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Unter Z wischenfrucht verstehen wir solche Ge müse, welche zwischen die Hauptfrucht kommen und den Raum ausnützen, bevr die Hauptfrucht denselben braucht, also Gemüse von kurzer Wachstumszeit, z. B. Salat zwischen Blumenkohl und an den Rändern der Gur kenbeete, Sommerendivien zwischen Sellerie, Salat und Spinat zwischen Majoran, Kohl oder Gurken zwischen Frühkartoffeln, Radieschen zwischen Spinat, Rettiche zwi schen Stangenbohnen, Stechsalat, Schnittsalat und Radies chen zwischen Gelbe Rüben, Kopfsalat und Kohlrabi zwi schen Kohl und Gurken, Sellerie zwischen frühen Blumen kohl, Rosenkohl zwischen Bohnen u. a. m. (siehe Tabelle). Zwischen den Kartoffelreihen bleiben jede zweite Reihe Streifen von 1,30 m Breite liegen. Auf diese werden in einer Entfernung von 65 cm Ende Mai Gurken gepflanzt, welche im Mistbeetkasten in Töpfen vorgezogen wurden. Wenn die Kartoffeln geerntet sind, dann laufen die Gur kenranken dem freigewordenen Lande zu. Nachdem die Kartoffeln behäufelt sind, pflanzt man zwischen den Gur ken und Kartoffeln noch Sellerie, Wirsing, Rotkohl, Porree oder Rosenkohl. Das gibt die dritten Ernten. Diese Zwi schenkulturen haben nur Zweck in gutem, fruchtbarem Boden, wo jede Pflanze Nahrung und Raum hat, sonst ist es besser, jede Gemüseart für sich zu bauen. Oft werden die Ränder der Kohl- und Kartoffeläcker noch mit einer Reihe Busch- oder Stangenbohnen, Mangold, Rote Rüben oder Kohlrabi umgeben. Diese Randpflanzen erhalten mehr Licht, die Wurzeln haben mehr Bodenraum, als die der inneren Pflanzen, nehmen Wasser und Nährstoffe von der Furche oder Grenze auf und wachsen viel üppiger. Als Nachfrucht können noch gebaut werden: Rosenkohl, Spätblumenkohl, Herbstkohlrabi, Grünkohl, Herbstspinat, Feldsalat, Winterrettiche, Wintersalat, Weiße Rüben, Porree usw. Tabelle für den Fruchtwechsel im Gemüsebau. Die Erfolge mit der Zwischenfrucht und Nachfrucht lassen sich nur erzielen, wenn man bei kräftiger Düngung rechtzeitig starke pikierte Setzpflanzen zur Hand hat. Vorfrucht: Zwischenfrucht: ! Nachfrucht: 1. Wintergerste und Roggen oder 2. Hafer. Bohnen oder Kohl. 1. Wicken als Gründün gung, dann Kohl, dann Zuckerrüben oder Karotten; 2. Winterweizen oder Gerste. Erbsen: Saatzeit: Anfang Mär«, Ernte: Anfang Juni Vor den Erbsen : Winter weizen, Kohl oder Zuckerrüben. Spinat, Karotten oder Frühkartoffeln auf meter breite Streifen zwischen Erbsen im März gesät, bzw. im April gepflanzt. Herbstspinat, Saatzeit: August; Grünkohl, Pflanzzeit: Juli. Spätblumenkohl oder Rosenkohl (Pflanzzeit: Ende Juni) Weizen. Frühkartoffeln: Februar vorkeimen, Mitte April pflanzen, Mitte Juni ernten. Gurken auf 1—1,50 m breite Streifen, zwischen die Gurken noch Sellerie, Kohl oder Porree. Spätblomenkohl (Ende Juni pflanzen), Grünkohl, Rosenkohl oder auch Bohnen, (Juli), oder Herbstspinat im August; sonst Menggetreide, Weizen und Roggen, oder Hafer, oder Frühroggen. Frühkohl: Pflanzen im Mistbeet im Januar-Februar säen, dann in Kästen pikieren und im März auspflanzen. Eventuell kann man auch überwinterte Setzpflan zen im März auspflanzen, oder Herbstauspflanzun- gen vornehmen. Ernte: Juli bis August, Sellerie, Kohlrabi, Salat (Maikönig). Spätblumenkohl, Grün kohl, Herbstspinat in 2 Aussaaten bis Oktober folgend, Buschbohnen, Winterendivien, Winter salat mit Feldsalat. (Getreide.) Karotten (Möhren) nach Hafer und Wicken, oder auf Wiesenumbau, oder in aufgegangene Gerste gedrillt. Saatzeit: Februar-März, Ernte: Juli. Steckzwiebeln, Rüben- samen, Radies, Früh rettiche oder Salat. Karotten für Winterge brauch, Wirsing, Rosen- und Grünkohl od. Porree. Vorfrucht Zwischenfrucht Nachfrucht Spinat, Zwiebel, Rüben samen, Salat oder Kohlrabi. Karotten in die Steck- zwiebeln oder in den Rübensamen gesät. Buschbohnen, Wirsing Herbstspinat, Grünkoh oder Rosenkohl mit Feld salat durchsät, — auch Stangenbohnen nach Spinat. Pflanzzeit: Anfang Juli. Bohnen oder Gurken nach Johannis- oder Futterroggen, nach Futterwicken, oder nach Winterweizen und Zuckerrüben. Pflanzzeit: Ende Mai bis Anfang Juni. Bei Bohnen, Futterrüben, Rosenko 1 oder Blumen kohl nach der 2. Hacke im Juni pflanzen, eine über die andere Reihe zum Bohnespflücken frei- lassen, oder an den Rän dern der Gurkenveete pflanzen. Sonst ist zwischen den Gurken Sellerie- und Kartoffel- Zwischenfrucht zu empfehlen. Spinat, Wintersalat, Weizen, Zuskerrüben. Karotten für Winter gebrauch. Die Arten und Sorten müssen so ausgewählt werden, daß sie auch auf dem vorhandenen Boden, bei dem Klima und bei den vorherrschenden Witterungsverhältnissen ge deihen, und der Wert der Gemüsearten muß auch einiger maßen nach dem gleichen Maßstab wie die Getreide- und die Hackfruchternten bemessen werden. Im feldmäßigen Gemüsebaubetrieb können auf größe ren Flächen angebaut werden: Weißkohl, Wirsing, Rot kohl, Bohnen, Erbsen, Grünkohl, Karotten, Frühkartoffeln, Meerrettich und Spargel. Als Zwischenkultur können noch Zwiebel, Spinat, Sellerie, Gurken u. a. m. angebaut werden. 0 Neuheiten. ========= Neue Laubhölzer aus China. IIL Evonymus lanceifolia Loesener, Diese starkwachsende von Wilson eingeführte Art zeichnet sich durch lanzett- liche, gelblichgrüne Belaubung, weißliche Blüten und orangerot gefärbte Früchte aus, wird von Schneider in seiner Laubholzkunde nicht erwähnt. Das gleiche ist der Fall mit Forsythia suspensa var. Fortunei i. atrocaulis Rehder, einer in West-Hupeh bis 1200 m Meereshöhe vorkommen den Form, deren charakteristische Eigenschaften in den schwarzroten jungen Trieben und der rot austreibenden Belaubung liegen, letztere ist auch schmäler. Die bisher nur in nordamerikanischen Arten in unse ren Gehölzsammlungen vertretene Ericaceen-Gattung Gaultheria ist von Wilson nun auch in einer chine sischen Art eingeführt, die G. Veitchiana Craib. benannt ist und einen immergrünen niederliegenden Strauch dar stellt, der bis 75 cm Höhe erreicht, mit in der Jugend stark rötlich borstenhaarigen Trieben. Die Blätter sind meist verkehrt-oval, oberseits hellgrün, unterseits blasser und borstenhaarig. Die weißen in Trauben stehenden Blüten erscheinen im Mai und ihnen folgen Früchte von indigo blauer Farbe. Idesia polycarpa Max, ist keine Neuheit im botani schen Sinne, denn die Pflanze ist schon Jahrzehnte in Kultur, aber gewöhnlich nur als Kalthauspflanze, denn sie ist nur für warme Lagen geeignet und für milderes Klima. Trotzdem sollte man mit diesem sehr dekorativen chine sisch-japanischen Baum Anpflanzungsversuche vornehmen, er ist vielleicht härter und widerstandsfähiger, als man an nimmt. In der Jugend wird man es an Schutz im Winter aber nicht fehlen lassen dürfen, doch scheue man diese Mühe nicht, denn dieses Gehölz verdient es. Die Belau bung wird von hängenden, rot gestielten und in der Form meist herzförmig-zugespitzten, zuweilen auch länglichen oder scheibenförmigen, oberseits tief grünen und am Rande