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Pulsnitzer Tageblatt : 31.12.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937203-192712310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937203-19271231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937203-19271231
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-12
- Tag 1927-12-31
-
Monat
1927-12
-
Jahr
1927
- Titel
- Pulsnitzer Tageblatt : 31.12.1927
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Vorbereitungen deg Imkers für das nächste Bienenjahr. Von M. Schmidt. II. Teil. Bei der Durchsicht seiner Waben sand der Imker so manches Rähmchen, das ein neues Oberteil braucht, da durch den mehrfachen Ein druck der Zangenspitze das Holz beinahe oder ganz zerbrochen ist. In einer Rähmchenlade ist in kurzer Zeit der fehlende Teil recht winklig zurecht geschnitten. Auch ganze Rähmchen sind in ihren Teilen bald gesägt. Wer aber nicht in der Nähe das Rähmchenholz lausen kann, oder nicht die ihm zusagenden Längen er hält, tut besser, sich die zugeschnittenen Rähmchen teile senden zu lassen, um Verschnitt zu sparen. Mit Hilfe einer Rähmchensorm, die sich jeder Imker für sein Maß leicht beschaffen oder bauen kann sind die Rähmchen schnell fertig zu nageln. Damit das Holz nicht Platzt, wird oen Stiften mit einer Kneifzange die Spitze abgezwickt. Ein solcher Nagel läßt sich ja etwas schwerer einschlagen, wird aber das schmale Rähmchenholz nicht auseinandertreiben. Ab standsbügel oder Abstandshülsen sind ja billig zu haben. Denselben Zweck erfüllt aber auch ein Nagel, der so tief eingeschlagen wird, daß Rähmchen holz und Nägel zusammen 3,5 om betragen. Um nicht jedesmal messen zu müssen, ob der Nagel tief genug eingeschlagen oder nicht, verwendet man als Maß ein Stück Eisen, das genau 35 mm breit ist (T- oder Mnkeleisen) und neben das Rähmchen gelegt wird. Jetzt schlägt man den Nagel ein, bis der Hammer auf das Eisen trisst und alle Maße stimmen genau In die fertigen Rähmchen werden gleich die gegossenen Kunstwaben eingeklebt. Um das Kleben zu sparen, hat man das obere Rähmchen holz aufgesägt. In den Sägeschnitt schiebt man das zugeschnittene Kunstwabenstück und nagelt es mit zwei Stiften fest. Andernfalls muß die Kunstwabe angeklebt werden. Die Wabe wird etwas kleiner geschnitten, als das Rähmchen innen mißt. Ein Brett, etwa 2 om stark, das bequem in das Rähmchen paßt, macht man zum Anklebebrett, indem man das Rähmchen halb auf das Brett steckt und durch einige eingeschagene Nägel das Tieferrutschen des Rähmchens verhindert. Auf dieses Brett kommt die Kunstwabe, das Rähmchen als Rahmen herum, so daß das Wachsblatt fest am oberen Rähmchenteil anliegt. Dünn ge machtes Wachs läßt man nun am Holzteil herunter- lausen, indem man Rähmchen und Anklebebrett zusammen schief hält. Gut läßt fich Wachs mit einer der verschiedenen Wachslötlampen auf bringen, am besten aber mit dem Wachslötrohr. In den Verzeichnissen der bienenwirtschaftlichen Bersandgeschäfte findet man beides. Zur Not kann man das erwärmte Wachs auch mit einem alten Lössel aufgießen. Verwendet der Imker größere Maße, so muß er die Rähmchen drahten, damit die Waben beim Schleudern nicht brechen. Es wird ein dünner Draht drei- oder viermal über die Rähmchenfläche gezogen durch kleine Löcher des oberen und unteren Rähmchenholzes. Die Enden des straff gespannten Drahtes werden entweder um die Abstandsstiste gewickelt oder durch ^sondere kleine, Nägel befestigt. Das Rähmchen kysnmt wieder aus die Wabe des Anklebebrettchens. Nsm bleibt laber nicht unten, sondern am oberen Teil ein schmäler Raum, damit sich die Wabe dehnen kann. Aus jedem Draht fährt man nun mit einem erhitzten Rollrädchen entlang, damit der Draht in die Wabe eingeschmolzen wird. Die Wabe sitzt fest und die ausgebaute Wabe füllt das ganze Rähmchen. Wer viele Waben einlöten muß, kann mit Hilfe des in den Draht ein geschalteten elektrischen Stromes im Augenblick diesen erhitzen und einschmelzen. Die fertigen Waben werbe» bi» zmn Gebrauch im Sommer aufgehoben. WHnse Kakteen. Bon Johannes Voigt. Die Heimat dieser eigenartigen Pflanzen familie sollMexiko sein. Die Kakteen gehören zur Klasse der Fettpflanzen, auch Sukkulenten genannt. Bei uns sind fast alle Arten, in den sonderbarsten Formen, von einigen Ausnahmen abgesehen, »uzutrefsen. Manche Pslanzenliebhaber konnten PG »M'iorSßchtMt. äejen stacheiigen Gesellen befreunden, jedoch hat die Zahl der Liebhaber in letzter Zeit, bzw. in den letzten Jahren, be deutend zugenommen. Mit größter Begeisterung haben die meisten Kakteenfreunde die schönsten Sammlungen angelegt, darunter auch solche Exemplare, welche zu den größten Seltenheiten gehören. Besonders seltene Arten werden gern gekauft und dementsprechend gut bezahlt. Für manchen könnte die Spezialisierung, bzw. Anzucht dieser Gewächse auch noch eine lohnende Einnahme quelle sein. Wohl die größte Mehrheit der Lieb haber ist erst näher zur Zucht und Pflege dieser Pflanzengattung übergegangen, nachdem sie über die Farbenpracht der Blüten näher vertraut gemacht wurden, galt doch dieses Gewächs vorher immer als krüppelhafte, eintönige Erscheinung. Sobald man aber dazu Gelegenheit hat, die einzig artige, tropische Farbenschönheit und Formen zu bewundern, wird man eines anderen belehrt. Hauptsächlich sind es die intensiv rotblühenden Arten, welche in ihrer Schönheit einzig dastehen. Beschäftigen wir uns nun etwas näher mit der Kultur. Empfehlenswert ist es, den Samen möglichst zeitig in, Jahre auszusäen. Zur Aussaat sind am vorteilhaftesten Töpfe oder Näpfe, nicht Kästen, zu wählen. Um den Wasserabzug zu fördern, wird der Boden mit Topfscherben belegt. Zur Aussaat nehme man Laub oder Heideerde, mit möglichst sauber gewaschenem, reinweißem Sand durchmischt. Die Erde muß geebnet werden, um ein gleichmäßiges Aufgehen des Samens zu gewährleisten. Mt einer Mischung derselben Erd- arten muß der Same ganz fein bedeckt werden. — Nachdem wird mit einer feinen Brause an gefeuchtet, jedoch so, daß nicht alles überschwemmt. Die Aussaaten sind in einem geschlossenen Raume, am besten im warmen Mistbeet, unterzubringen, in dem eine Temperatur von mindestens 10 bis 15 ° Id Wärme herrscht. Am besten ist es auch, die Näpfe vd u Töpfe bis zur Hälfte oder bis zum Rande einzu füttern, bzw. einzusenken. Es muß auch beschattet werden, da das grelle Sonnenlicht das Austrocknen der leichten Erdart sehr beschleunigt. Die Gefäße dürfen jedoch auf keinen Fall völlig austrockneu, sonst ist der Erfolg ziemlich fraglich. Es mutz täglich nachgesehen werden. Um das zu schnelle Austrocknen infolge der Wärme zu ver meiden, dürfte es auch ratsam sein, die Erde mit einer leichten Schicht Moos, welches vorher mit lauwarmem Wasser anzufeuchten ist, zu bedecken. Dieses Verfahren fördert das gleichmäßige Auf gehen des Samens sehr. Im allgemeinen muh aber auf ungleichmäßiges Keimen gerechnet werden, da einige Arten früh, andere wieder sehr spät keimen; das liegt an der Sorte, es sei denn, daß man nur von einer Sorte aussät. Nach dem Aufgehen werben die Pflänzchen in andere Näpfe mit gleicher Erdmischung pikiert, wozu nian sich aus Holz eme sehr feine Gabel schnitzt. Die Pikierschalen sind nachdem wieder ins Mistbeet zu stellen. Bei gelindem Wetter muß von Zeit zu Zeit auch mal gelüftet werden. Sind nun die Sämlinge genügend groß, sind dieselben in möglichst kleine Töpfe zu pflanzen. Es ist auch wieder die gleiche Erdmischung zu wählen. Zu empfehlen ist es, einige kleine Kieselsteine oder auch Staub von zerkleinerten Mauersteinen beizugeben. Bei mir hat sich das bestens bewährt. Verpflanzt braucht nur selten werden, da Kakteen langsam Wurzeln bilden. Infolge des Fettgehaltes braucht nur wenig begossen werden. Zuviel Feuchtigkeit ist zum Schaden; die Pflanzen bekommen braun« Stellen und gehen leicht in Fäulnis über. Neues aus Stall und Hof. Bei der Derfütterung von Kartosfelflocken an Pferde, die ein vortreffliches Haferersatz- futter bilden, ist zu beachten, daß die Flomen, ebenso wie Kartoffeln, zwar reich an Kali salzen, aber arm an Natrium, Kalk und Phosphaten sind. Es wird deshalb empfohlen, dem erwachsenen Pferde auf den Tag etwa 30 8 Kochsalz (Lhlornatrium) und ebenso viel Schlämmkreide, dem man etwas feingepulverte Knochenasche zugesetzt hat, zu geben. Nur bei kalkreichem Futter, wie auf kalkhaltigem Boden gewachsenes Luzerneheu, können die Mineralstofsgaben vermindert werden oder ganz unterbleiben. Ueberhaupt ist bei Flocken- wie bei Kartoffelflltterung nicht mit Heu zu sparen, damit die Tiere mehr Rauh futter und mehr Eiweiß bekommen. 2m all gemeinen kann man 500 g Hafer durch 2 kg Kartoffeln oder 800 8 Flocken ersetzen. Während ein Teil der Landwirte höchstens die Hälfte des Hafers durch Flocken ersetzt wissen will, reden andere der ausschließlichen Flockenfütteruug das Wort. Was für seine Pferde paßt, muß eben ein jeder selbst aus probieren. W—e. Verdorbenes Streustroh schadet der Gesund heit. Bei Verwendung derartiger Einstreu wirbeln Millionen und aber Millionen von Schimmelpilzen und schädlichen Bakterien in der Stalluft umher und schaden dem Vieh und der Milch. Diese Pilze wandern durch die Strichkanäle in das Euter und veranlassen hier Euterentzündungen, die meistens bei unter lassener Behandlung zur Verödung des be fallenen Euterviertels führt. Rechtzeitig eiu- fetzende richtige Behandlung, verbunden mit Massage, kann hingegen noch zur Gesundung des Euters führen. Es gelangen weiterhin beim Melken diese schädlichen Kleinlebewesen in die Milch, verderben sie und bewirken ihr vor zeitiges Gerinnen und sonstiger Verderben. Wer viel über fehlerhafte Milch zu Klagen hat, wird bei einiger Aufmerksamkeit die Ursache davon im Stall, besonders in der Art der Ein streu, finden und dann hoffentlich für Abhilfe sorgen. vr. W. Ziegen sollte nur immer ein und dieselbe Person füttern und pflegen. Beteiligen sich nämlich mehrere Personen daran, dann weiß die eine Person nicht, ob die Ziege auch vorher von der andern Person richtig besorgt worden ist und was sie für Futter erhalten hat. Das Tier leidet sichtlich unter einer derartigen zwie spältigen Pflege und Fütterung, bekommt Ver dauungsstörungen und geht dann im Milch ertrage zurück. Oft wird sie das eine Mal überfüttert, während sie ein andermal nicht genug erhält, ja, es kommt fogar vor, weil keiner die Wartung der Ziege allein über nommen hat, daß sich der eine aus den andern verläßt, wobei schließlich das Tier zuweilen ganz vergessen wird und dann sichtlich zu sammenfällt. Füttern sowohl wie Melken soll regelmäßig und möglichst nur von einer zu verlässigen Person durchgeführt werden. Sz. Kaninchen müssen nagen können. Wegen des ständigen Wachstums ihrer Nagezähne ist den Kaninchen das Nagen zu einem Be dürfnis, einem naturnotwendigen Zwang ge worden, um dadurch die Nagezähne abzuwetzen, denn sonst können sie eine solche Länge er reichen, daß sie die Tiere an der Aufnahme und Zerkleinerung des Futters hindern. Bei kalkarmer Nahrung, wie: Rüben und Kar toffeln, geschieht das Nagen oft aus Kalk hunger. Aber auch bei ausreichendem Kalk im Futter, wie bei Verabreichung von Schlämm kreide, müssen die Kaninchen erst recht nagen, um die dann schneller wachsenden Nagezähne auch schneller abwetzen zu können. Auf jeden Fall wird man den Kaninchen junge Zweige zum Schälen und Benagen vorlegen. Der Gerbsäurrgehalt der jungen Rinde bekommt den Tieren ausgezeichnet, denn er beugt Ver dauungsstörungen, unter denen Kaninchen stark leiden, vor und trägt dadurch zur Gesund erhaltung des Bestandes viel bei. Auch trockene Kastanien, Maiskolben, harte Brotrinden tun gute Dienste. I—w. Der Kamps mit dem Ungeziefer. Wer von seinen Hühnern einen guten Eicrertrag haben will, muß nicht nur sür ein gutes Hühnermaterial sorgen, praktische Ställe anlegen und richtig füttern, sondern vor allem auch das ganze Johr hindurch einen Kamps gegen das Ungeziefer führen. Gerade die kleinen Blutsauger (Flöhe, Läuse, Federlinge) setzen dem Geflügel sehr zu und ent ziehen ihm Säfte, vermindern also dadurch die Eierproduktion. Jeder Hühnerhalter handelt also im eigenen Intereste, wenn er dafür sorgt, daß seine Hühner ungeziefersrei sind. Zu diesem Zwecke muß zunächst die nötige Reinlichkeit in den Ställen herrschen. Die Ställe müssen wenigstens einmal im Jahre mit einem neuen Kalkanstrich versehen werden. Der Kalkmilch setzt man Cello kresol zu und streicht nicht nur die Wände, sondern auch alle Holzteile. Die Riste und Ritzen müssen mit einem Pinsel besonders sorgfältig gestrichen werden. Bon großem Vorteil ist es, wenn di« Sitzstangen so eingerichtet sind, daß sie leicht fort- genommen werdep tönnen, Man-übergicheHe mit Neues aus Zew unL> Garren, Treibhaus und Blumenzimmer. Der Futterbau ist die Grundlage jeglicher Viehzucht. Wenn wir unsere Viehzucht, be sonders Milchviehzucht, steigern wollen, muß in erster Linie für ausreichendes Futter gesorgt werden, und zwar für solches, das, wie Heu, Stroh, Futterrüben, absolutes Viehfutter ist, das für die menschliche Ernährung nicht in Be tracht kommt. Ist es möglich, diese Futter erzeugung wesentlich zu steigern, dann werden unsere Stallungen wieder voll sein von solchem Vieh, das erheblichen Nutzen abwirft, und auf den Weiden wird sich wieder viel Vieh be wegen. Ein einfaches Mittel, dieses Ziel zu erreichen, besteht in einer ausreichenden Er nährung der Pflanzen, in erster Linie mit Kali, Phosphorsäure und auch Stickstoff, und wenn der Boden kalkarm sein sollte, darf auch Kalk nickt vergessen werden. Daß dabei notwendige Pflegearbeiten, wie Entfernung des Mooses von der Wiese, sorgfältige, rechtzeitige B stellung der Felder und so manches andere nicy. außer acht gelassen werden darf, ist selbst verständlich. Mit der Anwendung der genannten Düngemittel aber sollte man nicht zögern. Zu Wintergetreide kann auch eine Kopfdüngung mit Thomasmehl und Kainit, bei trockenem Wetter aufgestreut, noch recht gute Ergebnisse zeitigen. Besonders aber müssen unsere Wiesen, und zwar sobald als möglich, mit Kainit und Phosphorsäure versorgt werden. 150 kg Kainit und 75 kg Thomasmehl und 30 bis 50 kg eines Stickstoffdüngers auf den' Morgen (1/4 ks) kann als Durchschnittsdüngung gelten. Thomasmehl und Kainit kann man über Winter, den Stick stoff bei beginnendem Wachstum im Mürz aus streuen Das erhöht die Heu- und Grummet- erträge und verbessert deren Gehalt. Gehalt reicheres Futter aber gibt wieder gehaltreicheren Stallmist, der dann wieder dem Ackerlande, be sonders den Kartoffel», Rüben und Oelfrüchten zugute kommt und deren Erträge steigern macht. Es kann somit eine so einfache wirtschaftliche Maßnahme wie die rationelle Düngung unserer Grünlandflächen zum dauernden Segen für den ganzen Betrieb werden. Und ob der Landwirt dabei auf seine Kosten kommt? Auf diese Frage kann man nur antworten: wenn du kein Geld hast, dann leihe es dir und kaufe dir dafür Kunstdünger. Es verzinst sich im ganzen landwirtschaftlichen Betriebe nichts so hoch und sicher wie hie rationelle Anwendung der künst- kochendem Wasser: denn gerade in den Ritzen der Sitzstangen hält sich mit Vorliebe das Ungeziefer. 0"- -ine icknelle Reinigung des Stalles vor nehmen zu können, streue man mit Torfmull, und zwut leu)i hoch Der Kot wird dann in jeder Woche einmal ausgeharkt. Torfmull wirkt dem Ungeziefer entgegen, gibt warmen Fußboden und hält die Lust frisch, hat also manche Vorteile. Aus keinen Fall soll aber das Staubbad fehlen. Es kann aus Straßenstaub, feiner Asche, leichtem Sand in einer großen flachen Kiste leicht her- gestellt werden. Da es namentlich im Winter den Hühnern an einer „Badegelegenheit" fehlt, ist das Staubbad um diese Zeit besonders notwendig. Selbstverständlich muß es an einem zugfreien, regensicheren Orte aufgestellt werden. Der Kampf gegen das Ungeziefer soll das ganze Jahr hindurch geführt werden, besonders aber in der warmen Jahreszeit. Fleißiges Lüsten der Ställe ist eben falls- zu empfehlen. Kl. Da« Lintrockaen, Schwinden und Wersen des Nutzholzes ist recht verschieden, nicht nur bei den einzelnen Holzarten, sondern auch nach dem Stand ort des Bodens, ob dieser mehr feucht oder trocken war. Je fester das Holz ist, je enger seine Faser, desto geringer schwindet es auch, deshalb werfen sich die Bretter aus dem Kernholz auch weniger als die aus dem Splint geschnittenen. Beim Zusammen- sügen, Leimen oder dem Dielen der Bretter muß das beachtet werden, weil dadurch die durch das Schwinden verursachten Biegungen teilweise wieder ausgeglichen werden können. Das einseitige Werfen der Bretter fällt fort, wenn beim Zusammensügen abwechselnd einmal die Kernseite nach oben und einmal nach unten zu liegen kommt. Natürlich schwindet das Holz auch seiner Länge nach, jedoch ist das so außerordentlich gering, daß es für den praktischen Gebrauch kaum in Betracht kommt. Wi. iichen Düngemittel. Ernähre deine Pflanzen in erster Linie gut, sie werden dann dein Vieh und dich reichlich wieder ernähren. vr. Gr. Das Löwenmäulchen (^ntirrkinum) gehört zu den schönsten und dankbarsten Sommer- blumen. Es kann zeitig ins Mistbeet oder gleich ins frei« Land gesät werden. Am besten gedeiht es in leichtem, sandigem Baden, in feuchten Lagen fft das Wachstum sehr gering. Ebenfalls sst frischer, scharfer Dung schädlich für dieses Gewächs. Bei zeitiger Aussaat, 'im Februar oder März, sangt es schon im Mai oder Juki an zu blühen, es blüht bis spät in den Herbst hinein. Das Löwenmaul kann ein- und mehrjährig kultiviert werden, jedoch werden sie bet mehrjähriger Lebensdauer recht holzig und daher unansehnlich. Die Pflanzung geschehe im Abständen von 25 bis 30 ow Entfernung. Die Pflänzchen müssen gleich ordentlich angegossen werden, da sie leicht welken und infolgedessen im Wachstum ge stört bzw. gelammt worden. Besonders ist das Gießen an heißen Tagen angebracht und ent schädigt sür reichliches, üppiges Blühen. Als SchnittbSume ist das Antirrhinum sehr ge schätzt und erfreut sich schon in letzterer Zeit besonderer Beliebtheit. Infolge des Schneidens wachsen di« neuen Triebe bald »Nieder nach, und die Pflanze wird buschiger. Wir finden bei dieser Pfiangenart die herrlichsten Farben! und Zeichnungen. Da die Kultur sehr leicht ist, kann dieses schöne Sommergewachs jedem Liebhaber und Gartenfreund sehr empfohlen werden. I. V. Von der Grabgabel. Wer sie noch nickt in seinem Garten mit lehmigem oder tonlgem Boden benutzt hat, sollte mit ihr einen Ver such machen. Jahrelang habe ich in meinem lehmigen, mit kleinen Steinen durchsetzten Gartenboden die Grabarbcit im Frühjahr und Herbst nur mit dem Spaten durchgeführt, bin dann zur Benutzung der Grabgabel über- geganqen. Seitdem steht der Spaten unbenutzt in seiner Ecke. Denn einmal erfordert der Spaten weit größere Kraftanstrengung beim Graben, zum andern legt er das Land in größere Schollen um, wodurch Hohlräume im Boden gebildet werden, der fich dann nur sehr langsam und ungleich setzt. Wegen der Hohl- räume können die Bodenkapillaren auch nicht die oberen Schichten aus der Tiefe mit Wasser versorgen. Das im Herbst gesäte Gemüse, wie: Winterspinat, Wintermöhren, stößt dann mit seinen Wurzeln auf Hohlräume, in denen sie cingehen. Mit der Grabgabel hingegen er reicht man bei weit geringerer Kraftanstren gung, daß das Land in seinen tieferen Schichten in einem Arbeitsgange in einer seinkrümeligen Beschaffenheit hingelegt wird, -während die Bodenoberflächc eine rauhere Beschaffenheit er hält, einen Zustand, den der Landwirt als -auhe Fnrckc bezeichnet. i. Neues aus Haus, Rüche und Netter. Richtige Aufbewahrung des Mehles sichert dessen Haltbarkeit. Erste Bedingung ist, daß Mehl nur an einem trocknen Ort aufbewahrt wird, sonst stellt sich alsbald der dumpfe, muffige Geschmack ein. Dann soll Mehl nie mals fest eingcstampft in Säcken belassen werden. In derselben Weise, wie Getreide zu seiner Aufbewahrung des Luftwechsels und Umschaufelns bedarf, so erfordert auch Mehl die gleichen Maßnahmen. Mindestens all monatlich soll Mehl einmal umgeschaufelt und dadurch gelüftet werden. Ist aber einmal das Mehl schon feucht geworden, müssen die oben genannten Maßnahmen schleunigst durchgeführt werden. Man siebt das Mehl auch in zweck mäßiger Weise vorher durch, um die durch das Fcuchtwerden gebildeten Klümpchen zu rückzuhalten. Einmal feucht gewordenes und wieder getrocknetes Mehl braucht später beim Verbacken mehr Hefe oder Backpulver, es ist auch nicht so ergiebig wie tadellos ausbewahrt gewesenes. Daher achte man auch in diesem Winter auf seinen Mehlvorrat. G. Der Silvester-Karpfen. Bei der Zubereitung der Karpfen ist vor allem darauf zu achten, daß der Fisch, wenn er aus einem Teiche kommt, erst für mehrere Stunden in Flußwasser ge legt wird, u»n den ihm anhaftenden Schlamm geschmack zu verlieren. Muß man den Karpfen selbst kaufen, so wähle man einen Spiegelkarpfen, da er das zarteste Fleisch ansetzen soll. Der Karpfen wird geschlachtet, geschuppt, der Bauch aufgeschnitten, das Eingeweide herausgenommen, ohne die Galle zu zerreißen, die unter den Backen befindlichen Kiefern werden heraus geschnitten. Der Kopf wird breit gedrückt, die Bauchseiten zur Hälfte eingebogen, so daß der Karpfen in seiner ganzen Länge auf den Bauch zu liegen kommt. Die beiden Rückenteile werden vom Kops bis zum Schwanz gehäutet, der Karpfen auf dem Rücken fein gespickt. Er wird MN schön geformt, in eine passende Pfanne in steigende Butter gelegt, frisches Wurzelwerk, Zwiebeln und etwas trockenes Gewürz hinzugegeben. Der gespickte Rücken wird halbfingerdick mit Sardellenbutter be strichen, der ganze Fisch mit Zitronensaft be träufelt und mit dem nötigen Salz versehen. Zehn Minuten wird der Karpfen unter häufigem Begießen angebratcn; dann werden eine halbe Flasche Weißwein und zwei Löffel Weinessig nach und nach zugegossen und der Fisch unter häufigem Geschöpfen noch eine halbe Stunde gebraten. Beim Anrichten wird der Karpfen behutsam auf eine Fischschüssel gesetzt. Die zurückbleibende Tunke wird nun mit etwas Fleischbrühe aufgekocht, durch ein Sieb gegossen und gesondert gereicht. Tr. Pfannkuchen. Von 1 kß Mehl, welches aber nicht kalt sein darf, ein viertel Liter Milch und 40 § Hefe macht man ein Hefestück und läßt es garen. Dann gibt man 200 8 weiche Butter, vier Eidotter und ein ganzes Et, etwas abgeriebene Zitronenschale und Zucker nach Ge schmack hinzu, vermengt es gut, der Teig darf nicht fest sein, sonst ist noch etwas laue Milch zu nehmen, und läßt ihn garen. Danack rollt man ihn. aus, sticht ihn mit einem Weinglase aus, legt einen Teelöffel Pflaumenmus oder feine Marmelade darauf, klappt ein zweites Stück Teig darüber, drückt an den Seiten fest und läßt die Kuchen nochmals garen. Dann werden sie in kochendem Fett schön braun ge backen, mit Zucker bestreut oder mit einer Zuckerglasur bestrichen. Dazu rührt man 125 8 Puderzucker, ein Eiweiß und einen bis zwei Eßlöffel Zitronensaft schaumig. E. S. Weinpunsch. Man gießt ein halbes Liter Rum über 500 8 besten Zucker, gibt die Schale einer Zitrone dazu und läßt es verdeckt stehen, bis der Zucker geschmolzen ist. Nun vringt man ein halbes Liter Wasser und zwei Flaschen Weißwein bis zum Kochen, gibt den Saft von drei Zitronen sowie den Rum hinzu und serviert den Punsch recht heiß. S. Kalter Silvesterpunsch. Man bereitet ivie bei dem Eierpunsch ein halbes Liter Tee. 500 8 Jucker läutert man und läßt darin eine halbe Stange Vanille und die Schale einer halben Zitrone eine Stunde ausziehen. Dann gießt man es durch ein Mulltuck zu dem Tee nd fügt hinzu je eine Flasche leichten weißen »d röten Rheinwein, eine halbe Flasche Ma deira, den East von drei Apfelsinen, ein Wein- Llas Ananassnft und ein viertel Liter Rum, den man vorher abgebrannt hat. Gut verdeckt, stellt man die Bowie I alt. Eie niuß sehr kalt ge reicht werden, da dar» ganz besonders der feine Geschmack hervortritl. Eierpunsch. Man übergießt 10 8 schwarzen Tee mit einem halben Liter kochenden Wasser und läßt es zwei Minuten ziehen. Dann fügt man zu dem Tee die abgeriebene Schale einer, den Saft von drei Zitronen, zwei Flaschen Weißwein, drei ganze Eier und sechs Eidotter und 250 8 feinen Zucker. Nun schlägt man alles mit der Schneerute auf gelindem Feuer bis kurz vor dem Kochen. Zum Schluß gibt man noch eine halbe Flasche Rum oder Arrak hinzu und serviert den Punsch recht heiß. 2« nach Geschmack ist mehr oder weniger Zucker zu nehmen. el. Eispunsch. In einem halben Liter Wasser kochst man 500 8 Zucker klar, fügt die ab- aeriedene Schale einer und den Saft von vier Zitronen hinzu. Wenn erkaltet, kommt noch eine viertel Flasche Arrak und M« Flasche Mosel- oder Rheinwein dazu. Dann läßt man die Flüssigkeit in der Eismaschine nicht steif frieren. Man serviert den Punsch in Gläsern. ' «M» "
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