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Nr. 238. Pulsnitzer Lageblat/. — Dienslag, den l l. Oktober 1927. Seite 2. gleichermaßen befriedigen würde. 8p. Auslos! Bei vom 28 des Mr Befre Rechte Danach unverbr und M oder de allen Li fuhr im Die einstwei nomm deren L die am sonen ö Kriegs^ Die Kraft g kündigu Commei die Anl Akt-Ge Newyoi auf 10 Prozenti leihe w Führuni 8- Co. zur Zer T rhein a die Art Wasserfl Binnenß man sick Großslu Flngzcu von 48 haben, zeug wn Kabinen, Die po Litauen unter deutschen Schutz gestellt werde/ Es gab eine Zeit, in der die deutsch-litauischen Beziehungen herz lich genannt werden konnten. Das war damals, als der deutsche Generalbevollmächtigte, Exzellenz Zimmerle, auf Betreiben der Entente, die für Polen und gegen Litauen arbeitete, Kowno im November 1919 verlassen mußte. Die fortgesetzte Bedrückung des Memellandes, dem man die Rechte der Autonomie auch jetzt nicht, nachdem der Landtag erneut zusammengetreten ist, gewährt, hat das deutsch-litauische Verhältnis leider beträchtlich getrübt. Das wird wohl auch nicht anders werden, so lange die litauischen Offiziere regieren, die ihr Land in eine Po- litik führten, deren Richtung absolut unerkennbar ist. Deutschland hat an dem Erblühen des Agrarlandes Litauen gewiß ein Interesse. Deutschlands Ziele sind aber nickt volitiscker. sondern wirtschaftlicher Art. In Berlin weiß man, und das wissen auch die wenigen ein sichtigen Litauer — vermutlich auch Woldemaras —, wie sehr in wirtschaftlicher Beziehung beide Länder aufein ander angewiesen sind. Litauen könnte ein Land in hoher Blüte, unabhängig von jedem anderen Staat sein, wenn die unverantwortliche Nebenregierung der Offi zierskaste ausgeschaltet und der Weg für einen Handels- vertrag freigemacht würde, der Deutschland und Litauen Besold« L haben di vorlag woch vor des Reici verabschi« Die wurfs woch beg Für die Neichsrai einberus« — Einigkeit!) Wohl singen wir noch Einigkeit und Recht und Freiheit, aber die Zersplitterung ist größer denn je. Wenn wir wieder zu einer Einigkeit kommen wollen, müssen wir bei der Jugend anfangen. Mit schönen Worten ist da nichts gewonnen. Nur eine gemeinsame Aufgabe hilft hier. Sie kann nicht darin liegen, daß wir für eine Partei, für ein Bekenntnis kerben, sondern darin, daß wir die Ju gend aller Stände, aller Bekenntnisse und Weltanschauungen zusammenfassen zur Arbeit für ihr Volk. Dies tun die Ju gendgruppen des Vereins für das Deutschtum im Ausland, der sich in diesen Tagen an das gesamte sächsische Volk wendet mit der Bitte um Hilfe. Wer den Verein für das Deutschtum im Ausland unterstützt durch Barmittel, durch Bücherspenden oder indeß er seine Kinder den Schul- und Jugendgruppen zuführt, der hilft nicht nur bedrängte Deut sche im Ausland zu unterstützen, sondern er arbeitet mit an einer inneren Einigung der deutschen Jugend. Wenn diese Jugend lernt, sich zu einer großen Ausgabe im Dienste des Volkstums zusammenzuschließen, dann wird sie auch später überall das Einigende nicht vergessen können. — <Auto- und Motorradzusammenstoß) In Koitzsch bei Königsbrück stieß gestern nachmittag 4 Uhr ein Personenkraftwagen eines Königsbrücker Besitzers auf ein neues O. K. - Motorrad eines Pulsnitzer Besitzers auf. Der mitfahrende Beamte der Landesbrandkammer wurde vom Soziussitze des Motorrades auf die Haube des Automobils geschleudert. Ein großer Glücksumstand war dabei daß nie mand verletzt wurde. Der Materialschaden ist beim Motor rad ganz bedeutend und soll der Kraftwagenbesitzer nach An gabe von Augenzeugen die alleinige Schuld an dem Unfall durch Unvorsichtigkeit tragen. — (Blutlaus tzxi Apfelbäumen.) Die Presse stelle der Landwirtschastskammer macht darauf aufmerksam, daß es notwendig ist, die bei Apfelbäumen auftretende Blut laus, erkenntlich durch bläulich-weiße Wvllsäden, durch ener gisches Vorgehen zu bekämpfen. Ueber die hierbei in Betracht kommenden Maßnahmen erteilt kostenlos die Hauptstelle für Pflanzenschutz, Dresden-A. 16, Stübelallee 2, Auskunst. — Auch die Schorfkrankheit des Kernobstes, die man am Auftreten schwarzer Flecken auf Blättern und Früch ten, sowie am Rissigwerden der Früchte und am Aufplatzen der Rinde der Zweige erkennt, ist dieses Jahr in Sachsen stellenweise stark verbreitet Zur Bekämpfung dieser Krank heit sind die Bäume wiederholt mit Kupferkalkbrühe zu spritzen, worüber ebenfalls die Hauptstelle für Pflanzenschutz nähere Auskunft erteilt. — Schors befall bei Kartoffeln. Von manchen Landwirten wird über starken Schorfbrfall der Kartoffel geklagt. Derartige Kartoffeln sind zwar durchaus zu Speisezwecken verwendbar, geben aber mehr Abfall; auch leidet ihre Haltbarkeit. Zur Bekämpfung sind bestimmte Düngungsmaßnahmcn erforderlich, die aber je nach der Art des Schorserregers verschieden sind. Die Pressestelle der Landwirtschaftskammer macht darauf aufmerksam, daß die Hauplstelle für Pflanzenschutz, Dresden-A. 16, Stübelallee 2, unter Einsendung einer Untersuchungsprobe Kartoffeln Aus Bei die für I rechte Nummei zogen w rahlu lich 4N zent Km Reichs Für gelosten Weisung daß seit Wohnun ist. Da! anzeiger losungst gegeben. Die sämtliche kann dar Verlosur Breslau 30 Pf, f L B« denes Chrif Jugendlich großes Ju Gauen D Beschlüsse nahm die! solgreiche > und sie mi samer AuS Wolter-dor eröffnet w festlichen S Berlins un gotteSdicnst dern aus ! Hauptkunde „Christlich rern über sandte» au der weltwc Abend bra kantate, die bundes dai tungrn übe Die 20-Millionen-Dollar-Anleihe der Commerz- und Privat-Bank perfekt. BerU«, 10. Oktober. In Bestätigung früherer An- — lTschechische Gymnasiasten senden der Mörderin ihres Professors Blumen.) In Pisek (Tschechoslowakei wurde der Mathematikprofessor Lepeska von seiner um dreißig Jahre jüngeren Frau erschossen, von der er sich scheiden lassen wollte. Er kehrte am Unglückstage abends aus einer Gastwirtschaft heim und setzte sich nieder, um eine Zeitung zu lesen. Seine junge Frau ging mit einem Browning leise an ihn heran, setzte die Waffe ganz nahe an sein Hinterhaupt und drückte ab. Der Professor war augenblicklich tot. Die Frau ging sodann zur Polizei, wo sie kurz meldete: „Ich bin die Frau des Professors Le peska, ich bitte mich zu verhaften, weil ich soeben meinen meinen Mann erschossen habe!" Dabei zeigte sie keinerlet Erregung. Die Frau gab ferner an, daß sic ihren alten Mann bei vollem Bewußtsein und mit Absicht erschossen habe, weil sie aus der Situation, in die sie durch das Eheschei dungsverfahren geraten sei, keinen anderen Ausweg gewußt habe. Auf die Tat habe sie sich schon längere Zeit vorbe reitet und sich in der Handhabung des Brownings geübt. Einige Gymnasiasten, bei denen der strenge Professor nicht beliebt war und viele Mädchen und Frauen haben der Mör derin Blumen und Geschenke ins Gefängnis geschickt, die aber von der Gesängnisverwaltung beschlagnahmt wurden. besteht, kann diese nur Gemeinschaftsschule sein. 3. Eine Bekenntnisschule kann nur dann eingerichtet werden, wenn die im Orte bestehende Gemeinschaftsschule in ihrem Klaffenaufbau dadurch nicht beeinträchtigt wird. 4. Eine Bekenntnisschule oder eine weltliche Schule darf in ihrem Aufbau nicht wesentlich hinter der am Orte bestehenden Gemeinschaftsschule zurückstehen. 5. Eine Bekenntnisschule oder eine weltliche Schule kann errichtet werden, wenn eine solche für mindestens 60 Kinder beantragt wird. 6. Eine Bekenntnisschule kann Kinder eines anderen Be kenntnisses nicht aufnehmen, es sei denn, daß die Er ziehungsberechtigten es ausdrücklich wün schen. Diese Bestimmung gilt sinngemäß für die welt liche Schule. Die Freiwilligkeit der Übernahme des Religionsunterrichts durch einen Lehrer gilt als Zu sicherung, den Unterricht im Sinne der entsprechenden Be stimmungen der Verfassung zu erteilen. Eine Kirchenkon trolle findet in keiner Form statt. Der Religionsunter richt steht wie jeder andere Unterricht unter der aus schließlichen Aufsicht des Staates oder aber die Erteilung des Religionsunterrichtes wird den Religionsgesell schaften selbst übertragen. 7. Die Rechte der Lehrer dürfen nicht beeinträchtigt werden. Dresden. (Erdbeben.) Der in Preßburg, Prag und Wien am Sonnabend gespürte starke Erdstoß wirkte sich auch in Dresden aus. Vornehmlich im Osten und Westen der Stadt war eine etwa fünf Sekunden an haltende ziemlich starke Wellenbewegung zu be merken. Die Wände zitterten, wie von Geisterhand wur den Türen geöffnet oder zugeschlagen, während die Hängelampen unheimlich hin- und her schwankten und die Pendel der Regulatoren stehen blieben. In der Vorstadt Trachenberge zeigten sich sogar in Zimmern höherer Stockwerke Deckenrisse. Ernst licher Schaden ist jedoch glücklicherweise nirgends ent standen. Reichenbach i. V. (Pferdefleischvergiftun gen.) Nach dem Genüsse von rohem Pferdefleisch er krankten hier nicht weniger als178Personen an Ver giftungserscheinungen. Eine Person ist an den Folgen der Vergiftung gestorben. Zwickau (S e l b st m o rd imAuto.) Auf der Straße nach Hartenstein stießen Straßenpassanten auf ein am Wege stehendes Auto, an dessen Steuer ein schwerverletzter Mann saß. Die polizeilichen Untersuchungen ergaben, daß es sich um einen Geschäftsführer Gilles aus Aue i. E. handelt, der am Morgen mit seinem Wagen ohne Angabe eines Ziels von seinem Wohnort fortgefahren war und sich in selbstmörderischer Absicht auf der Landstraße im Automobil einen Schuß beigebracht hatte. In hoffnungs losem Zustande wurde er dem Krankenhause Aue zuge führt. Der Grund zur Tat soll in mißlichen wirtschaft lichen Verhältnissen zu suchen sein. Plauen. (Schweres Unglück eines Aus- flugsautos.) Auf einer Vergnügungsfahrt nach der Vogtländischen Schweiz stieß ein mit 9 Personen besetzter Ausflugswagen gegen eine Straßenbahn und stürzte dann in den Straßengraben. Sämtliche Insassen w irden schwer verletzt. Der Arbeiter Hans Wunderlich aus Plauen wurde getötet. — Neustadt, 10. Oktober. (Geheilte Eifersucht) Dem Sebnitzer „Grenzblatt" wird von Neustadt gemeldet: Eine drastische Begebenheit spielte sich auf dem Nachhause wege von den Kirmesfestfreuden ab. Zwischen zwei Lieben den war es zu Differenzen gekommen, weil die holde Braut angeblich während des Tanzens mit anderen zu sehr kokettiert hatte. Nach einem starken Wortwechsel, in dem sich die Eifersucht des vernachlässigten Liebhabers immer mehr stei gerte sprang dieser kurz entschlossen in den in der Nähe be findlichen Teich, um sich das Leben zu nehmen. Die Holde bekam es mit der Angst zu tun und sprang, um den Lebens müden zu retten, nach. Da jedoch im Teiche außer einem halben Meter Schlamm nur ein halber Meter Wasser vor handen war, so reichte dieses beiden nur über die Hüsten. Die Abkühlung des einen Teils und die Aufopferungsfreu digkeit des anderen verscheuchte gar bald die Eifeisucht des Liebhabers, und nach Hinterlassung des einen Ballschuhes der Schönen im Schlamme entstieg man versöhnt dem nassen Elemente, um dann unter Zähneklappern, aber in alter Liebe, den Heimweg anzutreten. Dippoldiswalde» (Drei Brüder heiraten drei Schwestern.) Drei Söhne des Stuhlbauers Bruno Mayer in Seifersdorf haben in kurzen Zwischenräu men drei Töchter des Hausschlächters Georg Gläser geheiratet. kunft erteilt. — Das gleiche gilt bei dem mit Fusarium befallenen Roggen und Weizen. Auch hier ist cs notwendig, das Saatgut scharf zu sortieren und vor allen Dingen zu beizen. Auskunft über erprobte Beizmittel und Beizverfahren durch die Hauptstelle für Pflanzenschutz. — (Wasvielenichtwissen!) 1. Daß in Deutsch land z. Zt. 46 250 Personen mit der Herstellung von But ter, Käse und Milchwaren beschäftigt sind. 2. Daß der Wert der jährlichen Milchproduktion, der mit 3,6 Milliarden RM veranschlagt wird, den Wert der Kohlen und Roheisenpro duktion von zusammen 3,3 um 0,3 Milliarden RM über steigt. 3. Dlaß die erste Milchzentrifuge für fortlaufende Entrahmung am 26. Juni 1878 in der Genossenschaftsmol kerei Kiel aufgestellt wurde. Dieses Entrahmungsinstrument ist heute über die ganze Welt verbreitet. 4. Daß die Haut, die sich beim starken Erhitzen der Milch an der Oberfläche bildet, nicht aus Fett besteht, sondern aus kleinen geronne nen Eiweißteilchen. 5. Daß der Kochgeschmack der Milch, der bereits bei einer Erhitzung im Haushalt auf 65 bis 70 Grad eintritt, auf eine teilweise Gerinnung des Eiweißes und Ausfällung vorher gelöster Salze zurückzuführen ist. 6. Daß beim Melken die erste Milch sehr fettarm und die zuletzt ermolkene Milch sehr fettreich ist. Darum ist es Vorschrift, die Milch eines ganzen Gemelkes zu mischen, wenn sie als Vollmilch verkauft werden soll. — (GDA-GaubezirkstreffeninHerrnhut.) Der Gaubezirk Bautzen-Zittau im Gewerkschaftsbund der Angestellten veranstaltete am 9. 10. ein Gaubezirkstreffen mit Familienangehörigen in Herrnhut, das unter der Parole: „Heimatkunde — Heimatliebe — Geselligkeit — Frohsinn" stand. Aus der ganzen Kreishauptmannschaft waren die Ver treter der Ortsgruppen an dem wundervollen Herbstsonntage erschienen, um dieses eigenartige Stück Heimat einmal näher kennen zu lernen. Zunächst nahmen die Gäste an dem ge meinsamen Kirchgänge der Brüdergemeinde teil. Der weiße, schlichte Beetsaal und die Predigt des Missionspfarrers dürfte allen unvergeßlich bleiben. Dann folgten die Führungen in verschiedenen Gruppen nach den Sehenswürdigkeiten Herrnhuts. Der schlichte Gottesacker am nahen Hutberg, der eine herrliche Rundsicht nach den Zittauer Bergen und dem fernen Iser- und Jeschkengebirge bot, der Park in wundervoller Herbstfärbung, das Altertums- und wirklich sehenswerte Völkermuseum, sowie ein interessanter Vortrag des Herrn Dr. Schmidt über die Entstehung und Bedeutung Herrnhuts boten den Besuchern sehr interessante Einblicke in das Leben der Brüdergemeinde dieses kleinen Städtchens, dessen Name in alle Welt hinausgetragen worden ist. — Diese Besichtigungen dehnten sich bis in die Abendstunden aus, worauf dann ein gemütliches Beisammensein in Bessers Gasthaus dieses schöne Treffen beendete, das allen Teil nehmern ein Stück unserer Heimat näher gebracht hat. Großröhrsdorf (Kirmesfest.) Seit Jahren waren die Kirmestage (9. und 10. Oktober) nicht so vom Wetter begünstigt, wie diesmal. An beiden Festtagen strahlte die Sonne vom blauen Himmel nieder als sei es mitten im Sommer. Infolgedessen herrschte ein derartiger Verkehr, daß es schwer hielt, in den Einkehrhäusern noch einen Platz zu finden. Auf dem hiesigen Bahnhose war am Sonntag, abend ein so großer Andrang, daß die ankommenden Eisenbahn züge förmlich gestürmt wurden. Kamenz. (Fi sch st erben.) In einer der letzten Nächte ist einer Gasthossbesitzerin in Lückersdorf der gesamte Fischbestand in ihrem Karpfenteich, vermutlich durch Hinein- werfen chemischer Stoffe, vernichtet worden. Der Schaden ist ganz beträchtlich. Sachdienliche Wahrnehmungen, die zur Ermittlung der Täter führen können, wolle man dem hiesigen Gendarmerie-Posten weiterleiten. Von der Besitzerin ist ein größerer Geldbetrag als Belobnung ui Aussicht gestellt. Königsbrück (Verpflichtet) wurden von der Amtshauptmannschaft Kamenz für den Gutsbezirk Truppen übungsplatz Königsbrück Heeresunterkunftamtsdirektor Her mann Merker als Gutsvorsteher und Oberverwaltungssekretär Karl Pursche als stellvertretender Gutsvorsteher. Nadeberg. (Unbekannte Geflügeldiebe) drangen in einer der letzten Nächte in Radeberg in eine Hühnervoliere ein und schlachteten dort eine ganze Anzahl Hühner und zwei Enten ab. Nach Art der Ausführung dieses Diebstahls dürfte es sich um jene Kleinlierräuber handeln, die in den beiden letzten Jahren in der Gegend zwischen Dresden, Radeberg und Bischoftswerda schon manches nächtliche und verwerfliche Gastspiel in gleicher Weise ge geben haben. Es dürften gewerbsmäßige Hühnerdiebe vom Schlage des erst vor wenigen Tagen festgenommenen Ge flügeldiebes Götze in Betracht kommen. Dresden, 10. Oktober. (Grundsteinlegung einer neuen Kirche.) Am Sonntag wurde der Grund stein zu einer neuen Apostelkirche in Dresden-Trachau gelegt. Dresden. 10. Oktober. (Ehrenmitglied des Sächsischen Militärvereinsbundes.) Der erste Vizepräsident des Sächsischen Militärvereinsbundes, Schul direktor i. R. Ernst Schönfeld, der infolge Schlaganfalles sein Amt niederlegen mußte, wurde in Anerkennung seiner mit seltener Treue im Bunde geleisteten fast 25 jährigen Tätigkeit und seiner bleibenden Verdienste um den Bund und das Militärvereinswesen von der Bundesversammlung zum Ehrenmitgliede des Sächsischen Militärvereinsbundes ernannt. Dresden. (Die demokraitscye Forverung zum N e i ch s s ch u l g e s e tz.) Die demokratische Land- tagsfraktion hat dem Landtag folgenden Antrag zum Reichsschulgesetz vorgelegt. Die Regierung wird ersucht, bei der Beratung eines Reichsschulgesetzes im Reichstage dahin zu wirken, daß für die sächsischen Volks schulen folgende Bestimmungen durchgeführt werden können: 1. Die sächsischen Volksschulen gelten auf Grund des Übergangsschulgesetzes vom 22. Juli 1919 als Ge meinschaftsschule im Sinne des Artikels 141 Abs. 1 der Reichsverfassung. 2. An Orten, an denen nur eine Schule SnWt und WM AWltgMtittn Altweibersommer. Nun leuchtet's zum letztenmal im Jahre in warmer Bläue von oben herab, nun strecken sich zarte, seine Spinnweb fädchen durch die Lande, umfächeln neckisch den wackeren Wanderer, der zu so später Jahreszeit noch rüstig fürbaß schreitet durch die im Herbstesschmuck prangende Natur, um schlingen mit ihren lilienweißen Armen alles, was in Wald und Flur dem vergehenden Lichte entgegenatmet. Es liegt in diesem letzten milden Himmelsleuchten wie eine Bitte an die Menschenkinder: „Vergeßt, was euch Wetterschlag und Graus in diesem Sommer an Hoffnungsähren vernichtet hat; nehmt fürlieb mit diesem Nachklang eines Sommers, der euch vielleicht nicht das brachte, was ihr ersehntet." Auch im menschlichen Schicksal gibt es solch einen Altweiber sommer: einen warmen Nachklang, eine Aussöhnung mit Sturm und Drang, mit Entbehrungen und Enttäuschungen. Die weißen Fädchen — Fäden, die sich von unserer Lieben Fraue Spinnrad oder vom wallenden weißen Mantel des gütigen durch die Natur schreitenden Schöpfers aller Dinge losgelöst haben, wie es in einigen Gegenden im Volksmunde heißt —, sie umschlingen Strauch und Baum, als wollten sie ihnen zuraunen: „Sicht fest zusammen, ihr seid alle eines Herrgotts Kinder; laßt nicht voneinander, der Winter sicht vor der Tür."