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Nr. 271. Pulsnitzer 'Lageblatt. — Dienstag, den 22. November 1927. Seite 6. sich durch das energische Vorgehen der Bauernpartei erneut ' zugespitzt. Der Parteiausschuh hat dem Ministerpräsidenten Bratianu eine Erklärung zugestellt, in der Vratianu auf- ! gefordert wird, unverzüglich seine Regierungsmethlchan zu ändern, andernfalls sein Sturz auf dem Wege einer offenen Revolution erwirkt werde. Die holländische Mannschaft, die in Köln gegen die deutsche Ländermannschaft 2:2 spielte Die deutsch« Mannschaft außer Heidkamp-Düsseldorf. Spott am Sonntag im Freistaat Sachsen. Die Homotrainermeisterschaften von'Dres- drn kamen am Sonntag in Dresden zum Austrag und brachten besten Sport. Im 1-Kilometer-Rennen für Amateure siegte H. Müller in 59,3 Sekunden. Auch das 10-Kilometer- Rennen fiel an Müller. Die Amateurmeisterschaft über 1 und 10 Kilometer holte sich Stiepel. Bei den Professionals holten sich die 5 Kilometer Rödekamp und die 10 Kilometer Schwedler. N-Stunden-Rennen sicherten sich Stiepel—Kleber. Beim Jubiläumsschwtmmfest des Annaberger SV. 1907 besiegte im Wasserball der Annaberger SV. den Poltzeisportverein Chemnitz mit 7:4. Sonderliche Leistungen in den Schwimmwettbewerben wurden nicht gezeigt. Bei den Radrennen im Leipziger Achilleion waren am 3-S1unden-Rennen dreizehn Paare am Start. Den Sieg Kroschel—Ehmer mit 23 Punkten 126,720 Kilometer, 2. Buschenhagen—Koch 13 Punkte, eine Runde zurück Rieger- Fricke 18 Punkte. Dresdener Produktenbörse. Börsenzell: Montag und Freitag nachmittag 2—ILO Uhr. Börse und Handel. Amtliche sächsische Notierungen v. 2i.November 1927 Dresden. Die Börse verkehrte zum Wochenbeginn in schwacher Haltung. Ausgesprochen fest lagen dagegen keramische Werte, von denen Keramag 6 Prozent gewonnen, ferner war Glasfabrik Brockwitz 2 Prozent höher, während Siemens Glas 5 Prozent nachgeben mutzten. Textilien waren überwiegend schwach, so verloren Plauener Gardinen 2 Prozent. Von Papierwerten waren rückgängig Vereinigte Strohstoff um 6 Prozent, ferner Doktor Purz um 3 Prozent. Auch der Maschinenmarkt war schwach, Verluste bis zu 4 Prozent ge hörten zur Tagesordnung. Außerordentlich still war der Brauereimarkt. Dasselbe gilt auch für die diversen Aktien. Renten blieben vernachlässigt. Leipzig. Die Kursverluste überwogen auch an der Leip ziger Börse, die Papiere gingen allerdings nur um einige Prozent nach unten. Einen Verlust von 3 Prozent hatten Pittler und Stöhr Kammgarn. Chemnitz. Mangels Anregung gingen die Kurse zurück. Den größten Tagesverlust hatten Großenhainer Webstuhl (9,5 Prozent)/ Kurseinbußen von 4 Prozent hatten mehrere Papiere, Verluste von 3 Prozent waren häufig. Eine Aus nahme machte Bernhard Escher im Freiverkchr; dieses Papier zog um 2 Prozent an. Leipziger Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 109 Ochsen, 258 Bullen, 225 Kühe, 103 Färsen, 300 Kälber, 739 Schase, 2496 Schweine, zusammen 4299 Tiere. Von Fleischern direkt dem Markt zugeführt: 30 Rinder, 12 Kälber, 84 Schafe, 147 Schweine. Überstand: 30 Ochsen, 25 Bullen, 20 Färsen, 35 Kühe, 6 Kälber, 34 Schafe, 110 Schweine. Geschäftsgang: Alles langsam, Kälber schlecht. Preise: Ochsen 1. Kl. 61 bis 62, 2. Kl. 56—60, 3. Kl. 47—55, 4. Kl. 40—46, 5. Kl. 35 bis 39; Bullen 1. Kl. 61—64, 2. Kl. 56—60, 3. Kl. 50—55, 4. Kl. 40—49; Kühe 1. Kl. 54—56, 2. Kl- 45—53, 3. Kl. 32—44, 4. Kl. 25-31; Färsen 1. Kl. 61—63, 2. Kl. 50—60; Kälber 1. Kl. —, 2. Kl. 76—80, 3. Kl. 70—75, 4. Kl. 60 -69, 5. Kl 45 bis 59; Schafe 1. Kl. 60—62, 2. Kl. —, 3. Kl. 45—52, 4. Kl. 35 bis 44; Schweine 1. Kl. 69—70, 2. Kl. 67—68, 3. Kl. 64—66, 4. Kl. 62—63, 5. Kl. 57—61, 6. Kl. 50—56, 7. Kl. 57-63. Tendenz: Behauptet. Wetter: Schnee. Die Preise verstehen sich bis etnschl Mais per lOOO Kilo gramm, alle anderen Artikel per lOO Kilogramm in Reichs- Mark. Rotklee, Erbsen, Wicken. Peluschken. Lupinen und Mehl (Mehl inkl. Sack frei Haus) tn Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dresden alles andere in Mindestmengen von 10 000 Kilogramm waggonfrei sächsischer Versandstationen. 2l. 1l. 18. 11. 2l. 11. 18. 11. Weiten, Rotklee — — tnl., 73 kg 255 260 259-264 Trocken- Weizen, schnitzel 12,8 -13.2 12,5-12,0 tnk., 69 kg * —— —— Zucker- Roggen, schnitzel 19,5-21,5 19,0-21,0 sächs., 69 kg 254-259 254—259 Kartoffel- Roggen, stocken 26,5—27,0 18,5—20,0 26,0—26,5 sächs., 66 kg — — Futtermehl Weiz.-Kl. 18,5-20,0 Sommer- 14,9—15,4 14,9—15,4 gerfte, sächs. 260 - 275 260-275 Rogg.-Kl. 15.5—16,8 15,5-16,8 Winter- Kaiseraus- -erste, sächs. — — zugmehl 45,5 -47,0 45,5-47,0 Futtergste. 226—242 226-242 Bäcker- 39,5—41,0 Hafer, tnl. 219—225 219—225 mundmehl 39,5-41,0 Hafer, Weizen- 23,0—24,0 23,0—24,0 ausl. —— — nachmehl Raps, «r. 325-335 325-335 Inland- Mais, meizenm. 38.0 - 39,0 38.0-39,0 Laplata 205—208 196—199 Tvve 70 Roggen- ad. Herk. — — Cinqu. 220—240 220—235 mehl 0 I 38,5—40,0 Wicken — — Tvpc 60 N 38,5-40,0 Lup.. bl. — — Roggen- „ gelbe —— —— meül I Futterlup. — — Tvpe 70 A 37,5-38,0 37,5—38,0 Peluschken — — Roggen- Erbsen, nachmel)! 23.5-24,5 23,5—24,5 kl. gelbe — — Berliner Börse vom Montag. Die Kritik des Reichsbankprästdenten in seiner Lochumer Rede an der Politik der Kommunen bezüglich der Auslandskre dite wirkt noch nach. Vom Publikum lagen fast gar keine Anträge vor, und die Spekulation neigte deshalb eher zu Abgaben. Amtliche Oevisen-Notierung» Brüssel 4)L, Italien 7, Kopenhagen 5, London 4)4. Madrid 5, Oslo 5 Paris 5. Prag 5. Schwei- 314 Stockholm 4 Wien 6!4. Devis en (tn Reichsmark 21. No Geld oember Brief 19. Ncu Geld lember Bries Siew Jork . . 4 Z London .... 1 Z Amsterdam . 100 Gld. Kopenhagen . 100 Kron. Stockholm . . 100 Kron. Oslo 100 Kron. Italien . , , . 100 Lire Schweiz ,. . 100 Frcs. Paris . . , , , 100 Frcs. Brüssel ,100 Belg« Prag ..... 100 Kron. Wien 100 Schill Spanien . . . 100 Peset. Bankdiskont: Ber Li. 4,184 20,402 169,01 112,21 112,73 111,12 22,765 80,69 16,45 58,40 12,402 59,00 70,83 in 7 (Lc M. 4,192 20,442 169,35 112,43 112,95 111,34 22,805 80,85 16,49 58,52 12,422 59,12 70,97 mbacv 8 M 4,1845 20,402 169,04 112,21 112,70 111,14 22,765 80,71 16,445 58,385 12,403 59,00 71,19 r Amsler M. 4,1925 20,442 169,38 112,43 112,92 111,36 22,805 80,87 16,485 58,505 12,423 59,12 71,33 dam 3'4. Ostdevisen. Warschau 46,825 G 47,025 B, Riga 80,68 G 81,02 B, Reval 1,119 G 1,125 B, Kowno 41,51 G 41,69 D, Katta- Witz 46,825 G 47,025 B, Polen 46,825 G 47,025 B. — N o t e n: Große Polen 46,825 G 47,225 B, Lit. 41,23 G 41,57 B. 1 franz. Franc 0,16)4 Rm., 1 Belga 0,58)4 Rm., 1 Lira 0,23 Rm., 1 Zloty 0,47 Rm. Effektenmarkt. Inländische Anleihen ruhig und kaum verändert. Ausländische Renten: 5proz. Mexikaner um 0,25 Prozent gebessert, österreichische Renten etwas belebter. Eisen bahn werte still. S ch i f s a h r t s w e r t e niedriger. Bankaktien ruhig und wenig verändert. Montanaktien später stärker gedrückt. Kaliwerte uneinheitlich. Lhemiewcrte sehr ruhig. Elektrizitätswerte gut behauptet. Maschi nen- und Motorenwerte hatten wenig Geschäft. Aus landwerte gebessert. Sonstige per Ultimo und va riabel gehandelten Papiere: Glanzstoff 10, Bemberg 4, Stöhr-Kammgarn 3 und Berger sowie Holzmann ungefähr 1,50 Prozent niedriger. Amtlich festgesetzte Preise an der Produktenbörse zu Berlin. (Getreide und Oelsaaten per 1000 Kilogramm, sonst per 100 Kilogramm, alles in Reichsmark.) Weizen, märkischer 242—245 (74)4 Kilogramm Hektolitergewicht), Dezember 274, März 276, Mai 278—278,50 ruhig. Roggen, märkischer 239- 243 (69 Kilogramm Hektolitergewicht), Dezember 257,75—257, März 261,75, Mai 263,50, fester. Gerste, Sommergerste 220—263, feine Sorten über Notiz, ruhig. Hafer, märkischer 202—212, feine Qua litäten über Notiz, stetig. Mais loko Berlin waggonfrei Ham burg 199—201, fest. Weizenmehl per 100 Kilogramm frei Berlin brutto inkl. Sack (feinste Marken über Notiz) 31,25—34,50, be hauptet. Roggenmehl per 100 Kilogramm frei Berlin brutto inkl. Satz 32,50—34,25, etwas fester. Weizenklcie frei Berlin 14,75, be hauptet. Roggenkleie frei Berlin 14,75—14,85, behauptet. Raps 340—345, behauptet. Leinsaat 360—365, stetig. Viktorio-Erbsen 52—57, feine Sorten über Notiz. Kleine Speiseerbsen 32—35. Futtererbsen 22—24. Peluschken 21—22. Aaerbohnen 21—22. Wicken 22—24. Lupinen, blaue 13,75—14,50, do. gelbe 14,75 bis 15,50. Rapskuchen Basis 38 Prozent 17,40-17,60, Basis 37 Pro zent 22,60—22,80. Trockenschnitzel 10,80—11. Extraktionsschrot Basis 45 Prozent 20,40—20,70. Kartoffelflocken 24,10—24,60. Berliner Eterpreisc. (Bericht der amtlichen Noticrungs- kommission für den Eiergroßhandel in Pfennig per Stück.) a) In- läirdifche Eier: Große, vollfrische, gestempelte Inlandseicr —, irische Inlandseier über 55 Gramm 18—19, frische Inlandseier unter 55 Gramm 15; d) Auslandscier: Extra große Eier 23,50 bis 24,50, große Eier 19, normale Eier 13—15, abweichende Eier 11 bis 12,'kleine und Echmutzeier 9,50—10; c) Kühlhauseier 10,50 bis 11M. Tendenz: Fest. Berliner Kartoffelerzeugerprcisc je Zentner waggon- frei märkischer Station. Amtlich ermittelt durch die Landwirt schaftskammer für die Provinz Brandenburg und für Berlin: Weiß« Kartoffeln 2,80—3,10, rote Kartoffeln 3—3,30, gelbfleischige Kartoffeln 3,40—3,70 M., Fabrikkartoffeln 13,50—15,50 Pf. j« Stärkeprozent. Donne und Mond. 23. 11. Sonne: A. 7.37, U. 15.55. Mond: A. 6.12, U. 15.46. Die drei schönen Bernhausens. Roman von Ar. Lehne. 34. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) „So schrecklich ist das nicht." Die Angeredete zwang sich zu einem matten Lächeln. „Es ist doch kein Gesäng- nis!" Sie war froh, als ihre Wege sich trennten. Viviane war ganz unglücklich. Ein halbes Jahr würde sie ihn nun nicht sehenl Und er würde abrei sen, ohne daß sie ihn noch einmal sprechen würdel Sie liebte ihn, keiner anderen gönnte sie ihn, am allerwe nigsten der schönen, stolzen Gisela Bernhausen! Sie wollte ihn haben, sonst ertrug sie das Leben nicht mehr. Bisher hatte sie immer bekommen, wonach ihr Begehren stand — und dieser eine große Herzens wunsch sollte ihr unerfüllt bleiben? Mehr als einmal hatte sie schon geweint, weil er so zurückhaltend war, während alle seine Kameraden ihr huldigten. Ach, wenn er wenigstens Schulden hätte! Doch ihr Vater hatte auf seine Erkundigungen hin erfahren, daß er in nicht sehr glänzenden, doch sehr geordneten Verhältnissen lebte. Das Schaufenster eines Blumengeschäftes, in dem ein wahrer südlicher Frühling blühte und duftete, fes selte ihre Aufmerksamkeit. Gelbe und rote Rosen, zart- farbiger Flieder, blaue Veilchen, großblumige Nelken, seltsam geformte Orchideen waren geschmackvoll in Va sen und Körben geordnet. Sie blieb stehen, dachte einen Augenblick nach, ging dann hinein und kaufte einen großen Veilchenstrauß. Mit der Straßenbahn fuhr sie hierauf nach den Kasernen, in deren Nähe Bibra wohnte. In dieser Gegend war sie noch nie gewesen. Es dauerte eine Weile, ehe sie nach mehrmaligem Fragen die Straße fand, in der seine Wohnung war. Nun stand sie davor. Sie schaute nach den sechs Fenstern des zweiten Stockwerkes, von denen ihm drei gehör ten. Aber welche? Sie schritt über den Fahrdamm und spähte von der anderen Sette, ob sie nicht sein geliebtes Gesicht erblicken würde. Aber hinter den Stores regte sich nichts. Da faßte sie einen raschen Entschluß. Wieder über querte sie die Straße, öffnete die Haustür, schritt die läuferbelegten Treppen bis zum zweiten Stockwerk hin- «uf und machte vor der Tür halt, an der ein Schild befestigt war mit dem Namen v. Bibra. Sie holte einmal lies Atem, dann drückte sie kurz entschlossen auf den kleinen Porzellanknopf der elektrischen Klingel, die einen schrillen, durchdringenden Ton von sich gab, daß sie unwillkürlich zusammenfuhr. Alsdann hörte sie feste Schritte. Der Bursche war es, der öffnete und grinsend in ihr Gesicht starrte. „Herr Baron zu Hause?" fragte sie. Der Mann wußte nicht, was er mit diesem Be such anfangen sollte. Breitspurig blieb er in der Tür stehen. „Ja, das schon! Was möchten Sie denn vom Herrn Oberleutnant?" Sie stampfte mit dem Fuße auf. „So lassen Sie mich doch hinein!" sagte sie hochmütig und drängte sich an ihm vorbei in den halbdunklen Korridor. Da wurde eine Tür geöffnet, und die schlanke Ge stalt Bibras erschien aus der Schwelle. „Was ist denn, Jakob?" „Eine Dame, Herr Oberlenutnant." „Eine Dame?" fragte der verwundert, denn er er kannte Viviane in der Dämmerung nicht. „Jawohl, Herr Oberleutnant, eine Dame, die Sie zu sprechen wünscht!" Viviane kicherte und hielt den Muff an das Gesicht. Ihre Stimme hatte ihm verraten, wer da vor ihm stand, und eine starke Verlegenheit bemächtigte sich sei ner. „Gnädiges Fräulein —" „Ich hörte, Baron, daß Sie übermorgen abreisen müssen — ins Gefängnis!" Und wieder kicherte sie. „Oh, Festung oder Gefängnis — kommt es nicht auf eins heraus? Man ist eben eingesperrt!" Sie hielt ihm den großen Veilchenstrauß entgegen. „Diese lieb lichen Kinder des Frühlings sollen Sie begleiten und an mich erinnern —" Er mußte ihn nehmen und mußte sie auch zum Eintreten auffordern. Was blieb ihm weiter übrig? Ein wenig verwundert und verletzt sah sie ihn an, daß er sie so lange auf dem Korridor stehen ließ, wie eine Bittstellerin oder Dienerin. Mit einer Verbeugung stieß er die Tür seines Zim mers weit auf. „Bitte einzutreten!" Sie schlug den Schleier zurück und schaute sich neu gierig in dem behaglichen Junggesellengemach um. Ein schöner Perserteppich deckte den Boden, Kilims und orientalische Waffen schmückten die Wände. Der Di van stand schräg mitten im Zimmer und war ebenfalls mit einem Perser belegt. Auf dem Schreibtisch ent deckten Vivianes scharfe Augen ein Bild Giselas. S c biß sich auf die Unterlippe — das hatte sie doch nieü! erwartet! Aber sie ging darüber hinweg und naßm Platz auf der Chaiselongue, während er vor ihr st'- hen blieb. „Sie sind sehr liebenswürdig, Gnädigste, daß S r sich selbst bemüht haben —" Er wußte tatsächlich nicht, was er sagen sollte. Er wünschte sie dahin, wo der Pfeffer wächst, und dabei saß das kleine, elegante Persönchen seelenruhig da in seinem Zimmer, als ob das die selbstverständlichste Sache von der Welt sei. Sie hatte den großen, fla chen Muff neben sich gelegt und das Jackett am Halse etwas geöffnet, als beabsichtige sie, länger zu bleiben. Und er stand wie auf Kohlen. Wenn nun jemand kam, was mußte man denken? Es war unbedingt seine Pflicht, sie vorsichtig darauf aufmerksam zu machen, daß es in ihrem Interesse sei, so bald als möglich wieder zu gehen. Er roch an den Veilchen. „Die Blumen sind herr lich! Ich danke Ihnen sehr, gnädiges Fräulein, und —" „Wollen wir sie nicht in eine Vase tun? — Da steht ja eine!" Sie sprang auf und nahm von einem Brett eine flache Schale herunter. (Forts, folgt.)