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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 16.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-191400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19140000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19140000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Heft Nr. 12 in der Vorlage nicht vorhanden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 16.1914
-
- Ausgabe Nr. 1, 2. Januar 1914 1
- Ausgabe Nr. 2, 9. Januar 1914 9
- Ausgabe Nr. 3, 16. Januar 1914 17
- Ausgabe Nr. 4, 23. Januar 1914 25
- Ausgabe Nr. 5, 30. Januar 1914 33
- Ausgabe Nr. 6, 6. Februar 1914 41
- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1914 49
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1914 57
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1914 65
- Ausgabe Nr. 10, 6. März 1914 73
- Ausgabe Nr. 11, 13. März 1914 81
- Ausgabe Nr. 13, 27. März 1914 97
- Ausgabe Nr. 14, 3. April 1914 105
- Ausgabe Nr. 15, 10. April 1914 113
- Ausgabe Nr. 16, 17. April 1914 121
- Ausgabe Nr. 17, 24. April 1914 129
- Ausgabe Nr. 18, 1. Mai 1914 137
- Ausgabe Nr. 19, 8. Mai 1914 145
- Ausgabe Nr. 20, 15. Mai 1914 153
- Ausgabe Nr. 21, 22. Mai 1914 161
- Ausgabe Nr. 22, 29. Mai 1914 169
- Ausgabe Nr. 23, 5. Juni 1914 177
- Ausgabe Nr. 24, 12. Juni 1914 185
- Ausgabe Nr. 25, 19. Juni 1914 193
- Ausgabe Nr. 26, 26. Juni 1914 201
- Ausgabe Nr. 27, 3. Juli 1914 209
- Ausgabe Nr. 28, 10. Juli 1914 217
- Ausgabe Nr. 29, 17. Juli 1914 225
- Ausgabe Nr. 30, 24. Juli 1914 233
- Ausgabe Nr. 31, 31. Juli 1914 241
- Ausgabe Nr. 32, 7. August 1914 249
- Ausgabe Nr. 33 u. 34, 21. August 1914 257
- Ausgabe Nr. 35 u. 36, 28. August 1914 261
- Ausgabe Nr. 37, 11. September 1914 265
- Ausgabe Nr. 38 u. 39, 25. September 1914 273
- Ausgabe Nr. 40 u. 41, 9. Oktober 1914 281
- Ausgabe Nr. 42 u. 43, 23. Oktober 1914 289
- Ausgabe Nr. 44 u. 45, 6. November 1914 297
- Ausgabe Nr. 46 u. 47, 20. November 1914 305
- Ausgabe Nr. 48 u. 49, 4. Dezember 1914 313
- Ausgabe Nr. 50 u. 51, 18. Dezember 1914 321
- Ausgabe Nr. 52, 25. Dezember 1914 329
- Register Register I
-
Band
Band 16.1914
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
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808 DER HANDELSGÄRTNER, Handelszeitung für den deutschen Gartenbau Nr. 46 u. 47 Vermischtes. SU . Kiautschou und Tsingtau. Unser Tsingtau ist gefallen, unser Kiautschou- Gebiet, dieses äußerste Bollwerk hoher Kultur im fernen Osten, ist nach heldenhaftem Kampfe dem Ansturm der ungeheuren Uebermacht der von dem englischen Judas Ischarioth aufgehetzten Japaner erlegen. Die schmerz- | liehe Kunde kam nicht überraschend, die Stunde war vor auszusehen, wo dem Häuflein deutscher Männer, das mit einem Mut und einer Aufopferung ohnegleichen den ver lorenen Posten bis zum bitteren Ende gehalten hat, die Waffen der Hand entsinken mußten. Sie kämpften für die Ehre deutschen Namens und deutscher Gesittung, während bei den Gelben und ihren englischen Spießgesellen nackte Raubsucht, wütender Haß und giftigster Neid die Trieb federn ihres erbärmlichen Vorgehens waren. Ueber Tsing- i tau mag jetzt das Banner der aufgehenden Sonne vereint mit dem Union Jack wehen, aber der Tag wird kommen, wo des deutschen Adlers Fittiche wieder siegreich über unserem Tsingtau rauschen werden! Möge diese Stunde nicht fern sein! Ach, wie wurden sie verhätschelt, die schlitzäugigen Inselmänner, wie wurden japanische Tüchtigkeit und Kul tur — die japanische Gartenkunst nicht ausgenommen — über den grünen Klee gelobt. Es gab fast keine Ausstellung der letzten Jahre, auf denen nicht als „Clou“ (!) oder, wie wir auf gut Deutsch lieber sagen wollen, als Haupt anziehungspunkt ein „japanischer Garten“ zu sehen war. War dieses Stück japanischen Empfindens von einem wirk lichen Fachmann, der Japan und die Japaner aus eigener Anschauung kannte, angelegt, wie z. B. 1913 in Breslau, so konnte man sich wohl damit befreunden, wenn man auch niemals wünschen mochte, daß diese Art fremder Garten kunst bei uns heimisch würde. Das meiste aber, was unter dem Aushängeschild eines „japanischen Gartens“ gezeigt wurde, waren Zerrbilder japanischer Gartenkultur und er regte Lächeln und Kopfschütteln. Konnte man aber nicht mit einem japanischen Garten aufwarten, hatte man noch andere „Kulturobjekte" aus dem Lande der aufgehen den Sonne zur Hand, als da waren die „berühmten" ver krüppelten Zwergkoniferen, die ob ihres vermeintlichen Alters von Vertretern einer gewissen Menschenklasse mit einer wahren ehrfürchtigen Scheu betrachtet wurden. Dann gab es noch japanische Tempel, Steinlaternen usw. Deutsche Firmen haben natürlich diesen „Japan-Dusel" wahrgenommen, ihre Gärtnereien und Läger mit Pflanzen und sonstigen Gegenständen ausgestattet und wohl auch ganz gute Geschäfte gemacht. Nun, diese Zeiten unbegrenzter Bewunderung und Nachäffung japanischen Wesens sind hoffentlich für immer vorüber. Wer sich aber heute noch nicht frei machen kann davon, dem empfehlen wir, sein Bündel zu schnüren und nach dem Lande der aufgehenden Sonne auszu- wandern, denn an kosmopolitisch gearteten Naturen ver liert Deutschland wahrlich nichts. Im übrigen glauben wir, daß der Tag kommen wird, an dem Japan seinen Schurkenstreich gegen uns, dem auch die geringste Berechtigung fehlt, bitter bereuen wird. Die Abrechnung wird und muß kommen. Lassen wir uns mm in folgendem in eine kurze Be trachtung unseres chinesischen Pachtgebietes, das in einem verhältnismäßig kurzen Zeitraum unter deutscher Verwaltung und dank deutscher Tüchtigkeit zu hoher Blüte gelangt ist, eintreten. Am 6. Oktober 1898 verpachtete China dem Deut schen Reiche das heutige Kiautschou-Gebiet auf die Dauer von 99 Jahren, wodurch uns das gesamte Wasserbecken der Kiautschoubucht, die südlich und nördlich vom Eingang der Bucht liegenden Landzungen, sowie die in der Bucht liegenden Inseln mit allen Hoheitsrechten zufielen. Ferner wurde festgesetzt, daß China in einem Umkreise von 50 km keine Maßnahmen treffen darf ohne Einwilli gung der deutschen Regierung. Der Gesamtflächeninhalt des deutschen Pachtgebietes einschließlich der Bucht und der neutralen Zone beträgt 7100 qkm, das deutsche Pacht gebiet allein umfaßt nach der 13. Ausgabe des Deutschen Kolonialhandbuches 551,7 qkm mit etwa rund 192 000 Ein wohnern. Auf 1 qkm entfallen 348 Bewohner. Die nicht- chinesische Bevölkerung belief sich im Schutzgebiet nach der im Juli 1913 erfolgten Zählung — abgesehen von 2401 Personen des Soldatenstandes — auf 2411 Köpfe, wovon 1855 Personen die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, der Rest verteilt sich auf Angehörige anderer europäischer Nationen, auf Amerikaner, Japaner, Inder, Koreaner und Südsee-Insulaner. Die chinesiche Bevölkerung umfaßt im ganzen Schutzgebiet etwa 187 000 Köpfe. Die Hauptstadt des Kiautschougebietes ist das be festigte Tsingtau, der Sitz der deutschen Verwaltung und Garnison, ein blühendes Gemeindewesen mit Frei hafen, schönen Straßen und Häusern, Seebad und Chi nesenviertel. Es befinden sich deutsche und chinesische Banken am Orte, auch für eine höhere Schulbildung ist durch Errichtung eines Reform-Realgymnasiums gesorgt. Die Regierung hat durch Aufwendung erheblicher Mittel für den Ausbau dieses Platzes als Hafen und Handelsstadt sehr viel getan, und diese Fürsorge hat bereits reiche Früchte getragen. Der Aufschwung der Stadt und ihres Hinterlandes nahm in stetiger erfreulicher Weise zu, was natürlich Neid und Mißgunst erregte und die Raubsucht Englands und Japans auf diesen fetten Bissen steigern mußte. Die Stadt Kiautschou gehört nicht mehr zum deutschen Gebiet und die Ableitung des Namens unserer Pachtung rührt von der Bucht her, nicht aber von der Stadt. Im übrigen aber bildet das Kiautschougebiet einen Teil der chinesischen Provinz Schantung, Um die Kiautschoubucht herum ist im nordwest lichen, nordöstlichen und nördlichen Teil das Land fruchtbar und gut bevölkert, auch im eigentlichen deut schen Gebiet ist der Boden wenn auch gerade nicht erster Güte, so doch ertragreich. Wenig günstig liegt dagegen im Westen der Landstreifen zwischen der Hochwasserlinie und den Gebirgen; brauchbares Ackerland ist hier selten, und damit im Zusammenhang steht auch das Vorhanden sein einer nur geringen und armen Bevölkerung. Was die klimatischen Verhältnisse unseres chi nesischen Pachtgebietes betrifft, so decken sie sich mit denen Schantungs. Diese Provinz liegt zwischen 34% und 38 Grad nördlicher Breite, demnach weicht sein Klima erheblich ab von dem der unter dem gleichen Breiten grad gelegenen Mittelmeerländer. Die Winter sind trocken und haben als Beigabe unangenehme nördliche Winde, der Sommer hingegen bedeutet die Regenzeit und die Winde kommen dann aus dem Süden. Für das Kiaut schougebiet fällt die schönste Jahreszeit von Mitte April bis Mitte Juli und von Mitte September bis Ausgang Oktober, dazwischen liegt die Regenzeit, die mit dichten Nebeln einsetzt und im weiteren Verlaufe in jeder Woche einen bis mehrere ausgiebige Regengüsse bringt. Da Land wirtschaft und Gartenbau die Haupterwerbszweige der ein heimischen Bevölkerung bilden, so sind Menge und Verteilung der Niederschläge sehr wichtig. Die Temperatur Tsing taus beträgt in Jahresmittel etwa 12,9 Grad C. Die Mo natsmittel betragen ungefähr für Januar —1,4 Grad, im Februar + 1 Grad, im März + 5 Grad, im April + 11,1 Grad, im Mai + 16 Grad, im Juni + 20 Grad, im Juli + 24,6 Grad, im August + 25 Grad, im September + 21 Grad, im Okto ber + 16,5 Grad, im November +9 Grad und im Dezember + 2 Grad C. Als höchste Temperatur verzeichnete man 32,6 Grad C, als niedrigste —11 Grad C. Das Klima ist als ein für den Europäer gesundes zu bezeichnen, und be sonders von Tsingtau kann man sagen, daß es, besonders auch infolge der sanitären Einrichtungen, die es besitzt, als einer der gesündesten und saubersten Orte zu be zeichnen ist, die China aufzuweisen hat.
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