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,-7 Menschen liegt. Unter den in dem angeführten Der- zeichnisse genannten Rectoren, verdient kl. Matthäus Häußler einer bcsondern Erwähnung, wenn anders die Vcrmuthung, welche ich wage, gegründet ist. Ein gelehrter Arzt und Phjlolvg dieses NamenS, ein Schü ler deS berühmten Trotzendvrf und Freund Came - rars, starb in Leipzig 1563. Er gab im Jahre 1554 deS EuripidcS Hecu da mit einer lateinischen Ueberse- tzung und grammatischen Anmerkungen heraus, welche Joachim Camerarius in einem Briefe anHc»ß- lern, der dem Buche vorgcdruckt ist, den Anfängern in der griechischen Sprache sehr «nxrcißt, sowie Heußlcr selbst m einem andern, diesem angehängtcn lesenswcr- 1hm Schreiben an Iu liu s Come rstad t, Probst in Meisen, das Studium der griechischen Sprache empfiehlt. Aus gleiche Weise soll er die Odysse deS Homers bearbeitet haben, die wahrscheinlich in der Handschrift in Leipzig noch aufzufinden ist. Da ich über die beiden HcuSler keine bestimmtere Nachricht ausfinden konnte; so ließ ich mich durch das, was ich oben vonScheffeln erzählt habe, bestimmen, den Dresdner und Leipziger Heußler für eine Person zu halten. Auch der Name Pistor ist zu diesen Zeilen in Sachsen ein berühmter Name. Ob aber der in jener Liste genannte PjstoriS Theil an diesem Ruhme habe, kann ich auS Mangel an Nachrichten nicht nachweisen. Die auf ihn folgenden Rectoren aber, an deren Spitze RicolauS Groe, der sich nach damaliger Sitte 6.10-12- nannte, steht, stan den der Schule vom Jahre 1542 vor und lassen in An sehung der Zeitfolge keine Zweifel übrig. Doch ehe ich die übrigen Rectoren und Lehrer un srer Schule, der Reihe nach, biS auf unsre Zeiten auf- «ähle, scy cS mir vergönnt, erst eine Erzählung der Schick sale, welche unsere Schule seit der Reformation erfahren hat, vorauszuschicken. Mein Führer ist hier der ehema- liche Rector Egenolf, der in einem seiner Programme sich umständlich über da§ verbreitet hat, was nach dem Tode Herzog Gevrgs von Sachsen, dessen Bruder H - inrich der Frvmme, der den »7. April 1539 von Freiberg nach Dresden kam, zum Besten dieser Schule gethan hat. Ihm dankt sie eigentlich ihr Dasch» so, uue cs sich bis auf unsere Zeiten erhalten hat. Denn er ließ ihr nicht nur zufließcn, waS sie bedurfte, sondern empfahl sie auch dem Sladtmagistrate, daß er sich der, selben, wo sie einer Verbesserung bedürfe, treulich anneh men sollte. Dieser wählte auch sogleich zur größlen Freude und mit voller Zufriedenheit der Bürger, im Jahre 1540, Nicolaus Cäsius aus Coburg, zum Rec tor der Schule nebst noch drei Collegen, den Sup re in us, Cantor und Ba ccalaureus. Im Jahre 1557 ließ der Magistrat auf seine Kosten, die nach Ha- sche 6 Angabe (Beschr- v. DvcSd. r. Tb- S- 32g.) 2432 Mfl. 7 gl- 10 pf- betrugen, das SchulhauS neu Herstel len, in welcher Gestalt es ein Alter von dritthalbhundcrt Jahren zählte. Jenen vi?r Lehrern wurde im Jahre 1575 noch der Fünfte und Sechste, und endlich auch der Rezente der Alumnen, wie er gewöhn lich heißt, beigegeben. Der letztere wurde anfangs auS den erwachsenen Schülern genommen und zugleich als Lehrer in der siebenten Claffe anqestcllt- Im Jahre 1619 wurde das Schulgebäude erneuert, wie aus der in Stein gehauenen Aufschrift erhellet, welche jetzt ihren Platz in der der Hoschüre gegenüber stehenden Mauer erhallen hat. Zum Andenken dieser Erneuerung hielt der dama lige Rector Simon eine lateinische Rede, die auch ge druckt worden ist. (<le prsecijiuis beneliciis liuc 2-920 in sclaolaill Drosch » Dco collstis. Drosch i6rg, 4.) (Ole Forttekuug folgt.) A n e k d 0 t <. Ein englischer Offizier, der vor Gericht stand, nahm eS dem Sachwalter sein-S Gegners übel, daß er ihn in seinem Vortrage einen Soldaten nannte. Ich bin kein Soldat, sondern ein Offizier, fiel er endlich ein. Der Sachwalter fuhr nach di ser Erinnerung ruhig fort und sorgfältig daS verhaßte Wort vermeidend, sagte er nun gewöhnlich: Gegenwärtiger Offizier, der durchau- kein Soldat ist.