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Nr. 29. Pulsnitzer Tageblatt. — Freitag, den 3. Februar 1928. Seite 2. sprechen über: „Das schulpflichtige Kind und die Mutter" und abends 8 Uhr wird Frau Dr. Käthe Kaiser-Leipzig be handeln: „Das evangelische Haus und sein Sonntag". Die selbe Rednerin wird Dienstag vormittag ff, 9 Uhr sprechen über: „Das erwachsene Kind und die Mutter", und ff,12 Uhr wird Frau Oberlehrer Hantusch als letzten Vortrag bringen: „Die religiöse Beeinflussung des Kindes durch die Mutter". Es wird, wie aus dem Vorhergehenden ersichtlich ist, ein sehr wichtiges Gebiet unseres häuslichen Lebens, des Volks lebens, der Kirche zur Verhandlung stehen. Uud wen ginge das mehr an als unsere Mütter, besonders unsere jungen Mütter? Darum seien alle Mitglieder unserer Frauenvereine aufgefordert. dieser Tagung, wenn nicht alle zwei Tage, so doch wenigstens den einen Nachmittag oder den anderen Vormittag zu schenken. W.enn die Tagung in Kamenz der vor zwei Jahren in Pulsnitz abgehaltenen ähnlich wird, dann wird keine Teilnehmerin es zu bereuen haben, mitgehört und mitberaten zu haben. Darum zahlreich kommen, zumal die Verbindung von Pulsnitz nach Kamenz leicht und bequem ist. (Abfahrt Montag: 2 Uhr, Dienstag: früh ffi8 Uhr.) Pulsnitz. (Dienstjubiläum.) Herr Direktor Geißler von der A.-G. Ueberlandkraftwerke Pulsnitz konnte am 1. dss. Mts. sein 25 jähr. Dienstjubiläum feiern. Aus kleinen Anfängen heraus hat er das Werk seit dem Jahre 1903 durch Umsicht und rastlose, unermüdliche Arbeit zu seiner heutigen Blüte gebracht und hat sich dadurch unbe stritten große Verdienste um unsere Stadt erworben. Die Glückwünsche der Stadt überbrachten der stellv. Bürgermeister Herr Stadtrat Beyer und Herr Stadtverordneten - Vorsteher Zimmermann. Beide Herren widmeten dem Jubilar herz liche und ehrende Worte. Herr Stadtrat Beyer sprach sodann als Vorsitzender des Aufsichtsrates der A.-G. Herrn Direktor Geißler die vollsten dankbaren Anerkennungen verbunden mit den herzlichsten Wünschen des Aufsichtsrates für seine bisherige erfolgreiche Tätigkeit aus, unter gleichzeitiger Ueber- reichung eines sinnvollen Ehrengeschenkes. Die dem Jubilar weiter von allen Seiten zugegangenen Ehrungen legen be redtes Zeugnis von der Beliebtheit des bewährten Führers ab. Auch wir beglückwünschen Herrn Direktor Geißler zu diesem Ehrentage; möge es ihm vergönnt sein, noch recht lange segensreich und arbeitsfreudig an der Spitze des von ihm geleiteten Unternehmens zu stehen. Pulsnitz. (Die Sächsische Landesbühne), Leitung Maximus Rene schreibt uns: Infolge einer plötz lichen ernsten Erkrankung eines Hauptdarstellers macht sich leider eine Aenderung im Spielplan der für den 5., 8., 9., und 10. Februar vorgesehenen Gastspiele der Sächsischen Landesbühne nötig. Es gelangen zur Aufführung anstelle des für Mittwoch, den 8., abends angesetzten Lustspiels „Der Geizige" das 5aktige Trauerspiel „Sappho" von Franz Grillparzer und anstelle von „Schneider Wibbel" am Frei tag, den 10. das 3aktige Lustspiel „Liebe und Trompeten blasen" von Hans Sturm und Hans Bachwitz zur Auffüh rung. Die anderen angekündigten Vorstellungen „Der Raub der Sabinerinnen", „Der Ehestreit" und „Rotkäppchen" bleiben unverändert. Ueber die beiden neuangesetzten Stücke wird in einer der nächsten Nummern berichtet werden. Pulsnitz. (Sprechtag.) Der Bezirksfürsorgever band, Ableitung Kriegersürsorge, Kamenz hält am Dienstag, deu 7. Februar 1928, nachmittags ff,4 bis 6 Uhr im Rats keller zu Pulsnitz, 1 Treppe, Sprechtag ab. Es werden Versorgungs- und Fürsorgesachen erledigt und entsprechende Anträge und Gesuche entgegengenommen. Bedürftige Vete- teranenbeihilfenempfänger aus früheren Kriegen können eben falls dort vorsprechen. — (Aus dem Gemeinsamen Ministerial blatt.) Das Gemeinsame Ministerialblatt vom 31. Januar Nr. 2 enthält eine Verordnung über Erhöhung der Bezüge von Altruheständlern, sowie Mitteilungen über falsche Hun dert- und Zehn Rentenmarkscheine und über falsche Remnickel- 50-Pfennigstücke. Außerdem liegt dem Blatt das Inhalts verzeichnis für Jahr 1927 bei. — Das Ministerial blatt für die Sächsische Innere Verwaltung Nr. 3 vom 1. Februar bringt Bestimmungen zum Verwal tungskostengesetz, über die Gebühren im Mahnverfahren, zur Portoersparnis und zum Lastenausgleich, sowie Richtlinien für die Entschädigung der nichtberussmäßigen Bürgermeister und Standesbeamten, ferner eine Mustersatzung für Jagdge nossenschaften, Verordnungen betreffend Anliegersiedlungen, über den Verkehr mit landwirtschaftlichen Grundstücken, über Gewerbesteuererklärungen 1928 und schließlich über Unfall anzeigen. Außerdem werden die Perjonalveränderungen in der Polizeiverwaltung bekanntgegeben. — Das Verord nungsblatt des Sächsischen Ministeriums für Volksbildung Nr. 3 vom 1. Februar enthält Verord nungen über den Ausbau der Berufsschulen im Schuljahr 1828/29 und über Abhaltung von Prüfungen für Werk lehrer und Werklehrerinnen am Werkseminar in Leipzig. — (Die Schulferien 1928.) Das Volksbil dungsministerium hat die Ferien an den Schulen für 1928 wie folgt festgesetzt: Osterferien vom 31. März bis mit 14. April, Psingstferien vom 26. Mai bis mit 2. Juni, Sommerferien vom 12. Juli bis mit 18. August, Herbst ferien vom 23. September bis mit 6. Oktober, Weihnachts ferien vom 22. Dezember 1928 bis zum 5. Januar 1929. — (Mütterberatungen.) Freitag, den 10. Febr. finden folgende Mütterberatungen statt: Obersteina, nachm. ff,4 Uhr in der Schule, Niedersteina, nachm 4 Uhr in der Schule. Arzt wird anwesend sein. Kame«z. (Nach dem Tätigkeitsbericht der Gendarmerie der Amtshauptmannschaft Ka menz) sind im Monat Januar von den Gendarmerie- und Kriminalbeamten der Amtshauptmannschast Kamenz 553 An zeigen erstattet worden. Sie verteilen sich auf nachstehend genannte Fälle: 1 Sittlichkeitsverbrechen, 4 Beleidigungen und Körperverletzungen, 41 Diebstähle und Unterschlagungen, 1 Erpressung, 13 Betrugs- bezw Urkundenfälschungsfälle, I Räumung des Rheinlandes wünschten. Lhopiteau von der Rechten glaubte feststellen zu können, daß Deutschland immer größere Ansprüche erhebe; Briand habe es für notwendig gefunden, den Völkerbundspakt durch den Pakt von Locarno und durch Schiedsgerichtsabkommen zu ergänzen, die Gefahr bestehe aber auf dem Balkan und im Osten Deutschlands weiter. Die Deutschland zu gewährenden Konzessionen zur Siärkung der demokratischen Strömung in Deutschland seien ver gebens uud so gebe es eben für Frankreich keine anderen Garantien als die Aufrechterhaltung der Besatzung. — De Jouvenel leitete seine Aus führungen mit der Szent Gotthardt« Asiäre ein, um zu beweisen, daß das bisherige Vorgehen des Völkerbundes in Jnvestigationsfragen keineswegs genüge. Die ganze in Genf vertretene französische Auf fassung über die Abrüstung und die internationale Kontrolle stünde auf dem Spiel. Die moralische Sicherheit sei für die militärische Abrüstung unerläßlich Paul Boncour habe mit seiner Forderung einer inter« nationalen Kontrolle im Rheinland Deutschland keineswegs erniedrigen wollen. Zur Räumungsfrage erklärte dec Redner, daß die französische Politik in dieser Frage nur dann von Erfolg gekrönt sein werde, wenn cs ibr grillige, die französische Sicherheit über 1935 hinaus garantiert zu sehen. Man brauche sich nur vorzustellen, daß das Rheinland ge räumt w rden könnte und tags darauf der Dawesplan nicht mehr funkt onieren würde, um zu erkennen, daß das interalliierte Schulden problem und das Reparationsproblem eng zusammeahängen und die Besetzung des Rheinlandes von finanzieller Bedeutung sei. Es sei nicht die Schuld Frankreichs, wenn England und Italien sich einem Ostpakt nicht anschließen wollten. Es sei aber notwendig, daß sie einem neuen internationalen Pakt, über den die Verhandlungen sich nicht mehr ver zögern ließen, mit unterzeichneten und daß der Frieden nicht nur am Rhein, sondern auch an der Weichsel galantiert werde. Deutschland möge sich diesem Pakt anschli-ßen, worauf Frankreich nicht zögern würde, daß Rheinland zu räumen. — Chenenbenoit von der gemäßigten Rechtem erklärte u. a, daß Stresemann einer internationalen Kontrolle im Rheinlande bis 1935 anstelle der Besitzung zustimme, über 1935 hinaus aber nich s von einer Kontiolle wissen wolle. Dies sei eine schwer wiegende Erklärung, die von Frankreich nicht übersehen werden dürfe. 1 Sachbeschädigung, 2 Brandstiftungen, 1 Jagdvergehen, 5 grober Unfng bezw. Ruhestörungen, 1 Betteln und Land streichen, 54 straßenpolizeiliche Uebertretungen, 8 gewerbe- polizeiliche Uebertretungen, 41 Verletzungen sonstiger Straf bestimmungen, 7 Ausschreibungen in Fahndungsblättern, 23 Nachtragsanzeigen, 350 sonstige Anzeigen. Festgenommen wurden 4 Personen wegen Diebstahls, Bettelns und Gesucht werdens. Von Diebstählen kamen 11 schwere und 33 ein fache zur Anzeige. Davon fanden 29 ihre Erledigung. — Auf den Wandererherbergen erhielten im Januar 478 Personen Tages- bezw. Nachtverpflegung. Baatzen (Verhängnisvolle Folgen) hatte die Unachtsamkeit eines Dienstmädchens bei einem in der Carolastraße wohnenden Ingenieur. Das Mädchen hatte am Mittwoch das elektrische Bügeleisen gebraucht und es dann ohne den Strom auszuschalten, zur Seite gestellt. Die Plättglocke wurde schließlich so heiß, daß es die Unter lage in Brand setzte. Dieser griff dann auf die übrige Zim mereinrichtung über und hatte zur Folge, daß das Zimmer vollständig ausbrannte. Der dadurch entstandene Schaden ist beträchtlich. Dresden. (Der Dresdner Karnevals-Um zug) findet am Sonntag, den 19. Februar statt. Dresden. (Um die Rechtsgültigkeit des Schiedsspruchs in der Hüttenindustrie.) Vor dem Arbeitsgericht Dresden wurde über die Fest stellungsklage des Verbandes der Metallindustriellen in der Frage der Rechtsgültigkeit des Schiedsspruches für die sächsische Hüttenindustrie verhandelt. Nach längeren Beratungen verkündete das Arbeitsgericht, daß es am kommenden Montag seine Entscheidung den Parteien bekanntgeben werde. — (Ermittelte Räuber.) Wie erinnerlich, dran gen am 27. Dezember v. I. zwei maskierte Räuber in die Räume des Konsumvereins in Weigsdors Köblitz in der Ober lausitz ein und raubten aus der Ladenkasse 130 Mark, wäh rend sie unter dem Ruse „Hände hoch" das Personal in Schach hielten. Als Täter wurden jetzt die Brüder Behnisch ermittelt und der Staatsanwaltschaft in Bautzen zugeführt. Stadt Wehlen. (Volksentscheid in Wehlen.) Hier sand die durch Volksentscheid verlangte Bürger abstimmung darüber statt, ob das Stadtverordnetenkolle gium ausgelöst werden solle. Die Abstimmung hatte ein negatives Ergebnis, da keine Mehrheit der eingetragenen Gemeindebüraer für die Auflösung zustande kam. Plauen. (Der Mörder Hein in Asch ge sehen.) Der Jenaer Posträuber und Mörder Hein ist in dem Dors Asch an der sächsisch-thüringischen Grenze gesehen worden. Der Polizei gelang es, aus die Spur des Verbrechers zu kommen, als ein Bauer einen ver dächtigen Fremden anzeigte, der 10V Kronen haben wollte, um über die Grenze zu kommen. Hein wurde auf der Straße angesprochen, ergriff aber Hals über Kops die Flucht und konnte entkommen. In Koburg ist er dann wieder bemerkt worden, erschoß dort einen Kriminal beamten und floh. Er wird jetzt in den dortigen Wäl dern gesucht und dürste kaum entkommen. Bisher ist es noch nicht gelungen, des Mörders von jUntcrsiemau, in dem bekanntlich der Posträuber Hein ver- gmutet wird, habhaft zu werden. Doch sind die deu Wald umschließenden Landstraßen immer noch mit Lastautos der Koburger, Lichtenfelser und Bayreuther Schutzpolizei besetzt. Ein großer Teil der Bevölkerung, der sich eine große Er legung bemächtigt hat, ist immer noch auf den Beinen, um Zeuge der Festnahme des Mörders zu sein. Von mancher Seite wird jedoch daran gezweifelt, daß sich der Gesuchte noch im Waide befindet. Sächsische Landtagsausschüffe. Der Haushaltsausschuß behandelte einen kommunistischen Antrag, der sich auf die sächsische Ausführungs verordnung zum Reichsgesetz zur Bekämpfung der Geschlechts krankheiten bezieht. Abg. Böttcher (Komm.) legte als Be richterstatter den Standpunkt seiner Richtung dar und forderte allgemeine kostenlose Behandlung der Geschlechtskranken, kosten freie Aufnahme in Krankenhäuser und dergleichen mehr. Die Regierung machte Angaben über alle Einrichtungen, die von ihr sowie von den Trägern der sozialen Versicherungen und sreien Vereine getroffen worden sind. In der Aussprache richtete Abg. Frau Dr Ulich-Beil (Dem.) Angriffe besonders aus die Dresdener Verhältnisse, wo nach ihrer Meinung die Behörden zu engherzig vorgingen. Auch die Abg. Frau Bült mann (Dtn.) bezeichnet die gegenwärtigen Zustände als un haltbar. Abg. Voigt (D. Vp.) hebt hervor, daß das Reichsgesetz offenbar fühlbare Lücken ausweife. In der Abstimmung wurden die kommunistischen Anträge sämtlich abgelehnh ein demokratischer Antrag, der die Aufhebung öffentlicher Häuser und ähnlicher Einrichtungen wünscht, wurde angenommen. Der Geschäftsbericht 1926 der Landesbrandverstcherungs- anstatt beschäftigte den H a u sh a lt s a u s sch u ß 8, der zu stimmend von ihm Kenntnis nahm. In der Aussprache wiesen vie bürgerlichen Vertreter aus den sehr ungünstigen Abschluß der Mobiliarabtetlung hin, deren Fortbestehen nicht als un bedingt notwendig zu erachten sei. Abg. Lippe (D. Vp.) stellte hierzu einen entsprechenden Antrag. Dr. Kastner (Dem.) ver langte unbedingte Beschränkung aus den jetzigen Geschäfts bereich. Zum Schlüße wurden Arbeiterfragen der verschiedenen Staatsbetriebe behandelt. Der Rechtsausschutz nahm das Polizcibeamtengesetz in Beratung. Von feiten der bürgerlichen und der Links parteien waren zahlreiche Anträge gestellt worden. Die Be ratung wurde abgebrochen. Die Kosten der Sozialpolitik. Sitzung der Sächsischen Industriellen. Der Gesamtvorstand des Verbandes Sächsischer In dustrieller genehmigte in seiner Sitzung in Dresden zu nächst den vorgelegten Geschäftsbericht, über dessen In halt gesondert berichtet wurde. Ferner erfolgte die Auf nahme von 36 neuen Mitgliedern. Weiter beschloß der Gefamtvorstand, die diesjährige Hauptversammlung des Verbandes am Freitag, dem 16. März, in Dresden ab zuhalten. Des weiteren nahm der Gesamtvorstand ein Referat des Reichstagsabgeordneten Dr. Rademacher über die Arbeitslosenversicherung und ihre finanzielle Aus wirkung entgegen. Dr. Rademacher bezifferte den Gesamt aufwand, der im Jahre 1927 für Zwecke der Erwerbs losenfürsorge gemacht worden ist, auf etwa 772 Millionen Mark, ein Betrag, der zum größten Teil von der Wirt schaft aufgebracht werden mußte und die Höhe der ge samten Sozialbelastung, die für 1927 mit schätzungsweise 5 Milliarden anzunehmen ist, sofern nicht erhebliche Ersparnisse gemacht wurden, wesentlich mit beeinflußt. In seinen weiteren Ausführungen beschäftigte sich der Vortragende mit der Bildung des Notstockes und der Organisation der Reichsanstalt für Arbeitslosenversiche rung und Arbeitsvermittlung und unterstrich die Not wendigkeit der engen Fühlungnahme zwischen der Wirt schaft und ihren in den Organen der Reichsanstalt sitzen den Vertretern. Zum Schluß gab Dr. Rademacher noch einige interessante Einzelheiten aus dem Etat des Reichsarbeitsministeriums bekannt, das mit eines der teuersten Ministerien sei. Er kritisierte dann noch die sehr intensive, über das bei der heutigen Wirtschaftslage tragbare Maß weit ^'naus- gehende gesetzgeberische Tätigkeit dieses M steriums und betonte die Notwendigkeit, daß ans dlr^m Gebiete im Interesse der Wirtschaft unbedingt eine Ruhepause eingeschaltet werden muß. Oie sächsische Fischzucht. Die Landwirlschaftskammcr macht darauf aufmerksam, datz im Vergangenen Jahr die Besatzfischernte nach ihrer Menge nicht in der erhofften Weise ausgefallen ist. Aus diesem Grunde ist rechtzeitige Bestellung auf Befatzsische empfehlenswert, wo bei der Sächsische Fischereiverein e. V., Dresden-A., gern bereit ist, Bezugsquellen gut gezüchteter Besatzfische kostenlos nach- zuweisen. Zur Förderung der Fischerei in der sächsischen Elbstrom- strecke hat das Finanzministerium in den beiden letzten Jahren je 1000 Mark zur Verfügung gestellt. Um den Fischbestand der Elbe, der zurzeit vorwiegend aus geringwertigen Weißfischen besteht, zu verdoppeln, wurden, im Jahre 1926 zunächst 4000 Stück Jungzander in der Elbe ausgesetzt. Für das Frühjahr 1928 sind zur Besetzung der Elbe 100 000 Stück Jungaale (Aalbrut) bestellt worden. Ein erfreuliches Ergebnis der bis herigen Maßnahmen zeigte sich gelegentlich der Abfischungen der Häfen im Pirnaer Strombczirk, bei denen die in sehr großer Zahl gefangenen Jungzsnder von 6—8 Zentimeter auf 18—25 Zentimeter gewachsen waren Dieses erhebliche Wachs tum läßt darauf schließen, daß der Zander in der Elbe ein geeignetes Ernährungs- und Aufenthaltsgebiet gefnnden hat. Teichwirtschaften, die die Anerkennung ihres Betriebes als Besatzfischzucht durch die Landwirlschaftskammcr anstreben, ^aben für das laufende Jahr spätestens bis zum 1. März ihre Anmeldung zu tätigen,- die Bedingungen werden von der Landwirtschastskammer abgegeben. Oer Stand der Wirtschafts verhandlungen mit Polen. Polen muß in politischen Fragen »och sehr weit entgegenkommen. Berlin. Ueber den Stand der deutschwolnischen Der. Handlungen wird von maßgeblicher politischer Seite mik geteilt: