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Nr. 6 DER HANDELSGÄRTNER, Handelszeitung für den deutschen Gartenbau 47 7 Unterrichtswesen. ä Von der Kgl. Lehranstalt für Obst- und Gartenbau zu Proskau haben wir wiederholt in den Spalten unseres Blattes Mit teilungen gebracht und darauf hingewiesen, in welch groß zügiger Weise die Regierung bestrebt ist, diese Anstalt zu einer Bildungsstätte für unseren Beruf auszubauen, zumal auch der jetzige Direktor 0. Schindler mit ganzem Herzen diese Reorganisation fördert und ihr vollstes Ver ständnis entgegenbringt, so daß zu erwarten steht, daß nach Abschluß aller Arbeiten und dem weiteren Ausbau bzw. der Spezialisierung des Lehrplanes das Proskauer Institut in der Tat auf eine Entwicklungsstufe gebracht ist, die sich sehen lassen kann und die in manchen Beziehungen die Ein richtungen der gleichberechtigten Anstalten zu Dahlem und Geisenheim noch übertreffen dürfte. Die „Mitteilungen des Verbandes ehemal. Proskauer“ bringen in der ersten Nummer dieses Jahrganges eine aus führliche Darstellung der baulichen Veränderungen, die die Proskauer Anstalt in den letzten Jahren erlebt hat und deren Beendigung in diesem Herbst bevorsteht. Dann wird die Königliche Lehranstalt für Obst- und Gartenbau folgende Gebäude aufzuweisen haben: 1. Das Verwaltungsgebäude mit der Direktorwohnung, dem Amtszimmer des Direktors, den Kassen- und Bureauräumen, den Dienstzimmern der technischen Lehrer und Gehilfen, dem Lesezimmer mit Biblio thek, dem Hörsaal für Obstbau und Gartenkunde, dem Zeichensaal, zugleich Hörsaal für Gartenkunst mit dem Dienstzimmer des Gartenarchitekten und Sammlungsraum. 2. Das Lehrgebäude für Chemie, Botanik und Zoologie mit drei Hörsälen und einer Dienstwohnung für den Diener der chemischen Station. 3. Die Obstverwertungsstation mit Kochraum, Dörr- raum und Kelterraum, einem Hörsaal, Sammlungs raum und Nebengebäude. Die Obstverwertungs station ist mit den neuesten Apparaten ausgestattet. 4. Die große Gewächshausanlage mit 7 Häusern: 2 Warmhäusern, 1 Kalthaus, 1 Verbindungshaus, 1 Weinhaus, 1 Pfirsichhaus und 1 Ananashaus. Die Erwärmung erfolgt durch eine Zentral-Warmwasser heizung mit 3 Strebeikesseln, 5. 1 Gewächshaus für die botanische Station. 6. 1 Gewächshaus für die chemische Station. 7. 1 Vermehrungshaus mit Warmwasserheizung. Die glasbedeckte Fläche sämtlicher Häuser be trägt im Grundris rund 1100 qm. 8. 1 großes unterirdisches Wurzelbeobachtungshaus. 9. 1 Bienenhaus. 10. 10 Wohngebäude mit 15 Familiendienstwohnungen für Lehrer, Beamte und Angestellte der Lehranstalt. 11. 11 Einzelwohnungen, bestehend aus je einer Stube, für den Obstbauinstruktor, die Gehilfen, Speise wirtin und Viehmägde. 12. Die Speiseanstalt mit Küche. 13. 1 Maschinenhaus für die Versorgung der Lehranstalt mit Licht und Kraft mit einem Dieselmotor von 20 P.S. und einem Benzolmotor von 12 P.S.; Akkumu latorenraum und Schlosserwerkstatt. 14. 1 Pumpen- und Enteisenungshaus für die Wasser versorgung der Lehranstalt mit 2 Kolbenpumpen und 1 Evolventenpumpe für Rieselzwecke mit einer Lei stung von 780 cbm bei täglich zehnstündigem Betrieb. 15. 2 Hochbehälter mit 160 cbm Fassungsraum und rund 4 km Außenleitungen. 16. 1 Obstpackhaus mit Ausstellungsraum für Garten- und landwirtschaftliche Geräte, Dienstzimmer des Obstbaugärtners, Aufenthaltsraum für Arbeiter und Arbeiterinnen, Geräteraum für Schüler- und Tisch lerwerkstatt. 17. 1 Feldscheune mit großem Arbeitsraum für Obst bauzwecke auf dem Neufelde. 18, 1 Gerätehaus, 19. 1 Geräte- und Wagenschuppen. 20. 1 Stailgebäude für Pferde, Ochsen und Kühe, sowie ein Laufstall für Jungvieh mit Laufhof und großer massiver Düngerstätte. 21. 1 Scheune für Futtervorräte, 22, 1 Remise für Wagen. 23. 1 Fahrradschuppen für 50 Fahrräder. 24. Abortanlage beim Hauptgebäude. Von den 35 einzelnen Gebäuden der Lehranstalt wur den 18 vollständig umgebaut und 17 neu erbaut. Sämtliche Gebäude sind an die elektrische Zentrale der Lehranstalt und an die Wasserversorgung und Entwässe rung angeschlossen. Die großen Dienstwohnungen haben Badeeinrichtungen erhalten. Die Hauptwege und Höfe der Lehranstalt sind chaus seeartig befestigt und teilweise gepflastert worden. Vor dem Hauptgebäude sind zwei größere Toranlagen hergestellt worden. Die bisher nicht eingefriedigten Teile der Lehranstalt haben Einfriedigungen in verschiedener Ausführung erhal ten. Die innere Einrichtung der verschiedenen Stationen und Abteilungen ist ergänzt und für die neu eingerichteten Hörsäle usw. neu beschafft worden. Für die Umbauten, Neubauten, Wasserversorgung, die elektrischen Anlagen und die innere Einrichtung der König lichen Lehranstalt sind in den Jahren 1910 bis 1913 durch den Staatshaushaltsetat in den Extraordinarien der land wirtschaftlichen Verwaltung und teilweise durch den Herrn Minister zusammen rund 535 000 M. bewilligt worden. Die Gesamtfläche der Lehranstalt beträgt 51 ha 77 a 57 qm (rund 207 Morgen). Davon entfallen: 26 ha 65 a 29 qm auf Gartenland, 9 ha 87 a 17 qm auf Ackerland, 11 ha 78 a 14 qm auf Gehölz, 3 a 85 qm auf Teiche und Wasser, 33 a 35 qm auf Oedland, 3 ha 9 a 77 qm auf Gebäude, Hof raum und Wege. Aus all diesem läßt sich ersehen, daß die preußische Staatsregierung bei der Neugestaltung des Proskauer Insti tuts mit den Mitteln nicht gegeizt hat und daß sie das Ver dienst für sich in Anspruch nehmen darf, ein Werk ge schaffen zu haben, das berufen ist, auf Jahrzehnte hinaus auf den deutschen Gartenbau befruchtend zu wirken und ihm zum Segen zu gereichen! Kleine Mitteilungen. Oppeln. Der oberschlesische Gartenbauverein E. V. in Oppeln hielt seine Generalversammlung ab. Es wurde u. a. beschlossen, im Juni d. J. eine lokale Blumenschau und im Februar 1916 das 50 jährige Bestehen des Vereins zu begehen. um damit zu räumen. @) Robert Katzschmann, Döbeln (Sa.), | älteste Spezialfabrik für Frühbeetfenster und Gewächshausbau. 5 Frühbeetfenster I bekannte erstklassige Ausführung, auch imprägniert. (5) Verlangen Sie sofort Lagerliste, j dieselbe enthält zuVorzugspreisen den Bestand meines Lagers, ()