner energisch weiter zu erstreben. Diese Entschließung wurde mit einer aus führlichen Begründung d»e Reichstagsfraktion der DVP. übermittelt. Bautzen. (Zahlungsschwierigkeiten des Bautzncr Keglerheims.) Das Bautzner Keglerheim G. m- b. H. ist in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Das Heim, das mit einem Kostenaufwand von 500 000 RM errichtet und erst am 3. Oktober v. I. eröffnet worden war, hat seine Gläubiger um ein Moratorium gebeten, da die Bau- und Einrichtungskosten sich als wesentlich höher als vorhergesehen, herausgestellt haben. Der Betrieb wird aufrechterhalten. Leipzig, 20. Februar. (10000 Aus st eiter auf der diesjährigen Leipziger Frühjahrsmesse!) Der Di rektor im Leipziger Mebamte, Voß, hat heute vor einer Konferenz in« und ausländischer Presse, ertrctcr über die kommende Leipziger Frühjahrs messe und über die Bedeutung der Organisation des Leipziger Meß amtes für die Exportpropagonda gesprochen. Direktor Boß teilte dabei u. a. mit, daß die diesjährige Leipziger Frühjahrsmesse von 10000 Aus stellern aus dem In- und Auslande beschickt werden wird. Großes Interesse erweckt namentlich auch die vom Reichsverband der Automo- bilindustrie veranstaltete große „Internationale Automobilausstellung von Last- und Sonderfahrzeugen" in Halle 7 des Ausstellungsgeländes. Wissenswert aus den Ausführungen des Direktcrs Boß ist auch, daß e wa 75 britische Firmen zur Frühjahrsmesse ausstellcn werden. Was die Exportpropaganda der Leipziger Messe betrifft, so wurde zu diesem Thema fkstgistellt, daß das Prvpagandamatcrial sür die Frühjahrs messe in 17 Sprachen an etwa 420000 Interessenten in aller Welt verschickt wurde. Daneben wird auch noch eine individuelle Bearbeitung aller als Interessenten sür die Leipziger Messe — sei cs als Aussteller oder als Einkäufer — in Betracht kommenden Firmen und Persönlich, lichkeiten durchgeführt. Der Erfolg dieser Arbeit ist ebenfalls schon einwandfrei sestgestellt. Eine Rundfrage des Instituts für Konjunktur« forschung hat zu dem Ergebnis geführt, daß 45 Prozent der Leipziger Aussteller zu mehr als einem Drittel Exportabschlüsse aus der Leipziger Messe bisher getätigt haben. Weitere 38 Prozent der Aussteller sind mit einem Viertel bis einem Drittel ihres Gesamtumsatzes am Export interessiert und bei den übrigen 17 Prozent geht der Anteil des Exports am Gesamtumsätze nicht unter ein Zehntel hinab. Der L'uslär.der- besuch der Leipziger Misse ist von 22 500 auf den beiden Messen von 1924 auf 35 275 auf den beiden Messen des Jahres 1927 gestiegen. Leipzig. (Zielfahrt des Allgemeinen Deutschen Automobilklubs (Adak) und des Leipziger Automo« Der „Corriere della Sera" über die Be ziehungen zwischen Deutschland u. Italien Mailand, 20 Februar. Der „Torriere della Sera' erklärt in einem anscheinend offiziös inspirierten Artikel, Deutschland nehme Italien gegenüber eine Haltung ein, die zwar nicht gefährde aber auch nicht entscheide. Italien habe Zeit zu warten bi« r« Deutsch land angenehm sei, seine Beziehungen zu Italien mit etwas Eifer zu regeln Das Blatt sagt weiter, daß Deutschland keine Kolonien oder Mandate beanspruchen bürst, bevor nicht die gerechten An sprüche Italiens erfüllt seien. In der Südtiroler Frage bestehe kaum ein ernster Gegensatz Weiter deutet das Blatt nur ganz leise hie Möglichkeit einer A nkerung in der bisherigen Haltung Italiens in der Anschlußsrage an, wenn Deutschland Italien in allen gewünschten Fragen zu W llen sei Das Blatt schildert dann in recht düsteren Farben die Aussichtslosigkeit einer dauerhaften i Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich und sieht als Be ! weis dasvr an, daß der Deutsche in den Augen der Franzosen immer zu einem Boche werde, wenn er sich nicht ruhig verhalte. Italien trachte wie schon die Unterzeichnung de« Rheinpaktes beweise kei neswegs danach aus den Gegensätzen zwischen Frankreich und Deutschland Vorteile ziehen, aber es sei auch nicht gewillt, die Kosten der deutsch-sranzöfischen Veiständigung zu bezahlen. Jur Annahme der Eigentumsvorlage New Bork, 20. Februar. Die Annahme dec Eigentums- Vorlage erfolgte nicht In namentlicher Abstimmung. Die Vor lage geht nunmehr der Kongrcßkommtfsion zu und wird nach ihrer dortigen Erledigung dem Präsidenten Coolst ge zur Unter zeichnung vorgclegt. Aus der Debatte ist noch nachzuttagen, daß der Repu blikaner Howell-Nebraska gegen die E gsniumsvorlage Stellung nahm, weil sie in gewissen Punkten einer Beschlagnahme gleich käme und den amerikanischen Grundsätzen widerspräche. Las gesamte deutsche Eigentum sollte zurückgegeben werden. Der Demokrat Fletcher-Florida erklärte, er werde den Antrag stellen, baß die für Schiffe und Radiopatente ausgesetzten 100 Millio nen Dollar auf 75 Millionen Dollar herabgesetzt werden. I bilklubs e. V. zur Leipziger Frühjahrsmesse I9,'8? ' Anläßlich der Internationalen Automob-lausstellnng für Last» »nd Sonderfahrzeuge auf der Leipziger Frühjahrsmesse veranstalten am 10. und 1l. März der Allgemeine Deutsche Automobilklub (Adak), der Leipziger Automobilklub e. B. und da« Leipziger Messeamt eine Auto zielfahrt nach Leipzig, die den Namen „Leipziger Mcssesahrt 1923" trägt. Die Fahrt ist für Renn- Sport- und Tourenwagen offen. Preise werden nach der Höchstzahl der zurückgclegten Kilometer, wobei die kleinste zu bewertende Strecke 150 Ki omeler beträgt und an die jungen verliehen, deren Wohnort in der Luftlinie gemessen, von Leipzig am weitest n entfernt liegt und zur Teilnahme an der Mcssesahrt Ms Startort benutzt worden ist. Das sächsische Staatsministerium und der Rat der Stadt Leipzig haben Ehrenpreise gestiftet Die Fahrt darf frühestens am 2. März beginnen und muß am 10. März zwffchen 12 und 16 Uhr am Ziele, dem Bölkeischlachtd-nkmal in Leipzig, beendet sein. Am 10 März, abends 20 Uhr findet im groß-n Fsstsaale des Deutschen Buchhändlerhauses und im A schluß an cin gemeinsames Abendessen die Prcisverteilung statt. Am Sonntag, den 11. März ist eine Korsofahrt vorgesehen, die auf dem Gelände der Technischen Messe endet. Chemnitz. (Mord oder Selbstmord.) Am Sonntag wurde der 32 Jahre alte Steinsetzer Rudolph in seinem Garten in der Gartenkolonie „Erholung" tot aufgefunden. Der Tote lag in einem metertiefen Wasserloch mit dem Kopfe nach unten. Um seinen Hals war eine Schlinge gelegt und beide Hände waren zu sammengebunden. Rudolph war Kassierer der Ortsgruppe Chemnitz des Verbandes der Steinarbeiter. Ob Rudolph einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist oder ob er, wie nach dem Befunde am Orte wahrscheinlich ist, aus irgend einem Grunde Selbstmord verübt hat, müssen die polizei lichen Ermittlungen ergeben. Aue. (Keine Aussperrung von Metall arbeitern.) Bekanntlich hat der Gesamtverband Deut scher Metallindustricller zur Abwehr des Streiks in der mitteldeutschen Metallindustrie beschlossen, falls bis zum 22. Februar keine Einigung zustandekommt, auszusperren. Diesem Beschluß ist auch die Vereinigung Sächsisck)er Me- tallindnstrieller beigetreten. Im Bezirk Aue-Schwarzen- berg wird jedoch vorläufig keine Aussperrung vorgenom- men, da der Verband der Metallindustriellen des Westerz. gebirges in Aue keinem der obengenannten Verbände an geschloffen ist. Das gleiche trifft auch sür die Bezirke Annaberg und Döbeln zu. WochMndsahrt K. v. L. ins LieseWbilge. Nachdem der in der letzten Monatsverkammlung des O v. H. Ortsgruppe Bautzen gebotene Lichtbllder-Borlrag die Mitglieder und Freunde des Q v. im Geiste in die Winterpracht des Ricic»gebirges versetzt hatte, brachte die angrkündigte Wochenendfahrt eine flohgestimmte Reisegesellschaft nun am 11. und 12. Februar dort hin. 25 Wochen endfahrer aus Bautzen und 35 aus verschiedenen Orten des Gaubezirks Bautzen-Zittau trafen Sonnabends >/,8 Uhr abends in Krnmmhübel ein. Dort wurde im schönen (I. v. X. Erholungsheim „Waids-ieden" Quartier genommen. Der Wettcrgott schien allerdings ob des Be suches zu zürnen, denn die Ankömmlinge wurden mit einem Sturm empfangen, der den Weg vom Bahnhof fast unmöglich machte. Im Heim angclangt, aufs freundlichste ausgenommen und mit einem kräf tigen Abendbrot gelabt, machte sich bald wieder echte Wochenendstim» mung Platz, sodaß man sich zu Mitternacht nur ungern von dem im Gebirge üblichen Baudcnrummel trennte. Die Nacht über schneite es unaufhörlich, der Sturm legte sich, und als die Neugierigsten schon beim Morgengrauen ihre geheizten Zimmer Verläßen, war eine selten schöne Winterlandschast zu schauen. Nach dem Frühstück ging es bei herrlichem Ncu chnee durch Krumm- Hübel-und Brückenberg nach der Kirche Wang; von dort nach dem Hochgebirge. Die fröhliche Rast in der Schlingel- und in der Ham pelbaude verging viel zu schnell, noch schneller aber die Talfahrt mit dem Rodelschlitten. Sie war sür die Teilnehmer ein ganz besonderer Genuß. In Krnmmhübel wartete bereits das Mittagessen, um mit gro ßem Appetit verzehrt zu werden. Anschließend sand eine Tagung der Bildnngsobleute des Gaubzirkcs statt, die vom Gaubezirks-Bildungs obmann Fritz Kruschwitz-Bautzen geleitet wurde. Als besondere Gäste dazu waren n. a. der Leiter dcS Bildungswesen« im Reiche, Herr Georg Borchardt-Berlin, der GaubildungSobmann Herr Fritz Mlynarczyk- Leipzig und der Gaubezirksvorsteher Herr Paul Bürger Herrnhut an wesend. Den übrigen Teilnehmern stand der Nachmittag zur freien Verfügung, der dann auch redlich für die Freuden des Winters aus genutzt wurde: Zum Rodeln, zu Schnecbachschlachten, zu Spaziergängen nach der Talsperre, der Teichmannbaudc nsw In geradezu glänzender Stimmung erreichten alle Teilnehm.r mit den Abcndzügen wieder ihre Heimatorte. Daß man auch im Winter Wochenendfahrten veranstalten kann und daß sie solch außer gewöhnliche Freuden und Erholung gtwähren, hatten viele der Teil nehmer bei Antritt der Reise nicht geglaubt Der große Anklang, den diese Wochenendfahrt gesunden hat, wird Anlaß sein zu einer zweiten Wochenendfahrt nach Rcichenberg/Jcschken.
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