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Pulsnitzer Tageblatt : 02.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937203-192801022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937203-19280102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937203-19280102
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Tageblatt
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-01
- Tag 1928-01-02
-
Monat
1928-01
-
Jahr
1928
- Titel
- Pulsnitzer Tageblatt : 02.01.1928
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Nr. 1. Pulsnitzer Tageblatt. — Montag, den 2. Januar 192 8. Sette 2. — nicht wie bisher am 1. Januar — beginnen dürfen und j am 15. Februar beendet sein müssen. Der nächste Zeitraum ist vom 10. Juli bis 15. August. Zwei Ausverkäufe sind im Kalenderjahre zugelassen, von denen nur einer als In venturausverkauf bezeichnet werden darf. Sie dürfen einen Zeitraum von je zwei Kalenderwochen — einschließlich der in diese Zeit fallenden gesetzlichen Feiertage — nicht überschreiten. — tKilometerhcfte bei der Reichsbahn?- Wegen der Einführung von Kilometerheften hat sich, dem Berliner Tageblatt zufolge, die Reichsregicrung erneut mit der Deutschen Reichsbahngesellschaft Hauptverwaltung» in Verbindung gesetzt. Die Verhandlungen in dieser Angelegen heit sind noch nicht abgeschlossen worden. — <Ein offenes Wort zum rohen Sport.) In der „Dresdner Volkszeitung" lesen wir folgende Be trachtung Leipziger Sportereignisse, der wir grundsätzlich nur zustimmen können: „Der Boxsport hat nun auch in Leipzig seinen Einzug gehalten. Im Grunde genommen hat dieser Sport nichts mit Sport zu tun, es sei denn, daß man in ihm einen Sport des Naseneintreibens, des Kinnaushakens, des Magenversetzens usw. sieht. Aber die gesamte bürger liche Presse triumphiert. Wochenlang wurde täglich das „große Ereignis" reklametrommelnd breitgetreten. Leipzig macht Fortschritte. Leipzig ist auf dem Wege, Weltstadt im „modernsten" Sinne des Wortes zu werden. Leipzig be kommt sogar gewisse Wesenszüge gewisser amerikanischer Städte, wo man schon seit Jahrzehnten für das Schauspiel der Nasenvcrsetzung die höchsten Preise zahlt. Früher war es „gute deutsche Art", sich gegen die öffentliche Vorführung solcher Roheiten zu wenden; heute möchte ein echter Deut scher auf den Anblick vehementester Blutspritzer aus dem Schönheitsgiebel einer Boxerfront sowie aus den ästhetischen Anblick einer von Boxerfaust geschlossenen „Fensterläden" nicht verzichten. Noch viel weniger aber ist eine echte deut sche Jungfrau zu solchem Opfer bereit. So wird die Box seuche zu einer Kulturschande. Pfui Teufel über jene, die ihrer Vergnügungssucht nur frönen unter dem Keuchen und Stöhnen mißhandelter Menschenleiber. Der Umstand, daß die Boxer für Ehre und Geld dazu getrieben werden, macht die Schande noch zur Schmach. Bautze». (Parteiwechsel.) Der Stadtverord nete Oberjustizsekretär Friedrich, der im Kollegium das Amt des Schriftführers bekleidet, ist aus der Reichspartei des deutschen Mittelstandes ausgeschieden und wird sich laut Bautzner Tageblatt wahrscheinlich der deutschnationalen Frak tion anschlicßem Bautzen. (Großes Fisch st erben in der Spree.) Vermutlich durch Ableitung giftiger Industrie- abwässer in die Spree ist ein großes Fischsterben ver ursacht worden, durch das bereits über 100 Zentner Fisch bestand vernichtet wurde. Die Ursache der Vergiftung des Flußlaufes und damit der großen Teiche der Lausitzer Heide und der Charakter der Erkrankungen ließen sich noch nicht einwandfrei feststellen. Jedenfalls ist der ge samte Fischbestand, der einen Wert von etwa 60 000 Mark repräsentiert, in ernster Gefahr. Ostritz. (Die Unterschlagungen beim Spar- rind Vorschutzverein.) Der Geschäfts führer des Spar- und Vorschußvereins Ostritz, Grohmann, stellte sich vor einigen Wochen der Staatsanwaltschaft mit der Selbstbezichtigung, 30 000 Mark unterschlagen z« haben. Nach dem Ergebnis der vom Landesrevistons- verband der sächsischen Genossenschaften veranlaßten ge nauen Nachprüfung der Kafsenführuug Grohmanns be- Ziffern sich die Veruntreuungen jedoch auf über 59 000 Mark. Vorbehaltlich der Regreßansprüche gegen Vorstand und Aufsichtsrat beschloß die daraufhin einberufene Ge neralversammlung der Genossenschaft, den Fehlbetrag durch Abschreibung von den Haftungsanteilen zu decken. Irgendwelche Schwierigkeiten im Geschäftsbetriebe der Genossenschaft sind nicht entstanden. Grohmann soll das Geld durch unglückliche Börsenspekulationen verloren haben. Sohlaud a. d. Spree. (Einen s ch n el l e n T o d) er litt der in unserem Orte an der Lessingschule amtierende Lehrer und Schulleiter Albert Schwerdtner im Alter von 38 Jahren. Der allgemein beliebte und geachtete Mann wurde, als er sich mit seiner Familie zu Besuch bei Be kannten befand, von einem plötzlichen Unwohlsein befallen. Herr Schwerdtner begab sich hierauf vor seiner Familie in die Wohnung zurück; als seine Frau dieselbe kurz darauf betrat, fand sie ihren Gatten, von einem Herzschlag getroffen, tot auf. Dresden. (Zum Gutachten über die Vermal' tungsrefor m.) Von der Nachrichtenstelle in der Staatskanzlei wird geschrieben: Die „Leipziger Volkszeitung" und die „Chemnitzer Volksstimme" benutz n das G» achten des Präsidenten des^taatsrcch« nungshofs zur sächsischen Verwaltungsresorm, nm wieder einmal unter Verdrehung von Tatsachen gegen den Ministerpräsidenten H-idl Angriffe zu erheben, indem behauptet mied, daß der frühere Ministerialdirektor Dr. Lempe sm Jahre 1924 bereits vorgesälagen habe, Amtshauptmann- schaslcn zasamm vzulegen, Kreishauptmannschaiten auszuhebcn, Neben- kaffen zu beseitige», das Sächsische Landesveisichenmasamt auizuhcbcn und dergl, der Ministerpräsident Heldt aber auf Vorschlag der Staats- kanzln die Vorschläge abgclehut habe. Hirrvon ist so diel richtig, daß der frühere Ministerialdirektor Dr. Lempe am 23. November 1923 ein knapp neun Seiten langes Schreiben an die ^taatskanzlei gerichtet hat, in dem er neben der Beseitigung des Zwe gamts Sayda und der ämtshauptmanuschaft Werdau die Zusammenlegung der Rmtshaupt Mannschaften Dresden-A. und Dresden-N, und ferner die Aushebung der Kce'shauptmannschaft Bautzen, die Beseitigung der Landbauämter, des Landesversicherungsamtes vorbehaltlos zugestimmt, hinsichtlich der Kceishauptmannschajt Bautzen und der Landeswett-rwartc aber Bedenken geltens gemacht. Die Verschmelzung der beiden Dresdner Awtshaupt- mannschasten ist inzwischen erfolgt. Dieser ganze interne Vorgang kann lediglich als Vorbereitung der Verwaltungsreform gewertet und mit der gegenwäiligen Aktion gar nicht verglichen werden. Bedauerlich ist nur der Irrtum des Gewährsmanns der beiden genannten Zei tungen insofern, als er den Vorgang in die Zeit der Ministerpräsident, schuft Heldt verlegt. Wie schon die angegebenen Daten beweisen, haben die Vorgänge unter einer früheren Rcgierung gespielt und das Unglück mili es, daß es dec damalige Ministerpräsident Fellisch war, drr den der Staatskanzlei gebilligt hat. Mso Bo-sicht in der Wer- VL^^u^ZuüLLLULit-«LüU»^LL-MListerpc8sidenten-.Hcldt! Vorstehendes Telegramm hat sich mit folgendem Tele- gramm des Reichspräsidenten v. Hindenburg gekreuzt: „Es ist mir ein lebhaft gefühltes Bedürfnis, Ihnen, Herr Bundespräsident, und dem österreichischen Bolle zum Jahres wechsel die herzlichsten Glückwünsche auszusprechen. Möge die schwere Arbeit am nationalen Wiederaufbau Oesterreich und Deutschland im kommenden Jahre weiter vorwärts und auf- wärt, führen." Dr. Marx zum neuen Jahr. Kundgebung des Reichskanzlers. Hamburg. Das „Hamburger Fremdenblatt" ver öffentlichte am 31. Dezember 1927 die nachstehende Kund gebung des Reichskanzlers vr. Marx: Das verflossene Jahr hat uns auf dem Wege des Wiederaufbaues unverkennbar ein gutes Stück weitergebracht. Wir wollen hoffen und wünschen, daß am 1. Januar 1929 das gleiche gesagt werden kann. Das kommende Jahr ist ein schicksalschweres, es ist ein Jahr der Wahlen. In Deutschland, Frankreich, Amerika finden Neuwahlen der Parlamente statt. Alle sind sie von größter Bedeutung für Deutschlands Zukunft. Dies beschließen, ohne Rücksicht auf engherzige Interessen von Stand oder Beruf, unbekümmert ob Lob oder Tadel kurzsichtiger und selbst süchtiger Volkskreise, nur beseelt von dem Entschluß, unserem armen deutschen Volke voranzuhelfen, bereit, allen Partei hader und Interessenkamps beiseite zu stellen, entschlossen, die republikanische, durch die Verfassung von Weimar ge schaffene Staatsform zu ehren und zu schützen. Geleitet von dem Gedanken, dem Ganzen zu dienen und der Wohl fahrt des gesamten Volkes. Fällt die Entscheidung in diesem Sinne, so können wir vertrauensvoll den Erfolg dem Willen des Allmächtigen anheimstellen. Möge das Jahr 1928 dem deutschen Volke ein gesegnetes und glückliches sein. Die Fehlbilanz des „Temps". Das unerfüllte Locarno. Berlin. In Berliner politischen Kreisen hat der Neujahrs-Artikel der offiziösen französischen Zeitung „Temps", in dem die außenpolitische Bilanz Frankreichs für das abgelaufene Jahr gezogen wird, stark befremdet. Wenn der „Temps" glaubt, auf die Frage, ob die Reichsregierung endgültig entschlossen sei, die jetzt befolgte Politik weiter zu treiben, keine eindeutige Antwort geben zu können, so wird demgegenüber darauf hingewiesen werden müssen, daß Deutschland die durch Locarno gekennzeichnete Politik konsequent und loyal fortgeführt hat. Die Unterstellung, daß Deutschland nach neun Jahren seit Beendigung der Feindseligkeiten immer noch nicht moralisch abgerüstet habe, entbehrt jeder Be gründung und muß energisch zurückgewiesen werden. Deutscherseits muß erneut darauf hingewiesen werden, daß auch heute nach mehr als zwei Jahren nach dem Abschluß des Locarnovertrages die damals Deutschland fest zugesagten Rückwirkungen nicht voll erfüllt sind. Noch immer stehen farbige Truppen im besetzten Gebiet; noch immer ist von der längst versprochenen Angleichung der Be satzungstruppen an die Stärke der deutschen Dorkriegs- garnisonen nichts zu merken. Parker Gilbert bei Mellon. Die Notwendigkeit der Festsetzung der Reparationszahlungen. London. Wie aus Washington gemeldet wird, hatte der Transportgewerbe gefällte Schiedsspruch ist von Arbeit nehmern wie Arbeitgebern angenommen worden. Die neuen Tarifbestimmungen traten am 1. Januar in Kraft. Dresden. (Schwerer Zusammenstoß.) In Dresden-N. ereignete sich an der Ecke Bischofsweg und Förstereistraße ein außerordentlich heftiger Zusammenstoß zwischen einem Lastkraftwagen und einem Stratzenbahn- zug. Drei Fahrgäste und der Schaffner des Anhänge wagens wurden dabei erheblich verletzt. Der Schaffner mußte dem Krankenhaus zugeführt werden. Dresden. (28 000 Erwerbslose.) Nach einem Bericht des Dresdener Arbeitsnachweises hat sich die Zahl der Arbeitslosen durch den plötzlich einsetzenden Schnee fall und anhaltenden Frost, der fast alle Außenarbeiten verhinderte, in kurzer Zeit um rund 10 000 erhöht. Der Witterungsumschlag nach den Weihnachtsfeiertagen er möglichte zwar eine teilweise Wiederaufnahme der Außen arbeiten, sie mußten aber im Laufe der letzten Woche erneut eingestellt werden. Die Zahl der Arbeitsuchenden ist daher in den letzten Tagen des alten Jahres aus 28 218 gestiegen. Leipzig. (Sonderschau „Fremdenverkehr und Bäde r".) Im Rahmen der Leipziger Frühjahrs messe 1928 wird vom 4.—14. März in Halle 5 des Aus stellungsgeländes eine Sonderschau für Fremdenverkehr und Bader gezeigt werden. Die Sonderschau, der ein Reichs- und Auskunftsbureau angegliedert ist, soll über Erholungsmöglichkeiten, Vergnügungsreisen, Ferien- und Wanderfahrten Aufschluß geben. Sie kauM Muylie im vergaMM Jahre Von unserem Handelsmitarbeiter Wenn man von der Scheinkonjunkiur während dcr Infla tionszeit absieht, ist es das erste Mal seit Kriegsende, daß mit Befriedigung sestgestellt werden kann: Die Lage der Lausitzer In dustrie war im verflossenen Jahre befriedigend. Die Besserung der Verhältnisse, die bereits im Jahre 1926 zu verzeichnen war, machte im Jahre 1927 kräftige Fortschritte Das kommt am d.ut- licksten zum Ausdruck in dem starken Sinken der Erwcrbslostgkeits- »iffcrn. Während in den Jahren vorher Uebeifluß au Arbeits kräften herrschte, wurden im verflossenen Jahre die vorhandenen Arbeitskräfte durch den flotten Deichäjtsgang der Industrien nicht nur voll absorbiert, sondern es herrschte in den einzelnen Branchen sogar Arbeitermangel, eine Erscheinung, die in diesem Ausmaße vorher ebenfalls nicht zu beobarten gewesen ist. Die Mehrzahl der Fabriken arbeiteten voll, und eine ganze Reihe mußten mit UkbersLichten arbeiten. Rückhaltlos kann also sestgestellt werden, daß die Bcschäs- Generalagent für Reparationen, Parker Gilbert, am Jahresschluss eine Aussprache mit Schatzsekretär Mellon. Die Unterhaltung bezog sich auf die Durchführbarkeit des Dawesplanes im Zusammenhang mit dem letzten Bericht des Reparationsagentrn. Mellon vertrat dabei die Ansicht, daß eine Lösung des Reparationsproblems nicht zu erreichen sein werde, bis eire feste Summe der von Deutschland zu leistenden Reparationszahlungen vereinbart worden sei und Deutschland seine Bereitwilligkeit zur frei- willigen Tilgung dieser Schuld erklärt habe. Jede auslän- dische Ueberwachung Deutschlands hätte dann aber weg- zufallen. Garvin für Abrüstung und Revision der Friedentz vertrage London. Das Jahr 192? bere chnet Garvin in einem längeren Rück und Ausblick im „Obseivz" als das Jahr der veipaßte» Gc- legenheileu; innenpolitisch in nstej Linie vom wirtschaftlichen Glsichls- punki aus, außenpolitisch sei dir Fehlschlag der Genfer Flottcn- abrüstunfiskoufercnz der schwerste Fehler ein<r britischen Regt rung fett Jahrzehnten g-wesen Die FrnMchaft mit Amerika müsse das erste Z ei dcr britisch, n Außnpoiitt! sijn und Genf sei wieder gutzumachcn, wenn die britische Regierung fvrHhre, aus amerikani che Fiottcnbautm durch weitere britische Ei, schrju/nugen zu antworten. D cse Flotten« reduzierung aus britischer Seitest, aber »ach Garvin auch der Maßstab für d e Aussichte i einer allgwcincn Abrüstung. Auf der positiven Seite der letz'en Jahresbilanz verzeichnet Garvin den überraschenden und fast uugianblichen Forischgi Dcutschiands, dcr in mehr als einer Hinsicht ein leuchtendes Beisph für England sei. Ohne Verminderung der Rüstungen gebe cs keine ist^er-mg' der Sicherheit, ohne Revision ds Versailler Vertrages keine ^'-eichende Slcherh it Aber im Augen blick betrachte Frankreich jede tiiglichc Vcrtrrasrevision als eine Sich r» hcj svermindeowp. Die Rstjssavdbesitzung belaste die europäische Politik, die Zukunft dcS Tv»eeplanes bleibe ungewiß Ohne eine vollständige Verständigung zwschen Großbritannien, Frankreich und Deutschland könne es keine dtzechaste N gelang in Europa auf tes Basis eines gesicherter! Friede,s geben. Garvin schließt damit: Er bestehe xwer Gru d für die Amahme, daß das Jahr 1928 ein Jahr dcr Prosperität und der Förderns per allgemeinen Verständigung werde. Voraussttzung hierfür sei aber, haß die Fehler des Jahre« 1927 nicht wicdcrhvü weiden und daß auf Zeiten dcr Wille zur Verständigung und zum Ausgleich vorherrsche^ tsch französischen Beziehungen geht be- »chncn, aber gleichwohl hat das Jahr öeutschlands in den europäischen Kon- Loyale Reujahrsbetrachtungen der Parser Presse Part», 2. Januar. d,e Pariser Presse stellt fast allgemein loyale Neujahrsbetrachiunge» gn, in denen ein breiter Raum der Finanzpolitik Polncaie» inj pen kommenden Wahlen gewidmet ist. Die regierungstreuen Hggne heben den Erfolg der Finanz- und Währungssanterung den sie als ein persönliches Ver dienst Polnc».rSr feiern, z, den aussenpolitischen Betrachtungen wird die allenthalben zv i„zelchnende Entspannung und Beseiti gung drohender Gefahre», besonders in Osteuropa, unterstrichen. Aus das Problcm der i>Msch französischen Beziehungen geht be ¬ sonders ausführlich .Pari-Undi" ein, der u. a. schreibt: „Zweisel- los ist in den deutich-stousfjfchen Beziehungen seit Thoiry ein gewisser Stillstand zu verz,° " ' - - ' - - - ' 1926 den völligen ElnirM zern gesehen Seine Teil^hme am Völkerbund hat sich als ein Ersolg erwiesen und Etrrs^„„ js, es gelungen, selbst die Deutsch- nationalen aus seine PMh verpflichten. Das Jahr, das mit dem Zwischenfall der Oiüf^nf„ungkn begann, sah die Aushebung der Miliiärkontrolle und Verringerung der Rheinlandtruppcn. Deutschland hat sich wtzrdcm pünktlich seiner finanziellen Ver pflichtungen au, dem ledig,. Die Zeit Ist zweifellos nicht mchr fern, wo ma»d„ Räumung des linken Rheinusers und dcr endgü.tigen Fesisetzu^ der deutschen Schuld entgegensetzen wird- Die Schuhf-dustric, «bensalls rin wichtiger Zwrig der hei- ganzen Jahres voll be- die einzelnen Industriezweige des nähe- an der sorischre lenden Besserung sämt- au» die Lage der Industrst überhaupt schließen Die geschäftliche Selts war durchaus viLls» glänzend wie die arbeitrtechnische. Dff «utc B-sch°siigung fi4tr sich ausschließlich aus die oer stärkte Nachsrage des Nl«ndes. Eine wesentliche Belebung des Erporls hat auck da» Z-Hr 1927 nicht gebracht. Und doch ist die Ausfuhr der Lebensiktt auch unserer Laufiker Industrie Die Gründe für das Darvie»tt>egcn d^EM^ L zu suchen, daß u sere Industrie auf dem Weltmarkie infolge zu hoher Ge- und Hoh« Belastungen nicht Wettbewerbs,ähig ist und daß sich viele Land», in die vor dem Kriege lausttzer Erzeug nisse gingen, eine eigen, Industrie herangezogen und sich selb ständig und unabhängig kmach, haben Dadurch find der laufitz r Industrie große Absatzge^ verloren gegangen, die fie wohl kaum je wieder zurllckerobern ^d Eine weitere Sck-,„,gkeit im ve.flossenen Jahre lag ,n der Steigerung der Rohstoffe,^ fgst das ganze Jahr hindurch anhielt und die ln einzelnen Dramen 40-50 Prozent betrug. Infolge- dessen mußte die Industrie ch^its zu Preiserhöhungen sür Fettig- fadrikate schreiten, doch k^„ diese mit je..en nicht Schritt halten. So stand das vergangen,,m Zeichen der Preissteigerungen aus säst allen Gebieten. Erfreulicherweise k^ sestgestellt werden, daß die gegenseiti gen Pieisunlerblktungen,noch voriges Jahr an der Tages- ordnung waren, und die verbundenen Schleudereien, welche wiederum zahlreiche InftyEnzen „^ch sich zogen, erheblich nach- gelossen. Die gejchaftüch S abili ät hat zweifellos eine stacke Be esllgung erfahren Da^ ^jch, „ie Kurve der Konkurse und Geschastsausfichten, die tm istggngenen Jahre sich absteigend bewegte, -s ^^dings stand d, Industrie gerade im Jahre 1927 im Zeichen bedeutender Lohnhivegungen. In allen Industriezweigen fanden wiederholt Lohnertzhnngen statt Doch nahmen die Lohn bewegungen im allgemeine, ^cken ruhigen Verlaus, wenn es auch zuweilen schien, als sollte» st? zu schweren Krisen führen, wie dies in der Textilindustrie dri Fall war. Im allgemeine» konnten Streiks v rmicdcn verde». Nur die Tabakindustrie und der Koh. lcnbergbau hatten Ausstiche zu verzeichnen, die aber auch nicht von allzulanger Dauer n^u. Es erübrigt sich, c ren einzugehen. Sie ha! lich parizipiert, der eine tzehr, der andere weniger. Am günstigsten n^ wohl der Beschäftigungsgrad in der Textilindustrie, welchie bcsgnntlich das Haupikontlgcnt der Lausttzer Industrie ausweist. Gertz? aus fie trifft es zu, daß in der Lausitz arbeitslose Textilarbeiter zicht mehr vorhanden waren und dass in folge der starken Mchsstge Arbeitskräste aus anderen Branchen angelernt werden wußte,. Die starke Nachfrage nach Lausitzer Indust ieerzengnisseit »su^rt hauptsächlich in der Steigerung der Rohstoffe, Hauptbuch d^ Baumwolle. Einen mächtigen Aufschwung kann im verflossenen Jahr« auch die Lausitzer Ltcivlu^ustrie verbuchen. Die Nachfrage nach Laufitzer Granit w»r anhohend lebhaft und um die Jahreswende können die Steinwerke recht gute Aufträge verzeichnen, sodaß dieser Erwerbszwelg au» ins ncu, Jahr hinüber mit guten Aurfichlen geht.
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