Volltext Seite (XML)
bildungswesen. Er erstattete dann weiter eine gedrängte Uebersicht über die im Interesse der Förderung der Gärt nerei getroffenen oder in Aussicht genommenen Maßnah men und gab zum Schlüsse dem Wunsche Ausdruck, daß auch in den übrigen Provinzen die Tätigkeit der Ausschüsse sich ebenso erfolgreich gestalten möge, wie in Schlesien. An die Vorträge schloß sich die Beantwortung einer An zahl von Fragen über die Zugehörigkeit zur Gärtnerei- Berufsgenossenschaft. Der Vorsitzende Dörr teilte darauf mit, daß er im März in der Gruppenversammlung die bren nende Frage des Fortbildungsschulwesens für Gärtnerei lehrlinge behandeln wolle, und ermahnte zur rechtzeitigen Beantwortung der Fragebogen der Landwirtschaftskammer über Frostschäden. Weiter gab er einen Ueberblick über die Verhandlungen der Berliner Hauptversammlung. Mitteilungen aus der Sitzung des Arbeits-Ausschusses des Reichsverbandes für den Deutschen Gartenbau am Sonntag, den 15. Februar 1914 im Weinhause „Rheingold“ in Berlin. Vorsitzender: Herr Baron v. Solemacher. Anwesend waren: 21 Vereine mit 24 Vertretern und als Gast: Herr Senator Sylvester und Herr Gartendirektor Tutenberg- Altona. 1. Der Vorsitzende begrüßt die Erschienenen und erläutert kurz die bisherige Art der Geschäftsführung, die näheren Beziehungen, die persönlich und schriftlich mit den Behörden angeknüpft sind, den Aufgabenkreis, der dem R. D. G. in Breslau überwiesen ist und die neuen Anregungen, die ihm seither von den verschiedensten Seiten zugegangen sind. Er bittet alle Mitglieder, insonderheit die Vertreter der gärtnerischen Fachpresse, um tätige Förderung des Reichsver bandes für den Deutschen Gartenbau. Zum Schlüsse teilt Baron v. Solemacher mit, daß die vielen Pflichten, zu denen er neuerdings berufen sei, und die Schwierig keiten, die in der räumlichen Trennung des Vorsitzenden von der Ge schäftsstelle des Reichsverbandes und in den ihm neuerdings über tragenen erheblichen Arbeitsleistungen begründet lägen, ihn voraus sichtlich zwingen würden, sein Amt als Vorsitzender demnächst nieder zu legen. Er bittet daher nochmals eindringlich um die ihm bei Ueber- nahme seines Amtes allseitig zugesicherte Mitarbeit. Hierauf wird in die Tagesordnung eingetreten und das Proto koll der Vorstandssitzung vom 2. Februar 1914 verlesen. Es wird nach einigen redaktionellen Aenderungen genehmigt. 2. Der Generalsekretär des Reichsverbandes, Braun legt den Jahresabschluß für 1913 vor. Danach betragen die Gesamt-Einnahmen 2 600 Mark — Pfg. Gesamt-Ausgaben 1 069 „ 16 „ Vortrag für das Jahr 1914 1 530 Mark 84 Pfg. Die Herren Löbner und Mazarin werden zu Kassenprüfern ernannt. Sie erklären nach Durchsicht der Kassenbücher und Belege die Richtigkeit des Jahresabschlusses und das Vorhandensein des nachgewiesenen Vermögens. Herr Löbner weist darauf hin, daß die Kassenführung und das Schriftführeramt von der Deutschen Garten bau-Gesellschaft ehrenamtlich geleistet sei und bittet, dem Schatz meister Entlastung zu erteilen. Das geschieht. Diejenigen Vereine, deren Mitgliedsbeiträge bis zum 1. April noch nicht eingegangen sind, sollen dann in höflicher Weise angemahnt und gebeten werden, ihre Beiträge bis spätestens 1. Juli 1914 einzusenden. 3. Braun gibt einen kurzen Bericht über die T ä t i g k e i t d er Geschäftsstelle vom Juli bis zum 31. Dezember 1913. Der Verkehr zwischen dem Bureau und dem Vorsitzenden ist neben der laufenden Korrespondenz durch regelmäßige Monats-Berichte aufrecht erhalten. Hieraus ist hervorzuheben a) daß schon im Oktober mit dem Magistrat der Stadt Altona Ver handlungen wegen der Zuschüsse zu den Kosten der 3. Deutschen Gartenbauwoche und ihrer gesamten Organisation gepflogen sind, b) daß Ende Oktober die in Breslau festgesetzten Aufgaben den angeschlossenen Vereinen zur Bearbeitung übergeben sind, c) daß bei dem Verbände der Handelsgärtner Deutschlands wieder holt mündlich Nachfrage gehalten sei, wann und in welcher Form die Konstituierung des ,,W irtschaftlichen Ausschus- s e s“ wohl zu erwarten wäre. d) daß eine Uebersicht über die Kosten der Breslauer Tagun gen erbeten und auch inzwischen eingegangen ist, e) daß Mitte Dezember an sämtliche angeschlossene Vereinigungen und die gärtnerische Fachpresse ein mobilmachendes Schreiben, das zur Mitarbeit auffordert, herausgegangen ist, f) daß an das Ministerium des Innern und dem Herrn Landwirt schaftsminister je ein ausführlicher Bericht über Zweck und Ziele, Arbeitsplan und Tätigkeit des Reichsverbandes durch den Herrn Vorsitzenden überreicht ist. 4. Seit dem Oktober 1913 haben folgende Vereinigungen die Auf nahme im Reichsverbande nachgesucht: 1. Bund Deutscher Baumschulenbesitzer, Obercassel: 1 Vertreter; 2. Grossisten-Verband der Blumenbranche Deutschlands, Cölna. Rhein: 1 Vertreter; 3. Kgl. Gartenbauschule Hohenheim: 1 Vertreter; 4. „Po mona“, Verband ehemaliger Köstritzer: 1 Vertreter; 5. Vereinigung ehemaliger Wildpark-Dahlemer: 2 Vertreter; 6. Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber: 1 Vertreter; 7 Central-Obst- und Gartenbau- Verein und Gärtner-Lehranstalt, Köstritz: 1 Vertreter; 8. Vereinigung Dresdener Gartenbauschüler: 1 Vertreter; 9. Verband ehemaliger Pros- kauer: 1 Vertreter. Der Arbeits-Ausschuß stimmt der Aufnahme der Vereinigun gen 1 bis 9 zu. Demnach beträgt die Zahl der angeschlossenen Ver eine zurzeit 26 mit 31 Vertretern. Braun legt eine Liste von Vereinen vor, die durch An schreiben und Propagandamaterial nunmehr zum Beitritt aufgefordert werden sollen. Von einer Verlesung der Liste wird Abstand genommen, grund sätzlich wird aber beschlossen einen Sonder-Ausschuß für Ar beitnehmer-Angelegenheiten einzurichten, zu dessen Verhandlungen Vertreter solcher Gehilfen-Vereinigungen hinzugezogen werden sollen, welche auf nationalem Boden stehen. Der Arbeitsausschuß ist der Ansicht, daß der Reichsverband als solcher bei seinen angeschlossenen Mitgliedern nicht wiederum Mit glied werden kann, daß es aber sehr empfehlenswert ist, wenn er z. B. bei der Ständigen Tarifkommission (Eisenbahnrat), Ständigen Ausstellungskommission, Amtlichen Postkonferenz und ähnlichen In stitutionen offiziell vertreten wäre. 5. Ueber die laufende Bedienung der Fach - und Politi schen Presse referiert eingehend Herr Baron v. Solemacher und weist auf die Gesichtspunkte hin, die er bereits in wiederholten Schreiben, am ausführlichsten in seinem Briefe vom 18. November 1913, niedergelegt habe, wonach der R. D. G. ununterbrochen in Fühlung mit der Fach- und Tages-Presse, speziell auch mit seinen Mitgliedern, bleiben müsse. Der Arbeits-Ausschuß ist gleichfalls der Meinung, daß die engste Fühlung mit der Fach- und Politischen Presse nötig sei und beauf tragt den engeren Vorstand, einen durchgeführten Arbeitsplan für eine laufende Berichterstattung vorzulegen und die erforderlichen Kosten für eine systematische Bedienung der Presse anzuweisen. ' 6. Herr H a n i s c h - Breslau teilt mit, daß der eigentliche Trä ger der 2. Deutschen Gartenbauwoche in Breslau der Provinzial- Verband schlesischer Gartenbau-Vereine gewesen sei, und daß die er forderlichen Arbeiten ein Orts-Ausschuß in eigener Regie, ohne die Verpflichtung einer Rechnungslegung gegenüber dem Reichsverbande, geleistet habe. Die Kosten der Breslauer Gartenbauwoche balan cierten in einer ungefähren Höhe von 10 000 M. Im Anschluß hieran wird die Frage erörtert, ob es nicht doch emp fehlenswert sei, als Heft 2 der Schriften des Reichsver bandes einen umfangreichen Bericht über die Breslauer Tagung im Druck herzustellen, um ihn gleichzeitig als eine geeignete Werbeschrift und Propagandamittel für die 3. Gartaubauwoche in Altona zu ver werten. Herr Hanisch lehnt es im Namen des Breslauer Orts-Aus schusses ab, einen hierfür geeigneten zusammenfassenden Bericht zu liefern, erklärt sich aber bereit, Klischees und informierendes Material bis zum 25. Februar zur Verfügung zu stellen. Desgleichen sagt Herr Senator S y 1 v e s t e r - Altona für den gleichen Termin bildliches und textliches Material zu. Hierauf übernimmt Herr Braun auf Antrag von Herrn L o r g u s bis Ende März als „Heft 2 der Schriften des Reichsverbandes" eine handliche Broschüre zu liefern, die rückwärts schauend alles Wesent liche der Breslauer Tagungen Enthält und gleichzeitig in taktvoller Form auf die kommenden Ereignisse in Altona hinweist. Einen Inse ratenanhang soll diese Schrift nicht enthalten. Herr Senator Sylvester übernimmt für die Stadt Altona 1000 solcher Broschüren zum Preise von 30 Pfg. pro Stück. Alle darüber hinaus gehenden Kosten übernimmt der Reichsver- I band; die Höhe der geplanten Auflage soll sich nach den Kosten rich- 1 ten und wird etwa 2—3000 Exemplare betragen. 7. Zur glanzvollen Durchführung der 3. Deutschen Garten bauwoche in Altona sind nach der Ansicht des engeren Vor standes zwei Wege möglich. Entweder die Stadt Altona wird selbst- ■ schuldnerische Trägerin und übernimmt sämtliche Vorarbeiten und die Durchführung unter der Oberleitung des Reichsverbandes oder der Reichsverband ist selbst der Träger und läßt alle seine Anordnun gen durch den dortigen Orts-Ausschuß ausführen. Der Arbeits-Ausschuß hält den ersten Modus für den besseren und befragt den anwesenden Herrn Senator Sylvester - Altona, um die Ansicht der städtischen Körperschaften. Herr Sylvester spricht dem R. D. G. den herzlichsten Dank der Stadt Altona aus, daß er die diesjährige Gartenbauwoche dort abhalten wolle und erklärt auf Grund der bisherigen Vorverhandlun gen, daß die Stadt Altona gern bereit sei, alle Pflichten, die einer selbstschuldnerischen Trägerin der 3. Deutschen Gartenbauwoche zu kämen, in weitestem Maße zu erfüllen. Er teilt ferner mit, daß sich in Altona bereits ein tatkräftiger Orts- Ausschuß gebildet habe und bittet den Arbeits-Ausschuß, zu dem Vor sitzenden des Orts-Ausschusses Herrn Gartendirektor Tutenberg zu wählen. Das geschieht. Dieser dankt für die Wahl und bittet um mög lichste Unterstützung durch den Reichsverband, damit der 3. Deutsche Gärtnertag durch ein ständiges Hand in Hand-Arbeiten seine Vor gänger möglichst übertreffe. Als Gartenbauwoche werden die Tage vom Sonntag,