Volltext Seite (XML)
lausende Jahr von der Festsetzung eines bestimmten Tages als Volkstrauertag für das Gebiet des Freistaates Sachsen Abstand genommen, da eine einheitliche gesetzliche Regelung dieser Angelegenheit sür das gesamte Reichsgebiet auch jetzt noch nicht getroffen ist. — (Von der Leipziger Wander-Ausstel lung.) Wie die Pressestelle der Landwirtschaftskammer mit teilt, sind sür die Tage der Ausstellung der Deutschen Land wirtschafts-Gesellschaft in Leipzig vom 7. bis 10. Juni eine Reihe von Sonderzügen nach und von Leipzig mit 33'/»'/» Ermäßigung geplant. Anmeldungen hierzu sind bis 1. April an die Landwirtschaftskammer, Dresden-A, Sidonienstr. 14, zu richten. Auch die Eintrittspreise für die Ausstellung selbst betragen in diesen Tagen vom 7. bis 10. Jnni im Vorver kauf nur 1,75 RM. Der Anmeldeschluß für die Beschickung der großen Gruppen der Feld- und Wirtschaftserzeugnisse auf der Leipziger Wanderausstellung der Deutschen Land wirtschafts-Gesellschaft ist auf den 15. Februar festgesetzt. Hierunter fallen auch die landwirtschaftlichen Nebengewerbe, die landwirtschaftlichen Hilfsmittel, Lehrmittel und Literatur, ferner die wissenschaftlichen Darstellungen aus dem Gebiete der Länderkultur einschließlich Vereins-, Genossenschasts-, Versicherungs-, Versuchs- und Unterrichtswesen.' Bedingungen werden abgegeben und Anmeldungen entgegengenommen von der Hauptstelle der Deutschen Landwirtschastsgesellschast in Berlin SW., Dessauerstraße 14. — Wiedereröffnung des Oswald Fried rich-Heims in Bad Elster.) Wie die Pressestelle der Landwirtschastskammer mitteilt, ist das Landfrauencrholungs- heim der Landwirlschastskammer sür den Freistaat Sachsen, das Oswald-Friedrich-Heim in Bad Elster, ab 6. Februar wieder sür Frauen, Witwen von Kammerbeitragspflichtigen, Angestellte und Beamte landwirtschaftlicher Körperschaften, weibliche Angestellte landwirtschaftlicher Betriebe und Mit glieder landwirtschaftlicher Hausfraucnvereine geöffnet. Soweit Platz vorhanden ist, können auch Männer aus den vorge nannten Kreisen Aufnahme finden. Der Tagespreis beträgt 2,50 RM mit Zimmerzuschlägen von 0,40 bis 1,50 RM. Halbe oder Vollfreistellen sind bei den Wohlfahrtsämtern oder bei der Landwirtschaftskammer, Dresden A., Sidonien- straße 14, zu beantragen. — sBe schmutzen der Sitzplätze auf der Eisenbahn) Von Reisenden wird oft über Beschmutzung der Sitzplätze in den Eisenbahnwagen durch das Auflegen der Füße auf die Bänke seitens rücksichtsloser Passagiere geklagt. Es wird daher besonders daraus hingewiesen, daß das Auflegen der Füße auf die Sitzplätze ohne Unterlagen (von Zeitungen, Decken und dergl.) untersagt ist. Die Schaff ner sind angewiesen, gegen derartige Verstöße einzuschreiten. Bei festgestellten Beschmutzungen der Sitzplätze wird eine Reinigungsgebühr erhoben. — (Der Vorstand des Deutschen Städle- tages) hat in seiner letzten Sitzung einstimmig beschlossen, zur Förderung der Publizität in kommunalen Fragen in kurzen regelmäßigen Zwischenräumen ^zunächst vierteljährlich) ausführliches statistisches Material zu veröffentlichen, das der Oeffentlichkeit ein selbständiges Urteil über die Finanzgeba rung der Städte ermöglichen soll. Es ist beabsichtigt, in diesen Veröffentlichungen eingehende Nachweise über den je weiligen Stand der kurzfristigen und langfristigen Verschul dung zu geben. Dabei sollen auch Angaben über die Ver wendung der Anleihemittel gemacht werden, insbesondere darüber, welche Beträge endgültig verausgabt sind bezw. in welchem Umfange noch Restmittel aus den Anleihen zur Verfügung stehen. Darüber hinaus hat der Vorstand des Deutschen Städtetages beschlossen, gleichfalls in kürzeren Zeitabschnitten eine Statistik über die Entwicklung der Steuer einnahmen der Städte aufzustellen. Die Ergebnisse dieser Erhebungen sollen in einer statistischen Beilage des „Städte tags" (der Mitteilungen des Deutschen Städtetages) veröf fentlicht werden. Erstmalig wird über das erste Vierteljahr 1928 berichtet werden' — (Aus dem Manuskript des Großfilms „Das deutsche Lie d".) Das Lied als W^gbegleiter und Wegbereiter ist uns im Leben eine derart selbstverständliche Erscheinung geworden, daß wir erst dann seinen unermeß lichen Wert begreifen lernen, wenn es uns durch äußere Umstände und Einflüsse einmal auf kurze Zeit entfremdet wird. Das Lied ist uns Wiegengabe und Erzieher, ist uns Tröster und Freudenwccker, ist uns Saatgut für alles Schöne und ein Erbe köstlichster Art, das wir halten und verwalten sollen, neuer Jugend zum Erquicken und kommendem Alter zur Erinnerung. Diesen Gedankengängen ha* sich das Manu skript des in Arbeit befindlichen kulturellen Großfilms „Das deutsche Lied" ganz besonders anacpaßt. In seinem mitt leren Teile birgt der Film „Das Lebenslied", aufgebaut aus einen reichen Strauß köstlichster Volkslicdergaben, die Werde gang des einzelnen von der Jugend bis ins späte Alter an guten und schweren Tagen zu begleiten. Wir wachsen alle noch einmal heran, sehen Jugend und Mutterglück, Schulzeit und Wanderjahre, Seßhastigkeit und glückhaftes Schaffen, Alter und wieder blühende Jugend. Längst verklungene und vergessene Weisen wollen Erinnerungen wieder erwecken, wollen die Liebe zum deutschen Lied fördern und erhalten, auf daß es auch da Wurzel schlage, wo noch vereinzelt ein Einsamer ohne Sang und Klang seine Straße zieht Sol cherart wird der Inhalt dieses Films, der kurz nach dem Wiener Bundesfest des Deutschen Sängerbundes im Früh- hcrbst d. I. zu lausen beginnt, zweifellos seine weitverzweigte Gemeinde finden. Großröhrsdorf. (Einbruch) Seit Jahresfrist ist im Feldschlößchen Restaurant mehrfach eingebrochen und verschiedene Sachen entwendet worden. Mit welcher Ver wegenheit der Dieb gearbeitet, geht daraus hervor, daß er sich auch Eingang ins Haus durch ein Dachfenster verschafft bat. Bei dem jüngsten Einbrüche wurde er gesehen und an gehalten. Bei seiner Befragung hat er sich den falschen I Namen Walter Schöne, Karlsplatz, beigelegt. Den Ermitt lungen der Gendarmerie ist es gelungen, in dem Dieb den 16 jährigen Arbeiter A. zu ermitteln. Ottendorf-Okrilla lEin Wasserwerk in Ottendorf) Das in der Judustriegemeinde nach den Plänen des Ingenieurs Weder iBantzen) neu errichtete Wasser werk wurde mit einer schlichten Feier eingewciht. Bürgermeister Richter übernahm das Werk mit einer eindrucksvollen Weiherede. Das Werk liefert einwandfreies Trinkrvosser, hat eine 16 Irm lange Rohrleitung und hat gegen 420 000 RM Kosten verursacht Dresden. (Spielplanünderung im Opern- Hause.) Am Donnerstag, den 9. Februar beginnt der Mo zart-Zyklus wegen Erkrankung von Frau Eugenie Burkhardt nicht mit „Jdomcus", sondern mit der „Hochzeit des Figaro". Anrechtsreihe 6. Anfang 7 Uhr. Dresden. („Juni in Dresden".) Bekanntlich ist das Jahr 1928 sür Dresden und seine Frcmdcnwcrbung von besonderer Bedeutung. Abgesehen von der Jahrhunderr- feier der Technischen Hochschule, aus deren Anlaß die dies jährige Jahresschau ihre Ausstellung „Die Technische Stadt" veranstaltet, steht die Sächsische Staatsoper im Zeichen eines bedeutsamen Jubiläums. Vor 50 Jahren wurde der jetzige Semper-Bau der Oeffentlichkeit übergeb-n. Auch der Sächsische Kunstverein blickt in diesem Jahre auf sein 100 jähriges Be stehen zurück und wird aus diesem Anlaß eine Reihe von wichtigen Ausstellungen zu bieten haben. Auf Anregung des Dresdner Verkehrsvereins Haden die maßgebenden Kreise eine großzügige und einheitliche Fremdmwerkchrswerbnng aus Anlaß dieses Jubiläumsjahres vereinbart. „Junr in Dresden" beißt das Schlagwort, das in Schrift und Plakat die regenden Fremden in Deutschland aus den Monat der „Kunst und Technik" in Dresden aufmerksam machen soll. Die Staats theater selbst planen für düsen Juni, in den auch die Jahr hundertfeier der Technischen Hochschule fällt, einen eigenen Festspielmonat mit besonders ausgewähltem Programm, über das Näheres in Kürze betanntgegeben werden soll. Dresden. (Lehrgang für evangelische Volksbildung.) Im Kirchlichen Bundeshaus in Krummenhennersdorf wird vom 4. bis 6. Juni ein kurzer Lehrgang stattfinden, den der Volksbildungsausschuß beim Evangelischen Landespresseverbande veranstaltet. Vor gesehen sind zwei Tage für die evangelische Volks büchereiarbeit, die übrige Zeit soll der Einführung in das Laienspiel dienen mit praktischer Anleitung. Dresden. (Landeskonferenz und Verwal tungsreform.) Der Verband Sächsischer In dustrieller, Ortsgruppe Dresden, veranstaltet am Mitt woch, dem 15. Februar, abends 8 Uhr, im Saale der Produktenbörse zu Dresden, Lüttichaustraße 34, einen Vortragsabend, bei welchem Staatsminister Dr. Apelt über „Länderkonferenz und Verwaltungsreform" sprechen wird. Ebersbach i. Sa. (Ein E i se n b a h n a n schl a g.) Amtlich wird gemeldet: Auf ungefähr zehn Meter vor dem Einfahrtssignal in Ebersbach i. Sa., Richtung von Neugersdorf, wurden am Donnerstag früh um 7 Uhr zwei Gleisverbindungslaschen mit sämtlichen vier Schrau ben und Muttern gelöst vorgsfunden. Die Reichsbahn- direktion Dresden hat eine Belohnung bis zu 300 Mark ausgesetzt für denjenigen, der den oder die Täter nam haft macht, daß ihre gerichtliche Bestrafung vorgenommen werden kann. Die Verteilung behält sich die Neichsbahn- direktion vor. Neustadt. (Beerdigung von Selbstmör dern.) -In der letzten Kirchgemeindevertretersitzung fand eine längere Aussprache über die Beerdigung von Selbstmördern statt. Bis jetzt war es üblich gewesen, bei Selbstmördern zur Trauerfeier nicht die Paren- tationshalle zu benutzen. Man faßte einen Beschluß, der dahin geht: Wenn beim Pfarramt offenkundig oder durch ärztliches Zeugnis ausdrücklich festgestellt ist, daß der Selbstmörder seine Tat im Zustand geistiger Unzurech- nungsfähigkeit begangen hat, sollen bei kirchlichen Beerdi- gungen Glockengeläut und in der Parentationshalle Be gräbnisrede und Gesang zulässig sein. Hochkirch. (In einen Spielmannszug ge- ahren.) Hier fuhr ein Motorradfahrer in einen Spiel- fmannszug der Freiwilligen Feuerwehr hinein. Dabei wurden zwei der Feuerwehrleute schwer verletzt. Auch der Fahrer, der keinen Führerschein besaß, und der Beifahrer wurden verletzt. Plauen. (Kampf mit Rohlingen.) Auf dem Rittergute Reinsdorf wurden der Rittergutspächter Münch und sein 30 Jahre alter Sohn mehrmals von einem Manne schwer bedroht. Als die Bedrohten dann den Hund auf den Angreifer gehetzt und seinen Namen er mittelt hatten, kam dieser mit zwei Männern zurück. Alle drei hatten mit Nägeln versehene Zaunlatten und Knüppel bei sich, während die Angegriffenen sich mit Heugabeln wehrten. Einer der Angreifer schleuderte dem Ritterguts. Pächter einen starken Knüppel an den Kopf, wodurch Münch eine schwere Gehirnerschütterung und Kopf verletzungen erlitt. Die Angreifer flohen dann, doch wurde einer unschädlich gemacht. Leipzig. (Die Deutsche Demokratische Partei Leipzigs hat als Spitzenkandidaten) für die kommenden Reichstagswahlen den NeichStagsabgeord- neten Gustav Schneider, Bundesvorsitzender des Gewerkschasls- bundes der Angestellten, ausgestellt. Der bishenge Vertreter der Leipziger Demokraten, Professor Goetz, tr:lt vom poli tischen Leben zurück. edes Ereignis in der Familie, wie Verlobungen, Ver mählungen, Geburten, Todesfälle bringt man zur Kenntnis seiner Verwandten und Bekannten durch eine Anzeige in dem beliebten und in Stadt und Land weitverbreiteten Familien - Blatt, dem Pulsnitzer Tageblatt Landesverein Sachsen im Reichsbund des Textil-Einzelhandels Dresden, 6 Februar. Der Landesverein Sachsen im Reichs- bnnd des Textil-Einzelhandels hielt dieser Taze unter Vorsitz des Han- delsge-ichtsialS G. Heinrich, Dresden, eine gemeinsame Sitzung des Vorstandes, der Vorsitzenden der Ortsgruppen und der Vertrauens männer im Palasthotel „Weber" ab, d e sehr gut besucht war. Der Vorsitzende gedachte bei der Begrüßung in warmen, herzlichen Worten des am 10 Januar verschiedenen Vorstandsmitgliedes, Handelsgerichts- rats Rich. Mox Hecht, Dresden, inssen ganze Arben und Mühe gerade dem Relchsbunv des Textil Einzelhandels und insbesondere dem Landes- Verein Sachsen gewidmet war. Der geschäfts ührende Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen, Professor Dr. Kastner, Dresden, sprach über das Thema: „Rückblick und Ausblick". Er betonte vor allem den großen Wert d r Arbeit des Ausschusses sür wirtschaftliche Verwaltung im Rcichskurato-ium sür Wirtschaftlichkeit auf dem Gebiet der Rationalisierung des Warcnhandels. Der Ausschuß behandelte das Problem nach den Fragen: Kosten und Aufschlag im Warentandel, die Nutzung der menschlichen Klüfte im Handel, die Kopitolausnutzung nnd die Einflüsse der Konjunklurschwan- klingen auf den Warcnbandel. Zu den einzelnen Fragen ist kurz zu bemerken: Der Ei zclhandcl hängt von dec Preisbiwegnng seiner Vor- lieferanren ab, aus die er keinen Einfluß hat. Eine große Rolle spielen hier auch die Lieferungsbedingungen. Bei der Frage der Ausnutzung der menschlichen Kräfte im Handel sei vor allem die rationelle Kunden bedienung von außerordentlicher Wichtigk it. W r lebten gegenwärtig in einer „ei borgten" und einer „Mcngen">Konjunktnr. Der an sich vergrößerte Umfatz präge sich nicht in den Preisen und ebenso nicht in den Einnahmen aus. Auch die Kapitalbildung des Einzelhandels habe sich dnrch diese Konjunktur keinesfalls verbessert. Der Einzelhandel dü.fe jetzt nicht die Hände in den Schoß legen. Die Konflikte in den eigenen Reihen seien ausj»sch-Nten, nm mit aesch offener Front den Kampf führen zu können für die Gcw nnung des Kunden, um ihm zu zeigen, daß ter E nzclhandel vom größten bis ^um kleinsten der sür ihn gegebene Bcrsorgcr sei. Rationellste nnd sparsamste Verwaltung im Innern sei nölig. Jede Erhöhung der Steuern hemme naturgemäß die wirtschaftliche Eniwicklungsmöglichkeit. Die Fragen von Kosten und Ausschlag in Warenhandel seien Lebensfragen des Einzelhandels, Kernfragen der Wirtschaft. Engster Zusammenschluß sei nötig, um die Aufgaben der Gegenwart zu erfüllen. Im Anschluß an den Bortrag berichtete Dr. Steckhan über die Maßnahmen d.S Landesveceins Sachsen und der Sächsischen Einzel» handelsgemeirschast gegen die in letzter Z it mehrfach austretcnden Grvßhansnrer. Professor Dr. Kastner berichtete über die geplante Aen» derung der Gewerbeordnung, der allseits zngcstimmt wurde. Eingehend erörtert wurde die Frage ver Berechnung der Verpackungsspcsen seitens der Fabrikanten. Ferner besprach man die stalistischcn Erhebungen des Reichsbundcs des Textil-Ein elhande s, die Frage der Rabatte an Schneiderinnen. Neber die neuen Bestimmungen bczügl'ch der Bcwer« tnng des Warenlagers berichtete Dr. Steckhan He sächsische Gesandtschaft in München. Die Neubesetzung des Gesandtenpostens ist jetzt erfolgt, nachdem die beteiligten süddeutschen Regierungen ihr Einverständnis mit der beabsichtigten Besetzung er klärt haben. Das Gesamtministerium hat beschlossen, den bisherigen Legationsrat erster Klaffe im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, Dr. E r i ch Gott schald, zum sächsischen Gesandten bei den süddeutschen Regierungen mit dem Sitz in München zu ernennen. Aus Anlaß der Ernennung des neuen sächsischen Ge sandten In München hatte ein sächsisches Blatt auf den Schieckschen Vorschlag verwiesen, der empfiehlt, die Mün chener Gesandtschaft auf die Dauer nicht aufrechtzn- erhalten. Dazu bemerkt die Sächsische Staatszeitung, daß Herr Schieck selber zugebe, daß die sächsische Vertretung bei den süddeutschen Staaten nicht zu unter schätzende Vorteile bringe, zumal in einer Zeit, in der die Neugliederung des Reiches und eine gesamte deutsche Verwaltungsreform im Vordergrund des Inter esses stehe. Wie stark diese Interessen in anderen Staaten sind, zeige am besten Preußen; denn Preußen hat erst in allerletzter Zeit seine Münchener Gesandtschaft umorgani- siert und erweitert. Ministerpräsident Braun hat es sogar für zweck dienlich gehalten, bei der Eröffnung dieser Gesandtschaft selber anwesend zu sein und dabei darauf hinzuweisen, daß er persönlich zwar Unitarier sei, daß er aber, solange die Länder im Reiche nicht aufgegangen seien, die Auf rechterhaltung der Gesandtschaft für unbedingt notwendig halte. Diese Auffassung verträte auch die sächsische Re gierung. Neuwahlen bereits im Mai? Grund: Scheitern der Schulgesetzverhandlungen. In den letzten Tagen haben zwischen den maßgebenden Führern der Regierungsparteien die ersten unverbindlichen Besprechungen über die Frage der Neuwahlen stattgesunden. Der Entschluß zu den Besprechungen ist in dem Scheitern der Konrpromißverhandlungen der Kabinettsmitglioder übev die Simultanschule zu seheu. Nach einer füllen Vereinbarung im Kabinett und zwischen den Regierungsparteien wird die Zweite Lesung de q Neichsschulgesetzes im Bildungsausschuß des Reichs tages, auch wenn der Ausschuß schon in der nächsten Woche wieder zusammenberufen werden sollte, in den entscheidenden Fragen nicht vor Mitte April wieder ausge nommen werden. Für den Fall, daß dann dis Verhand lungen endgültig scheitern sollten und eine Koalitionskrisis entsteht, hat man sich in unverbindlicher Weise über die Mög lichkeit von Nenwahlen ausgesprochen. Dabei sind sehr weit auseinandergehende Auffassungen aufgetreten. Schließlich würde aber, wenn es Mitte April zu einer Krisis der Koa lition kommen sollte, die Entscheidung über die Auflösung des Reichstages vom Reichspräsidenten abhängen, Großer Empfang für den König von Afghanistan. Berlin. Die deutsche Regierung ist jetzt offiziell davon unterrichtet worden, daß der König von Afghanistan vom 21. Februar bis zu>m 5. März in Deutschland sich aufhalten will und daß er am 21. Februar in Berlin eintrifft. Da sich die Regierung entschlossen hat, das Prinz-Albrecht- Palais in der Wilhelmstraße als Wohnung für den König von Afghanistan einzurichten, hat man mit der Ausarbei tung eines besonderen Zeremoniells begonnen. Die deutsche Regierung ist der Ansicht, daß der Besuch eines Souveräns in der Reichshauptstadt ans naheliegen den politischen und wirtschaftlichen Gründen mit besonderen