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Cyclamen O. Schwarz Ser. Radicosa Schmz. Tuber tota in facie vel supra saltem radicibus dispersis obsitum; folia variabilissima, obcordata usque subhastata vel varie angulata et insuper cartilagineo-denticulata. — Knollen oberseits oder auf der ganzen Außenfläche bewurzelt; Blätter vielgestaltig, herzförmig bis spießförmig, oft eckig gebuchtet, am Rande fein knorpelig gezähnelt, deutlich bis schwach zoniert. 12. C. africänum Boiss. et Reut., Pug. pl. nov. (1852), 75. — C. saldnse Poinel, Bull. Soc. Bot. France XXXVI (1889), 354. — C. venüstum, C. subrotndum, C. pachy b öl bum, C. a 1 g e r i e n s e Jord. in Jord. et Fouc., Illustr. III (1905). 21—22, t. 419-122. Knolle bis 20 cm breit werdend, auf der ganzen Außenfläche bewurzelt, meist mehrere Zentimeter lange Laubsprosse treibend; Blätter an schwach oder nicht geknieten Stielen, ihre Spreite auffällig groß, bis 15 cm lang und 20 cm breit, im Umriß nierenförmig bis herzförmig, meist nur schwach oder nicht geeckt, dicklich, fettig glänzend, ein farbig dunkelgrün oder verwaschen hellgrün zo niert, am Rande unregelmäßig bis ziemlich regel mäßig schwach-knorpelig gezähnelt, unterseits grün; Blüten meist kurz vor den Blättern, an fast geraden Stielen aus der Knollenmitte; Kelchzipfel ganzrandig, spitzlanzettlich, einnervig; Kronzipfei hellrosa bis weiß, an der Basis mit scharf abge setzter Makel, breitlanzettlich bis fast lineal- lanzettlich, bis 32 mm lang; Antheren fast sitzend; Griffel nicht exsert. Die Art ist an den allseits bewurzelten Knollen, den sehr großen, nicht oder undeutlich zonierten, dicken, fettig glänzenden Blättern, den geraden Blütenstielen und relativ großen Blüten leicht zu erkennen und von folgender gut verschieden. Sie wird bei uns als Kalthauspflanze behandelt, doch könnten Herkünfte höherer Lagen vielleicht im atlantischen Bezirk aushalten. Die Art ist auf Algier beschränkt; eine Angabe von Tetuan (J a h a n d i e z und M aire) erscheint mir bezüglich der Spontaneität sehr zweifelhaft. Herbarbelege: Algier (Durando! Parisi); Cap Caxine (Kuegler!); Philippville (Chouiette!); Bougie (Reverchon n. 1711); Kouba (Parisi); Bone (Buroux!); Blida (Lefevre!); Constantine (Ducker- leyl). Kult, in Freiburg (Hildebrand!) und Berlin!' 13. C. neapolitänum Ten., Prodr. fl. nap., Suppl. II (1813), LXVL — C. linearifolium DC., Fl. fran. III (1805), 453; It. gall. rar. I (1808), t. 8 [nomine e foliorum monstrositate sumpto reji- ciendum — cfr. Int. Reg. Bot. Nomenkl., ed. 3 (1955), Art. 65], — C. hederifolium S. S., Fl. graec. prodr. I (1806), 128 n^c Ait. — C. Pöli Della Chiaje, Giorn. med. nap. II (1824), fase. 1, p. 11. — C. deltodeum, C. hasttum Tausch, Flora Xll (1829), 667—668. — C. fica- r i a e f 61 i u m , C. s u b h a s t ä t u m Rchb., FL exc. I (1850), 407. — C. ibericum Goldie apud Moore, Gard. Companien I (1852), 89? — C. angu lar e, C. s a b a ü d u m , C. insulare, C. al- b i f 1 o r u m , C. a e d i r h i z u m Jord. in Jord. et Fouc., Illustr. III (1905), 19—21, t. 415—418. — C. crassifolium Hildebr., Beih. Bot. Cen- tralb. 2, XXII (1907), 195. t. VI. — C. Jovis Hildebr., Gartenfl. LV1I (1908), 294. Knollen unterseits glatt und fast flach, nur ober- seifs bewurzelt, mit meist sehr kurzen Sprossen; Blätter an geknieten Stielen, derb, mattgraugrün, mit meist sehr deutlicher Zonierung, am Räude fein knorpelig gezähnelt, im Umriß sehr viel gestaltig, aus gewöhnlich spießförmiger Basis ge- streckt-ei lanzettlich bis breit 5- bis 9eckig; Blüten vor den Blättern, an geknieten Stielen; Kelch zipfel eilanzeitlich, spitzlich, meist gezähnelt, ein- nervig; Kronzipfel 20 bis 23 mm lang, ei- bis schmallanzettlich oder stumpflich, zuweilen ge zähnelt, nur wenig gedreht, dunkelrosa bis weiß, an der Basis mit scharf abgesetzter dunkelroter Makel; Griffel kaum hervorragend; Antheren fast sitzend. Wie die um langreiche Synonymenliste zeigt, ist die Art außerordentlich vielgestaltig, wobei aber nur die Blattform und -Zeichnung sowie die Blü tenfarbe variieren; die Variabilität der Blätter ist selbst am gleichen Stock und je nach dem Jahr gang wechselnd, so daß es unmöglich erscheint, irgendwelche bestimmte Formen zu benennen, will man schließlich nicht hunderte Namen bilden. Ob von den Miller schen Arten etwas hierher gehört, ist fraglich; ich vermute, daß sein C. pur- puräscens, Gard. Dict. (1768), n. 2, eine Form dieser Art ist, halte aber einen Beweis für unmög lich. Auch Linnes Cyclamen i n d i c u m könnte sich auf diese Art beziehen, ist aber eben falls nicht aufzuklären. Ebenso ist C. ibericum Goldie, der mäßigen Abbildung nach zu urteilen, wahrscheinlich eine Form dieser Art. Bis in die jüngste Zeit hinein wird noch häufig für sie der Name C. hederifolium gebraucht, der sich je doch auf eine andre, frühlingsblühende Art bezieht. Die Art wächst an schattigen Stellen des mitt leren Mediterrangebiets, besonders gern im immer grünen Gebüsch, wo sie im Oktober und No vember, ohne daß seit Monaten auch nur ein Tropfen Regen gefallen zu sein braucht, oft zu vielen Tausenden erblüht. Der Arealsplitter im Waad dürfte wohl auf mittelalterliche Anpflan zung zurückgehen. Herbarbelege: Frankreich, Auch, Mazeres (Irat!). Schweiz, Kt. Waad, Roche (Reuter! Reichen-