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Pulsnitzer Tageblatt : 12.12.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937203-192712125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937203-19271212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937203-19271212
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-12
- Tag 1927-12-12
-
Monat
1927-12
-
Jahr
1927
- Titel
- Pulsnitzer Tageblatt : 12.12.1927
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Ar. 288. Pulsnitzer Tageblatt. — Montag, den 12. Dezember 1827 Sette 2 Bei Di «UL Re. für wird daß sond. bcrei t°« ' tionc Bu. kap An- Aei die Mit Mo da Au teil Bei Lar um stin Lär mäi mit lun cur mH lun gin mai jetzt in ! t«! 1n > «ii das sei noö Go> übe Gtt Gei Aus der ein. Mi) scha Dis gen bur san rö rh- von Bria «etei mitt. statt, Um redu. eine Min E roer Seid Der tun auf Enc in ' sähi letzt Prc wen sei Fra wer Seite: Sind unsere Ausländsdeutschen nicht Pioniere unseres Außen handels, die Stützen unseres Deutschtums im Auslande? Ihr Schick sal ist unser Schicksal — handelspolitisch, wirtschaftlich und sozial ge dacht. Und in dieser Schicksalsgemeinschaft sollte doch wahrlich keiner fehlen, der es mit dem Aufbau unseres Vaterlandes ernst meint. Der Weg führt durch den B DA- Dr. Bell hat ihn gewiesen. Mehr als 30 Personen erkannten es dankbar an, indem sie sich zu einer Orts gruppe zusammenschlossen. Und was Kamenz, PulSnitz und Großröhrs dorf taten, müssen auch andere tun. Studienrat Mai, Kamenz, wies eindringlich darauf hin und gab der Freude über die Gründung der hiesigen Ortsgruppe lebhaften Ausdruck. — Geselliges Beisammensein im Schützenhause beschloß die Gründung der Pulsnitzer Ortsgruppe. Herr Studienrat Patzig, Kamenz, erheiterte durch seine bekannten Vor träge auf'S beste. Möge der Ortsgruppe stetes Wachstum beschicken sein zum Nutzen unseres Vaterlandes und seiner Volksgenossen im Auslande. Pulsnitz. (Die Mütterberatung) findet am Mittwoch, den 14. Dezember, nachmittags 3-4 Uhr im Rathause, 1 Treppe, statt. — (Das Wetter dieser Woche — Tauwet- ter.) Die stabile, nur ganz unwesentlichen Aenderungen unterworfene Wetterlage, die sich schon in der Vorwoche ausgebildet hatte, erhielt sich auch während der letzten acht Tage in ganz Mitteleuropa. Man muß mit der von Tag zu Tag größer werdenden Wahrscheinlichkeit rechnen, daß die warme Westluft auch aus die mittelbaren östlichen Gebiete Zentraleuropas übergreift, wodurch dem Frost dort rasch ein Ende gesetzt werden dürfte. Wann sich dieser Prozeß voll ziehen wird, läßt sich angesichts der bemerkenswerten Träg heit der Luftmassen über dem europäischen Kontinent im Augenblick noch nicht erkennen; aber vermutlich wird sich diese zu allgemeinem mitteleuropäischem Tauwetter überleitende Entwicklung schon zu Beginn der Woche vollziehen. — (Weihnachtsspende für stellungslose Angestellte.) Weihnachten, das Fest der Liebe, steht wieder einmal vor der Tür. Alt und Jung freut sich auf frohe Festtage. Aber nicht jedem ist es vergönnt, Weih nachten in zufriedener Stimmung zu verleben, und gerade die stellungslosen kaufmännischen und technischen Angestellten sehen mit gemischten Gefühlen den kommenden Tagen ent gegen. Sind doch viele unter ihnen, die schon seit Jahr und Tag vergeblich Stellung suchen. Die Aussichten, jemals wieder die alte Tätigkeit aufnehmen zu können, werden be sonders für die älteren unter ihnen immer trostloser. Sei nen stellungslosen Mitgliedern zu Helsen und eine Weih nachtsfreude zu bereiten, erachtet der Gewerkschaftsbund der Angestellten (Qv^) als selbstverständliche kollegiale Pflicht. Viele Ortsgruppen des Haden unter den Mitgliedern Sammlungen eingeleitet, und die bisher eingegangenen Spen den beweisen, daß sie nicht umsonst an die Kollegialität der Mitglieder appelliert haben. Der OOK erwirbt sich damit weitere anerkennenswerte Verdienste um das Wohl der not leidenden Angestelltenschaft. — (Anschluß derSächsischen Jagdkammer an die Landwirtschaftskammer.) Wie die Proffe- sielle der Landwirtschastskammer mitteilt, hat der Vorstand der Landwirtschaftskammer für den Freistaat Sachsen den Anschluß der Jagdkammer und damit der Bildung einer Ar beitsgemeinschaft zugestimmt. Da in der Jagdkammer der weitaus größte Teil der sächsischen Jäger vereinigt ist, so wird durch ihren Anschluß an die Landwirtschaftskammer, der gesetzlichen Vertretung der Landwirte, eine immer engere Zusammenarbeit gewährleistet. Erblickt der Jäger in diesem Zusammenschluß einen wichtigen Schritt zu einer gesetzlichen Zwischenorganisation aller Jäger,- so bietet die neugegründete Arbeitsgemeinschaft dem Landwirt die sichere Gewähr dafür, daß die Förderung der jagdlichen Interessen stets mit denen der Landwirtschaft im Einklang stehen. — (Zur Haltbarkeit des Obstes.) Wie die Pressestelle der Landwirlschaftskammer mitteilt, ist es zweck mäßig, in dem Keller, in dem Obst gelagert wird, trockenen, gebrannten Kalk auszulegen, der die überschüssige Feuchtig keit aufnimmt. Hierdurch wird die Haltbarkeit des ObsteS erhöht und den leicht auftretenden Pilzen die Wachstum bedingung entzogen. — (Warnung vor einem Betrüger) Ge warnt wird vor dem 22 Jahre alten Reisenden Felix Fröm- chen, der bei Kunden der Webwarengroßhandlung Georg Hühnert. Breslau, Rechnungen kassiert. Er benutzt hierbei die Geschäftskarte und das Komissionsbuch dieser Firma, die sich unberechtigter Weise in seinem Besitz befinden. — (Um die Schulreform in Sachsen.) Eine wichtige Entscheidung des Bildungsausschusses. Der Bil dungsausschuß des Reichstages hat nun nach längerer Be ratung dem Zusatzantrag der Deutschnatwnalen, des Zentrums, der Bayrischen Volkspartci und dec Wirtschaftlichen Vereini gung zum Z 18 des Reichsschulgesetzentwurfs zugestimmt und damit eine besonders für Sachsen wichtige Entscheioung ge troffen. Dieser Zusatzantrag sieht bekanntlich vor, daß in den Gebieten des Reiches, in denen feit 1. Oktober 1918 die Schulsorm geändert worden ist, innerhalb eines Jahres nach Beginn der Durchführung des Gesetzes einem Antrag auf Umwandlung in die frühere Schulform stattzugeben ist, wenn mehr als die Hälfte der Erziehungsberechtigten sich dafür aussprechen. Nun ist in Sachsen die Gemeinschaftsschule erst durch die Verordnung vom Dezember 1918 und durch das Gesetz vom Juni 1919 aus den vorher bestehenden kon fessionellen Schulen hervorgegangen: die neue Zusatzbe stimmung zum tz 18 des Reichsschulgesetzes soll die Mög lichkeit schaffen, durch Abstimmung in den einzelnen Gemeinden diejenige Schulform einzuführen, die von der Mehrheit der Erziehungsberechtigten gewünscht wird. Bei dieser Zusatz bestimmung handelt es sich um eine Ausnahme zum § 10 des Reichsfchulgesetzentwurfes, der sür eine derartige Um wandlung der Schulsorm Zweidrittelmehrheit vorsieht, aller dings wird diese Ausnahme auf die Dauer eines Jahres beschränkt. Kamenz. Viehzählung.) Bei der am 1. De zember 1927 vorgenommenen Viehzählung wurden im hiesi gen Stadtgebiet 149 (im Vorjahre 119) Pferde, 307 (309) Sie LohnverMniffe der sächsischen Sergardeiter. Die Bergleute nehmen in bezug auf ihre außerordentlich ungünstigen Arbeitsbedingungen und die unverhältnismäßig hohe Gefährlichkeit ihres Berufes eine besondere Stellung unter der Arbeiterschaft ein. In Sachsen gab es im Jahre 1926 etwas über 30 0000 Angehörige dieser Berufs-- gruppe, allerdings einschließlich 2600 in Nebenbetrieben (Brikettfabriken, Erzaufbereitung usw.) Beschäftigter. Der überwiegende Teil, mehr als 22 MO, entfällt aus den Stein kohlenbergbau, während in Erzgruben nur 271 Bergleute ar beiteten. Der durchschnittliche Verdienst je Schicht — einschließlich der Zuschläge für überschichlen, Hausstandgeld, Kinderbeihilfe — betrug im Steinkohlenbergbau im letzten Vierteljahr 6,81 Mark, im Braunkohlenbergbau 6,86 Mark und in den Erzgruben 5,82 Mark. Davon sind allerdings die recht er heblichen sozialen Beiträge abzuziehen, die durchschnittlich für die Schicht 1,15 M. im Steinkohlenbergbau, 1,02 M. im Braun- koblenberabau, OLO Mar_k. im Erzbergbau betragen. Das sind voyae, oie, an re» Wnyattnissen -rüderer deutscher Bergbau reviere gemessen, iw der Mitte liegen: Während A B. im rheinisch-westfälischen Steinkohlenbergbau 7,89 —7,99 Mark je Schicht an Verdienst- erzielt wurden, blieb" der Verdienst der Bergleute in den oberschlesischen Gruben mit 5,86 Mark be deutend zurück. Ähnlich im Braunkohlenbergbau, wo in den linksrheinischen Bezirken durchschnittlich 7,29 Mark je Schicht verdient wurden, während im mitteldeutschen Braunkohlen gebiei 5,68—6,25 Mark das Mittel bildete. Im Erzbergbau steht Sachsen in bezug auf die Verdienstverhältnisse günstiger da. Im Oberharz mußten sich die Bergleute mit einem Schicht- Verdienst von 5,08 Mark bescheiden, im Bezirk Nassau mit 5,27 Mark. In Bayern wurden dagegen durchschnittlich je Schicht 6,76 Mark erzielt. Die tatsächlich gezahlten Löhne sind natürlich allenthalben höher als diese Durchschnittszahlen. Eine, allerdings sehr ge ringfügige Steigerung des Einkommens kann auch der sächsi sche Bergmann verzeichnen: der Schichtlobn eines Häuers im Steinkohlenbergbau z. B. stieg von 7F8 Mark im Durchschnitt des Jahres 1926 auf 7,36 Mark im ersten, aus 7.51 Mark im zweiten Vierteljahr 1927. Dafür aber erhöhten sich auch die nersicherungsvettrage von 0,94 Mark je Schicht 1926 aus 1,0S Mark bzw. 1,15 Mart 1927, so daß die tatsächliche Besserung, an der fortschreitenden Teuerung gemessen, nicht als ange messen erscheinen kann. Von wesentlichem Einfluß auf die Erwerbsverhältniffe der Bergleute sind die ausfallenden Schichten. Denn Schicht- ausfall bedeutet Ausfall des Verdienstes! Und es fallen er heblich viel Schichten aus. Im zweiten Vierteljahr 1927 mit 74 Arbeitstagen fielen im Steinkohlenbergbau 15 Prozent, im Braunkohlenbergbau 10 Prozent und im Erzbergbau 5 Prozent der möglichen Schichten aus. Die Gründe dafür sind vor allem in den schlechten Gesundheitsverhältnissen unter der Bergarbeiterschaft zu suchen, während betriebstechnische Stö rungen und Absatzmangel im sächsischen Bergbau — wenigstens in den letzten Jahren — dagegen stark zurücktreten. Jugendführertreffen Gemeinsam mit dem Ortsausschuß Dresden veranstaltet« der Landrsauvschuß Sachsen der Jugendoerbändr e. D. künsta in Dresden ein Fvhrrrtreffen. Ministerialrat Dr. Maier ooM SüchfilLen Arbeit» und Wohlsahrtsministerium sprach dabei über die über hündische Zusammenarbeit der Jugend. Er stillt« sest, daß eine Reid« von Ausgaben ollen Verbünden der Jugend -emeinsaw seien. Zur Bewältigung dieser Aufgaben sei Übel' hündische Zusammenarbeit notwendig. Dr. Maier betonte, daß diese Zusammenarbeit in den Ausschüssen der Jugendoerbände nicht eine Zusammenarbeit aus der mittleren Linie, wie bei einer politischen Koalition, sondern aus einer gemeinsamen Linie dal' stelle. Die wichtigsten Forderungen, die die vberbvndischen Aus- schliffe der Jugenboerbünde nicht außer acht lassen dllrsen, stnv: Die Selbständigkeit der einzelnen Verbünde darf nicht beschränkt werden» Der Ausschuß vertritt nicht den einzelnen Verband, sondern stets die Gesamtheit der Verbünde. Die Einigung im Ausschuß auf das Geinsame baut nicht aus Urbereinstimmana oder aus Kompromisse aus, sondern aus der tatsächlichen Litton»' arbcitung des Gemeinsamen. Ausrichtung gegenseitiger Achtung ist unerlüßlich, soll die Jugend aller Richtungen zusammenar« beiten. Im 2. Dortrag berichtete Alsred Krüarr über «ine pro», tische Ausgabe, die der Landesausschuß der Jugendoerdänve in Angriff genommen habe, die E-richtung eines Iugenderholung^ Heimes in Dttendort bei Sebnitz in Sachsen. Der Düger kiel«» Heimes, das der Erholung der erwerbstätigen Jugend dienen soll, ist die Gesellschaft Sächsischer Jugendcrholungsheime m. b-v - an der neben dem Landesausschuß Sachsen der Jugendveibänve die Sächsische Echolungstürsorge, Sozialoerstcherungstrüger uiw Gewerkschaften beteiligt stnv. Mit dem Bau des Heimes w" im kommenden Frühjahr begonnen werden. „Betriebsanwalt" Winter vor Gericht. Täglich 12 000 Einschreibebriefe. Der durch seine Prozesse gegen die Reichsbank wegen Auf- werturrg der alten Reichsbanknoten bekannte Gründer des Volksbundes .Wahrheit und Recht", Gustav Winter, stand vor dem Leipziger Amtsgericht wegen eines ge>>m ihn wegen Nichtanmeldung seines Gewerbes erlassenen Straf befehls von 150 Mark, gegen den er Einspruch erhoben hatte. Winter bezeichnete sich bei seiner Vernehmung als »Betriebs- anwalt" und erklärte aus die Frage des Vorsitzenden, was das für ein Titel sei, es handle sich nicht um einen Titel, sondern um »eine Berufsberatung"; er sei »Sachwalter für Betriebe in organisatorischer und technischer Beziehung". Winter mutzte zugeben, daß er seinen Prozeß gegen die Reichsbank in allen Instanzen verloren hat. Er bekundete aber, daß seine Frau jetzt einen neuen Prozeß gegen die Reichsbank durch Justizrat Hahn in Berlin betreibe und daß er auch an dere Personen, die solche Prozesse führen, unterstütze. Der Staatsanwalt führte zur Sache u. a. aus, daß Winter seine Broschüre »Mein Schlußkampf" zum Preise von 1 Mart pro Stuck an etwa 300 000 Mitglieder seines Bundes ver trieben habe und daß die Zahl der Anhänger Winters, trotz der Aussichtslosigkeit seines Unternehmens, außerordentlich groß sei. Im Frühjahr dieses Jahres hätten sich in einem Zimmer Winters 48 0 00 unerledigte Einschreibe briefe befunden. Winter gab das zu und erklärte, daß da mals täglich 12 000 eingeschriebene Briefe bei ihm eingegange» seien und daß er zur Erledigung dieser Post 150 Leute schäftigt habe. Der Strafbefehl über 150 Mark wurde gemäß des Antrages der Staatsanwaltschaft aufrechterhalten. Die Deutschnationalen zur Reichsreform. Entschließung des Deutschnationalen l' Reichsvertretertages. Berlin. Der Reichsvertretertag der Deutschnationasi" hat zur Reichsreform in einer Entschließung folgende Forde rungen aufgestellt: a) Die Alleinherrschaft der Parlamente ist durch Ausba der verfassungsmäßigen Rechte des Reichspräsidenten un der Staatspräsidenten einzuschränken. - b) Unter dieser Voraussetzung ist der Dualismus vo Reich und Preußen dadurch zu überwinden, daß der R e i H? Präsident zugleich preußischer Staars Präsident wird. Dann können die Aemter des New) kanzlers und des preußischen Ministerpräsidenten in . Hand vereinigt werden. Dagegen wird der Gedanke, einzelnen preußischen Ministerien durch die entspreche" Reichsminister leiten zu lassen, als praktisch undurchfüyr^ finanziell belanglos und zu Preußens Mediatisierung t rend, abgelehnt. Die besondere Stellung der süddeun«) Länder ist zu sichern. < .g c) Die gesetzgeberischen Rechte des Reichsrates stärken. Durch bindende Vorschrift muß die bewilliguna über Regierungsvorlagen hinaus verhilf werden. Als vorübergehende Notstandsmaßnahme Üs. j Reichssparkommissar zu einer in ihrer Entstehung und w Rinder, 32 (41) Schafe, 331 (326), 3465 (3317) Stück Fe dervieh sowie 59 Bienenstöcke festgestellt. Deesde», 10 Dezember (Eine Regierungrerklü- rung zur Lrhrerbtldungsfrage.) Die deutschnattonale Landtagssraktton hatte im September vorigen Jahre» an dir Re gterung eine Anfrage gerichtet wegen der in der Denkschrrst des Bolksbtldungrministtliums zur Neuordnung der Dolksschullrhrn- bildung verwendeten Zahlen und Berechnungen. Dir Antwort der Regierung liegt nunmehr in einer umfänglichen Erklärung vor. Diese enthält zwei Berichte des mit der statistischen Nachprüfung beauftragten Regierungsralrs Dr. Burckhardt vom Statistischen Landeramt und die Stellung der Regierung zu den von ihm er mittelten Ergebnissen. Bei gleichbleibendrn Lehrergesamtzahlen würde der durchschnittliche jährliche Abgang bet den Bolksschul- lehrern 3,06 »/«, bei den wissenschaftlichen Lehrkräften der Berufs schult 3,1V °/„ bei den technischen Berufsschullehrerinnen 8,04 */, betragen. Die wirklichen jährlichen Abgänge hängen von der Zu sammensetzung der Lehrerschaft nach Altersklassen ab. So betragen sie bei den Bolksschullehrern 1926 221, 1S6V 348, 193S 376 und steigen weiter, um 1964 mit 871 ihren Höchstwert zu erreichen. Dies trifft aber nur dir Regelabgänge. Für die lausenden Jahre kommen noch unregelmäßige Abgänge hinzu, durch die sich bei spielsweise die Abgangszahl sllr 1926 um 179 aus 400 erhöht. Der bei diesen Berechnungen angenommene Bestand an Volkrschul lehrrrn beträgt rund 15000. Für die Frag» des Nachwuchses wird von der Regierung daraus hingewiesen, daß dieser auch noch sür rund 7600 andere Lehrkräften einschließlich der höheren Lehrer zu stellen ist Die Regierungserklärung beruft stch daraus, daß der Landtag die akademische Dolksschullehrerbildung gesetzlich jeftge- legt und das Ministerium ste im Rahmen der finanziellen Gebun denheiten jo gut wie mSglich einzurichten und auezubauen habe. Sie glaubt den Nachwuchs aus absehbare Zeit al« gesichert ansehen zu können. Zur Begründung dieser Annahme wird aus den Rück gang der Geburtenziffern, das Stetgen der Abiturientenzahl«» wäh rend der nächsten Jahre und auf die mannigfachen Möglichkeiten hingewiesen, den Leyrerbedach einzuschränken. Dresden. (Regelung der Geschäftszeit vor Weihnachten) Die Dresdner Geschäfte sind am Sonntag, den 18. Dezember in der Zeit zwischen 11 und 6 Uhr und außervem in der Zeit vom 14. bis einschl. 23. De-' zcmber bis abends 8 Uhr geöffnet. Für den Heiligen Abend ist der Ladenschluß auf 7 Uhr fkstgesetzt. Dresden. (Festnahme des Samm eldstchsen- schwindlers.) Der Betrüger, der am 5. 12. in einer hiesigen Kirchgemeinde 25 Sammelbüchsen mit Inhalt erlangt Holle, wurde bereits am 7. 12.. von der Polizei in Hamburg sestgenommen. Als Täler war von der Dresdner Krimiual'- polizei der 19 Jahre alte Markchetser S. festgestellt worden. S. hatte die Büchsen un Keller feiner elterlichen Dehnung geöffnet und entleert. Die Krimwalpolizei stellte weiter fest, daß er am nächsten Morgen auf dem hiesigen Hauptbahnhof eine Fahrkarte nach Hamburg gelöst hatte und mit deiwFrüh- Schnellzug nach dort abgefahren war. Auf Grund eines daraufhin erlassenen Funffpruchs wurde der Schwindler bn ferner Ankunft in Hamburg von der dortigen Polizei in Empfang genommen. In seinem Besitze befanden sich von dem erlangten Gelde noch zirka 490 Mark. Dresden. (Eine Schnellstraßenbahn Dres den—Pirna.) Der Bau der schon feit längerem ge planten Schnellstraßenbahn Dresden—Pirna soll inr nächsten Jahre in Angriff genommen werden. Die Vor arbeiten, die eine Zeitlang ruhten; sind jetzt wieder aus genommen worden. Durch dis neue Straßenbahnlinie- sollen alle die Ortschaften dem Verkehr erschlossen werden» die außerhalb der Eisenbahnlinie-liegen. Riesa. (Schiffshavarie auf der Eike.f Unterhalb der Elbbrücke wurde: ein Dampfer der Berei nigten Elbschiffahrtsgesellschaft plötzlich leck und sank mit seinem Vorderteil auf Grund. Durch mühselige Arbeit mit Dampf- und Handpumpe und notdürftiges Verstopfen des entstandenen Loches konnte- der Schiffsteil langsam, wieder hochgebracht werden. Nach provisorischer Aus besserung konnte der Dampfer ferne Fahrt talwärts fortsetzen. Riesa. (Mißglücktem G rstm o r d v e r such.) Unter dem Verdacht, einen Gistmordversuch an fernem 30jährigen schwachsinnigen Sohne verübt zu haben, wurde der Schmiedemeister Behnisch rtt Heyda verhaftet. Behnisch soll die Tat begangen haben, um seine Familie von der Last des Schwachsinnigen zu Sefreien. Der Anschlag miß glückte aber, da sich der Sohn bereits nach geringem Genuß der vergifteten Speise erbrach. Freiberg (Pfarrer Joasch-St. Petri) ist in der Vorstandssitzung des Sächsischen Landesvereins des Evangelischen Bundes zum Landesverernsvorsitzenden ein stimmig gewählt worden. Als Tagungsort der nächstjährigen Lgndesversammlung wählte man Zwickau und traf einige Vorbereitungen für die Feier des vierzigjährigen Bestehens des Landesvereins im Jahre 1929. Anfang 1928 wird ein Lehrgang in Döbeln gehalten, der sich mit der Bedeutung Karl Holls sirr die evangelische Kirche beschäftigt. Leipzia. (Schweres Explosion sunalück.) Am Freitag früh hat sich in der Nmladehalle des Bahn hofes Leipzigs Wahren ein schweres Explosionsunglück ereig net. Eine stähle-ne Kohlensäurefloiche explodierte und der Hilssbahnbeamte Franz Gö-ecke. der sie trug, wurde durch die Explosion in Stücke zerrissen.
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