Cyclamen=Studien Dr. O. Schwarz Cyclamen O. Schwarz Seit dem Tode F. Hildebrands, 1915, ist es um die wild wachsenden C y c 1 a m e n - Arten in der botanischen und gärtnerischen Literatur ziem lich still geworden. Hildebrands Monogra phie (1898) ist in erster Linie der Morphologie der Gattung gewidmet, der wechselnden spezifischen Ausprägung ihrer Organformen; Systematik und Pflanzengeographie waren ihm nicht mehr als ein orientierender Rahmen für seine eigentliche reichen Literaturstudien und Herbaruntersuchun- gen genaue Einzelheiten zu berichten, und eben sowenig waren ihm Nomenklaturfragen und Ver breitungskartierung der Erörterung wert. Der wissenschaftliche Schwerpunkt seiner Arbeit liegt eben an ganz andrer Stelle, und so sehr wir heute dieses Fehlen aller Literaturbelege, den Mangel an Zitaten, jederzeit erreichbaren und nachprüf baren Herbarmaterials und detaillierter Verbrei- Cyclamen persicum giganteum fl. pl., aus „Gartenflora“, Band 59 (1890), nach der Natur in öl gemalt von Erzherzo gin Margarete in Fiume. Die Aussaat für die Ori ginalpflanzen wurde im November 1888 von Jo ¬ hann Beier — dem Gärt ner des Erzherzogs Jo seph — vorgenommen. Von diesen Pflanzen ka men fünf im Januar 1890 zur Blüte und wurden damals ihrer gefüllten Blumen wegen alsSelten- heit empfunden. Aufnahme: Maatsch Aufgabe, „ein vollständiges Urteil über das Wesen und Leben einer Pflanze zu fällen“. Diese Auf gabe in morphologisch-deskriptiv er Arbeit zu lösen, ist ihm — dem Standpunkt der Zeit entsprechend und soweit es eine derartig einseitige Methode überhaupt gestattet — in vorbildlicher Gründlich keit gelungen, und man darf wohl sagen, daß es kaum eine zweite Pflanzengattung gibt, deren Gestaltungslinien eine so bis ins kleinste gehende Beschreibung gefunden haben. Dem biologischen Morphologen H i I d e b r a n d lag die systematisch geographische Betrachtungsweise so gänzlich fern, daß es ihm unwichtig erschien, über seine umfang- tungsangaben als bedauerliche Lücke empfinden, so erscheint uns dies doch bei der besonderen Richtung und Absicht seiner Arbeit entschuldbar. Hildebrands Monographie führt dreizehn Arten an; bis 1905 fügt er weitere drei Arten hinzu. Knuth (1905), der in dieser Zeit die Gat tung für das „Pflanzenreich“ bearbeitete, über nimmt sie sämtlich, kennt also 16 Arten der Gat tung. Da der Aufgabenkreis dieser Monographien- Sammlung ein streng systematischer ist, hätte man mit Fug und Recht erwarten können, daß nun mehr das, was oben als Mängel der Hilde- brau dschen Arbeiten aufgezeigt wurde, hier Gartenflora" 11/1938